Buchcover

eBook: © 2000 Gerd Gutemann
Ausgabe mit freundlicher Erlaubnis des Autors
Update: 2018

III. Teil

Infos zu wichtigen christlichen Lehren

Die wichtigsten Aussagen der Neuoffenbarung betreffend die Heilslehre


Inhaltsübersicht:


Wozu wurden Neuoffenbarungen gegeben?

Die Neuoffenbarung ist nach den Kundgaben Lorbers eine Siegelöffnung des Evangeliums. Durch diese Offenbarung soll die verunreinigte Botschaft Jesu wieder gereinigt und zugleich den Menschen der Endzeit der wirkliche Inhalt und der Sinn der Lehre verkündet werden. "Deswegen blieb die Bibel erhalten, damit sie euch den größsten und stärksten Beweis geben soll, wie dort schon alles aufgezeichnet wurde, was in späteren Zeiträumen sich stufenweise entwickeln mußte." (gm.pred.021,20)

Wann ist der Zeitpunkt zur Veröffentlichung der Neuoffenbarungen reif?

"Es hat diese Meine große lebendige Gnadengabe (die NO) wohl die Bestimmung, in die Welt überzugehen, aber erst dann, wenn die verdorbene Welt den Hunger nach Meiner Mahlzeit wieder bekommen wird. Den Hunger aber bereitet nun die römische Kirche. Wie aber? Durch ihre schlechte Mahlzeit und durch die eben durch diese Mahlzeit bewirkte Verschlechterung des seelischen Magens. Dieser wird dann eine Zeitlang jede Kost fliehen und dadurch in den gerechten Hunger gesetzt werden, dann aber mit gar großer Gier nach diesem Meinem wahren Himmelsbrot greifen, um sich an ihm zu sättigen zum ewigen Leben. Siehe, also will Ich es haben." (jl.him2.275,04)

Dieser Zeitpunkt dürfte jetzt gekommen sein. Der lautlose Abfall von der katholischen Kirche, die Interesselosigkeit an den Sonntagsgottesdiensten und den Predigten sowie die Gleichgültigkeit gegenüber den Äußerungen der Amtskirche ist schon weit fortgeschritten. Das Vertrauen in ihre Lehren und ihre Autorität ist im Schwinden begriffen; ihre Isolierung schreitet fort. Der Mailänder Corriere della Sera zitiert das Wort eines Monsignore, der der katholischen Kirche in ihrer jetzigen mittelalterlichen Gestalt nur noch zehn bis fünfzehn Jahre gibt. 1

Enthalten die Neuoffenbarungen Kenntnisse, die sogar den Aposteln vorenthalten wurden?

"Ich habe euch (den Lesern der Neuoffenbarung, d. Vf.) gar vieles zu sagen, was Ich selbst den Aposteln zu sagen vorenthalten habe." (jl.him1.053,03)

Entstammen die Neuoffenbarungsinhalte dem Wissen ihres Niederschreibers?

Ausdrücklich wird gesagt, daß nichts, was in dem gewaltigen Werk der Neuoffenbarung an Weisheit und wissenschaftlichen Kundgaben zu finden ist, aus dem Kopf Lorbers stammt. Lorber wisse, daß er von all dem gar nichts weiß. "Er redet nichts aus sich und kann es auch nicht, da er viel weniger als jeder von euch in irgend etwas eine Wissenschaft hat. Eben darum ist er Mir ein ziemlich taugliches Werkzeug, da in seinem Kopf fast nichts drinnen ist, aber zeitweise desto mehr in seinem Herzen..." (jl.him1.174,03)

Dennoch werden "die Vernünftler, die Gelehrten und Priester alles aufbieten, um die Menschheit vom Gegenteil dessen zu überzeugen, was Ich ihm (jetzt) sagen werde". (gm.pred.027,08).

Warum muß jede wahre Offenbarung mit Akzeptanz-Problemen rechnen?

Daß die Neuoffenbarung manche traditionellen Lehren der Kirche, die durch die historisch-kritische Forschung suspekt geworden sind, bestätigt, mag weite Kreise, die vom rationalistischen und materialistischen Zeitgeist erfaßt sind, davon abhalten, diese Offenbarung zu akzeptieren. Aber haben sich Propheten jemals um die Irrwege des Zeitgeistes geschert? Was im Laufe der Zeiten durch die Fälscher in frühchristlicher Zeit und durch die zerstörerische Hermeneutik der liberalen Theologen am Evangelium gefrevelt wurde, ist erschütternd. "Man wird nur mit Mühe erkennen können", heißt es treffend in der Neuoffenbarung, "wo einst unter lauter Lügengeweben die reine Wahrheit verborgen lag." (gm.pred.035,19)

"Eine solche Denkungsweise war aber schon seit Entstehung des Menschen immer bei einzelnen die Basis ihrer Handlungen, und in jetziger (unserer, d. Vf.) Zeit predigen solches eure gelehrten Materialisten ohne Scheu und finden ein großes Publikum, welches ihren Ansichten ganz beistimmt und ihnen Beifall klatscht." (gm.pred.043,10)

"Nun, diesen sogenannten starken Geistern setze ich eine unendlich große Langmut entgegen, und am Ende werden wir sehen, ob sich nicht ein Mittel finden läßt, auch ihre Taubheit zu heilen." (gm.pred.052,21)

Wozu sollen die umfangreichen Neuoffenbarungen in der Endzeit dienen?

Die folgende Kundgabe der Neuoffenbarung wird in naher Zukunft zunehmende Bedeutung erlangen: "Jetzt, da bald die Zeit herannaht, wo die Menschen strenger gefragt werden, wozu sie auf der Welt sind, und ob sie auch wissen, warum Ich auf diese Erde kam, jetzt ist es an der Zeit, die Rinde des Buchstabens und Wortlautes Meiner Evangelien wegzunehmen und den Menschen unter dieser scheinbar harten Rinde den glänzenden Strom des göttlichen Lichtes zu zeigen, damit sie in dieser letzten Zeit noch das Versäumte an sich und anderen einholen und so ihre Mission erfüllen können. Deswegen Meine vielen Erläuterungen und Erklärungen." (gm.pred.047,14)




Die Erschaffung der Geister


Die geistige Existenz der Menschen geht unendlich weit in die graue Vorzeit zurück. Sie steht in unmittelbarem Zusammenhang mit dem Fall Luzifers. Mögen heute manche eine solche Botschaft als Mythologie ansehen, sie ist es nicht; sie ist - wie die Neuoffenbarung ausdrücklich mitteilt - ein Faktum. Gott hat vor undenklichen Zeiten Myriaden von Geistern geschaffen. Auch in Gott bestehen "die ausgebildetsten Gegensätze", ohne "die Er so gut wie gar kein Wesen wäre". "In Gott waren aber all die Gegensätze schon von Ewigkeit her in der höchst besten Ordnung." "Wollte nun Gott aus sich heraus Ihm ähnliche Wesen erschaffen, so mußte Er sie ja auch mit eben diesen streitenden Gegensätzen versehen, die Er in sich selbst von aller Ewigkeit her in den natürlich besten und reinst abgewogenen Verhältnissen besaß und besitzen mußte, ansonsten Er sicher nie wirkend dagewesen wäre. Die Wesen wurden also völlig nach seinem Ebenmaße gestaltet und es ward ihnen am Ende darum auch die Fähigkeit notwendig eigen, sich selbst zu konsolidieren im Kampfe mit den ihnen aus Gott niedergelegten Gegensätzen." "Bei vielen Wesen haben die Gegensätze ein rechtes Maß nach der Ordnung Gottes erreicht, und ihr Sein ist darum ein vollkommenes." (jl.ev02.229,09)

Die Zeit von der Erschaffung der urgeschaffenen Geister bis zu dem Zeitpunkt, wo sie in den Vollgebrauch ihres freien Willens gestellt wurden, wird in der NO für menschliche Begriffe als "beinahe endlose Dauer" angegeben.




Der Fall eines Teils der Geister unter Führung Luzifers


Inhaltsübersicht:


Warum ist es wichtig, über die Urschöpfung und den Abfall Luzifers wahrheitsgemäß Bescheid zu wissen?

Über den Fall Luzifers - des größten Lichtgeistes - und seines großen Anhangs wird berichtet, daß "eine übergroße Menge der Urgeister ... vom gebotenen und wohlgezeigten Ordnungswege Gottes abwichen und den Weg ihres höchst eigenen Verderbens betraten". (jl.ev02.231)

In der Neuoffenbarung wird mit Nachdruck darauf hingewiesen, daß das Heilsgeschehen, der Rettungsplan Gottes und der Sinn des menschlichen Lebens nicht zu verstehen sei, wenn nicht klarwerde, wer Luzifer sei. "Erst bei rechter Klarstellung dieser wichtigen Frage ist es möglich, die Schöpfung, Mein Darniederkommen, Mein Leiden und Sterben richtig aufzufassen."

[Wichtige Anm. d. Hrsg.: Die nachfolgenden Zitate entstammen Leopold Engels sog. 11 Bd. 'Das Gr. Evangelium Johannes'. Bei diesem Band wird aus schwerwiegenden Gründen bezweifelt, dass er tatsächlich den Abschluss der übrigen 10 Bände des Gr. Evangeliums Johannes von Lorber darstellt.

Vor allem die nun folgenden Ausführungen über Luzifer bzw. Satana sind sehr fraglich, da sie die Macht, Aufgabe und Stellung Luzifers im Vergleich zu den Angaben in Lorbers Werken ziemlich überhöhen und seinen Anteil am Abfall lediglich als einen Irrtum bagatellisieren.

Die nachfolgenden Zitate K. Eggensteins aus Leopold Engels fragwürdigem Werk werden daher vom Herausgeber nur mit grossen Vorbehalten der Vollständigkeit halber wiedergegeben:]

Welche Motive bewegten Gott, Luzifer als erstes Geistwesen zu schaffen?

"So höre denn die Welt, völlig entkleidet jeden Bildes, das große Geheimnis Meines Schöpfungs- und Erlösungsplanes.

Als die Gottheit sich durch Vorgänge, die euch stets geheimnisvoll bleiben werden, gefunden und in sich den schaffenden und alles umfassenden Weltengeist erkannt hatte, da entstand in ihr ein mächtiges Wogen und Drängen, und sie sprach in sich: 'Ich will Meine Ideen aus Mir herausstellen, damit Ich an diesen erschaue, was Meine Kräfte vermögen!' Denn solange keine Tätigkeit entsteht, kann die Gottheit sich selbst nur in geringem Maße erkennen. Erst an ihren Werken erkennt sie ihre Macht immer mehr und freut sich daran (gleichwie jeder Meister an seinen Produkten erst erkennt was in ihm ruht und seine Freude daran hat).

Sie wollte also schaffen und sagte sich weiter: 'In Mir ruht alle Kraft der Ewigkeiten; also schaffen Wir ein Wesen, das ausgerüstet sei mit aller Kraft gleich Mir Selbst, jedoch so, daß es in sich trage die Eigenschaften, an denen Ich Mich Selbst erkennen kann!' Und es ward ein Geist erschaffen, der ausgerüstet wurde mit aller Kraft aus Mir, Meine in Mir ruhenden Kräfte beschaulich der Gottheit vorzuführen." (jl.ev11.017,04 ff.)

Warum bekam Luzifer den Namen 'Lichtträger'? Welche Fähigkeiten und Macht bekam er?

"Wenn Ich euch nun sage, daß dieser erstgeschaffene Geist 'Luzifer' (d. h. Lichtträger) hieß, so werdet ihr jetzt auch begreifen, warum er so und nicht anders hieß. Er trug in sich das Licht der Erkenntnis und konnte als erstes Geistwesen die Grenzen der innergeistigen Polaritäten recht wohl erkennen. Er, ausgerüstet mit Meiner völligen Macht rief nun andere Wesen ins Leben, die völlig ihm ähnlich waren, auch die Gottheit in sich empfanden und dasselbe Licht der Erkenntnis in sich erbrennen sahen wie er, ebenfalls selbstschöperisch auftraten und ausgerüstet wurden mit aller Kraft Meines Geistes." (jl.ev11.017,12)

Welche Motive und Irrtümer führten zu Luzifers Rebellion gegen Gott?

"Luzifer, wohl wissend, daß er in sich den Gegenpol Gottes vorstellen sollte, vermeinte nun zu ermöglichen, die Gottheit gewissermaßen in sich aufsaugen zu können, und verfiel in den Irrtum, als geschaffenes und damit endliches Wesen die Unendlichkeit in sich aufnehmen zu können; denn auch hier galt das Gesetz: 'Niemand kann Gott (die Unendlichkeit) sehen und dabei das Leben behalten.' Demzufolge konnte er das Wesen der Gottheit wohl empfinden, ihre Befehle, solange er im gerechten Mittelpunkte stand, hören, niemals aber sie persönlich sehen.

Wie nun das endliche Wesen niemals die Unendlichkeit begreifen kann und wird und daher in diesem Punkte stets leicht in Irrtümer verfallen und bei absteigender Bewegung in diesen verharren kann, so versank trotz aller Warnungen Luzifer dennoch in den Wahn, die Gottheit aufnehmen und gefangennehmen zu können. Damit verließ er den gerechten Standpunkt, entfernte sich aus dem Mittelpunkte Meines Herzens und verfiel stets mehr und mehr in den falschen Wunsch, seine Geschöpfe, die durch ihn, aber aus Mir entstanden waren, um sich zu versammeln, um die mit Wesen aller Art bevölkerten Räume zu beherrschen. (jl.ev11.017,14 ff.)

Welche Konsequenzen hatte die Rebellion Luzifers und seiner Anhänger für sie? Warum wurden sie nicht vernichtet?

"Es entstand nun ein Zwiespalt, das ist eine Trennung der Parteien, der schließlich dazu führte, daß die Luzifer gegebene Macht von Mir zurückgezogen und er mit seinem Anhange machtlos und der Schaffenskraft beraubt wurde.

Es entstand naturgemäß die Frage: Was soll nun mit diesem Heere der Gefallenen und wie tot d. h. untätig Erscheinenden geschehen?

Es ergaben sich da nur zwei Wege. Der erste Weg war: Luzifer mit seinem Anhange zu vernichten, um sodann einen zweiten zu schaffen, der wahrscheinlich demselben Irrtum unterworfen gewesen wäre, da ein vollkommener Geist, den Ich frei hinausstelle, der demnach nicht abhängig von Meinem Willen war, nicht geschaffen werden konnte. Maschinen zu schaffen, die willenlos ausführen, was Ich befehle, war keine Schwierigkeit. Um aber das Licht der Selbsterkenntnis zu erringen, war der bisherige Weg der einzige. Da aber durch, d. h. mittels Luzifer auch die anderen Mir treu gebliebenen Geister erschaffen wurden, so gehörten sie in seine Sphäre. Eine plötzliche Vernichtung Luzifers hätte also auch die Vernichtung aller Lebewesen bedeutet." (jl.ev11.017,16 ff.)

"Wodurch aber hatte Luzifer, dessen Fall nur durch Irrtum geschehen war, folglich also die Möglichkeit des Ablegens des Irrtums einschließt, dieses verdient? Weshalb hatten die treu gebliebenen Wesen ihre Vernichtung verdient und schließlich: Wo bliebe Meine Weisheit, wenn Ich nicht von Anbeginn die Möglichkeit eines Abfalles erkannt und vorhergesehen hätte, daher eine Wiederholung des Schöpfungsganges auszuschließen ist? Und vor allen Dingen: Wo bliebe Meine Liebe, wenn diese nicht von einer Vernichtung abgesehen hätte, vielmehr Mittel durch die Weisheit fände, die verlorenen Wesen zum Lichte der Erkenntnis zurückzuführen, damit sie also in dem gerechten Gleichgewichte der polaren Eigenschaften verbleiben?

Warum hängt die Erschaffung des materiellen Kosmos mit dem Geisterfall zusammen?

Es blieb also nur der zweite Weg übrig, den ihr in der materiellen Schöpfung vor euch habt.

Stellet euch einen Menschen vor, der durchaus nicht einsehen will, daß der König des Landes ein mächtiger Herrscher ist, weil er von ihm zwar mit aller Kraft und Vollmacht ausgerüstet ist, jedoch ihn selbst nie gesehen hat! Dieser rebelliert gegen ihn und möchte sich selbst zum Könige aufschwingen. Der König, um die ihm treuen Untertanen nicht verderben zu lassen, wird ihn ergreifen, ihn seines Schmuckes berauben, aller Vollmacht entkleiden und in ein festes Gemach werfen lassen, so lange, bis er zur Vernunft gebracht sein wird, und dasselbe wird er mit den Anhängern tun. Je nachdem nun die Anhänger Buße tun und ihren Irrtum einsehen, werden diese befreit werden und dem Könige, der sich ihnen nun auch sichtbar gezeigt hat, fest anhangen.

Dieses schwache, irdische Bild zeigt euch Meine Tat an; denn die Einkerkerung ist die materielle Schöpfung. Jedoch müßt ihr zum Verständnis des weiteren eure seelischen Empfindungen erregen, da der menschliche Verstand zum Begreifen zu kurz ist.'

Warum mußten die Seelen der Rebellen in ihre Einzelteile, die in Materie gebannt wurden, aufgelöst werden?

