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Kurzfassung der Thesen:

  • FN 1) Verstorbene, die sehr materiell-weltlich lebten, verlieren oft schon rasch nach ihrem Übergang die Erinnerung in vielen Bereichen, die mit zeitlichen, räumlichen und geistig unwichtigen Dingen zu tun haben. Es kann aber wiederaktiviert werden. ( ES.HH.461; 465)

  • FN 2) Menschen besitzen auch nach dem Tod noch ein 'äußeres' und ein 'inneres' Gedächtnis. Im inneren Gedächtnis ist alles gespeichert, was ein Mensch jemals gehört, gesehen, erfahren und gelernt hat. Es entspricht seinem individuellen Lebensbuch'. (ES.HH.463)

  • FN 3) Das innere Gedächtnis ist enorm leistungsfähig. Himmlische und höllische Geister, die darin Einblick nehmen, können daraus jede Einzelheit ablesen. ( ES.GT.2397)

  • FN 4) Dem inneren Gedächtnis können auch nach dem Sterben die kleinsten Einzelheiten entnommen werden, sogar solche, die der Betreffende in der Welt selbst vergessen hat. ( ES.HH.463)

  • FN 5) Erfahrene (himmlische und höllische) Geister können aus dem inneren Gedächtnis eine Menschen bzw. Verstorbenen Erfahrungs- und Wissensinhalte entnehmen. Sie haben dabei evtl. zu mehr Wissen als der Mensch selbst Zugang.

  • FN 6) Das äußere Gedächtnis ruht nach dem Tod weitgehend, weil seine zeitlichen und räumlichen Einprägungen aus der materiellen Welt jenseits nur noch wenig Bedeutung haben. (ES.HH.464)

  • FN 7) Das äußere, natürliche Gedächtnis wird eingeschläfert, das innere Gedächtnis wird durch den Verstand und die Vernunft erweckt und aktiv. (ES.HH.467)

  • FN 8) Geistwesen sprechen nur Gedanken aus, die aus ihren Neigungen stammen. Daher brauchen sie das äußere Gedächtnis nicht mehr.( ES.HH.234-257; ES.HH.464)

  • FN 9) Alles Erlebte und Gelernte bleibt bei höhren Geistwesen erhalten. Dadurch werden sie immer einsichtiger, weiser und vollkommener. (ES.HH.469)

  • FN 10) Je besser sich ein Geist vom irdisch orientierten Denken löst, desto aufnahemfähiger wird er für geistig-himmlisches Denken. (ES.HH.465)

  • FN 11) Viel-Wissen an sich zählt im Jenseits nicht, sondern nur wahres Wissen, das die Vernunft auszubilden half. ( ES.HH.464)


Erklärungen durch E. Swedenborg:

zu 1) Bei Kontakten und Gesprächen mit Geistern, z.B. im Falle von Besessenheit, fällt auf, daß Verstorbene oft schon wenige Monate nach ihrem Übergang ins Jenseits viele äußere Daten und Fakten nicht mehr wissen. Jahreszahlen, geschichtliche Ereignisse und ähnliche äußerliche Dinge vergessen oder verdrängen sie bzw. sie werden ihnen evtl. blockiert.

Für den raschen Verlust verschiedener Gedächtnisinhalte gibt Swedenborg folgende Erklärung: a  »Weil aber die natürlichen Vorstellungen, die sein Gedächtnis bewahrt, in einer geistigen Welt nicht hervorgerufen werden können, ruhen sie - ähnlich wie das auch beim Menschen der Fall ist, wenn er nicht über sie nachdenkt. Gefällt es aber dem Herrn, so werden sie dennoch ans Licht gebracht.« ( ES.HH.461)

Wenn Geister sich kaum oder nur mit Mühe an äußere, materielle Dinge, wie z.B. Namen, zeitliche Daten oder typisch weltliche Inhalte erinnern können, dient dies auch dazu, sie vom Materiellen weg aufs Geistige hinzuwenden. Sie haben auch ohne solche (latente) Erinnerungen ja alles, was zum Genuß des ewigen Lebens dient. (ES.HH.465)

zu 2) Swedenborg unterscheidet zwischen einem 'äußeren' und einem 'inneren' Gedächtnis.

