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Ist das Lichterlebnis und die Lebensrückschau das 'jüngste Gericht'?

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Aus zahlreichen Nahtod-Erlebnissen berichten Wiederbelebte davon, daß ihnen nach einem Durchgang durch einen dunklen Tunnel (bzw. Röhren, dunkles Tal etc.) ein überaus helles Licht erschienen sei, das wie eine Person gewirkt und gehandelt habe. In seiner Gegenwart hätten sie wie in einem Film alle wichtigen Ereignisse ihres Erdenlebens und die daraus erwachsenen Folgen nacherlebt.

In christlich-kirchlichen Kreisen erwarten viele Menschen einen 'jüngsten Tag' und an ihm oder zu einem anderen Zeitpunkt ein 'jüngstes Gericht'. Dieses 'Gericht' dürfte dem Sehen des 'Lebensfilmes' der Nahtoderlebnisse entsprechen.

Aus verschiedenen jenseitigen Quellen wird klargestellt, daß es zwar einen 'jüngsten Tag' und auch eine Art von 'jüngstem Gericht' gibt. Die Erklärungen dazu sind erfreulicherweise aber erheblich anders, als sie gemeinhin in verschiedenen Kirchen verkündet werden!

'Jüngst' bedeutet 'erstes' und 'Gericht' bedeutet 'Ausrichtung, Orientierung' des Verhaltens und der Normen. Die erste Neuausrichtung des Bewußtseins bzw. der Normen erfolgt für einen Hinübergegangenen ebenfalls in der Regel sofort dann, wenn ihm der Übergang bewußt wurde.

In der Literatur wird dieser Prüf- und Neuausrichtungsvorgang oft als Zeigen des 'Lebensfilmes' umschrieben, d.h., daß dem jenseitigen Neuankömmling wie in einem Film alles vor Augen geführt wird, was er im irdischen Leben richtig und falsch gemacht hat und welche logischen Konsequenzen daraus erwachen.

Kurzfassung der Thesen:


Erläuterungen, Beispiele:

    zu 1) Interessant sind Beschreibungen wiederbelebter 'klinisch Toter' über ihre ersten Erlebnisse im Jenseits im Astralkörper. Immer wieder wird nach einer kurzen Phase der Dunkelheit oder einem 'Tunneldurchgang' vom Erleben eines hellen Lichtes berichtet. In Dr. Moodys Nahtod-Berichten von Wiederbelebten schildert eine Person z.B:

    a »Ich hörte die Ärzte noch sagen, ich sei tot - und von jenem Augenblick an hatte ich dann das Gefühl, durch Finsternis, eine Art eingegrenzten Raum, zu fallen oder eher vielleicht zu schweben. Das kann man nicht richtig beschreiben. Es war alles pechschwarz, nur ganz weit in der Ferne konnte ich dieses Licht sehen, dieses unglaublich helle Licht. Am Anfang schien es nicht sonderlich groß zu sein, doch wuchs es immer mehr an, je näher ich kam.

    Ich versuchte, mich zu diesem Licht dahinten hinzubewegen, weil ich glaubte, daß es Jesus Christus war; ich gab mir alle Mühe, diesen Punkt zu erreichen. Das Erlebnis machte mir keine Angst - es war eher freudig. Da ich Christ bin, hatte ich das Licht nämlich sofort mit Christus in Verbindung gebracht, der ja gesagt hat: "Ich bin das Licht der Welt." Ich meinte zu mir selbst: Wenn es jetzt soweit ist, wenn ich jetzt sterben muß, dann weiß ich, wer da am Ausgang in jenem Licht auf mich wartet."« (a RM.LndT.060)

    Ein anderer Wiederbelebter sagte aus:

    a »Ich schwebte in dieses reine, kristallklare Licht - ein leuchtend-weißes Licht. Es war wunderschön und so hell, so strahlend, aber es tat den Augen nicht weh. So ein Licht kann man hier auf Erden überhaupt nicht beschreiben. Ich sah das Licht eigentlich nicht als Person an, aber es hat doch unzweifelhaft eine persönliche Individualität. Es ist ein Licht höchsten Verstehens und vollkommener Liebe.« Während der Fragen des Lichtwesens »fühlte ich mich die ganze Zeit in überwältigende Liebe und Barmherzigkeit eingehüllt.« (a RM.LndT.061)

    Das Lichtwesen - dessen Individualität je nach Glauben bzw. Religion der Wiederbelebten unterschiedlich eingestuft wird - fragte die klinisch 'Toten' meist, ob sie bereit seien, zu sterben, oder ob sie eine unvollendete Lebensaufgabe auf Erden noch zu Ende führen wollten. Daraufhin gelangten die 'klinisch Toten' wieder in den irdischen Körper zurück.

    zu 2) Die neuzeitliche Sterbeforschung weist oft darauf hin, daß die klinisch wiederbelebten 'Toten' einen Lebensrückblick in Art eines überaus rasch und umfassend ablaufenden Filmes erlebt haben. Oft sahen sie diesen Lebensfilm in der Sphäre und Anwesenheit eines Lichtwesens, mitunter auch unabhängig davon.

    Wenn man diese Schilderungen der Wiederbelebten mit den Erläuterungen von Emanuel Swedenborg oder Jakob Lorber zum sog. 'jüngsten Tag' bzw. 'jüngsten Gericht' vergleicht, wird klar, daß damit derselbe Sachverhalt gemeint ist.

    Beim 'Lebensfilm' bzw. beim sog. 'jüngsten Gericht' wird in den vielfältigsten Formen ein Lebensrückblick ermöglicht, der zeigt, welche Taten bzw. Unterlassungen während des Erdenlebens nach göttl. Maßstab richtig bzw. falsch waren.

    Psychiater Dr. Moody schreibt nach der Auswertung von über 150 selbst erhobenen Fallgeschichten von wiederbelebten 'klinisch Toten', wie diese filmartige Lebensrückschau erlebt werden kann:

    a »Als das Licht erschien, sagte es als erstes zu mir: "Was hast du in deinem Leben getan, das du mir jetzt vorweisen kannst?" oder so ähnlich. Im selben Augenblick fingen die Rückblenden an. "Nanu, was ist denn jetzt?" dachte ich, als ich mich plötzlich in meine Kindheit zurückversetzt sah. Von da ab durchschritt ich dann praktisch jedes einzelne Jahr meines Lebens, von meiner frühen Kinderzeit bis zur Gegenwart.