Eine Seele ist zusammengesetzt aus zahllosen Partikeln, deren jedes einer Mir entstammenden Idee entspricht. Sie kann, wenn sie einmal sich zusammengefunden hat, nicht mehr anders werden, als sie ist, weil sie sodann dem Charakter entspricht, den sie erhalten hat. Ein Kristall, wenn auskristallisiert, kann in seiner Wesenheit nicht mehr geändert werden und kristallisiert entweder als Rhomboeder oder Hexaeder, Oktaeder usw., je nachdem, welche Form seinem Charakter, d. h. der Anhäufung der Partikel um einen Lebensmittelpunkt entspricht.

Soll da nun eine Änderung geschaffen werden, weil die Kristalle nicht ganz rein ausgefallen sind, so müssen dieselben durch Wärme (Liebe) aufgelöst werden, um sodann beim Erkalten des warmen Liebewassers, das gleichbedeutend ist dem Freigeben ihres Willens, von neuem auszukristallisieren. Nun bilden sich wieder neue, schöne Kristalle, und jeder vorsichtige Chemiker wird es verstehen, möglichst schöne, klare und große Kristalle zu erzielen, die seinen Zwecken entsprechen.

Sehet, so ein Chemiker bin Ich! Ich löste die unrein gewordenen Kristalle (Luzifer und seinen Anhang) auf in dem warmen Liebewasser und ließ diese Seelen nun wieder neu auskristallisieren, damit sie klar würden. Daß das durch Aufsteigen durch das Mineralreich und das Pflanzenreich bis zum Menschen geschieht, ist euch (durch die Neuoffenbarungen, d. Vf.) bekannt. Da die Seele des Luzifer jedoch die gesamte materielle Schöpfung umschließt, so muß auch diese sich in der Form des Menschen ausdrücken. So vereinen sich auch stets alle Geistervereine in einer Person, die durch den Leiter dieses Vereines ausgedrückt wird, und bilden das, was man dessen Sphäre nennt. Ähnliches, welches dieses klar ausdrückt, gibt es im Materiellen nicht, daher sagte Ich: Öffnet eure seelischen Empfindungen!

Warum und wie verhindert Satan, daß die aus Materie befreiten Seelenteile als Mensch wieder zu Gott zurückfinden?

Jetzt wird es euch klarer werden, daß Luzifer glaubt, er müsse so handeln, wie es geschieht, damit die Materie hatte geschaffen werden können - ein Irrtum deshalb, da nicht die Materie der Endzweck Meiner Schöpfung ist, sondern nur das freie Erkennen, Lieben und Begreifen der Gottheit das Ziel der aus Mir gestellten Wesen ist, die Materie aber hierzu nur ein Notbehelf.

Luzifer bestand auf diesem zweiten Irrtum und verlor sich in den Enden seiner polaren Eigenschaften, sich selbst belügend, dadurch die Materie erhalten zu müssen. Es war ihm soviel Freiheit gegeben, die Materie durchdringen zu können, d.h. bewußt in sich zu beschauen, damit er als der urgeschaffenste Geist erkenne, welches Leid er seinen Geführten gebracht habe, und er dadurch zur Umkehr geführt werde. Er tat dies jedoch nicht, sondern wollte erst recht herrschen als ein Fürst der Materie, die ihm gehöre. Er verdunkelte daher möglichst die sich wieder ausbildenden Menschenkristalle, um sein Reich zu erhalten; denn der Kampf mit Gott schien ihm groß, erhaben und das Leben erhaltend.

Die Menschenkristalle (Seelen d. Vf.), welche ebenfalls wieder zur Erreichung des Zweckes frei gestellt werden mußten, konnten sich ihm zuneigen oder mir und fielen allerdings zu Lebzeiten viel in seine Netze. Siehe das Heidentum, in dem er sich als König und seine polaren Eigenschaften, die ebenfalls größte Weisheit in sich bergen, als Götter verehren ließ!

Warum läßt Gott Satans Gegenwirken zu und wozu kam er selbst in einem materiellen Leib als Jesus auf die Erde?

Man wird nun fragen: Warum ließ ich solches Treiben zu? Unverständlich bleibt es, wenn man nicht das Endziel betrachtet, und das ist freiestes Selbsterkennen in Gott.

Wenn ein großer Volksführer sich in Verkehrtheiten gefällt und seine Anhänger mit sich fortreißt- wie kommt man da am schnellsten zu dem Ziele, allen das rechte Licht zu bringen? Sicher, wenn der Volksführer selbst von seinen Verkehrtheiten abläßt; denn die Anhänger werden ihm schnellstens folgen. Sucht man ihm aber die Anhänger einzeln abwendig zu machen, so lange, bis er allein dasteht, so wird das Ziel weit mehr hinausgeschoben. Bei Mir heißt es nun allezeit, an den Kern gehen, und wenn dieser nicht geändert werden kann, sodann den Umweg einschlagen!

Da nun während der Gefangenschaft - denkt jetzt an das Bild des Königs - der stete Vorwurf gemacht wurde: 'Könnte ich den König sehen, so würde ich an ihn glauben!', so wurde dadurch Meine Menschwerdung bedingt; erstens für die Gefallenen, und zweitens, um den Nichtgefallenen die Gottheit persönlich sichtbar zu machen und so ihren Glauben zu krönen.

Hier liegt das Geheimnis Meiner Menschwerdung, welche die Materie durchbrechen mußte, die sonst immer härter und härter werden mußte, falls Luzifer sich immer mehr in die Härten des Gegenpols verlor. Meine Menschwerdung gebot daher einen Halt und zeigte genau den Weg zur Loslösung von dem Götzendienst und der Verehrung der polaren Eigenschaften und mußte nun auch den Beweis liefern, daß erstens - als das Höchsterreichbare - der Tod, durch welchen die Menschen an die Materie und deren Genüsse gebunden wurden, überwunden werden kann, und zweitens, daß das Leben nicht in der Materie, sondern im Geiste geschieht und erstere nur ein Gefängnis des letzteren ist." (jl.ev11.017,29 ff.) "Die abgefallenen Geister, die sich freiwillig von Mir entfernten und den verkehrten Weg angetreten hatten, konnten oder wollten nichts von der Vervollkommnung, von Fortschritt wissen. Um aber auch ihnen den Weg nicht gänzlich abzusperren, mußten sie in Verhältnisse gebracht werden, wo, unbeirrt ihrer eigenen Freiheit, sie umkehren können, wann sie wollen."

[Anm. d. Hg.: Hand nach rechts Mehr über Luzifer bzw. Satan durch Jakob Lorber]




Die Erschaffung des Universums als Folge des Falles Luzifers


Inhaltsübersicht:


Wozu wurden die gefallenen Urgeister in Materie gebannt?

"Hierzu wurde nun die materielle Welt oder das ganze Universum oder der materielle Schöpfungsmensch gegründet. In ihm wurden die Geister nach dem Grad ihrer Böswilligkeit in die Materie eingehüllt (eingekleidet), Kämpfen, Versuchungen und Leiden ausgesetzt; erstens, um sie nach und nach zur Einsicht ihrer eigenen Fehler durch die auf sie einwirkenden Verhältnisse zu bringen, und zweitens auf diese Art ihre freiwillige Rückkehr selbst einzuleiten." ... Überall ist das Prinzip der Freiheit als erstes, und das Prinzip der Vervollkommnung als zweites festgestellt." (gm.sgeh.017,23 f.)

Was entsteht letztlich aus der sich auflösenden Materie?

Die ganze gefestete Erde also und die zahllosen anderen Weltkörper sind gestaltet aus der einen großen Seele Satans, welche in diesen Weltkörpern in zahllose Kompendien geteilt wurde. Die Seele ist teilbar, und somit auch die Urseele des erstgeschaffenen Urgeistes. Aus dieser einen Seele wird nun fortwahrend eine zahllose Menge neuer Seelen gewonnen.' (jl.erde.053,09; jl.erde.053,19-20)

Woraus besteht letztlich jede Materie im Kosmos?

"Die ganze sichtbare Schöpfung besteht nur aus Partikeln des großen gefallenen und in die Materie gebannten Geistes Luzifer und seines Anhangs." (jl.him2.001)

Hätte Gott Satan vernichten können? Welche Folgen hätte dies gehabt?

Luzifer konnte von Gott "zufolge seiner ewigen Liebe und Erbarmung" nicht vernichtet werden, denn "was Gott einmal ins Dasein gerufen hat, kann wohl die Form verändern und aus einer minder edlen in eine edlere übergehen oder auch umgekehrt, doch niemals vernichtet werden'. (jl.ev02.232,07)

Woraus besteht letztlich jede Materie auf der Erde?

Deshalb wird an anderer Stelle nochmals betont:

Alles, was diese Erde von ihrem Mittelpunkt an bis weit über ihre höchste Luftregion hinaus enthält, ist Seelensubstanz, und zwar bis zu einer gewissen Lösezeit in einem mannigfach härter oder milder gerichteten Zustand, weshalb sie dem Auge des Menschen wie auch seinem Gefühl als härtere oder weichere Materie sicht- oder fühlbar wird. Dahin gehören einmal aue Steinarten, Mineralien, Erdarten, Wasser, Luft und alle noch ungebundenen Stoffe in ihr." Dazu "kommt alles Pflanzenreich im Wasser und auf der Erde samt seinem Übergang ins Tierreich" (jl.ev10.021,01).

Alles, was nun Materie ist, war dereinst Geistiges, das da freiwillig aus der guten Ordnung Gottes getreten ist, sich in den verkehrten Anreizungen begründete und darin verhärtete. Die Materie ist demnach nichts anderes als ein gerichtetes und aus sich selbst verhärtetes Geistiges. Noch deutlicher gesprochen ist sie eine allergröbste und schwerste Umhülsung des Geistigen." (jl.ev04.103,04)

Ist jeder materielle Bestandteil geistig belebt?

"Das Geistige kann aber ... nie selbst zur vollkommenen Materie werden, sondern lebt und besteht in der Materie." (jl.ev04.103,05)

Warum tun sich Menschen so schwer, geistige Sachverhalte zu begreifen?

Als Jesus das Vorgesagte einem hochstehenden Römer zu erklären versuchte, meinte dieser etwas verwirrt, daß es nicht so leicht sei, diese für ihn völlig neue Lehre zu verstehen. Darauf erwiderte ihm Jesus: "Lieber Freund, Ich habe es dir ja vorausgesagt, daß sich diese Dinge schwer werden in der Fülle fassen lassen." (jl.ev02.230,05)

"Ein reiner Weltverstand ... glaubt an nichts, was er nicht sehen und mit Händen greifen kann." (jl.ev04.109,11)

Der Römer vermochte das damals nicht zu verstehen. Die Gelehrten unserer Zeit kommen dem Verständnis dieser Aussage Jesu durch ihre Kenntnisse der Atomphysik bereits ganz nahe. Das geht aus der im Abschnitt "Der Irrweg der materialistischen Wissenschaft" zitierten Äußerung des Nobelpreisträgers Max Planck klar hervor.

Gibt es eine Kraft als selbständiges Ding, also ohne geistigen Urheber?

Der Geist ist der Anreger der Kraft sagt Prof. Planck 2 und stimmt damit fast wörtlich überein mit dem, was in der Neuoffenbarung darüber zu lesen ist: "Kraft als selbständiges Ding, so wie es die gelehrten Materialisten wollen, existiert gar nicht. Der Geist ist der Anreger der Kraft, Zusammenhalter des Stoffes und so der Hauptfaktor des ganzen Lebens. Ohne Geist gibt es kein Leben, ohne Leben keinen Stoff." (gm.lgeh.013,22)

Es gibt in der Natur eine Analogie, die die Verwandlung von Geist in Materie dem Verständnis auch des Laien näherbringen kann. Ein zugefrorener Teich besteht aus härtestem Eis, im Frühjahr löst sich das Eis auf in das weiche Wasser, in der Hitze des Sommers trocknet der Teich aus und das Wasser ist in Form einer lichten Wolke sichtbar. Auch die Wolke löst sich auf in die Wasserstoffmoleküle, und für das Auge ist nichts mehr sichtbar. Im folgenden Herbst und Winter spielt sich derselbe Vorgang in umgekehrter Reihenfolge ab. Aus dem scheinbaren 'Nichts' wird wieder härteste Materie. Dieser ans Wunderbare grenzende Vorgang der Veränderung der Aggregatzustände der Materie kommt uns gar nicht absurd vor, wir halten ihn für so selbstverständlich, daß wir kaum einen Gedanken daran verschwenden. Die vielen wunderbaren Vorgänge in der Natur finden wir nicht der Beachtung wert, weil wir sie ständig wahrnehmen und nicht leugnen können, auch wenn wir sie nicht zu begreifen vermögen. Kann man annehmen, daß Gottes Schöpfungsmöglichkeiten dort aufhören, wo unsere Fassungskraft aufhört?

Warum tun sich ungläubige Forscher schwer, Wunder als solche zu erkennen?

"Wer da glaubt", heißt es in der Neuoffenbarung", dem werden viele Wunder erschlossen werden. Dem Ungläubigen jedoch ist weder zu raten noch zu helfen. Umsonst schaut er mit seinen blinden Augen in Meine große Werkstätte des Lebens. Ich sage euch: er wird nichts finden als Exkremente des Todes, denn das Leben ist geistig, und da hilft kein Mikroskop, um dasselbe in seiner Wirkungssphäre zu belauschen." (jl.him1.094,07)

"Und mag euch das alles noch so sonderbar und wunderlich klingen, es ist dessenungeachtet dennoch so. Denn niemand kennt Meine Wege, auch nicht ein Engel des Himmels, als nur Ich allein und der Frommgläubige, dem Ich es mitteilen will." (jl.him1.094,06)

Warum kann Geistiges überhaupt als Materie fest erscheinen? Welche Bestimmung hat die Materie?

"Was da vorhanden ist in der ganzen Unendlichkeit, das ist aus Gott, also im Grunde völlig geistig. Daß es in der Welt als feste Materie erscheint, das macht die beharrliche Festigkeit des göttlichen Willens. Hörte dieser auf, einen Gedanken festzuhalten, so wäre von ihm für kein materielles Auge mehr eine Spur zu entdecken." (jl.ev06.107,11) "Alles dem Menschen sichtbar Erschaffene ist gerichtetes Geistiges und hat die Bestimmung, durch eine lange Reihe von allerlei Formen endlich in ein freies und selbständiges Leben überzugehen. Diese Formen beginnen vom Steine an und gehen durch die Mineralreiche über zum Pflanzenreich, durch das Pflanzenreich ins Tierreich und von da bis zum Menschen. Alle diese Formen sind Aufnahmegefäße vom Leben aus Gott." (jl.ev06.053,05-06)

Läßt die Form Rückschlüsse auf die darin wirkende Intelligenz zu?

"Jede Form entspricht einer gewissen Intelligenz. Je einfacher die Form ist, desto einfacher und geringfügiger ist auch die ihr innewohnende Intelligenz." (jl.ev06.053,07)

Woher wissen Pflanzen oder Tiere, was sie als Nahrung brauchen?

"Jedes Tier kennt seine ihm zusagende Nahrung und weiß sie zu finden ... So kennt auch der Geist der Pflanzen genau den Stoff im Wasser, in der Luft und im Erdreich, der seiner besonderen Individualität dienlich ist. Der Geist oder die Naturseele der Eiche wird niemals den Stoff an sich ziehen, von dem die Zeder ihr Sein und Wesen schafft. Ja, wer lehrt denn das eine Pflanze? Seht, das alles ist die Wirkung der höchsten und allgemeinsten Raumlebensintelligenz Gottes. Aus dieser schöpft jede Pflanzen - und Tierseele die ihr nötige, gesonderte Intelligenz und ist dann nach deren Weisung tätig." (jl.ev08.029,08-09)

Welche Bestimmung haben die Pflanzen- und Tierseelen?

"Die Seelen der Pflanzen wie der Tiere haben die euch freilich noch unbekannte Bestimmung, einst selbst Menschenseelen zu werden. Denn Pflanzen und Tiere sind nach Meiner Weisheit und Einsicht taugliche Vorgefäße zur Ansammlung und Ausbildung der im unermeßlichen Schöpfungsraum vorhandenen allgemeinen Naturlebenskraft, aus der auch eure Seelen herstammen." (jl.ev04.216,01-02)

Kann aus einer einfachen Tierseele eine hochkomplexe Menschenseele werden oder wie entsteht sie?

Allerdings ist zu beachten, daß "aus einer einfachen Tierseele niemals eine Menschenseele werden kann" (jl.ev06.165,11). Es werden vielmehr mehrere Tierseelen vereint und Gott fügt dann zahllose Seelenfunken hinzu, und so entsteht aus seiner Hand jede Menschenseele.

Welchen Wert hat ein materieller Körper? Wozu dient der Kreislauf des Lebens letztlich?

Am Körper eines Tieres liegt deshalb - wie der Herr in der NO sagt - wenig. Durch die evolutive Entwicklung der Tierseele kommt jedes Tier bei seinem Tod seinem Ziel näher. Wenn ein Tier gefressen wird oder stirbt d. h. seine frühere Form (den Körper) verläßt "so liegt nach dem Gesagten wohl wenig daran, was mit der Form geschieht, die nichts als eine organischmechanische und für den Zweck der ihr innewohnenden Lebensintelligenz wohleingerichtete Hülse war. Ob also nun z. B. die Fische von anderen Tieren oder von uns Menschen verzehrt werden, so beirrt das die große Absicht des Schöpfers nicht im geringsten und der Endzweck des Lebens wird dennoch unvermeidbar erreicht". (jl.ev06.053,09). "Alles, was aus dem Dasein tritt, kehrt allezeit in ein vollkommeneres Dasein wieder zurück, hinauf bis zum Menschen und von da wieder zu Mir selbst zurück." (jl.hag2.124,32)

"Siehe, alle Materie dieser Erde - vom härtesten Stein bis zum Äther hoch über den Wolken - ist Seelensubstanz, aber in einem notwendigerweise gerichteten und somit gefesteten Zustand. Ihre Bestimmung aber ist, wieder ins ungebundene, reingeistige Sein zurückzukehren, so sie eben durch diese Isolierung die Lebensselbständigkeit erreicht hat. Um aber diese durch eine stets erhöhte Selbsttätigkeit zu erlangen, muß die aus der gebundenen Materie frei gemachte Seele alle möglichen Lebensstufen durchmachen und muß sich in jeder neuen Lebensstufe auch wieder von neuem in einen materiellen Leib einpuppen, aus dem sie dann wieder neue Lebens- und Tätigkeitssubstanzen an sich zieht und solche sich zu eigen macht." (jl.ev06.133,03)

Welchen Zweck haben Kämpfe und Mühen für die Entwicklung? Wie lange dauert der Kampf für Lebewesen?