Das äußere Gedächtnis eines Menschen im Jenseits enthält vor allem jene Inhalte, die mit der äußeren, sichtbaren Welt zu tun haben und die dem Bewußtsein zugänglich sind.

Das innere Gedächtnis speichert alles, was ein Mensch je in der vergangenen oder einer früheren Inkarnation gedacht, gewollt, geredet, getan, gehört und gesehen hat. Daher ist es ein nahezu universales Wissen - das aber dem Menschen selbst nur unter bestimmten Bedingungen zur Verfügung steht.

Swedenborg führt zum inneren Gedächtnis aus: Alle a  »Einzelheiten, die der Mensch gedacht, gewollt, geredet, getan, ja selbst die er gehört und gesehen hat, sind seinem inneren oder geistigen Gedächtnis eingeschrieben. Was einmal darin ist, kann niemals ausgelöscht werden, weil es ... zugleich dem Geist selbst wie auch den Gliedern seines Leibes eingeprägt ist. Der Geist ist demnach ein Abbild seiner Gedanken und Handlungen seines Willens.« (ES.HH.463)

»In das innere Gedächtnis gräbt sich alles einzelne - auch das Einzelste - ein, was der Mensch je gedacht, gesprochen oder getan hat, ja was ihm wie ein flüchtiger Schatten erschienen ist, auch die geringsten Kleinigkeiten, von seiner ersten Kindheit bis zum letzten Augenblick des Greisenalters.« (ES.HG.2474)

zu 3) Wie leistungsfähig dieses innere Gedächtnis ist, beschreibt Swedenborg so: a  »Wenn ein Mensch einen (Buch)Band mit seinen Augen nur durchfliegt, ohne was darin steht, zu lesen, oder höchstens zerstreut, so wissen die Geister sofort, was er enthält und was der Leser bei jeder Einzelheit dachte. Auch wenn ein Mensch liest, und wäre es nur eine Zeile, die sogar vor vielen Jahren geschrieben wurde, so wissen sie unzählige Dinge, zum Beispiel was seine Gedanken damals waren, woher sie kamen, welche anderen ihnen vorhergingen und folgten, und dies alles mit einem Blick.« ( ES.GT.2397)

zu 4) Swedenborg schreibt über den Umfang des inneren Gedächtnisses: a  »Dem Gedächtnis eines Geistes können die kleinsten Einzelheiten entnommen werden, sogar solche, die der Betreffende in der Welt selbst vergessen hatte.« ( ES.HH.463)

Da jeder Mensch auch zu Erdenzeiten schon ein Geistwesen ist, gilt diese Aussage Swedenborgs wohl auch schon für die irdische Lebzeit. Geister können evtl. also mehr aus dem Gedächtnis eines Menschen entnehmen, als der inkarnierte Mensche selbst es kann!

Experimente in Hypnose bestätigen diese Aussage Swedenborgs. Was die moderne Psychologie von dem unterschwelligen oder unterbewußten Gedächtnis oder von der Kryptomnesie usw. aussagt, stimmt mit Swedenborgs Lehre vom 'inneren Gedächtnis' auffallend überein. Im inneren Gedächtnis sind wohl auch alle Erinnerungen aus früheren Existenzen in der Geisterwelt, auf Planeten und auf der Erde enthalten.

zu 5) Erfahrene (himmlische und höllische) Geistwesen können aus dem inneren Gedächtnis, dem unbewußten oder unterbewußten Teil eines Menschen bzw. Verstorbenen die Erfahrungs- und Wissensinhalte entnehmen. Sie haben dabei evtl. zu mehr Wissen als der Mensch selbst Zugang. Dies bietet Geistern leichte Möglichkeiten, Menschen bei spiritistischen Sitzungen ein Wissen vorzugaukeln, das sie selbst gar nicht haben, sondern direkt aus dem menschl. Gedächtnis abzapfen. Dadurch können sie sich leicht als verstorbene Angehörige oder scheinbar weise Geister oder gar als Engel ausgeben, ohne es zu sein!