    Es war auch schon so eigenartig, womit es anfing: als ich als kleines Mädchen unten am Bach bei uns in der Nachbarschaft spielte. Aus jener Zeit folgten noch mehrere Szenen - Erlebnisse, die meine Schwester und ich gemeinsam gehabt hatten, Einzelheiten über Leute aus der Nachbarschaft und reale Orte, an denen ich gewesen war. Dann kam die Zeit in der Vorschule, als ich ein Spielzeug, das mir besonders lieb war, entzwei schlug und deswegen noch lange weinte. Das war wirklich ein traumatisches Erlebnis für mich. Die Bilder führten mich weiter voran zu den Jahren, als ich zu den Pfadfindern gehörte und zelten ging, und dann stiegen zahlreiche Erlebnisse aus der ganzen Zeit in den verschiedenen Schulen wieder vor mir auf... bis zu dem Punkt, an dem ich mich damals befand.

    Die vergangenen Ereignisse, die ich jetzt noch einmal vor mir sah, rollten in derselben Reihenfolge wie im Leben ab, und sie waren vollkommen lebensecht. Die Bilder wirkten so, als ob man sie draußen in Wirklichkeit vor sich sähe; sie waren ungemein plastisch und in Farbe - und sie waren bewegt. Bei der Szene, als ich mein Spielzeug zerbrach, konnte ich zum Beispiel alle meine Bewegungen sehen. Es war nicht so, daß ich alles aus meiner damaligen Perspektive beobachtet hätte, beileibe nicht. Das kleine Mädchen, das ich sah, schien jemand anderes zu sein, eine Gestalt aus einem Film, irgendeine Kleine unter all den anderen Kindern, die sich da auf dem Spielplatz tummelten. Und doch war ich es selbst. Ich sah mich selbst als Kind in all diesen Situationen, in genau denselben Situationen, die ich erlebt hatte und an die ich mich erinnern kann.

    Ich hatte das Licht nicht mehr gesehen, während ich mit der Rückblende beschäftigt war. Sobald es mich nach meinem Leben gefragt hatte, war es verschwunden und die Rückschau hatte begonnen. Dennoch wußte ich, daß es die ganze Zeit über bei mir war und mich durch die Rückblenden aus meinem Leben führte, weil ich seine Gegenwart spürte und weil es ab und zu Bemerkungen machte.

    Es wollte mir mit jedem dieser Rückblicke etwas zeigen. Es ging ihm nicht darum, zu erfahren, was ich in meinem Leben getan hatte - das wußte es bereits -, sondern es suchte ganz bestimmte Ereignisse aus und führte sie mir vor, damit ich sie wieder frisch im Gedächtnis hätte. Es betonte immer wieder, wie wichtig die Liebe sei. Am deutlichsten zeigte es mir das an den Stellen, an denen meine Schwester vorkam, zu der ich immer ein sehr enges Verhältnis gehabt hatte.

    Erst führte mir das Wesen einige Beispiele vor, wo ich mich ihr gegenüber selbstsüchtig verhalten hatte, dann jedoch auch genauso viele Male, wo ich liebevoll und freigebig gewesen war. Es erklärte mir, ich solle versuchen, auch an andere zu denken und mich dabei nach Kräften bemühen.

    All das enthielt jedoch nicht den geringsten Vorwurf. Zu den Vorfällen, bei denen ich egoistisch gehandelt hatte, meinte das Wesen nur, daß ich auch aus ihnen gelernt hätte.

    An Wissensfragen schien ihm ebenfalls sehr zu liegen. Wiederholt machte es mich auf Dinge aufmerksam, die mit dem Lernen zu tun hatten, und es erklärte ausdrücklich, daß ich auch in Zukunft weiterlernen würde...

    Ich glaube, daß das Lichtwesen die Rückblenden mit mir durchging, um mich zu belehren...

    Angst überkam mich nur an einer einzigen Stelle, nämlich als es schien, als ob ich mein Leben hier nicht zu Ende führen könnte. Trotzdem habe ich mir diese Rückschau gerne angesehen. Sie hat mir Spaß gemacht. Ich habe es genossen, in meine Kindheit zurückzukehren, sie gewissermagen beinahe noch einmal zu erleben. Ich wurde in die Vergangenheit zurückversetzt und überschaute sie in einer Weise, wie man es eben normalerweise nicht kann.« (RM.LndT.064-066)

    Die verschiedensten Schilderungen über diesen Lebensrückblick = 'jüngstes Gericht' zeigen, daß dieser Vorgang ganz individuell auf die jeweilige Person abgestimmt und von liebevollen pädagogischen Absichten getragen ist. Da auch ein liebevoller Pädagoge mitunter streng oder zum Wohl eines Zöglings auch empfindlich strafend auftreten muß, sind auch bei der Lebensrückschau alle pädagogischen Varianten zu erwarten. Immer aber scheint großes Verständnis und eine liebevolle, barmherzige Haltung die Grundeinstellung des Lichtwesens zu sein.

    Diese eben angeführte und viele ähnliche Nahtod-Schilderungen erwecken absolut nicht den Eindruck, als ob das 'jüngste Gericht' etwas furchterregendes sein müßte. Freilich ist der Inhalt des Gezeigten für manche Verstorbene sicher alles andere als angenehm, wenn sie viele Gewissensgebote übertreten haben.

    Wer ist nun dieses 'richtende' Lichtwesen?

    Auch Swedenborg schreibt über die Beurteilung der irdischen Taten: a »Nach ihrem Tode werden die Menschen, sobald sie in die Geisterwelt kommen, von Jesus Christus aufs genaueste unterschieden.« (a ES.HH.427)

    Diese Angabe Swedenborgs deckt sich mit den Aussagen der Bibel oder bei Lorber hierzu.

    Das 'jüngste Gericht' wird vom Schöpfergott, d.h. von Jesus Christus selbst durchgeführt. Allerdings gibt sich Jesus Christus nicht unbedingt in seiner Identität zu erkennen! Wenn er als Gott nicht erkannt wird, beläßt dies dem 'Gerichteten' seine Glaubensfreiheit.

       Unterschieden wird, ob das irdische Verhalten nach göttl. Ordnung richtig oder falsch war. Jesu=Gottes Lehre ist der Maßstab dieser Ordnung. Eine solche Unterscheidung kann durch Gedankenmitteilung (Telepathie) oder durch Worte, vor allem aber auch über das bildhafte Darstellen der vergangenen Taten oder Versäumnisse und durch Hinweise auf die daraus entstandenen logischen Konsequenzen bei sich und anderen bestehen.

    zu 3) Über den Umfang und die Geschwindigkeit solcher Lebensrückschau-Darstellungen schreibt Dr. R. Moody zusammenfassend:

    a »Die Rückschau läßt sich am ehesten durch den Hinweis auf Erinnerungsbilder beschreiben, da diese ihr unter allen vertrauten Erscheinungen am nächsten stehen; andererseits weist sie jedoch Merkmale auf, die sie von jedem normalen Erinnerungsprozeß abheben. Zunächst einmal läuft sie mit außerordentlicher Geschwindigkeit ab. In zeitlicher Hinsicht wird berichtet, daß die Bilder einander rasch und in chronologischer Ordnung folgen.