"Das Leben ist und bleibt so lange ein Kampf mit allerlei Feinden, bis es sich über alle Materie als ein Sieger aus eigener Kraft emporgerungen hat. Und so darfst du dich über die materiellen Lebensfeinde gar nicht wundern; denn sie sind nicht Feinde des eigentlichen Lebens, sondern nur Feinde des materiellen Scheinlebens, das eigentlich gar kein Leben ist, sondern nur ein Werkzeug des wahren, inneren, geistigen Seelenlebens, mittels welchem sich dieses stets höher und höher zur wahrsten, eigentlichsten Lebensfreiheit emporarbeiten kann, was ohne dieses zeitliche Mitleben gar nicht denkbar möglich wäre.

Gott kann infolge seiner Allmacht freilich einen Geist mit vollendeter Weisheit und Macht aus sich hinausstellen oder erschaffen, und das in einem Momente gleich zahllose viele, - aber alle solche Geister haben keine Selbständigkeit; denn ihr Wollen und Handeln ist kein anderes als das göttliche selbst, das unaufhörlich in sie einfließen muß, auf daß sie sind, sich bewegen und handeln nach dem Zuge des göttlichen Willens. Sie sind für sich gar nichts, sondern pur momentane Gedanken und Ideen Gottes. Sollen sie aber mit der Zeit möglicherweise selbständig werden, so müssen sie den Weg der Materie oder des gerichteten und also gefesteten Willens Gottes durchmachen auf die Art, wie ihr sie auf dieser Erde vor euren Augen habt. Haben sie das, dann sind sie erst aus sich selbständige, selbstdenkende und freiwillig handelnde Kinder Gottes, die zwar auch allzeit den Willen Gottes tun, aber nicht, weil er ihnen durch die Allmacht Gottes aufgedrungen ist, sondern weil sie solchen als höchst weise erkennen und sich selbst bestimmen, nach solchem zu handeln, was dann für sie selbst lebensverdienstlich ist und ihnen erst des Lebens höchste Seligkeit und Wonne gibt." (jl.ev06.133,09-11)

Wohin soll alles Existierende letzlich gelangen? Was ist der Grund dafür?

"Ich bin euer Ursprung, und zu diesem Ursprung sollen alle wiederkommen für ewig." (jl.hag2.006,31)

"Sehet, was Ich eines einzigen hochmütigen Engels wegen tue! Ich sage euch, es wäre nie eine Erde noch Sonne, noch irgend etwas Materielles geschaffen worden, wäre dieser Einzige demütig geblieben." (jl.him1.066)

Welche Rolle spielt Gottes Liebe für die Erschaffung aller Wesen und Materie?

"Liebe ist das große Wort allen Seins." (jl.hag2.056,25)

An keiner anderen Stelle der Neuoffenbarung kommt die glühende, alles umfassende Liebe des himmlischen Vaters zu seinen Geschöpfen in so erschütternder Weise zum Ausdruck wie in den folgenden Zeilen:

"Ich will um eines Kindes willen Milliarden von Sonnen und Welten aller Art opfern, könnte Ich es sonst nicht wieder zu Mir zurückbekommen. Wenn es sich aber darum handeln würde, daß ein Kind nur dadurch zu retten wäre, daß Ich für dasselbe dieses Mein alleiniges ewiges Leben hingebe, so möchte Ich auch dieses eher von Mir lassen, als eines Meiner Kinder verlieren. Fassest du diese Liebe?" (jl.hag2.251,14 .17) "In dem Wachsen Meiner zahllosen unvollendeten Kinder, in ihrem zunehmenden Erkennen und Vollkommenerwerden und in ihrer daraus erwachsenden Tätigkeit liegt auch Meine höchste Seligkeit. Ihre Freude über eine mühsam errungene, vollendetere Fähigkeit ist auch Meine Freude." (jl.ev05.157,07)




Der 'verlorene Sohn'. Die vorexistentielle Abstammung des Menschen von den gefallenen Erstlingsgeistern


Inhaltsübersicht:


Bezieht sich das Beispiel des 'verlorenen Sohnes' auch auf gefallene jenseitige Geistwesen? Ist Satan damit gemeint?

"Es gibt wohl in der Heiligen Schrift keinen Vers und kein Kapitel, das Größeres in sich fassen möchte, als das Gleichnis vom verlorenen Sohn. Auch wird es nicht leicht eine Stelle geben, die schwerer zu verstehen ist als diese." (jl.him1.306,01) "In dem Namen 'Luzifer' steckt das ganze, für euch ewig unerfaßliche und endlose Kompendium des verlorenen Sohnes. Denkt euch, daß beinahe die gesamte gegenwärtige Menschheit nichts als Glieder dieses einen 'verlorenen Sohnes' sind, und zwar namentlich diejenigen Menschen, welche aus Adams ungesegneter Linie abstammen. Dieser 'verlorene Sohn' hat alles Vermögen, das ihm gebührte, herausgenommen und vergeudet dasselbe nun durch für eure Begriffe endlos weit gedehnte Zeiträume." (jl.him1.307,09)

"Unter dem 'verlorenen Sohn' wird aber auch jeder einzelne Mensch für sich verstanden." (jl.him1.315,36)

Schließlich wird darunter auch der ganze Kosmos mit Milliarden Galaxien, von der jede ca. 50 bis 100 Milliarden Sonnen enthält, verstanden. Nach den Kundgaben der NO stellt das Universum von 'außen' gesehen "eine vollendete Menschengestalt" dar und "ist in seiner Art von niemandem außer von Mir in dieser Wirklichkeit erschaulich". (jl.him1.311,11)

"Die Gottheit ergriff in allen Teilen Luzifers Wesen, nahm alle spezifische Wesenheit bildete daraus Weltkörper durch die ganze Unendlichkeit, umhüllte den Geist dieser endlosen Wesenseele mit den mächtigsten Banden und band ihn in die Tiefe der Materie." (jl.erde.056,05)

"Dieser kosmische Mensch, den ihr da seht, ist nicht mehr und nicht weniger als der sich selbst wiedergefundene 'verlorene Sohn', der sich in jedem einzelnen wiedergeborenen Menschen wiedergefunden hat." "Ihr müßt aber nicht etwa denken, dieser gefallene Luzifer wurde als Ganzes wieder zurückkehren. Wenn dies möglich gewesen wäre, wahrlich, es hätte nie eine materielle Schöpfung stattgefunden, sondern: in einem jeden einzelnen Menschen, der nach Meinem Wort lebt und wiedergeboren wird durch das Wort und durch die Erlösung, wird dieser Verlorene (d. h. ein Wesensteil von ihm) wiedergefunden und in das große Vaterhaus zurückkehren." (jl.him1.314,26)

Weist das Gleichnis vom 'verlorenen Sohn' auch auf den Zustand der Materie und auf die Erlösung alles Geschaffenen hin?

"Freilich ist alle Materie, aus der das Universum besteht, auch nur ein Werk Gottes, und es liegt in ihr Göttliches verborgen, aber daneben liegt in ihr auch Lüge, Trug und Verführung, woraus dann entsteht Neid, Geiz, Haß, Hochmut Verfolgung und daraus hervorgehend allerlei Laster, ohne Zahl und Maß. [Man kann hieraus entnehmen, daß die manichäische Vorstellung, die Materie sei böse, teilweise richtig ist. D. Vf.] Und eben dieses Falsche, die Lüge und der Trug ist geistig genommen der 'Satan', und alle die einzelnen daraus notwendig hervorgehenden Laster sind eben das, was man 'Teufel' nennt" (jl.ev05.094,02-03)

Der Plan Gottes, alle von ihm abgefallenen Geistwesen wieder über den Weg durch die Materie ins Vaterhaus zurückzubringen, benötigt unvorstellbar lange Zeiträume. Aber dennoch wird der Zeitpunkt kommen, "wo keine materielle Sonne und keine materielle Erde mehr kreisen werden im endlosen Raum, sondern überall wird eine überherrliche, neue geistige Schöpfung mit seligen freien Wesen den endlosen Raum erfallen, und Ich werde ewig gleichfort aller Wesen Gott und Vater sein von Ewigkeit zu Ewigkeit. Und dieses allerseligsten Zustandes wird fürderhin nimmer ein Ende sein. Es wird da sein eine Herde, ein Schafstall und ein Hirte". "Wann aber dieses alles also wird, nach der Zahl der Erdenjahre, kann nimmer bestimmt werden. Und würde Ich die Zahl auch kundtun, so würdest du sie unmöglich fassen können." (jl.ev02.063,03-04)

Diese materielle Schöpfung wird in der Neuoffenbarung also eindeutig als Erlösungsfeld der göttlichen Liebe und Erbarmung interpretiert. Zur Rettung der gefallenen Geister wurde das Universum geschaffen. Die sich allmählich lösenden luziferischen Lebensfunken werden nach Gottes weisem Plan stufenweise, d. h. in evolutiver Form, durch das Mineral-, Pflanzen- und Tierreich emporgeführt zum Endziel, zum Menschen. "Die ungeheure Menge abgefallener Geister, welche mit Luzifer fielen und dann als Träger der Materie in ihr gebunden wurden, sie alle klassifizieren die ganze Weltschöpfung nach dem geistigen Inhalt" (gm.pred.051,05) "Ihr waret Geist und werdet wieder Geist werden. (gm.pred.019,24)

Das große Ziel Gottes ist, alle Menschen - auf welchen Weltkörpern sie immer leben - auf einem Heilsweg zur geistigen Wiedergeburt und damit zu Gott zurückzuführen. Die Erde und ihre Bewohner spielen dabei nach Angaben der Neuoffenbarung eine ganz besondere und bevorzugte Rolle. Der Weg ist zwar unvorstellbar lang und kann für manche qualvoll sein.

Welche Bestimmung hat der Mensch?

"Der Mensch ist das vollkommenste der zahllos verschiedenen Geschöpfe, der Kulminationspunkt der göttlichen Liebe und Weisheit, und bestimmt, selbst ein Gott zu werden." (jl.ev07.141,06) Deshalb sagte Jesus zu den Juden: "Wißt ihr nicht, daß ihr (potentielle, d. Vf.) Götter seid?" "Jetzt", heißt es in der Neuoffenbarung dazu, "seid ihr erst wie Embryonen im Mutterleib." (jl.ev03.180,08) Wenn das Endziel Gottes erreicht ist, wird der 8. Psalm seine ganze, jetzt noch verborgene Leuchtkraft ausstrahlen: "Du machtest den Menschen wenig geringer denn einen Gott, mit Ehren und Hoheit kröntest du ihn."

Wer die hochgeistigen Kundgaben der Neuoffenbarung in ihrem ganzen Umfang in sich aufgenommen hat dem wird auch die Bedeutung eines Wortes des mittelalterlichen Mystikers Meister Eckehart (14. Jh.) klar: "Aller Kreaturen Wesen und Leben ist nichts anderes als ein Rufen und Eilen zu Gott, von dem sie ausgegangen sind. 3

Gelangen durch stufenweise, evolutionäre seelische Entwicklung irgendwann alle Geschöpfe zur Seligkeit?

Das Bild der Gesamtentfaltung des Lebens und das stufenweise allmähliche Emporsteigen, wie es in der Neuoffenbarung umfassend dargestellt ist, findet sich auch bei dem Mystiker Jakob Böhme, der ebensowenig wie Jakob Lorber damals etwas von Evolutionstheorien wissen konnte.

Im dritten christlichen Jahrhundert vertrat auch der größte Bibelgelehrte, Origenes, die Lehre der Apokatastasis, d. h. der Wiedererbringung aller Dinge. Danach verlaßt die Seele wieder den Läuterungsort, und ewig dauern die Strafen nicht. "Die Vollendung ist erreicht", schreibt Origenes, "wenn einmal alle Seelen ihre Rettung in der Engelwerdung gefunden haben. Alle Kreatur kehrt zu Gott zurück." "Der universelle Heilswille ist eine Offenbarung des allerbarmenden Gottes." 4 In seiner Schrift contra Celsus 92-97 setzt Origenes den Adam gleich mit der Ur-Einheit der Menschennatur, die urzeitlich als Ganzes vom Himmel gestürzt ist. Origenes nimmt Bezug auf den Ausspruch des Propheten Josua: "Gar viel ist meine Seele gewandert" (Buch Josua) und fährt fort: "Begreife also, wenn du es vermagst, welches diese Wanderungen der Seele sind, in denen wandern zu müssen sie mit Seufzen und Klagen betrauert. Freilich, solange sie noch wandert, stockt die Einsicht dieser Dinge und ist verhüllt, erst wenn sie zu ihrem Vaterland, ihrer Ruhe, dem Paradies gelangt sein wird, wird sie wahrer darüber belehrt werden und es klarer einsehen, welches der Wegsinn ihrer Wanderung gewesen ist." 5

"Plötzlich", so schreibt hierzu der katholische Theologe und angesehene Schriftsteller Hans Urs von Balthasar in seiner Schrift 'Origenes - Geist und Feuer', "brechen Einsichten wie Blitze durch, die zu den unverlierbarsten und doch vergessensten der christlichen Denkgeschichte gehören." 6 "Aber als das Gefäß in tausend Splitter zerbrach und der Name des Meisters (Origenes) gesteinigt und verschüttet wurde, entquoll der Duft des Salböls und erfüllte das ganze Haus." 7

In der Schrift der hl. Hildegard von Bingen Scivias ('Wisse die Wege') schimmert die Lehre von der Apokatastasis noch einmal durch: "Nun hörte ich eine Stimme, die zu mir sprach: Lobgesänge gebührem dem hehren Schöpfer mit unermüdlicher Stimme des Herzens und des Mundes, denn nicht nur die Stehenden und Aufrechten, sondern auch die Gefallenen und Gebeugten führt er durch seine Gnade zu dem himmlischen Thron" (3. Buch, 13. Gesicht).

Die Lehre, daß die Menschen gefallene Geister sind und durch die Liebe Gottes zu seinen Geschöpfen auf einer unendlich langsamen und weiten Wanderung durch das Mineral-, Pflanzen- und Tierreich schließlich wieder wie der verlorene Sohn ins Vaterhaus zurückgeführt werden, findet sich nicht nur im christlichen Altertum und in der christlichen Mystik, sondern auch in der Mystik anderer Religionen, u. a. im Parsismus, der auch keine ewige Hölle kennt, ebenso in der islamischen Mystik dem sogenannten Sufitum. Schönsten Ausdruck findet diese Lehre in den folgenden Versen des berühmten persischen Mystikers Dschelâl ed Din Rûmi (1207-1273):

"Ich starb als Stein und sproße als Pflanze auf,
Ich starb als Pflanze und ward Tier darauf,
Ich starb als Tier und ward als Mensch geboren,
Was grauet mir? Hab durch den Tod ich je verloren?
Als Menschen rafft er mich von dieser Erde,
Daß ich des Engels Fittich tragen werde.
Als Engel noch ist meines Bleibens nicht
Denn ewig bleibt nur Gottes Angesicht.
So tragt noch über Engelwelt mich fort
Mein Flug zu unerdenklich hohem Ort:
Dann ruf zu nichts mich!
Denn wie Harfenlieder
Klingt's in mir, daß zu Ihm wir kehren wieder."
Bedeutende Denker wie der Naturwissenschaftler Edgar Dacqué oder Leopold Ziegler usw. haben die diesbezüglichen Kundgaben Lorbers, sicher ohne diesen zu kennen, wissenschaftlich interpretiert. So schreibt Dacqué: "Des Menschen Urform war im organischen Reich schon metaphysisch anwesend, d. h. von Gott 'gewollt', als sich in der Frühzeit die ersten niederen Geschöpfe manifestierten. Der Mensch, obwohl der Zeit nach erst in der letzten Eisperiode als Vollmensch hervortretend, war doch schon in allen Lebewesen vor ungezählten Jahrmillionen da." 8

Leopold Ziegler sieht gleichfalls das Geheimnis des Menschen in seinen tieferen Zusammenhängen: "Wohl ist die Geschichte und die Geschichtlichkeit die eigentliche Sphäre des Menschen, aber diese Geschichte spielt sich auf der naturhaften Grundlage vieler anderer Stufen des Lebens ab, die alle miteinander in einem Zusammenhang stehen."

Die von der Neuoffenbarung dargestellte Evolution des Lebens ist ein unvorstellbar langer Weg in der Kosmogonie und Anthropogonie, auf dem sich der Plan Gottes zur Rettung der abgefallenen Geister verwirklichen wird. Die unausmeßbaren Tiefen dieser Heilstat, die mit den Worten des JohannesEvangeliums in Zusammenhang stehen: "Wenn Ich von der Erde erhöht bin, werde ich alle an mich ziehen", werden in diesem irdischen Leben schwerlich jemals voll erfaßt werden können.