Wer daher als Medium Geisterkontakt pflegt, sollte tunlichst zuvor Jesus Christus darum bitten, daß die Geister zu diesem Wissen im Menschen keinen Zugang erhalten und dadurch keine falschen Identitäten oder angeblich eigenes Wissen präsentieren können!

zu 6) Swedenborg beschreibt die Funktion des 'äußeren' Gedächtnisses im Jenseits so: a  »Das äußere oder natürliche Gedächtnis dient, soweit sein Inhalt etwas vom Materiellen sowie von Zeit und Raum und allem anderen an sich hat, was der Natur eignet, dem Geist nicht zum gleichen Zweck wie in der Welt. Als Mensch in der Welt hatte er ja aus dem äußeren Sinnlichen, nicht aber zugleich aus dem inneren oder verstandesmäßigen Sinnlichen, folglich natürlich und nicht geistig gedacht. Weil er nun im anderen Leben in der geistigen Welt ist, denkt er nicht natürlich, sondern geistig. Und geistig denken heißt, verstandes- oder vernunftmäßig denken. Die Folge davon ist, daß das äußere oder natürliche Gedächtnis, was die materiellen Dinge betrifft, ruht und davon nur das braucht, was der Mensch durch diese Dinge in der Welt in sich aufgenommen und seiner Vernunft einverleibt hat.« (ES.HH.464)

»Obwohl der Mensch nach dem Tode das äußere oder natürliche Gedächtnis behält, so werden doch die darin enthaltenen bloß natürlichen Dinge im anderen Leben nicht wieder hervorgeholt.« (ES.HH.464)

zu 7) Nach dem irdischen Tod a  »wird das natürliche Gedächtnis eingeschläfert. Ihr inwendiges Gedächtnis wird erweckt und wird dann nach und nach zu dem eigentlich engelmäßigen Gedächtnis.« (ES.HH.467)

zu 8) Geistwesen sprechen nur Gedanken aus, die aus ihren Neigungen stammen. Daher brauchen sie das äußere Gedächtnis nicht mehr: a  »Der Grund, weshalb das äußere Gedächtnis der materiellen Dinge ruht, liegt darin, daß sie gar nicht zurückgerufen werden können. Denn tatsächlich sprechen die Geister und Engel aus den Neigungen und den daraus folgenden Gedanken, die ihrem Gemüt entsprechen. Dinge, die dazu nicht passen, können sie gar nicht aussprechen.« ( ES.HH.234-257; ES.HH.464).

zu 9) Swedenborg erfuhr aus dem Jenseits: a  »Was immer Geistwesen hören, sehen, denken, wollen und tun, verbleibt ihnen, auch bildet sich dadurch ihre Vernunft immer weiter aus, und zwar in Ewigkeit. Hierauf beruht, daß Geister und Engel ebenso wie Menschen durch Erkenntnisse des Wahren und Guten in ihrer Einsicht und Weisheit vollkommener werden.« (ES.HH.469)

zu 10) Je besser sich ein Geist vom irdisch orientierten Denken löst, desto aufnahmefähiger wird er für geistig-himmlisches Denken. Wenn Wissen verdeckt im Gedächtnis ruht, geht nicht der Verstand, sondern nur die Erinnerung an Unnötiges verloren. Stattdessen wird a  »das Gemüt im selben Maße zu den geistigen und himmlischen Dingen erhoben, wie es von den sinnlichen Dingen, die zum äußeren Menschen oder zum Körper gehören, abgelenkt werden kann.« ( ES.HH.465)

zu 11) Viel-Wissen an sich zählt im Jenseits nicht, sondern nur wahres Wissen, das die Vernunft auszubilden half. a  »Wissen soll die Vernunft ausbilden. Wissen an sich bringt daher keine Vorteile, sondern nur das zählt, was man daraus macht. Die Fähigkeit, vernünftig überlegen zu können, muß von der Vernunft an sich unterschieden werden.« ( ES.HH.464)

Nach dem Tode werden daher meist ist nur »die geistigen Gedächtnisinhalte, die aufgrund der Entsprechung mit den natürlichen zusammenhängen, hervorgeholt. Werden sie sichtbar dargestellt, so erscheinen sie jedoch in ganz ähnlicher Gestalt, wie in der natürlichen Welt.« (ES.HH.464)

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