    Andere Zeugen wiederum können sich nicht erinnern, überhaupt eine zeitliche Reihenfolge wahrgenommen zu haben. Das Wiedererkennen ging blitzartig vor sich - alle erinnerten Geschehnisse erschienen gleichzeitig und konnten mit einem Blick des geistigen Auges erfaßt werden. Unabhängig von der jeweiligen Ausdrucksweise der Betroffenen besteht offenbar doch Einigkeit darüber, daß das Erlebnis, gemessen an irdischer Zeit, in einem einzigen Augenblick vorüber war...

    Obwohl sie so außerordentlich rasch vor sich geht, wird die Rückschau, die fast durchweg als Spiel visueller Vorstellungsbilder bezeichnet wird, von den Betroffenen doch übereinstimmend als erstaunlich lebendig und lebensecht dargestellt. In manchen Fällen wird von dreidimensionalen und sogar bewegten Bildern in lebhaften Farben berichtet.

    Selbst wenn sie Schlag auf Schlag vorbeiflimmern, wird dennoch jedes einzelne Bild wahrgenommen und auch erkannt, ja während des Betrachtens werden die mit den Bildern zusammenhängenden Gefühle und Gemütsbewegungen manchmal sogar erneut durchlebt.

    Von den geringfügigsten bis zu den bedeutsamsten Handlungen - so versichern einige der von mir Befragten, ohne es allerdings genauer erklären zu können - wäre in der Rückschau alles enthalten gewesen, was sie in ihrem Leben je getan hätten.

    Andere geben an, in erster Linie die Höhepunkte ihres Daseins noch einmal vor sich gesehen zu haben. Manche haben mir versichert, ihnen sei nach dem Lebensrückblick noch geraume Zeit jedes Ereignis ihrer Vergangenheit in allen Einzelheiten gewärtig gewesen.« (a RM.LndT.063)

    Dr. Moody fasst die verschiedenen Berichte der Rückschau über die guten und schlechten Taten so zusammen: a »Sie wird stets als sehr lebendig, außerordentlich stark gerafft und wahrheitsgetreu geschildert, unabhängig davon, ob sie im Beisein des Lichtwesens abläuft oder nicht.« (a RM.LndT.066)

    zu 4) Sowohl die Nahtod-Berichte, als auch zahlreiche prophetische bzw. mediale Mitteilungen aus dem Jenseits berichten von einer ausgesprochen verständnis-, liebevollen und barmherzigen Aufklärung über vergangenes rechtes und falsches Verhalten auf Erden.

    Dr. Moody berichtet, wie die Rückschau, d.h. das 'jüngste Gericht' von verschiedenen Befragten aufgenommen wurde:

    »Das Ganze war überhaupt nicht unangenehm; ich empfand dabei weder Bedauern noch irgendwelche herabsetzenden Gefühle mir selbst gegenüber.« (RM.LndT.068)

    Eine andere Person meinte: a »Abgesehen von den Bildern befand ich mich in äußerster Finsternis. Doch fühlte ich die ganze Zeit über ganz deutlich die Gegenwart eines sehr machtvollen, schrankenlos liebenden Wesens in meiner Nähe.« (a RM.LndT.068)

    Die kirchlichen Berichte über die Schrecken eines 'jüngsten Gerichtes' scheinen demnach eher tendenziöse Zweckberichte, die Angst erzeugen sollen, zu sein, als eine Darstellung der tatsächlichen Gegebenheit. Wenn das bisherige Erdenleben viele Handlungen gegen die göttl. Ordnung aufwies, zeigt es freilich andere Schwerpunkte und Wirkungen, z.B. Reue und Scham. Das ist aber pädagogisch wohl der eigentliche Zweck des Rückblicks, weil dadurch eine neue Lebensausrichtung erfolgen soll!

    Wer einigermaßen nach seinem Gewissen gelebt hat und nicht zu viele krasse Verfehlungen gegen die Gebote der Gottes- und Nächstenliebe begangen hat, kann getrost der Lebensrückblende (= 'jüngsten Gericht) entgegensehen! Die bisher veröffentlichten Nahtodberichte zeugen überwiegend von einer liebeerfüllten, verständnisvollen Atmosphäre beim Zeigen des 'Lebensfilms', d.h. beim 'jüngsten Gericht'. Es gibt aber durchaus auch Berichte, die zeigen, dass großes Erschrecken wegen eines sehr ordnungswidrigen Leben die Folge war.

    Freilich ist bei der Weitergabe von Nahtoderlebnissen in jenen Fällen mit verschönenden Angaben zu rechnen, wenn beim Lebensfilm sehr negative Taten und Fehlentwicklungen aufgezeigt wurden. Solche Berichte werden von Wiederbelebten sicher seltener preisgegeben und das verschönt jede Statistik.

    Letztlich aber bestätigen die Nachtodberichte über eine verständnis- und liebevolle Atmsophäre beim Lebensfilm am 'jüngsten Gericht' eindrucksvoll die Offenbarungen Lorbers oder Swedenborgs aus dem Jenseits!

    zu 5) zu ) Über den Effekt der Lebensrückschau sagte z.B. eine Wiederbelebte aus:

    »Nachdem ich die Bosheiten, die ich als Kind begangen hatte, noch einmal vor mir gesehen und mir dann meine Eltern ins Gedächtnis gerufen hatte, da wünschte ich bloß, ich hätte das alles damals nicht getan, und nichts wäre mir lieber gewesen als hingehen und alles ungeschehen machen zu können.« (a RM.LndT.067)

    In einer TV-Sendung über Nahtodeserfahrungen im Nov. 96 berichteten alle gezeigten und zitierten Wiederbelebten mehr oder weniger übereinstimmend darüber, daß sich ihr Leben seit den Erlebnissen während ihres 'klinischen Todes' insofern geändert habe:

    • die materiellen Güter bedeuten ihnen nur noch soviel, als man eben zum Leben braucht;
    • gesellschaftliche Anlässe und Zusammkünfte, laute Feste etc. würden ihnen nichts mehr bedeuten, Ruhe, Stille und Natur seien ihnen wichtiger;
    • das Verhalten zu den Mitmenschen sei offener, liebevoller, verständnisvoller geworden;
    • das Interesse habe sich von weltlichen zu geistigen Inhalten hin verschoben.
    • Angst vor dem Tode habe keiner mehr, manche sehnen ihn geradezu herbei, sagten aber, sie wollten auf jeden Fall erst ihre nun erkennbar gewordene Lebensaufgabe erfüllen!
    Bei allem, was im 'Gericht', d.h. in der Lebensrückschau bzw. durch göttl. Offenbarungen aus dem Jenseits aufgezeigt wird, verfolgt Jesus - der in manchen Berichten Wiederbelebter als personhaft wirkendes Licht geschildert wird - immer das Ziel, den Menschen die Liebe zu Gott und den Nächsten sowie die charakterliche Vervollkommnung nahezulegen.