Verfolgt man den Plan Gottes, alle abgefallenen Geister auf dem langen Weg ins Vaterhaus zu unvorstellbarer Seligkeit zurückzuholen, so weitet sich die Sicht zu einer grandiosen Konzeption, die einzig und allein dem wahren Wesen Gottes, d. h. der Liebe, adäquat ist. Die Schöpfungslehre der Neuoffenbarung vermittelt uns ein vergeistigtes Weltbild, das einen tiefen Sinn erkennen und die Liebe und Erbarinung Gottes in der Heilsgeschichte hell aufleuchten läßt.




Die Teufel


Inhaltsübersicht:


Was oder wer ist Satan, wer sind die sog. 'Teufel?

Die Neuoffenbarung unterscheidet zwischen dem Satan und den Teufeln.

"Der einzige, der Mir so frech die Stirne bieten wollte, ist niemand anders als der von Mir längst verstoßene Luzifer oder Satan, welcher als personifiziertes böses Prinzip den Gegenpol zu Meinem eigenen Ich ausmacht. Nur dieser böse, mit Willen böseste Geist wurde in die äußerste Finsternis gestoßen, in der Heulen und Zahneklappern ist oder - mit anderen Worten - in der er, der Finsternis des eigenen Gemüts überlassen, so lange harren kann, bis eine in ihm selbst auftauchende Besserung seine Rückkehr möglich macht." (gm.pred.045,16) "Was nun der Satan als Person ist, das vertritt auf eurer Erde diejenige Gattung von Menschen, die des Guten und Edlen wohl kundig ist, doch mit Willen das Böse liebt und ausübt." "Dieses Trachten ist teuflischer Natur, weil der in alle Geister und Wesen von Mir eingelegte Trieb der Liebe sich statt dem Guten dem Schlechten zugewendet hat." (gm.pred.045,12)

Woran erkennt man die Einwirkungen Satans bzw. von Teufeln?

"Da der Satan sich niemand zeigen kann und darf und jeder Mensch seine bösen Einflüsterungen mit leichter Mühe erkennt, da diese die Seele allzeit hartherzig, unkeusch, ehebrecherisch, selbstsüchtig, herrschgierig, meineidig, geizig, unbarmherzig, gegen alles Wahre und Göttliche gleichgültig, gegen Arme und Leidende gefühllos ist und für allen Wohlgenuß auf der Welt gierig stimmt, so kann er solchen argen Bestrebungen des Satans auch allezeit eine offene Stirn bieten, da der Satan nur in die Sinne der Seele, nie aber in ihren Willen einwirken kann." (jl.ev01.217,04)

Welche Macht, Kraft und Einflußmöglichkeit besitzt Satan noch?

Es liegt im Satan ... noch eine ungeheuere Kraft, welche nur durch die allerschwersten Bande, die allein Ich als der Herr zu schmieden vermag, niedergehalten werden kann." (jl.erde.055,11) "Satan ... ist tatunfähig geworden in sich selbst. Aber die in ihm besiegten anderen Kräfte ruhen dennoch nicht völlig, sondern stehen in einer fortwährenden Tätigkeit und personifizieren sich dadurch wie selbständig." (jl.ev02.229,12)

"Soviel es immer nur möglich war, wurde ihm die Macht des Willens genommen. Darum habt ihr ihn auch nicht im geringsten mehr zu fürchten, sondern euch allein in acht zu nehmen vor seiner List. Diese aber hat keine Gewalt, sondern ist an und für sich ohnmächtig." (jl.hag2.158,17 .21 f.)

Wodurch ermöglicht man Satan Einfluß auf sich?

"Der Lebensfeind kann und darf sich niemand nähern, also kann er auch mit seiner Arglist niemanden berücken. Wenn aber ein Mensch von seinem eigenen Herzen sich berücken laßt und wird hochmütig, herrschsüchtig, fleischsinnig, weltsüchtig und eigenliebig, sodann nähert sich ja der Mensch selbst eigenwillig dem Feind des Lebens, und wird selbst ein Feind allen Lebens." (jl.hag2.158)

Welche Theorien werden u.a. über Satans Existenz und Wirken vertreten?

[Der katholische Theologieprofessor Herbert Haag irrt, wenn er schreibt: "Die Lehre von einer Engelsünde und einem Engelsturz beruht auf einem Mythos." Unverständlich ist, wenn er ferner sagt: Daß Gott selber Teufel erschaffen hat, ist ein unvollziehbarer Gedanke." (Deutsche Zeitung vom 5. Januar 1973) Gott hat Geister geschaffen, die mit einem freien Willen ausgestattet waren und sich somit zum Guten und zum Bösen entscheiden konnten. D. Vf.]

Entgegen der Lehre Jesu, daß der Satan sich "niemand nähern darf", brachte im Mittelalter der größte Theologe der katholischen Kirche, Thomas von Aquin, die Ansicht auf, daß der Satan mit Frauen und Mädchen sexuell verkehren könne; diese törichte Lehre bereitete später bei den Hexenprozessen Millionen Frauen ein qualvolles Ende. Was den Satan und die Ursache seines Sturzes betrifft, so haben die katholischen Kirchenväter und sonstigen Kirchenmanner die verschiedensten und oft kuriosesten Ansichten vertreten. Der Kirchenvater Justin glaubte, daß der Abfall Luzifers erst erfolgte, als Luzifer die Eva im Paradies verführte! (Dialog mit dem Juden Tryphon, 124,3) Tertullian meinte: "Der Teufel wurde von der Unduldsamkeit verzehrt, als er sah, daß der Herr seinem Ebenbild, dem Menschen, alle erschaffenen Wesen unterworfen hatte" (De Patientia V). Die gleiche Ansicht vertraten der hl. Cyprian und der hl. Gregor von Nyssa (Discorso Catecheto). Nur der Seher Origenes, dessen Lehre die Kirche verurteilte, sah den Grund des Sturzes - in Übereinstimmung mit der Neuoffenbarung - im Neid und Stolz und in der Auflehnung gegen Gott.

Seit wann existieren Teufel und die Hölle?

Die übrigen Teufel - und damit auch die Hölle - entstanden erst dann, als geistbegabte Adamiten, also die Nachfahren Adams, in Bosheit versanken. Geistwesen, die vor Erschaffung des Universums bestanden hatten, und zwar auch die mit Luzifer gefallenen Geister, waren keine Teufel, sondern wurden, wie bereits geschildert, in die Materie gefangengesetzt und harren auf einem langen Weg der Lösung aus der Materie. Im einzelnen ist in der Neuoffenbarung dazu ausgeführt: "Da sich dieses Wesen aber damit nicht begnügte, sondem statt der versprochenen Besserung nur stets größere Eingriffe in die göttliche Ordnung machte, so wurde es in sehr enge Haft getrieben. Da es sich aber schon in solcher Zeit eine Menge gleichgesinnter Geister aus dem menschlichen Geschlechte herangebildet hatte, so wirkte es dann durch diese seine Engel; denn ein Diabolus oder Teufel ist nichts anderes als ein in der Schule des Satans herangewachsener und ausgebildeter Geist."

Das muß nicht etwa also verstanden werden, als wären solche Geister wirklich in einer Schule des Satans gebildet worden, sondern sie bildeten sich selbst zufolge jener Spezifika, die sie aus den Banden dieses Geistes in sich aufgenommen haben. Diese Geister, weil sie ebenfalls Grundböses in sich haben, heißen zwar 'Teufel', soviel als 'Schüler des Satans', unterscheiden sich aber dennoch gewaltig von ihm; denn bei ihnen ist nur das Seelische gleichartig mit dem bösen Geiste, aber ihr Geist ist, obschon hart gefangen, dennoch rein, während der Geist des Satans das eigentliche Böse ist. Daher wird und kann es geschehen, daß alle Teufel noch gerettet werden, bevor der Satan in sich selbst die große Reise zu seinem ewigen Sturze zu unternehmen genötigt wird." (jl.erde.056,10)

Wurden Teufel als bereits böse Wesen erschaffen oder wie wurden sie dazu? Von wem gehen Versuchungen aus?

"Es gibt zwar keine urgeschaffenen Erzteufel in der Art, wie ihr euch dieselben vorstellt, aber dennoch ist alle Materiewelt in ihrem Urelement ebensoviel wie ein urgeschaffener Erzteufel, und es ist darum ein und dasselbe, ob man sagt, man werde von der Welt oder von den materiellen Gelüsten des Fleisches versucht, oder man werde von dem oder jenem Erzteufel versucht. Wer sich von der Welt und seinem Fleische zu sehr gefangennehmen läßt, dessen Seele ist dann auch ein persönlicher Teufel und lebt im steten Verein mit den argen, noch ungegorenen Materiegeistern nach dem Tode des Leibes fort." (jl.ev09.134,07)

Ergänzend heißt es hierzu: "Es gibt in der ganzen Natur- und Geisterwelt keine sogenannten Urteufel, sondern nur solche, die schon früher als unverbesserliche, schlechte und lasterhafte Menschen einmal auf der Welt gelebt haben..." (jl.ev05.097,05)

Wie versuchen arge Geister die Menschen zu beeinflussen? Wo existieren die schlimmsten Teufel?

"Es gibt persönliche Teufel schon hier, noch im Fleische wandelnd, und noch um ein Großes mehr im großen Jenseits, die auch fort und fort bemüht sind, einen argen Einfluß auf das Diesseits auszuüben, und das einmal durch die rohen Naturgeister, die noch in allerhand Materie der bestimmten Ausreifung wegen weilen, und aber auch unmittelbar durch gewisse geheime Einflüsterungen, Anreizungen und Verlockungen. Sie merken bei den Menschen gar wohl die verschiedenen Schwächen und Anlagen zu denselben, bemächtigen sich derselben und fachen sie zu glühenden Leidenschaften an." "Bevor es keinen Menschen auf einem Weltkörper gab, da gab es auf demselben auch keinen persönlichen Teufel, sondern nur gerichtete ungegorene Geister in aller Materie eines Weltkörpers. Zur Materie gehört alles, was ihr mit euren Sinnen wahrnehmt. Aber das könnt ihr auch annehmen, daß es auf keinem Weltkörper ärgere und bösere Teufel gibt als eben in und auf dieser Erde." (jl.ev08.035,11-17)

Wenn aber Hiob - wie es im Alten Testament heißt - versucht wurde: "wer war dann der Satan, der ihn so sehr versuchte? Es war der gerichtete Geist seines (Hiobs) Fleisches, d. h. dessen verschiedenartigen Begierlichkeiten" (jl.ev08.034,21).

Welche Gedanken, Neigungen, Bedürfnissse und Verhaltensweisen machen aus Menschen Teufel?

"An den Verlockungen von seiten der Teufel liegt lange nicht soviel, als ihr in eurem törichten Glauben meint! Der eigentliche Teufel ist der Mensch mit seinen Weltgelüsten selbst. Aus denen geht hervor: die Selbstliebe - das ist ein Teufel -, die Sucht zum Wohlleben - ein zweiter Teufel -, die Ehrsucht, der Hochmut die Herrschsucht, der Zorn, die Rache, der Neid, der Geiz, die Hoffart, die Hurerei und die Geringschätzung seines Nebenmenschen - das sind lauter Teufel, auf eigenem Grund und Boden erzeugt. Darum sollt ihr keine so große Furcht vor dem Teufel haben..." (jl.ev06.010,12)

Wozu führt die Vorliebe für Materielles, für Reichtum, Ehre, Macht etc.? Hängt Gottes Menschwerdung mit den Sündenfolgen zusammen?

"Warum aber wird der Satan auch ein Fürst der Finsternis und der Lüge genannt? Weil alle Materie das nicht ist. was sie zu sein scheint und wer sie in seiner Liebe dem Scheine nach erfaßt und sich von ihr gefangennehmen läßt, der befindet sich dann auch offenbar im Reich der Lüge - und der Wahrheit gegenüber - im Reich der Finsternis."

"Wer z. B. die sogenannten Schätze aus dem Reich der toten Materie (die Güter der Welt d. Vf.) zu sehr liebt, sie für das hält und schätzt, was sie zu sein scheinen, und nicht für das, was sie der Wahrheit nach sind, der befindet sich dadurch schon im Reich der Lüge, weil seine Liebe, als der Grund seines Lebens, sich in sie wie ganz blind versenkt hat und sich nur höchst schwer aus solcher Nacht zum Licht der vollen Wahrheit wieder emporschwingen kann."

Als mit der Zeit die Menschen die Materie ihres Glanzes wegen zu schätzen und zu achten anfingen, gingen sie in ihr Gericht über, wurden geistig blind und hart, habgierig, geizig, lügnerisch, zänkisch, betrügerisch, hochmütig, böse und kriegs- und eroberungssüchtig und gerieten dadurch ins Götzen- und Heidentum und somit auch in die eigentliche Hölle, aus der sie ohne Mich nicht erlöst werden konnten. Darum mußte Ich selbst die Materie anziehen, und mit ihr das Gericht und muß dieses durchbrechen, damit Ich dadurch für alle Gefallenen zur Eingangspforte ins ewige Leben werde, wenn sie durch diese Pforte zum ewigen Leben eingehen wollen. Darum bin Ich auch die Tore zum Leben und das Leben selbst. Wer nicht durch Mich eingeht, der kommt nicht zum Leben im Lichte der ewigen Wahrheit und der Freiheit, sondern bleibt gefangen im Gericht der Materie." (jl.ev08.035,05 .06 .09 u. .10)

[Anm. d. Hg.: Hand nach rechts mehr zum Thema 'Satan' (Luzifer) ]




Die Erschaffung Adams durch Gott. Der Irrtum der Evolutionstheorie


Inhaltsübersicht:


Was berichtet die NO über die Erschaffung Adams durch Gott?

Entgegen den unbewiesenen Behauptungen der Vertreter der Evolutionstheorie, der Mensch stamme dem Leibe nach vom Tier ab, läßt die Neuoffenbarung keinen Zweifel darüber offen, daß Gott den Adam erschaffen hat.

(Die Unhaltbarkeit der Evolutionstheorie in der Form des Evolutionismus, der keinen Schöpfer anerkennen will, wird in einem späteren Kapitel eingehend beleuchtet werden. Die Auseinandersetzung mit dieser Theorie ist in einer Apologie des Christentums von gravierender Bedeutung.)

In der Neuoffenbarung wird über die Erschaffung Adams und seinen Fall wie folgt berichtet: "Die ewige Liebe.. . formte mit der Hand ihrer Macht, ihrer Kraft nach der Zahl ihrer Ordnung den ersten Menschen und blies ihm durch die Nüstern den lebendigen Odem ein. Und der Odem ward ihm zur lebendigen Seele, und die Seele erfüllte ganz den Menschen, der nun gemacht wurde nach der Zahl der Ordnung, aus welcher gemacht worden waren die Geister und gemacht wurden die Welten in den Räumen und die Erde und alles, was auf ihr ist und der Mond und die Sonne." (jl.hag1.007,07)

"Adam ist dem Leibe nach aus den Ätherteilen des feinstofflichen Erdenlehms durch Meinen Willen nach der gesetzten Ordnung, wie Ich sie euch nun gezeigt habe, geschaffen und geformt worden." (jl.ev04.162,04)

War der Körper Adams vor seinem Fall feinstofflicher?

"Hätte Adam das positive Gebot beachtet, so wäre die Menschheit bzw. die vollkommene Seele des Menschen nicht zu dem sehr harten, schweren und gebrechlichen Fleischleibe gekommen (!), der nun mit gar vielen Gebrechen und Mängeln behaftet ist. Aber der Ungehorsam gegen das Gesetz hat den ersten Menschen notwendig auf einen weiten Umweg gebracht, auf dem er nun das Ziel um vieles schwerer und um vieles später erreicht." (jl.ev02.224,06-07)

Vertrat Adam in seiner Aufgabe und Rolle eigentlich Luzifer?

"Und nun merke wohl: dieser Adam war an Stelle des ersten der gefallenen Geister (Luzifer). Es ward ihm aber nicht zu erkennen gegeben, wer er war. Und siehe, da langweilte es ihn, da er sich nicht erkannte und auch nichts finden konnte, was ihm ähnlich wäre." (jl.hag1.007,09)

Wie entstand Eva? Was ist mit der 'Entstehung aus Adams Rippe' gemeint?

Die Erschaffung der Eva aus einer 'Rippe' Adams wird in der NO wie folgt erläutert: "Die Rippe ist nur ein Zeichen für die Sache; die Sache aber ist Adams inneres, mächtiges Liebeleben." "Die Eva ist aus der Überfülle dieses Außenlebens (Odausstrahlung, Auraenergie, d. Vf.) Adams, dem zarten leiblichen Wesen nach, entstanden, und da dieser Lebensäther aus der Gegend der Rippen und der Brustgegend ausdünstet und hernach den Menschen weithin allseitig umgibt, so konnte Moses, dem die entsprechende Bildsprache höchst geläufig zu Gebote stand, die Eva ganz richtig aus einer Rippe Adams entstehen lassen." (jl.ev04.162,11)

Wie ist der Schöpfungsbericht des Moses zu interpretieren?

An verschiedenen Stellen der NO ist schon vor mehr als hundert Jahren, also zu einer Zeit, als die Kirchen noch zwingend forderten, den Text des Alten Testaments wörtlich zu glauben, klar herausgestellt worden, daß der Schöpfungsbericht des Moses in der Genesis "nur auf dem Weg der inneren geistigen Entsprechung verstanden und begriffen werden kann" (jl.ev04.142,02).