    Sowohl die Wiederbelebten als auch die Verstorbenen sollen erkennen, wie vergänglich und damit nichtig viele typisch materielle, bzw. weltliche Werte sind, denen die Menschen hier nachjagen. Sie sollen erkennen, daß seelisch-charakterliche und geistig-religiöse Werte wichtiger sind.

    Die Nahtodberichte bestätigen somit einerseits anschaulich die neuen Offenbarungen Jesu u.a. durch Swedenborg, Lorber etc. über das Sterben und das sog. 'jüngste Gericht'. Sie lassen nicht nur Einblick in verborgene geistige Fähigkeiten der Seele und des Geistes erkennen, sondern bestätigen andererseits die zentrale Zielsetzung der meisten göttlichen Offenbarungen aus dem Jenseits: eine freiwillige Neuausrichtung auf das Gute und Wahre nach Jesu Christi = Gottes Ordnung!

    zu 6) Der Lebensfim beim 'jüngsten Gericht' zeigt auch die Konsequenzen von jedem irdischen Verhalten für sich und andere auf.

    Diese Erkenntnis löst im Falle schlechter Taten (hoffentlich) Betroffenheit, Scham und Reue aus! Daraufhin wird erläutert, wie das rechte Verhalten im Jenseits sein soll. Das 'Gericht' ist also als 'Neuausrichtung' gedacht und dient vor allem dazu, dem Verstorbenen Verhaltens-Richtlinien zu geben, an die er sich halten sollte, damit er in lichtere, höhere Ebenen und Gesellschaften aufsteigen kann.

    Das 'jüngste Gericht' ist also vom Wesen her eine kritische Bestandsaufnahme über rechtes oder falsches Verhalten zu Erdenzeiten. Die Taten selbst richten den weiteren Lebensweg im Jenseits aus. Maßstab hierfür ist die göttl. Ordnung, die u.a. Jesus Christus zu seiner irdischen Lebenszeit und auch durch spätere Offenbarungen - z.B. an Jakob Lorber - mitgeteilt hat.

    Wenn die logischen Konsequenzen von bösen Taten in Richtung einer Höllengesellschaft führen, ist das eine Selbstausrichtung, d.h. ein Selbstgericht Jeder Geist gelangt dahin, wohin es ihn aufgrund seiner Gedanken, Gefühle, Neigungen und Taten unwiderstehlich zieht.. Darin besteht letztlich die Ausrichtung, d.h. sein 'Gericht'!

    Waren die bisherigen Werke gut, richten sie ihn zum Licht, d.h. in Richtung der göttlichen Geisterwelt aus, waren sie nach dem Worte Gottes als Maßstab schlecht, richten sie ihn zur Dunkelheit, d.h. in Richtung der widergöttlichen, satanischen Geisterwelt aus.

    Der Neuorientierungssprozeß erfolgt für jeden Geist individuell nach seinem Übergang. Es gibt daher kein 'allgemeines Gericht' und auch kein 'allgemeines End-Strafgericht' an einem mysteriösen 'Jüngsten Tag' durch Gott, d.h. durch Jesus Christus! Unsere Werke richten uns automatisch sofort nach dem Tode entsprechend der göttlichen Ordnung aus. Dazu braucht es keine eigenes Strafgericht durch Gott = Jesus Christus!

    Das meint auch die Bibel, wenn sie davon schreibt, daß die guten bzw. bösen Werke es sind, die wir beim Tod als Mitgift in die neue Daseinsebene mitnehmen und die letztlich darüber 'richten', wohin unsere weitere Entwicklung zielt.

    Nahtodeserlebnis-Forscher Dr. Moody kommt zum selben Schluß wie die Offenbarungen Lorbers und Erkenntnisse Swedenborgs über das Thema 'jüngster Tag' und 'jüngstes Gericht':

    a »Die meisten (befragten Wiederbelebten) drücken es so ähnlich aus wie jener eine Mann, der im Gespräch mit mir die treffendste Formulierung gebrauchte: eigentlich sei ihm (bei der Lebensrückschau = 'Gericht') die Frage gestellt worden, ob er in seinem Leben so gehandelt habe aus Liebe zu anderen Menschen, ob also die Liebe sein Handeln motiviert habe. In diesem Moment, so könnte man sagen, hat so etwas wie ein Gericht stattgefunden, denn wenn diese Menschen in einem solchen Zustand gesteigerten Bewußtseins die selbstsüchtigen Taten zu sehen bekamen, die sie in ihrem Leben begangen hatten, dann wurden sie von bitterer Reue ergriffen. Und genauso überkam sie angesichts solcher Begebenheiten, bei denen sie Liebe und Güte bewiesen hatten, ein Gefühl von Friede und Freude.« (a RM.NLnT.050)

    'Einen Menschen richten' bedeutet in Jesu Sinne, ihn über das Falsche oder Böse seines Denkens, Wollens und Handelns aufzuklären und ihm neue Wege aufzuzeigen und ihn dahin zu führen.

    Der a Charakter eines Verstorbenen wird nicht verurteilt, sondern lediglich erforscht, damit er durch die daraus erwachsende Einsicht, Reue und Wiedergutmachung auf individuelle Weise neu 'ausgerichtet' und dadurch geläutert und vervollkomment werden kann. (a JL.GSo2.120,10-11)

    zu 7) Ebenso wie viele irrige Vorstellungen über das 'jüngste Gericht' existieren, ist das auch beim 'jüngsten Tag' so.