Waren Adam und Eva ursprünglich körperlich und seelisch zweigeschlechtlich (hermaphroditisch)?

Wenn in manchen Schriften erwähnt ist, daß der Mensch ehedem hermaphroditisch (zweigeschlechtlich, Mann und Weib in einem, d. Vf.) gewesen sei, so wird dies hinsichtlich der Seele und des Leibes von Adam und Eva als zutreffend bestätigt. "Bei der Erschaffung des ersten Menschenpaares wurden aus einer Seele zwei. Denn es heißt nicht, daß der Schöpfer auch der Eva einen lebendigen Odem in ihre Nüstern blies, sondern die Eva ging samt Leib und Seele aus dem Adam hervor, und in diese zweite Seele wurde auch ein unsterblicher Geist gelegt, und so wurden aus einem Menschen und aus einer Seele zwei, und waren dennoch ein Fleisch und eine Seele." (jl.erde.053,04)

Ist ein Geist - wie die Seele - zerteilbar?

"Der Geist ist aber nicht teilbar, sondern wo er als eine Einheit in eine große oder kleine Seele gelegt wurde, da bleibt er auch als eine Einheit. War einst die Seele Luzifers auch noch so groß, so konnte in ihr aber doch nicht mehr als ein Geist wohnen." (jl.erde.053,10)

Erschuf Gott nur ein einziges Menschenpaar? Sind Adam und Eva eine Neuschöpfung oder eine evolutive Fortentwicklung der Hominiden (Tiermenschen, Präadamiten)? Wie unterscheiden sie sich davon?

Ausdrücklich wird in der Neuoffenbarung darauf hingewiesen, daß "im Anfang nur ein Menschenpaar auf die Erde gesetzt wurde". "Ich kann hierzu nur sagen, daß von den Menschen, die zur Werdung der Kinder Gottes berufen sind, nur ein Paar, nämlich Adam und Eva, auf die Erde gesetzt worden ist. Mit diesem Paar ist auch die geistige Erziehung vom Himmel aus begonnen und bis zur heutigen Stunde fortgesetzt worden.

Daß es aber auch schon lange vor Adam menschenähnliche Wesen gegeben hat, das ist ganz sicher und wahr, und es bestehen noch derlei Wesen auf der Erde. (Yeti?, d. Vf.) Aber es ist zwischen ihnen und den eigentlichen freien Menschen (seit Adam, d. Vf.) ein gar großer Unterschied.

Der wahre Mensch kann sich selbst bis zur vollen Gottähnlichkeit heranbilden und Gott und seine Werke durch und durch erkennen, vergleichen, beurteilen und ihren Zweck begreifen. Aber der gewisse Tiermensch (Ur- und Frühmensch, d. Vf.) wird dazu niemals imstande sein." (jl.ev07.221,04-06) Es ist bemerkenswert, daß in der Neuoffenbarung der monogenische Standpunkt Papst Pius' XII. bestätigt wird. Der Papst hatte unter Berufung auf die Apostelgeschichte 17, 26 erklärt, daß es katholische Lehre sei, daß das Menschengeschlecht nur von einem Menschenpaar abstamme. Dennoch vertreten heute auch katholische Gelehrte auf Tagungen der katholischen Akademien den Standpunkt, daß in der Bibel zahlenmäßig keine Beschränkung des "ersten Elternpaares" zu erkennen sei. Das ist zumindest insoweit unzutreffend, als es in Apg.17,26 heißt: "Gott hat aus einem Menschen das ganze menschliche Geschlecht entstehen lassen." 9

Leider haben nicht wenige katholische Gelehrte vor den unbewiesenen Behauptungen der Evolutionstheoretiker kapituliert, wo sie nicht zu kapitulieren brauchten.

Welche Gaben und Überlebensfähigkeiten besaßen die Urmenschen?

"Dieses erste Menschenpaar wurde von Gott aus mit allen Fähigkeiten ausgestattet. Es hatte tiefe Erkenntnisse, einen höchst klaren Verstand und einen machtvollsten freien Willen, vor dem sich alle andern Geschöpfe (auch z. B. die Raubtiere, d. Vf.) beugen mußten." (jl.ev07.121,07)



Das Paradies in seiner wirklichen Gestalt


Inhaltsübersicht:


War das Paradies ein Schlaraffenland ohne Arbeit und Anstrengung für die Urmenschen?

Vom Paradies bestehen beim Kirchenvolk zuweilen etwas seltsame Vorstellungen. Die NO vermittelt uns über die Verhältnisse des Lebens der ersten Menschen im Paradies eine ebenso klare wie nüchterne Darstellung.

"Auf der Erde gab es nirgends ein materielles Paradies, in dem den Menschen die gebratenen Fische in den Mund geschwommen waren, sondern er mußte sie so wie jetzt erst fangen und braten und konnte sie dann erst mit Maß verzehren. War aber der Mensch tätig und sammelte die Früchte, die die Erde ihm trug, und er hatte sich dadurch einen Vorrat geschaffen, so war jede Gegend der Erde, die der Mensch kultiviert hatte, ein rechtes irdisches Paradies. Was wäre auch aus dem Menschen und seiner Geistesbildung geworden, wenn er in einem wahren Müßiggangs- und Freßparadies sich um gar nichts zu kümmern und zu sorgen gehabt hätte!" (jl.ev04.142,04-05) (Über die erst um 4000 Jahre v. Chr. nach dem Abklingen der letzten Eiszeit sich günstig entwickelnden klimatischen Verhältnisse wird im Kapitel über die Evolutionstheorie Näheres ausgeführt.)

"Es versteht sich von selbst, daß Gott und die Engel es wohl wußten und auch verstanden, das erste Menschenpaar in einer der fruchtbarsten Gegenden der Welt werden und entstehen zu lassen."

[Anm. d. Hg.: Hand nach rechts s. mehr zu Paradies: Wurden Adam und Eva tatsächlich durch einen Engel mit einem Flammenschwert aus dem Paradies vertrieben oder was ist damit gemeint? Welchen Zweck hatte dies? (jl.ev04.142,06) ]

Wohin zogen Adam und Eva während ihres Lebens?

"Als Adam und sein Weib und seine Söhne es wahrnahmen, daß es auf der weiten Erde nahezu überall etwas zu essen gab, fingen sie an, größere Reisen zu unternehmen. Geheim vom Gottesgeist geleitet, kamen sie in ihr erstes Eden zurück und blieben daselbst, von wo aus dann die Bevölkerung der ganzen Erde erging." (jl.ev04.142,08-13)

Brauchten die Urmenschen Kleidung, oder war das Paradies warm genug?

Das Leben im Paradies war nicht ganz so angenehm, wie sich das viele denken. Adam und Eva waren nackt.

"Im warmen Frühjahr, Sommer und Herbst konnten sie es schon mit der nackten Haut aushalten, aber im Winter fingen sie an, die Kälte sehr zu fühlen." Sie begannen den Leib mit "allerlei Laub der Bäume zu bedecken". (Also nicht erst nach dem Sündenfall. d. Vf.)

Welche Unterkunft hatten Adam und Eva anfangs?

"Nachdem der erste Mensch dieser Erde einmal in der Grotte auf den Höhen überwintert hatte, die den nordöstlichen Teil des Gelobten Landes, zu dem auch Galiläa gehört, begrenzen (die Golanhöhen, d. Vf.), da hatte er Muße, mit seinem Weib tief in sich hineinzuschauen." (jl.ev04.142,09)




Der Fall Adams. Die Neuoffenbarung erklärt den bildhaften Bericht des alten Testaments


Inhaltsübersicht:


Worin bestand die eigentliche Versuchung des ersten Menschenpaares?

."Siehe Adam, Ich machte die Zeit, damit deine Prüfung nur kurz währen sollte, und das erkämpfte Leben ewig." "Du hast mit keiner fremden Macht zu kämpfen, nur mit dir selbst, denn Ich habe dir alles untertan gemacht." "Der Wurm aber ist dein Böses vom Grund aus und trägt den Stachel des Todes in sich, daher beiße nicht in den Stachel des Wurmes." (jl.hag1.040,33 u. 35)

Betraf das göttl. Verbot an Adam und Eva eine vorzeitigen Zeugungsakt?

"Nun sehet, ihr erlernt nun alles, ihr kennt nun alles und könnt den Gebrauch machen von allem bis auf eines, und dieses Letzte will Ich euch jetzt lehren und die Kraft in euch legen zur Fortpflanzung euresgleichen. Aber ihr dürft davon erst Gebrauch machen, wenn Ich wiederkomme, euch bekleidet finden werde mit dem Kleide des Gehorsams, der Demut der Treue und der gerechten Unschuld. Wehe aber euch, wenn Ich euch nackt finde (d. h. ohne die verlangten Tugenden, d. Vf.). Ich werde euch verstoßen, und der Tod wird die Folge sein." (jl.hag1.007,15)

War Adam und Eva verboten worden, einen Apfel zu essen?

Vereinzelt deuteten Theologen bisher schon den "Biß in den Apfel" in dem Sinne, wie die NO die allegorische Darstellung des Alten Testaments erläutert. Aber man findet auch heute erstaunlicherweise immer noch in der Literatur die seltsamsten und abwegigsten Theorien vom Apfelbiß." Von einem Apfel ist in der Genesis 3,1 im übrigen mit keinem Wort die Rede. Mittelalterliche Mönche haben diese Version bei den damaligen Paradiesspielen aufgebracht. In der Genesis heißt es: "Nur von der Frucht des Baumes mitten im Garten dürft ihr nicht essen, ja nicht einmal daran rühren." "Da sah das Weib: Der Baum war köstlich zum Speisen und Wollust (!) den Augen. .." Dieser Text läßt bereits erahnen, was die Allegorie des "Baumes mitten im Garten" (mitten des Leibes!) besagen will. Der Mystiker Jakob Böhme schreibt treffend zum Sündenfall: "Adam hat die Jungfrau verloren und dafür die Frau erlangt."

Worin bestand der Sündenfall Adams und Evas wirklich?

In der Neuoffenbarung heißt es dann weiter: "Es ging das eine zeitlang ganz gut, aber nur zu bald siegte die sinnliche Begierde unter dem von Moses aufgestellten Sinnbild einer Schlange über die Erkenntnis des Guten und Wahren aus der göttlichen Offenbarung, und das erste Menschenpaar übertrat das Gebot, um zu erfahren, was daraus werde. Und siehe, was das erste Menschenpaar tat das tun nun beinahe alle Menschen." (jl.ev07.121,09)

"Adam nahm die Frucht aus dem Schoße der Eva, wurde untreu seiner Liebe (zu Gott) und genoß von der verbotenen Frucht aus dem Schoße Evas mit wollüstiger Begierde; und in dem Genuß erkannte er sich als den Ersten, der verloren ging (Luzifer, d. Vf.) durch die große Eitelkeit seiner blinden Selbstsucht..." (jl.hag1.008,11)

Was meint die Bibel mit: Satan habe in Gestalt einer Schlange die Eva verführt?

"Wenn es in der Schrift heißt, daß Satan in der Gestalt einer Schlange das erste Menschenpaar verführt habe, so will das soviel sagen als: Das erste Menschenpaar, das Gott und seinen Willen wohl kannte, hat sich von der Anmut der materiellen Welt bestechen lassen, und ihres gerichteten Fleisches Begehren und Stimme sagte: 'Wir wollen sehen, was daraus wird, so wir einmal dem wohlerkannten Willen Gottes zuwiderhandeln.'" (jl.ev08.034,13)

Worin bestand der eigentliche Verlust des Paradieses?

"Sie erkannten darauf wohl, daß in ihrem Fleisch das Mußgericht und der Tod daheim sind, der bei der steigenden Weltliebe auch die freie Seele in sein Gericht und seine Unfreiheit begraben kann, und verloren denn auch das reine Paradies, das in der vollen Einigung der Seele mit ihrem Geist bestand. Aus sich heraus konnten sie dasselbe wohl nicht völlig wiederfinden, denn ihre Seele war vom Stachel der Materie verletzt worden und hatte dann viel zu tun, um sich noch so frei als möglich über dem Gericht als dem geschaffenen Muß zu erhalten, wie das nun bei allen Menschen der Fall ist - und Ich bin darum in diese Welt gekommen, um den Menschen wieder den wahren Lebensweg zu zeigen und ihnen das verlorene Paradies durch Meine Lehre wiederzugeben." (jl.ev08.034,15)

Wurde Adam und Eva schon gezeigt, wie ihre Schuld einst durch die Menschwerdung Gottes getilgt würde?

Gott sprach: "... Ich habe gezählt die Reuetropfen Adams und die Trauertropfen Evas und bin mitleidig geworden durch der Liebe große Erbarmung." "...sie sollen die Gebote der Liebe und der Erbarmung bis an ihr Lebensende halten; Ich will ihnen dann einen Mittler zwischen Mir und ihnen zur Zeit, die Ich bestimme, senden, zu tilgen die große Schuld und zu erleichtern die große, schwere Last ihres Ungehorsams." (jl.hag1.009,25 u. 27)

Sündigten die Urmenschen auch weiterhin?

Adam und Eva erregten nach den Kundgaben der NO später nochmals den Zorn Gottes, indem Adam am Sabbat Gottes vergaß und das Elternpaar mit seinen dreißig Kindern sich an einem Getränk berauschte, und als Folge davon sich alle sexuell schwer verfehlten. (jl.hag1.013,13).

Erst jetzt wurde Adam gesagt: "Du hast verloren das Paradies für dich und alle deine Nachkommen bis zur großen Zeit der Zeiten." (jl.hag1.013,23)

Vertrieb tatsächlich ein Engel mit einem Flammenschwert das erste Menschenpaar aus dem Paradies?

Die Vertreibung des ersten Menschenpaares aus dem Paradies durch einen Engel mit dem Flammenschwert ist mythische Darstellung. Der Vorgang wird in der NO wie folgt erläutert: "Meint ihr denn im Ernst, daß Gott den Adam aus dem Paradies durch einen Engel, der ein flammendes Schwert als Vertreibungswaffe in seiner Rechten führte, vertreiben ließ? Ich sage es dir: Mag das dem Adam als Erscheinung vorgestellt worden sein, so war es aber nur eine Entsprechung von dem, was eigentlich in Adam selbst vorgegangen ist, und gehörte eben zum Akte seiner Erziehung und zur Gründung der ersten Religion und Urkirche unter den Menschen auf Erden." (jl.ev04.143,02)

Was bedeutet der Name Kain (Cahin)?

Als Kain geboren wurde, ist den Stammeltern durch einen Engel gesagt worden: "Diese Frucht ist für euch keine Sünde mehr (Kain war die Frucht der verbotenen und ungesegneten Zeugung, d. Vf.), wohl aber ist sie die Folge des dreifachen Ungehorms gegen Gott und ist der Tod eures Fleisches, den ihr erzeugt habt in eurem Fleische durch eure Begierde in der Selbstsucht." "Die Frucht aber sollt ihr 'Cahin' oder 'Todbringer' benennen." (jl.hag1.011,09)

Sind Begierden und Selbstsucht die eigentliche Erbsünde?

Der Fall Adams bestand, wie vorstehend zu lesen ist, in "Begierden und in Selbstsucht". Der eigentlich paradiesische Zustand bestand in "der vollen Einigung der Seele mit ihrem Geist". Begierde und Selbstsucht machen diesen Zustand unmöglich. Darüber ist Näheres im Kapitel "Das Ziel und die Aufgabe des Menschen" ausgeführt. Begierden und Selbstsucht sind das eigentliche Übel der Erbsünde. Dazu wird in der NO folgendes gesagt: "... die alte adamitische Sünde vom Leibe zu schaffen, das geht auf keine andere Weise als nur auf diese: die Weltsorgen (und Begierden) müssen von der Seele frei tätig über Bord geworfen werden, ansonsten gibt es kein Mittel! Werden aber diese hinausgeschafft, dann tritt beim Menschen wieder alles in die alte göttliche Ordnung Gottes. Und sieh, das ist es, was man mit Recht die 'Erbsünde' nennt. An und für sich ist es offenbar das Fleisch, das man mit Fug und Recht die Erbsünde nennt; entsprechend geistig genommen aber ist eben die vielfache Sorge um das Fleisch (und die geringe um die Seele, d. Vf.) die schwer tilgbare Sünde Adams bei allen seinen Nachkommen." (jl.ev02.226,10)

[Anm. d. Hg.: Hand nach rechts mehr zu Adam bzw. der Erschaffung der ersten Menschen




Die Sintflut in der Aussage der Neuoffenbarung


Inhaltsübersicht:


Welche Teile der Erde wurden durch die Sintflut überschwemmt?

Die große Flut überschwemmte nicht, wie es im Alten Testament heißt, die "ganze" Erde, sondern nach den Angaben der NO insbesondere "Mittelasien, wo noch heute der Aralsee und das Kaspische Meer die Überbleibsel von der denkwürdigsten Art sind, denn wo das Kaspische Meer ist, stand einst das übergroße und stolze Reich Hanoch. Von diesem Hauptpunkte ergoß sich das Gewässer nach Sibirien wie auch nach Europa, das aber damals noch nicht bewohnt war: Ein Teil brach gegen Süden, nach dem heutigen Ostindien und am stärksten über Arabien. Auch das nördliche Afrika wurde stark mitgenommen bis zum Hochland (Abessinien, d. Vf.), wo dieses nur kleine Überströmungen erlitt. Amerika wurde nur von Sibirien aus im Norden etwas mitgenommen, der Süden Amerikas blieb ganz frei, wie auch die meisten Inseln des großen Meeres" (der Pazifik, d. Vf.). (jl.hag3.357)

Ging die Sintflut 'über alle Berge' oder was meint der Begriff 'Berge' sinnbildlich? Wurde ausser Noahs Familie niemand gerettet?