    Nach übereinstimmenden Kundgaben durch a Swedenborg und b Lorber ist der 'jüngste' jenseitige Tag logischerweise der erste Tag im Jenseits. Exakt mit dem Zeitpunkt des Todes beginnt der erste (jüngste) Tag im Jenseits! (a ES.HH.445. 447; b JL.Ev06.054,11; JL.Ev01.149,02; JL.Ev01.139,10; JL.Ev05.237,09 f.; JL.Ev05.237,11)

    Was aus irdischer und geistiger Sicht 'jüngst' heißt, erklärte Jesus einem danach fragenden Anhänger folgendermaßen: a »Wenn der ältere Tag vergangen ist, so kommt auf den älteren Tag dann stets ein jüngster; und da Ich niemanden an einem schon vergangenen Tage erwecken kann, so muß das ganz natürlich an einem jüngsten Tage geschehen, weil dazu ein vergangener, älterer Tag unmöglich mehr zu gebrauchen ist. Ist denn nicht jeder neue Tag, den ihr erlebt, ein jüngster Tag? Oder kann etwa jemand noch einen jüngeren erleben, als da eben der ist, in dem er lebt? Seht, wir alle leben heute doch sicher in einem möglichst jüngsten Tage! Denn der gestrige kann kein jüngster mehr sein, und der morgige ist noch lange nicht da. Aus dem aber läßt sich hoffentlich doch mit Händen greifen, daß es am Ende ebenso viele jüngste Tage gibt und geben muß für jeden Menschen, als so viele er deren durchlebt hat! Ich sage es euch, daß ihr alle am jüngsten Tage sterben werdet und werdet auch unmöglich anderswann als an einem jüngsten Tage vom Tode zum Leben erweckt werden; und so ein Mensch oder alle Menschen ihn zu bestehen bekommen, so wird solches auch unmöglich an einem alten, vergangenen Tage, sondern an irgendeinem künftigen, also offenbar jüngsten Tage geschehen! Welcher dazu bestimmt wird, das ist weder von Mir noch von irgendeinem Engelsgeist zum voraus bestimmt; denn es ist dazu jeder kommende Tag ganz überaus gut und sehr brauchbar.« (a JL.Ev02.042,02)

    zu 8) Auch die Vorstellung vieler Christen vom 'Gericht am jüngsten Tag' ist nur teilweise richtig.

    Zwar a besitzt Jesus als Gott die Macht und Möglichkeit, alles zu richten, aber b er selbst braucht gar nicht eigens zu richten, denn das geschieht auf andere Art, als es meist gedacht wird. (a Joh.5,22; Apg.10,42; b Joh.8,15)

    Von einem Gerichte spricht Jesus nur so: a 'Jeder aber hat in sich schon, das ihn richten wird, nämlich Mein Wort!' (a Joh.12,48)

    Dr. Moody kommt als Resultat der Nahtodeserlebnisse zum selben Schluß:

    a »Es verdient hervorgehoben zu werden, daß das Gericht in den von mir untersuchten Fällen nicht etwa von dem Lichtwesen ausging, das diesen Menschen ohnehin nur Liebe und Annahmebereitschaft entgegenbrachte, sondern im Inneren desjenigen stattfand, der gerichtet werden sollte.« (a RM.NLnT.050)

    Jesu Lehre, d.h. die von ihm verkündeten göttlichen Gebote richten jeden automatisch selbst, der sie übertritt. Jede Sünde hat ihre logische Konsequenz, ohne daß Gott eingreifen müßte an einem 'jüngsten Tag' oder an einem 'jüngsten Gericht'.

    Die Unterscheidung in 'Gute' und 'Böse' am 'jüngsten Tag' erfolgt aufgrund der Werke eines Menschen auf Erden. Die a Taten und Werke belohnen bzw. richten aus sich heraus. b Sie folgen dem Menschen als Guthaben oder Belastung nach. (a ES.HH.471; Mt.16,27; Offb.2,23; Offb.20,12; Offb.22,12; b Offb.14,13)

    Die Ausrichtung im Jenseits erfolgt ganz gerecht nach den guten oder bösen Werken und Taten auf der Erde ohne spezielles Zutun eines Geistes oder Gottes! (Jer.25,14; Jer.32,19; Hos.4,9; Sach.1,6)

    zu 9) Im Jenseits muß jeder Verstorbene irgendwann seine bisherigen Fehler einsehen.

    Der Zeitpunkt der Erkenntnis beginnt natürlich individuell höchst verschieden und sie erfolgt auf unterschiedliche Weise. In der Regel erfolgen solche Einsichten eher nach und nach, weil dies aus pädagogischen Gründen oft recht behutsam-schonend geschehen muß. Daher kann von einem a einheitlichen, alle Geister gleichermaßen betreffenden Zeitpunkt eines 'allgemeinen Gerichtes' logischerweise auch keine Rede sein! (a JL.Ev10.155,01; JL.BMar.053,18-19-19; JL.Ev01.149,01 ff.; JL.Ev10.155,01; JL.Ev11.243,01-247,19)

    Wenn ein Mensch viele falsche Einstellungen, Fehler oder Laster hat, kann man ihn erfahrungsgemäß nie durch eine einzige Strafpredigt oder eine harte Strafe radikal und umfassend umerziehen. Druck von außen oder harte Strafen ändern falsches oder bösartiges Verhalten meist nur so lange, als man unter der Beobachtung und Herrschaft des Richtenden bzw. Strafenden steht. Danach aber fällt man normalerweise ins alte Verhalten zurück. Erst eine von innen kommende Einsicht - die meist recht langsam erwächst und meist nur durch das Erleben der logischen Konsequenzen eines falschen Verhaltens erfolgt - bewirkt eine freiwillige und dauerhafte Umkehr. Ebenso ist dies im Jenseits.

    Jede andere Form eines Gerichts, wie es sich manche Christen bzw. kirchliche Obrigkeiten - wohl um besser herrschen zu können - vorstellen, wäre völlig unpädagogisch, widerspräche der Weisheit, Liebe, Geduld und auch Barmherzigkeit Gottes!

    Es gibt nahezu so viele verschiedene Arten, eine Seele zur Einsicht ihres falschen Denkens, Verhaltens und zur freiwilligen Umkehr zu bringen, wie es Seelen überhaupt gibt. Jeder braucht seinen eigenen individuellen Weg dazu und wird sowohl im Diesseits als auch im Jenseits entsprechend individuell geführt.

    Daher ist auch das Schicksal und die Führung und Behandlung eines jeden irdischen und jenseitigen Menschen individuell verschieden (s. Literatur über spez. Beispiele jens. Führung).

    Jesus wies darauf hin, daß es jenseits a 'unendlich viele Wohnungen' gebe, d.h. unendlich viele Möglichkeiten, einen Menschen zur Erkenntnis seiner Fehler, zur Reue und Umkehr zur göttlichen Ordnung zu bringen. (a Joh.14,02)

    Als Fazit aus allen ernstzunehmenden Quellen ergibt sich:

    Wer nur irgendwie guten Willens ist, kann auch noch im Jenseits trotz schwerster Sünden gerettet werden! Eine 'ewige' Verdammnis in eine Hölle gibt es nicht, wohl jedoch ein solange währender Höllenaufenthalt mit entsprechendem Leidensdruck, bis der Starrsinn durch Leid gebrochen ist und eine freiwillige Umkehr zur göttl. Ordnung einerseits und eine bewußte Abkehr von Satan andererseits erfolgt!

    Lorber wurde mitgeteilt, wie Engel z.B. durch die Methode der 'Übersättigung' dafür sorgen, daß Verstorbene nach und nach ihre Laster ablegen:

    Ein Verstorbener sucht, a »was ihn auf der Erde am meisten vergnügt hat. Er findet zum Beispiel, daß schöne Weiber und Mädchen seine größte Freude auf der Erde waren. Solches merken sobald die ihn erforschenden und leitenden Geister und stellen ihm vor, daß dieses für den Himmel nicht taugt, indem seine Begierde unlauter ist. Aber da protestiert er und spricht: Setzt mich nur auf die Probe, lasst mich zu den schönsten Weibern und Mädchen, und ich werde mich mit ihnen ganz gebührlich unterhalten. Nach solcher Äußerung wird dem Geiste sogleich gewillfahrt. Er wird genau in jene Zustände geführt, in denen er sich nach und nach ganz leibhaftig in all jenen Szenen befindet, die ihm auf der Welt so viel Vergnügen gemacht haben. Hier aber weichen die (leitenden) Geister zurück und lassen ihn allein handeln, doch immer unter ihrer für ihn unsichtbaren Beobachtung. (JL.GSo2.120,14)

    Daß der Geist hier alle seine Szenen repetiert, braucht kaum erwähnt zu werden...(JL.GSo2.120,15)

    Hat der Geist eine solche Szene einer seiner Hauptleidenschaften durchgemacht, so wird er dann gewöhnlich voll Ekels gegen solch ein flüchtiges Vergnügen, indem er sich dabei überzeugt, daß daran nichts Reelles ist. Ihr müsst wissen, daß solche Geister auch jenseits den Beischlaf pflegen; aber sie empfinden statt des Lustreizes einen sehr bedeutenden Lustschmerz, und diese Eigentümlichkeit macht ihnen um so eher ihre Leidenschaft zum Ekel. (a JL.GSo2.121,01)

    Ist aber eine solche Leidenschaft auf diese Weise besiegt, dann sucht der Geist in sich etwas anderes, was ihm sonst auf der Welt Vergnügen machte, z.B. ein Spiel. Ist das der Fall, so sehnt er sich nach einer Spielgesellschaft. Auch diese wird ihm gewährt. Er kommt unter bekannte Freunde, und ihr erstes Zusammenkommen verlangt nichts anderes, als die schnelle Arrangierung eines Spieles. Und alsbald wird er in den Zustand versetzt, in welchem er alles das findet, was zum Spiele wie in seinem eigenen Hause auf der Welt vonnöten ist: Karten, Geld u. dgl. m. Das Spiel beginnt, endet aber dann gewöhnlich mit dem Verlust seines ganzen Geldes und seines Hauses. Daß er dadurch einen Haß auf das Spiel bekommt, versteht sich von selbst; aber leider dabei auch auf die Spieler, die ihm alles abgenommen haben. Aber da sind wieder unserer (höheren) Leiter sogleich bei der Hand, zeigen ihm das Nichtige seiner Leidenschaft und wie er sich dadurch von Gott mehr und mehr entfernt, anstatt sich ihm zu nähern. (JL.GSo2.121,02)

    Auf diese Weise taucht in unserem neuen Geiste wieder alles das auf, was er von seinen Kinderjahren an getrieben hat. Selbst die Musik, wenn sie eine mehr sinnliche Leidenschaft ausmacht und mehr als eine mit Hochmut verbundene Gewinnsache betrieben wurde, kommt dort in gleicher Reihe als böse Leidenschaft vor und wird auf die gleiche Weise hinausgearbeitet. Auch die Malerei und Poesie, kurz alles, was den Menschen auf der Welt bei irgendeinem Grade von Vorzüglichkeit zu einem Hochmutseigendünkel verleitet hat, muß auf eine ähnliche Weise hinausgeschafft werden. (JL.GSo2.121,03)

    Aber solches alles muß der Geist am Ende freiwillig tun, denn niemand wird je zu etwas auf was immer für eine Weise gezwungen und gewisserart gerichet, sondern er selbst muß sich zwingen und sich selbst richten! (JL.GSo2.121,04)

    Und das ist eben dann vorzugsweise das Geschäft dieser leitenden Engelsgeister, daß sie jeden Neuangekommenen nach und nach vollkommen in sich selbst einführen und ihn allda alles finden lassen, was er durch sein ganzes Erdenleben nur immer in sich aufgenommen hat, und zwar zuerst das Gröbere und hernach das Feinere. (JL.GSo2.121,05)

    So mancher, besonders der Römischgläubige (Katholik) wird das nicht sehr billig finden, denn fürs erste will er von den gebeichteten Sünden nichts mehr wissen, und fürs zweite glaubt er an ein besonderes Gericht, welches der Herr mit jedem Verstorbenen gleich nach dem Tode insbesondere vornimmt. (JL.GSo2.121,06)

    Er wird das nicht leichtlich annehmen, daß der Herr nie jemanden richtet und am allerwenigsten in der Geisterwelt. Noch eher wäre solches auf der materiellen Welt anzunehmen, wenn man die mannigfachen Züchtigungen gottvergessener Menschen als ein Gericht annehmen will, aber in der Geisterwelt hört das alles auf. Der Geist ist vollkommen frei und kann tun, was er will. Seine eigenen Taten aber sind hernach erst sein Richter, denn wie seine Liebe ist, so sind seine Taten, und so auch sein Leben.« (JL.GSo2.121,07)

    Auch aus dieser Schilderung aus dem Jenseits wird klar erkennbar, daß das von vielen Christen erwartete 'Welt-Gericht' weder in schematischer, allgemeiner Form verläuft, noch daß dabei jemand verdammt wird. Vielmehr werden pädagogisch geeignete, und immer von der Liebe motivierte Maßnahmen durch Engel so geschickt eingesetzt, daß ein Geist letztlich freiwillig aus sich heraus seine Fehler ablegt.

    zu 10) zu ) Ähnlich falsche Vorstellungen wie vom 'jüngsten Tag' haben manche Christen von einem allgemeinen 'Tag des Zornes' mit Jesus als 'unerbittlichem Richter'.