"Wenn es auch im Alten Testament heißt: 'Über alle Berge der Erde und außer, was die Arche trug, blieb nichts Lebendiges auf dem Erdboden', so muß das nicht wörtlich auf die Naturerde selbst bezogen werden, denn unter 'Berge' wird nur der Hochmut und die Herrschsucht verstanden von seiten der Menschen. Und daß auf der Erde kein Leben übrig blieb, außer in der Arche, besagt, daß Noah allein ein geistiges Leben in Gott und aus Gott getreuest behielt." (jl.hag3.358)


[Anm. d. Hg.:

Ausführlicheres zum Thema 'Beweise und Hinweise zur Sintflut'

  • Sintflut (1) - Mythische und historische Hinweise auf eine gr. Flutkatastrophe
  • Sintflut (2) - Erste Forschungshinweise in der Neuzeit
  • Sintflut (3) - Erste geolog. Hinweise im Schwarzen Meer
  • Sintflut (4) - Zeitpunkt der Flut
  • Sintflut (5) - Ausgangs- und Zentralgebiet der Überflutung
  • Ursachen/Auslöser der Sintflut
    • Sintflut (6) - Herkunft der Wasserfluten aus dem Mittelmeer/Marmarameer?
    • Sintflut (6) - Regenfälle und Druckwasserquellen als Ursache?
    • Sintflut (6) -Einschlagender Meteorit als Sintflutursache?
  • Sintflut (7) - Verlauf, Wasserstandshöhe, Dauer
  • Sintflut (8) - Das Ende und die geolog. Auswirkungen der Flut
  • Sintflut (9) - Die geolog./geograph. Erdveränderungen durch das Flutende ]




Lorber beschreibt bereits 1864 die voradamitischen Tiermenschen (Hominiden)


Inhaltsübersicht:


Gab es vor Adam und Eva schon Menschen?

Seit etwa hundert Jahren ist durch zahlreiche Fossilfunde bekannt, daß es seit langer Zeit Vor- und Urmenschen gegeben hat.

Bereits im Jahre 1864 hat Jakob Lorber auf Grund des Diktates die Vor- und Urmenschen beschrieben. Er spricht von 'Vormenschen', 'Tiermenschen' und 'Voradamiten'. Hierüber ist bereits im ersten Teil der Schrift berichtet worden.

Wie unterscheiden sich die Vormenschen von den Menschen seit Adam und Eva?

Diese Hominiden - die Menschenähnlichen - unterscheiden sich grundlegend von Adam und seinen Nachkommen. Die Hominiden hatten keinen göttlichen Geistesfunken. Insoweit standen sie auf der Stufe der Tiere, wenn sie deren Intelligenz auch etwas überragten. Ein evolutiver Übergang von den Hominiden zum Homo sapiens, etwa 4000 Jahre v. Chr., ist nicht feststellbar. Die Veränderung erfolgte um diese Zeit abrupt. Die Hominiden waren völlig unfähig, die Schrift zu erfinden, Staaten zu gründen, Gesetze zu erlassen, riesige Pyramiden und Tempel zu erbauen usw. Das alles war nach der Erschaffung Adams ganz plötzlich da. Der göttliche Geistesfunke im Menschen leuchtete auf, und die Erde wurde verwandelt. (Näheres hierzu im Kapitel über die Evolutionstheorie.)

[Anm. d. Hg.: Hand nach rechts s. auch

Wozu lebt der Mensch auf Erden?

"Der Mensch (der Homo sapiens, d. Vf.) lebt aus zweierlei Gründen auf dieser Erde, die er als eine Mittelperson in sich zu vereinigen hat. Einmal als Schlußstein der äußeren, materiellen Schöpfung, in der er als die Krone der Schöpfung gepriesen und genannt wird, das andere Mal als der Anfangspunkt der rein geistigen Welt, die mit ihm die erste Stufe der vollständig freien Selbsterkenntnis erreicht hat." "Alle Wesenheit von dem kleinsten Geschöpf an bildet eine aufsteigende Stufenreihe, und zwar in derart, daß eine Stufe stets die andere ergänzt, größere Vollkommenheiten bietet, und dadurch auch eine stets größere Intelligenz entwickeln kann." (jl.ev11.009,08 u. 09)

"Alles im ganzen Universum muß sich (schließlich) vergeistigen, muß aufwärts schreiten." (gm.pred.029,37)




Der Mensch ist eine Dreieinheit von Leib, Seele und Geist


Inhaltsübersicht:


Besteht jeder Mensch aus Körper, Seele und Geist?

"Du bist ein geschaffener Mensch, als solcher bestehst du aus einem Leibe und aus einer lebendigen Seele, in welcher der Geist der Liebe wohnt." (jl.hag2.250,10)

Wie selbständig sind Körper, Seele und Geist, wie unterscheidet sich der Körper von der Seele?

"Der Mensch ist ganz nach dem Ebenmaße Gottes erschaffen, und wer sich selbst vollkommen kennen will, der muß wissen und in sich erkennen, daß er als ein und derselbe Mensch eigentlich auch aus drei Persönlichkeiten besteht! Du hast einmal einen Leib, versehen mit allen notwendigen Sinnen und anderen für ein freies und selbständiges Leben nötigen Gliedern und Bestandteilen vom größten bis zum kaum denkbar kleinsten. Dieser Leib hat zum Bedarf der Ausbildung der geistigen Seele in ihm ein ganz eigenes Naturleben, das sich von dem geistigen Seelenleben in allem streng unterscheidet. Der Leib lebt von der materiellen Nahrung, aus der das Blut und die anderen Nährsafte für die verschiedenen Bestandteile desselben gebildet werden." (jl.ev08.024,06)

Wie selbständig vom Körper ist die Seele? Wie wirken Körper und Seele zusammen?

"Betrachten wir die Seele für sich, so werden wir finden, daß auch sie für sich ein ganz vollkommener Mensch ist, der substantiell-geistig (s. Seite 129) auch in sich und für sich die ganz gleichen Bestandteile enthält wie der Leib und in höherer geistiger Entsprechung sich derselben auch also bedient wie der Leib seiner materiellen.

Obschon aber einesteils der Leib und andernteils die Seele für sich zwei ganz verschiedene Menschen oder Personen darstellen, von denen eine jede für sich eine ihr ganz eigentümliche Tätigkeit inne hat, von der sie sich am Ende nicht einmal Rechenschaft über das Wie und Warum geben kann, so machen sie aber im Grunde des eigentlichen Lebenszweckes dennoch nur einen Menschen aus, so daß da niemand weder von sich noch von jemand anderem sagen und behaupten kann, daß er nicht ein Einmensch, sondern ein Zweimensch sei. Denn es muß der Leib der Seele dienen und diese mit ihrem Verstande und Willen dem Leibe, weshalb diese auch für die Handlungen, zu denen sie den Leib benützt hatte, ebenso verantwortlich ist wie für ihre höchst eigenen, die in allerlei Gedanken, Wünschen, Begehrungen und Begierden bestehen.

Wenn wir aber das Leben und Sein der Seele für sich noch näher betrachten, so werden wir auch bald und leicht finden, daß sie, als auch noch ein substantielles Leibmenschwesen für sich, um nichts höher stünde als allenfalls die Seele eines Affen. Sie würde wohl eine instinktmäßige Vernunft in einem etwas höheren Grade innehaben als ein Tier, aber von einem Verstand und einer höheren Beurteilung der Dinge und ihrer Verhältnisse könnte da nie eine Rede sein.

Wie selbständig ist der Geist?

Dieses höhere und eigentlich höchste und Gott völlig ähnliche Vermögen in der Seele bewirkt ein rein essentiell-geistiger dritter Mensch, eben in der Seele wohnend." (jl.ev08.024,09-12)

Aus welchem Wesensteil stammt das eigentliche Leben? Wie wirkt der göttl. Geistfunke auf Seele und Körper ein?

"Die Seele ist nur ein Gefäß des Lebens aus Gott, aber noch lange nicht das Leben selbst." (jl.ev03.042,05)

"Nur ein Fünklein im Zentrum der Seele ist das, was man Geist Gottes und das eigentliche Leben nennt. Dieses Fünklein muß genährt werden mit geistiger Kost, die da ist das reine Wort Gottes. Durch diese Kost wird das Fünklein größer und mächtiger in der Seele, zieht endlich selbst die Menschengestalt der Seele an, durchdringt die Seele endlich ganz und gar und umwandelt am Ende die ganze Seele in sein Wesen. Dann freilich wird die Seele selbst auch ganz Leben, das sich als solches in aller Tiefe der Tiefen erkennt." (jl.ev03.042,06)

Wie verhalten sich Seele und Geist zueinander? Wie wirken sie aufeinander ein?

"Ich sage dir: dieser Geist ist es, der alles im Menschen schafft und ordnet; die Seele aber ist gleichsam nur ein substantieller Leib (des Geistes), gleichwie ein Fleischleib ein Behälter der Seele ist." (jl.ev05.211,04)

Wozu bekommt jeder irdische Mensch einen Anteil des göttl. Geistes (Geistfunken)?

"Jeder Mensch, der auf Erden geboren wird, bekommt einen Geist(anteil d. Hg.) aus Mir (= göttl. Geistfunke, d. Hg.) und kann nach der vorgeschriebenen Ordnung die vollkommene Kindschaft Gottes erhalten." jl.erde.053,12) "Das Geistige ist ganz besonders gottähnlich im Menschen vorhanden, darum es denn auch vernünftig und verständig werden kann, eine Sprache hat und Gott als seinen Schöpfer anfangs ahnen und später reiner und reiner erkennen, lieben und seinen eigenen Willen dem erkannten göttlichen völlig unterordnen kann." (jl.ev06.032,06)

Was ermöglicht einem Menschen, ein Gott im kleinen Maßstab zu werden?

"Hat die Seele den rechten Grad der Reife und Ausbildung erreicht, so tritt dann (im Jenseits, d. Vf.) der Geist völlig in die ganze Seele über, und der ganze Mensch ist dadurch vollendet ein neues Geschöpf, zwar im Grunde des Grundes immer aus Gott, weil der Geist(funke, d. Hg.) im Menschen eigentlich nichts als ein Gott im kleinsten Maßstab ist, weil völlig aus dem Herzen Gottes." (jl.ev01.214,10)

"Der Geist Gottes im Menschen ist wohl schon von Anfang her ein Ebenmaß Gottes, aber zur vollen tätig-lebendigen Ähnlichkeit Gottes muß er sich erst erheben auf dem Weg, den Ich euch gezeigt habe." (jl.ev03.048,07)

"Niemand kann wissen, was im Menschen alles verborgen ist, als nur der Geist, der im Innersten des Menschen ist und wohnt und so weiß kein Weltweiser, was Gott selbst und was in ihm ist, als nur der Geist Gottes, der alle Tiefen der Gottheit durchdringt." (jl.ev09.058,06)

Wann erhält ein Mensch den göttl. Geistfunken?

Der göttliche Geistesfunken wird dem Kind im Mutterleib eingelegt, "was bei einigen Kindern früher, bei anderen später geschieht." (jl.erde.051,07).

Ist die Dreiheit von Körper, Seele und Geist allgemein akzeptiert?

Paulus spricht eindeutig im Brief an die Thessalonicher 5,23 vom Geist, der Seele und dem Leib des Menschen. Fast alle Theologen des Mittelalters unterschieden zwischen Geist und Seele. Für die mittelalterlichen Mystiker wie Eckehart, Johannes vom Kreuz, Theresia von Avila usw. war der Unterschied zwischen Geist (spiritus) und Seele (anima) eine Selbstverständlichkeit.

Insbesondere Eckehart weist unermüdlich auf das Seelenfünklein im Menschen hin.

Von Leib und Seele zu sprechen, wurde in der katholischen Kirche erst üblich, als Papst Pius IX im Jahre 1857 sich in einem Schreiben an den Kardinal von Breslau gegen die Unterscheidung nach Seele und Geist aussprach. Diese Aussage hat jedoch keinen lehramtlichen Charakter.11




Das Geheimnis der Seele


Inhaltsübersicht:


Woraus besteht eine Seele, welche Gestalt hat sie?

Dem berühmten pathologen Geheimrat Rudolf Virchow (gest. 1902), Begründer der Zellularpathologie, wird das Wort zugeschrieben: "Ich habe sehr viele Leichen seziert, aber eine Seele habe ich nicht gefunden." Er wollte damit sagen, daß es keine Seele gibt. Der berühmte Gelehrte hat sich in seinem Leben mehrfach in seinen wissenschaftlichen Behauptungen geirrt, und in diesem Falle ist es nicht anders. Aber die Ansicht, daß der Mensch nur aus dem materiellen Leib besteht, ist in unserer Zeit ja zur Mode geworden. Die meisten, sagt die Neuoffenbarung voraus, wissen nicht einmal mehr, daß sie eine unsterbliche Seele haben. Demoskopische Erhebungen haben schon vor Jahren ergeben, daß von den Jugendlichen nur noch die Hälfte der Befragten an ein Fortleben der Seele nach dem Tode glaubt. 12

Nachweisen läßt sich die Seele auch mit dem leistungsfähigsten Elektronenmikroskop nicht. Denn so heißt es in der Neuoffenbarung: "Die Seele ist eine rein ätherische Substanz, also - wenn du es fassen kannst - aus sehr vielen Lichtatomen oder möglichst kleinen Teilchen durch die Weisheit und durch den allmächtigen Willen Gottes zu einer vollkommenen Menschenform zusammengesetzt, und der reine Geist ist eben der von Gott ausgehende Wille, der das Feuer der reinsten Liebe aus Gott ist." (jl.ev07.066,05)

Was ist eine Seele vom Wesen, von der Substanz her? Welche Rolle spielt sie nach dem Tode?

"Die Seele ist gewisserart durch die Kraft des Geistes wieder aufgelöste Materie, die in des Geistes eigene Urform, durch seine Kraft genötigt, übergeht und sodann, mit ihrem Geist vereint (im Jenseits, d. Vf.), gleichsam seinen lichtätherisch-substantiellen Leib ausmacht, so wie die Seele aus der sie umgebenden Fleischmaterie, wenn diese (im Grabe) völlig verwest und aufgelöst worden ist, sich durch ihren rein geistkräftigsten Willen ihr einstiges Kleid formt und bildet." (jl.ev07.066,07)

Woher beziehen die meisten Menschen ihre Seele? Woher stammen die Seelenteile?

Fast alle "Seelen stammen unmittelbar von dieser Erde, zuvor haben sie die drei sogenannten Naturreiche durchgemacht von der plumpen Steinmaterie durch alle Mineralschichten, von da durch die gesamte Pflanzenwelt und zuletzt durch die ganze Tierwelt im Wasser, auf der Erde und in der Luft. Man nehme aber hier ja nicht den Materieleib (der Tiere, wie es die Evolutionstheoretiker tun, d. Vf.), sondern das in dessen Gehülse enthaltene seelisch-geistige Element. Das Gehülse ist zwar auch seelisch-geistig im weiteren Sinne, aber es ist in sich noch zu gemein,... zur eigentlichen Seelensubstanz*) wird daraus wohl nie etwas verwendbar sein." (jl.ev04.106,06-07).

Der Begriff Substanz ist hier nicht gleich Materie zu setzen. Was unter "Seelen-Substanz" zu verstehen ist, wird (jl.erde.041,01-02) wie folgt erläutert: "Der allerfeinste Staub, der noch in der naturmäßigen Welt erschaut werden kann, kann sich so lange mit der Seele und dem Geiste nicht vereinen, als er noch Materie bleibt. Besser als 'Staub' wäre 'spezifisches Seelenatom', ein solches ist nicht mehr materiell, sondern substantiell. Zwischen Materie und Substanz ist aber ein himmelhoher Unterschied. Um das Ganze so recht zu fassen, müßt ihr diesen Unterschied genau kennen. Nehmt einen Magneten: was an ihm ersichtlich ist, das ist Materie, was aber in dem Magnet anziehbar wirkt, das ist Substanz. Die Substanz kann mit dem fleischlichen Auge nicht gesehen werden." (jl.erde.041,01-02) "Die Seele des Menschen, als die höchst potenzierte Zusammensetzung von Mineral-, Pflanzen- und Tierseelen, hat keine Rückerinnerung an ihre Präexistenz, weil die speziellen Seelenteile in den obengenannten drei Reichen keine eigene und streng gesonderte, sondern für ihre Art nur aus dem allgemeinen Raumleben gewisserart entliehene Intelligenz besaßen." "Wenn aber der Mensch vom Geiste alles Lebens und Lichtes dereinst völlig durchdrungen wird, so wird er solche Ordnung auch erschauen können." (jl.ev08.029,11-12)

Wie alt ist jede Menschenseele mindestens?

"Niemandes Seele ist jünger als die ganze sichtbare Schöpfung. - Du fühlst dich nun unbehaglich darüber, weil ich dir getreu die Wahrheit sage, daß eure Seelen schon viel mehr als äonenmal Äonen von Erdenjahren alt sind." (jl.ev04.246,40) Durch diese Kundgabe wird die Stelle in der Heiligen Schrift: "Gar viel ist meine Seele gewandert" (Buch Josua) verständlich.

Was muß jeder Mensch selbst tun, um gottähnlich zu werden? Kann er Gottes Vollkommenheit überhaupt je ganz erreichen?

"Bei der Hervorbringung einer Mir völlig ähnlichen Seele darf Meine Allmacht nur sehr wenig, alles aber der werdende Gott aus Mir zu tun und versehen haben. Von Mir bekommt er nur das Material geistig und nach Bedarf auch naturmäßig. Und wäre dem nicht so, und könnte es anders sein, so würde Ich wohl nicht, als der ewige Urgeist, Mir selbst infolge Meiner Liebe die saure Mühe aufgebürdet haben, selbst Fleisch anzunehmen, um die bis zu einem gewissen Punkt gediehenen Seelen nicht etwa durch Meine Allmacht, sondern lediglich durch Meine Liebe weiterzuleiten und ihnen eine neue Lehre zu geben und den neuen Geist aus Mir, auf daß sie nun, sofern sie es ernstlich wollen, mit Mir in kürzester Zeitenfrist vollkommen eins werden können." (jl.ev04.246,06)

Der Mensch soll durch sein Mitwirken, d. h. durch seine Beachtung der Forderungen Gottes, einmal gottähnlich werden. "Freilich kann ein noch so vollendeter Geist Gott in alle Ewigkeit nie erreichen in der endlosesten Fülle." (jl.ev03.003,03)

Welche Gestalt hat die Seele? Wo befindet sie sich?

"Zum ewigen Fortleben ist nur allein der Menschen Seele bestimmt." (jl.ev06.107,10) "Die Seele hat dieselbe Gestalt und Form wie ihr Leib, aber nur in durchaus vollkommenerem Maße. - Doch hier ist nur von einer vollkommenen Seele die Rede." (jl.ev07.209,19)

Haben Gliederverluste auch den entsprechenden Seelenteilverlust zur Folge?

"... die Seele durchdringt den ganzen Leib und verliert kein Glied, wenn auch der Leib verstümmelt wird." (jl.ev06.219,12)

Zahllose beinamputierte Menschen klagen, daß sie an der Stelle, wo ehedem das Bein oder der Fuß war, zuweilen Schmerzen haben. Die medizinische Wissenschaft spricht hierbei von Phantomschmerzen. In Wirklichkeit empfindet nach den Aussagen der NO die Seele und nicht der Körper alle Schmerzen.

Ist eine Menschenseele am Anfang noch rein oder bringt sie Belastungen schon mit?

"Die in einem Leibe wohnende Seele aber ist natürlich anfangs um nicht vieles reiner als ihr Leib, weil sie auch der unreinen Urseele des gefallenen Satans entstammt." "In der Seele wohnt aber schon der reine Funke des Geistes Gottes." (jl.ev02.210,02-03)

Wann erhält ein Embryo die Seele? Warum erinnert sie sich nicht an ihre Vorexistenzen? Ist jede Abtreibung Mord?

"Die Seele wird dem Embryo nach der Zeugung von Gott eingelegt. Solange aber die Nerven des Kindes nicht völlig ausgebildet und tätig sind, arbeitet die Seele mit Selbstbewußtsein eifrig fort und richtet sich den Leib nach ihren Bedürfnissen ein; sind aber einmal die Nerven alle ausgebildet und wird deren sich stets mehr entwickelnder Geist ganz ordnungsmäßig tätig, dann begibt sich die Seele mehr zur Ruhe und schläft ganz ein. Sie weiß nun nichts von sich selbst und vegetiert bloß, ohne alle Erinnerung an einen früheren nackten Naturzustand (ohne leibliche Umkleidung, d. Vf.). Erst etliche Monate nach der Geburt fängt sie stets mehr und mehr an zu erwachen, was aus der Abnahme der Schlafsucht recht gut wahrgenommen werden kann; aber bis die Seele zu einigem Bewußtsein gelangt, braucht es schon eine längere Zeit. Wenn ein Kind der Sprache mächtig wird, dann erst tritt auch ein rechtes Bewußtsein in die Seele, jedoch ohne Rückerinnerung, denn diese könnte man bei der höheren Weiterbildung der Seele durchaus nicht brauchen." (jl.ev04.120,16)

Welche Funktion erfüllen der Körper und die Materie für die Seele?

"Der Leib ist nur auf kurze Zeit der Seele als ein Werkzeug gegeben, um sich beim rechten Gebrauch desselben die volle Lebensfähigkeit und Selbständigkeit für ewig hin zu bereiten und zu sichern." (jl.ev09.167,06)

"Auf daß die Seele als ein aus der Materie sich entwickelnder Geist mit dem Urgeist Gottes, der Liebe heißt, vollends eins werde, muß die Seele selbsttätig dahin ihr Streben richten, fürs erste sich der Materie und ihren wie immer aussehenden Forderungen zu entziehen und all ihr Trachten, Tun und Treiben allein nach dem rein Geistigen zu richten..."

Woran erkennt man, wieweit eine Seele schon eins mit ihrem göttl. Geistfunken ist?

"Wie aber kann ein Mensch es erfahren, daß seine Seele eins geworden ist mit dem wahren Geiste Gottes in ihr? Das erfährt er überaus leicht. Wenn du in dir keinen Hochmut, keinen unnötigen Ehrgeiz, keine Ruhmsucht und Glanzsucht, keine Eigenliebe, aber desto mehr Liebe zum Nächsten und zu Gott lebendig und wahr fühlen wirst..., dann ist die Seele schon völlig eins mit dem Geiste Gottes in ihr." (jl.ev05.051,04)


[Anm. d. Hg.: Hand nach rechts mehr zum Thema




Das Leben jenseits im Mittelreich und in den Himmeln


Inhaltsübersicht:


Wird die Seele beim Leibestod vernichtet oder irgendwann neu geschaffen?

   Die Lehre vom Seelenschlaf, wonach die Seele nach dem Tod vernichtet und erst am Ende der Zeiten wieder von Gott neu geschaffen wird, findet in der Neuoffenbarung keine Stütze, sie wird von Jesus eindeutig als falsch erklärt.

Falsche Vorstellungen vom Himmel

Zu den Pharisäern sagte er ausdrücklich: "Weil ihr voll Trägheit, voll Sinnlichkeit und voll des selbstsüchtigen Hochmutes seid, ist es euch unmöglich, das Geheimnis und die Wahrheit des Reiches Gottes zu verstehen. Ihr stellt euch den erhofften Himmel als irgendeine überherrliche und große Örtlichkeit über den Sternen vor, in welcher die frommen Seelen nach dem Tode des Leibes oder - wie da einige von euch der noch unsinnigeren Meinung sind - erst nach vielen tausend Jahren am von euch nie verstandenen 'Jüngsten Tag' aufgenommen und dann ewig fort im größten Wohlleben schwelgen werden." (jl.ev07.194,10)

Welche Rolle spielt der irdische Lebenswandel für das weitere Schicksal eines Verstorbenen?

   Zu seinem Nährvater Joseph und dessen Söhnen sagte Jesus: "So Ich nun bei euch bin, warum fragt ihr denn Mich nicht, wie sich die Sachen mit dem Leben der Seele nach dem Abfall des Leibes verhalten werden? Ich werde es doch besser wissen als ihr. Ich weiß aber nichts von einer beinahe ewig langen Todesnacht der Seele nach dem Abfall des Leibes, sondern in dem Augenblick, in dem der schwere Leib von dir abfallen wird, wirst du dich auch schon in der Auferstehung befinden und fortleben und wirken in Ewigkeit, d. h. wenn du als ein Gerechter vor Gott diese Welt verlassen wirst. Stirbst du aber als Ungerechter vor Gott, so wird dann wohl eine sehr lange Nacht zwischen deinem Leibestod und deiner wahren Auferstehung folgen - aber keine dir unbewußte, sondern eine der Seele wohl bewußte, und das wird der Seele recht lange währender Tod sein. Denn ein Tod, um den die Seele nicht wüßte, wäre ihr auch kein Tod, aber der Tod, dessen sie bewußt sein wird im Reiche der unlauteren Geister, wird ihr zur großen Qual werden." (jl.ev07.209,12-13)

Wohin gelangen zunächst alle Verstorbenen?

Alle Seelen gelangen nach den Kundgaben der Neuoffenbarung sofort nach dem Tode in ein Mittelreich. Von dort aus begeben sie sich, je nachdem sie sich für die Demut, die Gottes- und Nächstenliebe oder für die Eigenliebe, den Hochmut und die Herrschsucht entscheiden, freiwillig in den ersten Himmel oder in die erste Hölle. Die Neuoffenbarung verdeutlicht diesen Vorgang wie folgt: "Niemand kommt weder in die Hölle noch in den Himmel, sondern ein jeder trägt beides in sich." (jl.gso2.118,10)

Gibt es Wiederverkörperungen auf der Erde oder auf Planeten?

In bestimmten Fällen besteht aber auch die Möglichkeit, daß eine Seele nochmals auf dieser Erde, oder - was viel öfter der Fall sein wird, - auf einem anderen Weltkörper in einen Menschenleib eingekörpert wird. Letzteres kommt insbesondere für die Seelen jener Menschen in Betracht, die Völkern angehören, die noch nichts von der Lehre Jesu erfahren haben. (Siehe hierzu das Kapitel: Die Reinkarnationslehre.)

Schildern die Neuoffenbarungen umfassend die Verhältnisse im Jenseits?

In der Neuoffenbarung sind umfassende Erörterungen über das Sterben, die Ankunft in der geistigen Welt und das Leben nach dem Tode zu finden. Die Beschreibung geistiger Zustände ist - wie dies in der NO betont wird - überaus schwierig. Die Darstellungen der Verhältnisse im Jenseits sind deshalb "nur ein Schattenriß der großen Wahrheit, aber genau durchdacht". (gm.pred.015,23) Die folgenden Zitate stellen einen eng begrenzten Ausschnitt aus dem Gesamtwerk der Neuoffenbarung dar.

Wo halten sich die meisten Verstorbenen direkt nach ihrem Übergang auf?

"Nach dem Abfall des Leibes (Tod) hält sich eine Seele raumörtlich - besonders in ihrer ersten Seinsperiode - gewöhnlich dort auf, wo sie sich im Leibe auf der Erde aufgehalten hat, d. h. wenn sie als noch nicht völlig vollendet ins materielose, jenseitige Reich übertritt.

Wie werden Verstorbene zur Erkenntnis geführt, daß sie in einer geistigen Welt weiterleben?

Sie sieht und hört aber von der Naturwelt, die sie im Leibe bewohnt hat, (normalerweise, d. Hg.) nichts, wenn sie sich auch räumlich auf eben derselben Welt befindet. Ihr Sein ist mehr oder weniger wie ein heller Traum, in welchem die Seele auch in einer gleichsam aus ihr hervorgegangenen Gegend oder Landschaft lebt und ganz so tut und handelt, als befände sie sich in einer ganz natürlichen Welt, und es geht ihr die verlassene Naturwelt nicht im geringsten ab.

Durch Zulassungen von Gott aber wird die von ihr bewohnte Gegend oft vernichtet und die Seele befindet sich in einer andern Gegend, die ihrem innern Zustand ganz angemessen ist. Bei einer solchen Seele dauert es dann oft wohl lange, bis sie durch manche Belehrung dahin kommt, daß das alles, was sie dort zu besitzen wähnt, eitel und nichtig ist. Kommt sie einmal aus manchen Erfahrungen und Erscheinungen zu dieser Einsicht, so fängt sie dann erst an, ernstlicher über ihren Zustand und ihr Sein Betrachtungen zu machen und daraus auch eben mehr und mehr innezuwerden, daß sie die frühere, irdische Welt verlassen hat, und die Sehnsucht wird in ihr wacher, eine bleibendere und unwandelbarere Lebensstätte zu bekommen. In solchem Zustand wird sie von schon vollendeteren Geistern belehrt, was sie zu tun hat." (jl.ev07.066,10-13)

"Die (unreife, d. VE) Seele lebt dann jenseits (zunächst, d. VE) nur so wie in einem etwas helleren Traum fort und weiß oft nicht, daß sie ja in einer anderen Welt schon einmal gelebt hat, sondern sie lebt und handelt ihrer gewohnten Sinnlichkeit gemäß. Und wird sie von helleren Geistern dahingehend ermahnt und belehrt, daß sie sich nun in einer anderen Welt befindet, so glaubt sie das doch nicht und verhöhnt und verspottet die, die ihr die Wahrheit anzeigen. Es braucht sehr lange Zeit bis eine solche verweltlichte und verfleischlichte Seele jenseits zu einem helleren Erkennen kommt." ( jl.ev07.058,05-06)

Welche Funktion erfüllt das sog. 'Mittelreich' bezüglich Himmeln und Höllen?

"Das Mittelreich ist der Vorbereitungsplatz, wo die Seelen entweder für den Himmel oder für die Hölle vorbereitet werden. Eines jeden Verstorbenen Seele und Geist kommt gleich nach dem Tode zunächst in diese Region, in welcher er geradeso fortlebt, als wie er auf der Erde gelebt hat." (jl.erde.031,04) In der Neuoffenbarung wird bemerkt, daß das Mittelreich "ungefähr das ist, was römische Katholiken, freilich stark irrig, unter dem Fegfeuer verstehen" (jl.gso2.120,02).

Hängen innere Seelenbeschaffenheit und äußere Umgebung im Jenseits zusammen?

"Wie des Menschen Inneres beschaffen ist, so wird auch jenseits die Welt beschaffen sein, die er sich aus sich selbst schaffen und in und auf der er dann (zunächst) leben wird, gut oder schlecht." (jl.ev06.033,09)

Gesellen sich Gleichgesinnte in Geistervereinen zusammen?

"Die unvollendeten und argen Seelen schließen sich als Gleichgesinnte in Vereine zusammen, aber freilich in keine guten, denn in gute Vereine sammeln sich nur die seligen Geister." (jl.ev08.083,08)

Wie viele Mittelreich-Ebenen gibt es? Wer befindet sich in der höchsten Mittelreichebene?

Das Mittelreich hat drei Regionen. In der dritten, höchsten Region befinden sich die Seelen der guten und reinen Menschen. "Wenn manchmal solche reinen Geister auch mehrere hundert Jahre in der dritten Region verweilen, so verlieren sie dadurch nicht nur nichts, sondern sie können nur gewinnen, denn es geht ihnen durchaus nichts mehr ab, sie sind überaus glücklich und selig." (jl.erde.029,05)

Wie können Geister auf höhere Entwicklungsstufen gelangen?

"Die Geister der zweiten Region können in die dritte übergehen, wenn ihre Seelen oder gewisserart ihre substantiellen (feinstofflich-nicht-materiellen, d. Hg.) Leiber stets mehr und mehr sich vergeistigen und mit dem Geist völlig eins werden." (jl.erde.030,02)

"Jede Seele muß (im Jenseits) von Stufe zu Stufe geleitet und geführt werden, und muß rein und lauter werden wie reinstes Gold, auf daß sie fähig wird, in die endlosen Freuden des Himmels einzugehen." (jl.ev08.106,11)

Sind die himmlischen Verhältnisse noch einigermaßen vorstellbar?

(Jesus:) "Ich sage es euch, daß es keines Menschen Auge je geschaut, kein Ohr gehört und keines Menschen Sinn es je empfunden hat, welche Freuden und Seligkeiten Gott denen, die Ihn über alles wahrhaft lieben, in den Himmeln bereitet hat." (jl.ev08.106,15)

Gibt es verschiedene Ebenen im Himmel und in der Hölle?

"Es hat der Himmel ebenso drei Grade, wie auch die Hölle drei Grade oder Stufen hat." (jl.ev07.170,14)

Welche Voraussetzungen müssen für den Himmelseintritt erfüllt sein?

(Jesus:) "Es kommt niemand in den höchsten Himmel (dritte Stufe = der LiebeHimmel, d. Vf.) als nur ein solcher, der seinen irdischen Weltwillen ganz aus sich hinausgeschafft und dafür ewig den Meinen in sich vollkommen aufgenommen hat." (VdH.II.288,01)

"Wer Mich (auf Erden) nicht sucht, nicht findet, nicht erkennt und somit auch nicht liebt und auch noch voll Lieblosigkeit gegen seinen Nebenmenschen sein wird, der wird ewig nie zu Meiner Kindschaft (d. h. in den höchsten Liebehimmel, d. Vf.) gelangen."

Welche Entwicklung erleben jene, die zu Erdenzeiten Jesu Lehre nicht kannten, ablehnten oder gegen sie handelten?

"... Wer auf Erden Meine Lehre entweder lau, unvollständig oder gar nicht annehmen wird, der wird in großer Nacht in jener Welt anlangen, und es wird ihm sehr schwer werden, die Brücke zwischen der materiellen und jener geistigen Welt zu finden." (jl.ev01.081,11)

"Da ein jeder Mensch, um ein ewig lebender Geist zu werden, seinen freiesten Willen haben muß, so geschieht es besonders in dieser (unserer, d. Vf.) Zeit nur zu häufig, daß sich die Menschen ihre Ohren von der Sirenenstimme der Welt übertauben und ihre Augen vom trügerischen Licht des Weltglanzes blenden lassen. So kommen denn solche Menschen auf der Welt schwer oder oft auch gar nicht dahin, wozu sie berufen sind, sondern gerade dahin, wohin sie nicht hinkommen sollten: zu Eigenliebe, Selbstsucht, Herrschsucht, Habsucht, Geiz, Neid, Fraß, Völlerei, Wollust, Unzucht und Hurerei. Diese Stücke aber verzehren das Leben, statt es zu mehren. Sie müssen dann im Jenseits sehr verlassen werden von alledem, was ihre rohen Sinne zu sehr beschäftigt hatte, und müssen sehr elend werden, damit sich ihr Leben in solch geistiger Einöde und Wüste wieder sammeln kann. Hat es sich gefunden. .., dann kommt auch die Hilfe, die da vonnöten ist, aber doch so, daß sie nicht als aufgedrungen, sondern als rein von den Bedürftigen selbst verlangt erscheint." (VdH.1,418)

Warum ist ein rechtes Leben voller Nächstenliebe so wichtig als Jenseitsvorbereitung?