    Die Lüge von einem unerbittlichen, grausamen und strafenden Jesus Christus geht wohl darauf zurück, daß im frühen Christentum die griechischen Patriarchen und ersten Päpste die alten heidnischen Lehren über den Tartarus und die jüdischen Vorstellungen eines jüngsten Gericht, Fegefeuer u. Hölle übernommen haben. Auf die Person Jesu wurden die a heidnisch-mythischen Vorstellungen des Äakus, Minos und Rhadamantus, die das jenseitige Richteramt über die Seelen der Verstorbenen führten, übertragen und konzentriert. (a JL.Ev11.246,15)

    Warum sollte Jesus von einem schrecklichen Tag des Gerichts gepredigt haben, wo er doch a im Tempel der Ehebrecherin Schuld in den Sand schrieb, und ein anderes Mal in Gegenwart vieler anwesender Sünder laut ausrief: b "Kommt alle zu Mir, die ihr mühselig und beladen seid, Ich will euch erquicken!" (a Joh.08,03-11; b Mt.11,28)

    Jesus wies lt. Wiederoffenbarung seiner gesamten Lehre durch Lorber zu seinen Erdenzeiten die Jünger darauf hin, daß es keinen allgemeinen, sondern nur einen individuellen Tag der geistigen Neuorientierung geben wird:

    a »Ich habe mit euch noch nie von einem allgemeinen Erweckungs und Gerichtstage gesprochen, ... wohl aber von einem speziellen jüngsten Tage für einen jeden Menschen, und das in dem Augenblick, in dem seine Seele die fleischlich-irdische Probehülle verlassen wird.« (a JL.Ev10.155,01a)

    Swedenborg weist darauf hin: »Sofern Jesus von einem letzten Gericht redet, meint er die Beurteilung der irdischen Werke, die jeden Menschen aus sich heraus richten. Diejenigen werden ins ewige Leben eingehen, die gute Werke getan haben, in die Verdammnis hingegen, die böse Werke getan haben.« (Mt.25,32-46; ES.HH.471)

    Durch die a Lüge vom 'Tag des Zornes', die auf einer Fehlinterpretation von Lk.21,25-27 und Mt.25,31-46 beruht und Jesus als unbarmherzigen Richter hinstellt, haben unendlich viele Menschen Angst vor dem Tod bekommen - und sich von hab- und machtgierigen Priestern zu unnötigen Opfern und Spenden zur angeblichen Rettung ihrer Seele erpressen oder verführen lassen. Wer den Nutzen von dieser Lüge und Angst hatte, braucht nicht eigens erwähnt zu werden. Daher haben sich auch viele Menschen von einer solchen unbarmherzigen 'christlichen' Lehre abgewendet und sich ihre eigene Lehre gebildet. (a JL.Ev11.246,16-18; JL.Ev11.243,03)

    Vor allem Katholiken haben die falsche Vorstellung vom unerbittlich richtenden Jesus. Daher wenden sie sich in ihren Anliegen und Gebeten meist lieber an Maria und andere Heilige, als vertrauensvoll direkt an Jesus. Dieser Irrglaube a kann die Ursache dafür sein, daß ihre Höherentwicklung jenseits sehr viel langsamer und schwieriger verläuft, als es sonst der Fall wäre. Ebenso bewirkt diese Abwendung von ihm, dass solche Gebete an 'Heilige' kaum je erhört werden. (a JL.GSo2.121,06-07)

    zzu 11) Gott, der sich in Jesus als Mensch zeigte, ist a »die reinste und höchste Liebe selbst, der von sich selbst aussagte: 'Ich komme nicht, zu richten die Welt, sondern selig zu machen jeden, der an Mich glaubt, und der Mich liebt!'« (a JL.BMar.053,18-19; Joh.03,17)

    Wer den Mensch gewordenen Gott Jesus als unerbittlichen Tyrannen betrachtet, begeht genau genommen eine Gotteslästerung. a Jesus verdammte nämlich weder Tyrannen, noch seine Mörder oder deren Auftraggeber, sondern war gegen einsichtige Sünder immer sehr barmherzig. Dies gibt er auch verschiedentlich durch Beispiele - vor allem durch das Gleichnis des 'verlorenen Sohnes' und der verlorenen Schafe, die gerettet werden sollen - zu erkennen. b Schon aus logischen Gründen kann Jesus, der Gottes höchste Liebe und Erbarmung verkörperte, nicht zugleich höchster und unerbittlichster Rächer, Quäler und Strafrichter sein! (a JL.Ev11.243,03-11; b JL.Ev11.246,16)

    Jesus hat ja noch nicht einmal seine Mörder am Kreuz verflucht oder gerichtet, sondern sogar für sie noch Verständnis gehabt a und ihnen verziehen! (a Lk.23,34)

    Wer sich aber durch Unbelehrbarkeit und Halsstarrigkeit selbst von Gott und seiner Ordnung entfernt, hat sich die Verantwortung und Folgen selbst zuzuschreiben! Dafür kann und sollte Gott nicht verantwortlich gemacht werden.

    zu 12) Wer aus einem falsch verstandenen Bibelverständnis meint, er müsse als Geist im oder am Grabe verbleiben, bis er am 'jüngsten Tag' 'zum Gericht auferweckt' wird, irrt sich, denn er braucht in Wirklichkeit überhaupt nicht zu warten! Wenn ihm der Übergang ins Jenseits bewußt wird, hat er den jüngsten Tag schon hinter sich, denn vielen Geistern wird erst lange nach dem ersten Tag im Jenseits bewußt, daß sie nun anderswo sind!

    Im Rahmen einer Gruppentherapie ergab sich, daß eine Teilnehmerin unter Depressionssymptomen litt, die sie einige Zeit nach dem Tode einer Verwandten erstmals erlebte. Da einige Anzeichen darauf hindeuteten, daß diese Verstorbene evtl. in der Sphäre der Patientin sein könnte und sich der Zustand der Verstorbenen evtl. der Patientin überlagert haben könnte, bat ich ein anwesendes hellsichtiges und hellhöriges Medium, sich als 'Dolmetscherin ins Jenseits' zur Verfügung zu stellen. Dieses Medium sah nun eine weibliche Person, die sich in der Sphäre der Patientin befand, sich aber in einem Sarg eingeschlossen fühlte. Da Geistwesen oft Menschen hören können, richtete ich nun die Frage direkt an dieses Geistwesen: "Warum befindest Du Dich in einem Sarg?" Das hellhörende Medium übermittelte mir als Antwort seitens der Verstorbenen: "Weil ich auf den jüngsten Tag warten muß, bis ich vom Grabe auferstehen kann!" Als ich wissen wollte, warum sie das glaube, kam die Antwort durchs Medium: "Weil das unser (kath.) Pfarrer so gelehrt hat!" Als ich darauf fragte, ob sie seit ihrem irdischen Tod noch niemanden gesehen habe, kam als Antwort: "Doch, gleich nach meinem Tode schon, aber nun bin ich schon lange allein und bin im Dunkeln! Es ist mir so langweilig hier im Grab, weil ich mit niemandem Kontakt habe und nichts zu tun habe!"

    Nun wollte ich von ihr wissen, ob sie niemand darauf hingewiesen habe, daß sie in ihrer neuen Welt wie auf der Erde sinnvolle Tätigkeiten erfüllen solle? Sie antwortete: "Doch, aber ich haben denen gesagt, ich könne das erst nach meiner Auferstehung am 'jüngsten Tag' tun. Solange muß ich auf Jesus als Richter warten! Daraufhin habe ich diese Leute nicht mehr gesehen und seitdem bin ich in meinem Grab im Sarg allein. Es ist schlimm, hier warten zu müssen!" - Rückfragen bei der Patientin ergaben, daß diese Verwandte schon seit 8 Jahren im Jenseits war!

    Daraufhin klärte ich die Verstorbene in einfachen Worten darüber auf, daß der von ihr erwartete 'jüngste Tag und das jüngste Gericht' schon am Todestag waren, d.h. schon längst vorbei seien. Sie sei nur deswegen noch in ihrer mißlichen, depressionserzeugenden Lage, weil sie mit ihren eigenen irrigen religiösen Vorstellungen sich ihre dunkle Umgebung selbst gebildet habe. Sie könne aber jederzeit ins Licht und zu anderen Wesen kommen, wenn sie dies wolle. Freilich müsse sie dazu ihre Einstellung ändern. Darauf hin wollte sie wissen, wie sie dies machen könne. Ich erklärte ihr, sie brauche sich nur vorzustellen und zu wollen, daß sie aus dem Sarg und aus dem Grab steigen könne. Sie könne sich durch Gedanken überall hinbewegen. Das tat sie dann auch und berichtete durchs Medium, daß es nun hell werde und ihr nun auch früher verstorbene Verwandte und Freunde freudestrahlend entgegenkämen! Was sie nun tun solle?

    Darauf erklärte ich ihr, sie solle sich mit ihren Angehörigen unterhalten und sich darüber unterrichten lassen, wie die Regeln im Jenseits sind - egal, ob das, was sie dann höre, den Lehren ihrer früheren Kirche entspräche oder nicht. Die Wahrheit an sich sei entscheidend, nicht, was ihr ehemaliger Pfarrer in seiner Unwissenheit gelehrt habe. Sie solle nun ihr neues Leben in Freiheit so gestalten, wie höhere Wesen es ihr empfehlen würden und solle sich in allen Anliegen oder Problemen an Jesus Christus wenden und ihn um Engelshilfe bitten. Er werde ihr dann die für sie passende rechte Gesellschaft und Aufgabe zukommen lassen. Nun möge sie sich aber aus der Sphäre der von ihr besetzten Verwandten, in der sie nun schon längere Zeit verweilt habe, entfernen.

    Das Medium sah und hörte dann, wie es zu einer lebhaften Wiedersehensszene mit den früher verstorbenen Verwandten kam und wie sie sich gleichzeitig aus der Sphäre der vor uns sitzenden Patientin entfernte. Zusammen mit der Gruppe der Verwandten entschwand sie in eine helle Gegend.

    Die von der Anwesenheit der Verstorbenen befreite Seminarteilnehmerin berichtete, daß es ihr schon während der Unterhaltung mit diesem Geist leichter geworden sei und sie nun ein Gefühl der Beglückung empfinde. Alle depressiven Symptome seien wie weggeblasen.

    Ähnliche Szenen mit unwissenden bzw. irregeführten Verstorbenen habe ich schon öfters erlebt und Verstorbene auf vergleichbare Art aufgeklärt. Daraufhin ging es auch den irdisch davon Betroffenen besser bzw. sie waren evtl. völlig von den Störsymptomen frei.

    zu 13) Immer wieder erfahre ich es in der Praxis oder in meinen Seminaren, daß solche Verstorbene, die sich im Jenseits über ihre Irrtümer nicht aufklären lassen, in die Sphäre von Angehörigen (vermutlich durch Engel) oder Freunden versetzt werden. Die Nähe oder Besetzung durch Verstorbene führt bei (den dann umsessenen oder besessenen) Menschen oft dazu, daß sich der seelisch-geistige Zustand der Verstorbenen - d.h. meist Orientierungsprobleme, Depressionen, Hilflosigkeit, Angst etc. - schwingungsmäßig einem Menschen übertragen.

    Wenn sich die depressiven Gefühle, Gedanken, Ängste, Verwirrung oder der schwache Energiezustand eines Verstorbenen einem Menschen überlagern, werden sie als von außen stammende, unerklärliche Störsymptome empfunden. Ärzte und Psychiater diagnostizieren dann meist aufgrund der Symptome 'Spaltungsbewußtsein', 'multiple Persönlichkeit', 'Borderline-Syndrom', 'Schizophrenie' oder 'Depression - erkennen aber meist nicht, daß hier Geistereinflüsse die eigentliche Ursache sind.

    Mit dämpfenden Psychopharmaka ist natürlich weder dem gestörten Menschen noch dem unwissend-hilflosen Geist in ihrer Sphäre gedient, sondern es werden durch die Nebenwirkungen meist nur noch zusätzliche Probleme geschaffen!

    Menschen, die durch die Anwesenheit von Verstorbenen Störungen oder auch Krankheiten erleiden, finden nur selten einen Arzt, Psychotherapeuten oder einen sonstigen Behandler, der um diese geistigen Fremdeinflüsse weiß und damit sachgemäß umgehen kann. Auf ihrer Suche nach Hilfe ahnen oder erkennen die Betroffenen oder ihre Angehörigen irgendwann, daß die Störungen mit Verstorbenen zusammenhängen können. So erfahren sie und ihre Angehörigen hautnah empirisch, daß es ein Weiterleben nach dem Tode gibt und Verstorbene noch genauso als Menschen existieren wie zuvor. Ebenso lernen sie irgendwann, daß es nicht nur eine Verbindung zwischen diesseitigen und jenseitigen Menschen gibt, sondern auch die Möglichkeit, sich gegenseitig zu helfen - oder sich auch zu belasten!

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