"Daher seid alle hier strebsam (im Geistigen, d. Vf.) und lasset euch nicht blenden von den Schätzen dieser Welt..." "... je mehr der Geistesschätze ihr durch allerlei gute Werke darin aufspeichern werdet, desto besser wird es euch drüben ergehen. Wer aber karget und filzet (kärglich gibt d. Vf.), der wird es sich dereinst selbst zuzuschreiben haben, wenn er dort seine Herzvorratskammern (an guten Werken, d. Hg.) nahezu völlig leer antreffen wird." "Nacht, Finsternis, Hunger, Elend und allerlei Not werden sein Los sein, so lange, bis er sich dazu bequemen wird, zuerst in sich selbst tätig zu werden, um dadurch zu irgend einer weiteren Dienstfähigkeit zu gelangen." (jl.ev04.096,04-05)

Wo verbleiben Geister nach ihrer Läuterung?

"Die später möglicherweise (im Jenseits, d. Vf.) geläuterten Weltkinder werden geistige Bewohner jener Weltkörper und jener ihnen entsprechenden Vereine verbleiben, auf und in denen sie geläutert wurden, aber in des ewigen Vaters Hause in des allerhöchsten Himmels Mitte werden sie nimmer aus und ein gehen gleich Meinen wahren Kindern, die mit Mir stets die ganze Unendlichkeit richten werden ewig fort und fort." (jl.ev05.111,01-02)

Leben höhere Geister bequem, untätig oder in süßer Ruhe?

"Niemand meine, daß er sich einst jenseits in einer ewig untätigen, süßen Ruhe befinden werde, denn das wäre gerade des Geistes oder der Seele Tod. Je geistiger ein Mensch in seinem Innern wird, desto tätiger wird er auch, und das durch und durch." (jl.ev06.226,16)

Worin besteht die Seligkeit vollkommener Geistwesen?

"Die große Seligkeit einer vollendeten Seele besteht darin, daß sie auch mit der wahrhaft göttlichen Schöpferkraft ausgerüstet und versehen ist, und aus gottähnlicher Weisheit alles bewirken kann, was Gott selbst auf ganz dieselbe Art und Weise bewirkt und hervorbringt." (jl.ev07.067,02)

"Ihr werdet ewig fort und fort für euch neue Wunder kennenlernen, aber das Ende derselben dennoch ewig nie und nimmer erreichen." (jl.ev04.254,03)

Welche inspirierten Bücher schildern ausführlich die jenseitigen Zustände und die Höherentwicklung im Jenseits?

[Anm. d. Hg.: Sehr ausführliche, differenzierte und hochinteressante Schilderungen des Übertritts ins Jenseits, die Läuterung von Fehlern und die Höherentwicklung bis in himmlische Ebenen schildern Lorbers Werke:

Verwiesen sei auch eigens auf das ausgezeichnete Werk Emanuel Swedenborgs: 'Himmel und Hölle' (Swedenborg-Verlag, Zürich) das sehr umfassend die verschiedenen Ebenen, ihre Bewohner, Zustände und Tätigkeiten im geistigen Reich schildert, wie der berühmte Swedenborg es durch Hellsicht und Hellhören erlebte und niederschrieb.




Die Weiterentwicklung der Seele im Jenseits


Inhaltsübersicht:


Entscheidet die Todesstunde, wie es nach dem Tode weitergeht?

Die katholische Kirche lehrt, daß sich das Schicksal des Menschen in seinem Erdenleben entscheide und nach dem Tode die Seele der Himmel oder die Hölle erwarte. Eine Änderung des in der Todesstunde bestehenden Zustandes der Seele - im Stande der Gnade oder der Todsünde - sei nach dem Tode im Jenseits nicht mehr möglich. (Coll. Lac. VII. 517, 550, 564, 567. Entscheidung des Hl. Offiziums gegen die Theosophen vom 18. Juli 1919 [D 21891.)

Diese Lehre wird durch die Neuoffenbarung klar widerlegt.

Ist Höherentwicklung auch nach dem Tode jenseits noch möglich? Ist dies dann schwerer?

Eine Weiterentwicklung der Seele zum Guten und zum Bösen ist auch im Jenseits möglich. Nur wird mit Betonung festgestellt, daß ein Versäumnis im Erdenleben im jenseitigen Leben von der Seele nur mit viel größerer Mühe, Anstrengung und enormem Zeitaufwand wiedergutgemacht werden kann. In der Neuoffenbarung wird zu dieser Frage ausgeführt: "Den Seelen der Verstorbenen wird das Evangelium von Meinen zahllos vielen Engeln verkündet. Die es anhören, annehmen und sich danach richten, werden auch zur Seligkeit gelangen, doch nicht so leicht wie auf dieser Erde, auf der der Mensch viele und oft recht beschwerliche Kämpfe mit der Welt, mit seinem Fleisch und mit noch gar vielen Dingen - wenn auch kurz dauernd - in aller möglichen Geduld, Selbstverleugnung, Sanftmut und Demut durchzukämpfen hat." (jl.ev10.002,05)

Kann die direkte Nähe mit Gott=Jesus, nur auf der Erde oder auch im Jenseits erworben werden?

Im Jenseits wird zwar - wie erwähnt - auch das Evangelium gepredigt; "aber seid dennoch auf Erden voll Eifer", heißt es in der NO, "denn die rechte Kindschaft Gottes für Meinen innersten und reinsten Liebehimmel wird nur von der Erde aus zu erlangen sein. Für den ersten und zweiten Himmel kann noch jenseits Sorge getragen werden." (jl.ev04.247,09)

Welche Auswirkung hat der irdische Lebenswandel für den Zustand nach dem Tode?

"Es kommt auf den Stand der inneren Gesittung an, in welchem eine Seele ihren Leib verließ. Ist dieser den bestehenden guten Gesetzen gemäß, so wird der jenseitige Zustand der Seele sicher auch sogleich ein solcher sein, von dem aus sie sich sofort auf eine höhere Vollendungsstufe des freien Lebens setzen und auf eine höhere Stufe fortschreiten kann." (jl.ev05.225,09) Zugleich verändern sich (bei gutem ird. Lebenswandel, d.Hg.) mit der Höherentwicklung die Gesichtszüge, "sie werden verjüngt und veredelt" (jl.bmar.030,02).

Kann eine Seele überhaupt ganz vernichtet werden? Was geschieht im äußersten Falle?

Freilich geht die Weiterentwicklung in den meisten Fällen "etwas langsam vor sich, aber das macht nichts, weil von einem gänzlichen Verlorengehen der Seele nie die Rede sein kann ... Und sollte sie auch einer zu großen Verstocktheit halber völlig von dem Gegenpol verschlungen werden - was freilich wohl sehr schlimm wäre -, so wird sie nach einem Kreislauf der Zeiten es sich dann wieder gefallen lassen müssen, entweder auf dieser Erde oder auch auf einer anderen, deren es im endlosen Raum zahllose gibt, eine abermalige Fleischlebensprobe durchzumachen, ohne zu wissen und auch nur zu ahnen, daß sie schon einmal eine Fleischlebensprobe durchgemacht hat. Es wäre ihr aber ein solches Wissen auch zu nichts nutze, weil sie dadurch als notwendig sinnlich sogleich wieder in ihr Urübel fiele und dadurch eine zweite Lebensprobe eine rein vergebliche und vereitelte wäre" (jl.ev05.232,02).

Wie entwickeln sich jenseits lautere und unlautere Seelen?

"Im großen Jenseits geht alles schwerer und mühsamer als auf dieser Welt und es wird bei gar vielen, zu tief wider Meine Ordnung gesunkenen Seelen, wohl einer für euch undenkbar langen Zeitfolge benötigen, bis sie in sich den Weg in Meine ewige und unwandelbare Ordnung werden gefunden haben." (jl.ev10.113,02)

"Eine schon aus ihrem eigenen Besseren lauter gewordene Seele kommt freilich bald und leicht vorwärts." "Wie wird es aber einer Seele in der anderen Welt ergehen, die auch nicht einen halben oder viertel Weg aus Meiner Ordnung hat und so denn auch keinen finden können wird? Siehe, das ist dann schon die eigentliche Hölle." (jl.ev10.113,06-07)

Welche Folgen haben charakterliche Fehler und Leidenschaften bzw. Süchte im Jenseits? Warum lohnt sich die Läuterung schon hier?

"So wird jeder in seiner Schwachheit und weltlichen Gewohnheit dereinst sein sicheres Kreuz finden, welches ihm in der geistigen Welt viel zu schaffen machen wird, wenn er es nicht auf dieser Welt mit freilich viel leichterer Mühe völlig oder zum größten Teil siegreich über sich gebracht hat." (jl.him2.221,06)

"Wahrlich Ich sage euch: Hier zählt eine Stunde mehr als dort tausend Jahre. Diese Worte schreibt euch tief ins Herz!" (jl.ev06.013,10)

Lernen jene, die zu Erdenzeiten Jesu Lehre nicht kennenlernten, sie jenseits kennen?

"Den Menschen aber, die nie in den Stand kommen, noch diesseits von Meiner Lehre etwas zu erfahren, werden jenseits Führer gegeben werden, die sie zur Brücke, die zwischen dieser materiellen und jener geistigen Welt liegt, leiten werden. Werden sie den Leitern folgen, so werden sie auch über diese Brücke kommen zum wahren Leben. Werden sie aber hartnäckig bei ihrer Lehre bleiben, so werden sie aus ihrem Lebenswandel nach ihrer Lehre bloß geschöpflich gerichtet werden und werden nicht zur Kindschaft Gottes gelangen." (jl.ev01.042,12) "Darum sorgt euch nicht für jene, welche jetzt und in späterer Zeit von Mir nichts werden vernehmen können, denn Mein Vater kennt sie alle und hat auch nicht einen aus ihnen zum ewigen Fall, sondern zu ewiger Auferstehung aus seiner Liebe und Weisheit ins Dasein gerufen." (jl.ev11.245)

Was geschieht mit jenen, die Jesu Lehre kannten, aber nicht danach gelebt haben?

Anders ist es mit den Seelen der Menschen zivilisierter Völker, die die Lehre Jesu kennengelernt haben: "Ich werde sie zwar nicht persönlich richten, aber die ewige Wahrheit, die auch in ihnen ist, die sie über die Maßen anfeinden, wird sie richten und in die Flucht treiben vor Meinem Angesicht." (jl.ev10.154,09)

"Aber selbst für derlei durch sich selbst verworfene Seelen habe Ich euch (den Aposteln, d. Vf.) zwei tröstende Dinge gesagt, einmal in dem Gleichnis vom verlorenen Sohn, und dann in dem, als Ich zu euch gesagt habe, daß es in Meines Vaters Hause sehr viele Wohnungen - und um Mich aber hier deutlicher auszudrücken - sehr viele Lehr- und Korrektionsanstalten gibt, in denen selbst die auf der Welt verworfensten Menschenteufel belehrt und gebessert werden können." (jl.ev10.154,10)

Ist Gott barmherzig oder ein unerbittlicher Richter?

Tiefer schauende Geister haben aus intuitiver Schau schon immer gewußt, daß Gottes Barmherzigkeit größer ist, als es die Kirchenmänner wahrhaben wollen. "Für Goethe z. B. ist der Kosmos als göttliche Schöpfung eine gewaltige Schulungsstätte für eine Welt von Geistern, zu denen auch die Seelen verstorbener Menschen gehören."13

"Wo bleibt denn da bei dieser Meiner Lehre der so schrecklich geschilderte Gerichtstag, an welchem kaum ein Dezillionstel der Menschen in den Himmel kämen, alle anderen aber für ewig in die Hölle?" (jl.ev11.245,06)

Durch die Fälschung des Evangeliums durch die Bischöfe im Altertum (jl.ev11.246) und die im 4. Jahrhundert von Augustinus aufgestellte Lehre, daß "weitaus die Mehrzahl aller Menschen der ewigen Verdammnis anheimfallen" (Non omnes, sed multo plures non fiunt salvi; Enchiridon ad Laurentium, c 97), und auch alle Heiden, die ein tugendhaftes Leben geführt haben, ist die Lehre vom barmherzigen himmlischen Vater ins Gegenteil verkehrt worden. Diese Pervertierung der Lehre, sagte der Herr zu Lorber, "war vielseitig schuld und ist es noch, daß sich gar viele Menschen von Meiner Lehre ganz abgewendet haben" (jl.ev11.243,03).

Die Folgen dieser Verderbnis der Frohbotschaft werden von Tag zu Tag evidenter. "Die letzte Autorität", schreiben die katholischen Theologen, Prof. Karl Heinz Ohlig und Heinz Schuster, "des christlichen Glaubens kann nicht in einer menschlichen Institution oder in der Autorität eines von einem Menschen getragenen Amtes (Lehramt, Hierarchie) gegeben sein, sondern allein in jenem 'auctor' (Urheber, Grund) der christlichen Hoffnung: in Jesus Christus."14




Die Hölle in der Lehre der Kirchen


Inhaltsübersicht:


Bestreiten 'moderne' Theologen die Existenz einer Hölle überhaupt?

Mögen die Vertreter der "Neuen Theologie" die Existenz der Hölle bestreiten: Es gibt eine Hölle. Die Neuoffenbarung läßt darüber keinen Zweifel offen. Aber ebenso unzweifelhaft ist es: Es gibt keine ewige Verdammnis.

Bevor wir die Kundgaben der Neuoffenbarung wiedergeben, stellen wir dem Thema die Lehre der Kirchen über die Hölle, wie sie im Laufe der Zeit in verschiedener Weise vertreten worden ist, voran.

Was lehrt Origines über die Hölle, Verdammnis und Rettung der Verdammten?

Der größte Bibelgelehrte der katholischen Kirche, Origenes (ca. 250 n. Chr.), vertrat die Ansicht, daß Gott im Laufe langer Zeiträume alle Menschenseelen wieder zu sich in sein Reich nehmen werde. Der verlorene Sohn - der die gesamte Menschheit darstelle  werde am Ende der materiellen Welt ins göttliche Vaterhaus zurückgekehrt sein.

Wann kam die Irrlehre der ewigen Verdammnis auf?

Diese Lehre, Apokatastasis genannt, die von der Neuoffenbarung bestätigt wird, wurde im 6. Jahrhundert verworfen (Denz. 211, 429, 531). Anstelle der Wiederversöhnung der Menschheit mit Gott trat die ewige Verdammnis, die bis dahin kein wirkliches Gedankengut der Kirche gewesen war. Dieser Vorgang wird in dem katholischen Standardwerk 'Lexikon für Theologie und Kirche' Bd. 5 1959, Seite 446 bestätigt. Wörtlich heißt es dort: "Die ewige Dauer der Höllenstrafen wurde als Endpunkt eines langen Ringens im Jahre 543 in C 9 der Canones adv. Origenes festgestellt" (Denz. 211). "Der Schlußpunkt unter diesen Versuch (die Lehre der Apokatastasis = Allversöhnungslehre des Origenes [De princ. I 6,1 u. 31, d. VE) wurde unter Justinian im Zuge der allgemeinen Eliminierung des Origenismus gesetzt" (S. 447). Justinian war nicht etwa ein Papst, sondern ein herrischer römischer Kaiser im 6. Jahrhundert. Er ließ den Papst einkerkern und bestimmte, was maßgebende Lehre in der katholischen Kirche zu sein hatte!

Lehrt die Bibel eine ewige Verdammnis?

Wird die Lehre der ewigen Hölle durch die Heilige Schrift bestätigt? Sie wird es nicht! An der Stelle, wo im deutschen Text des Evangeliums das Wort 'ewig' steht, heißt es im griechischen Urtext 'aionios'. Dieses Wort ist verschieden deutbar, man muß es keinesfalls unbedingt mit 'ewig' übersetzen. Im Begriffslexikon zum Neuen Testament 1971 Bd. II 2, S. 1459 ist zum Begriff 'aionios' gesagt: "lange Zeit, Zeitdauer, womit sowohl eine genau begrenzte als auch eine unbegrenzte Zeit gemeint sein kann..."

Somit ist es nur eine Frage der Kasuistik, beziehungsweise des Einflusses bestimmter Theologen oder hinter ihnen stehender mächtiger Gruppen, welche Bedeutung man dem Wort 'aionios' gibt. Tatsächlich sind denn auch im Laufe der Kirchengeschichte radikale oder weniger radikale Lehren in diesem Zusammenhang entstanden.

Im katholischen 'Lexikon für Theologie und Kirche' Bd. V, S. 446 wird gesagt, daß die Begrenzung der Höllenstrafen erstmals von Klemens von Alexandrien (gest. vor 215) "ins Auge gefaßt worden sei" (Strom. VII 16, 102 und VI 6, 46).

Ähnliche Vorstellungen hatten nach der genannten Quelle auch "Origenes, Hieronymus, Cyprian (Ep. 55,20), Hilarius (in ps. 57,5), Ambrosius (in ps. 36,26), Gregor von Nyssa, Didymos, Diodorus von Mopsuetia".

Aus welchen Gründen lehrte die kath. Kirche eine ewige Höllenstrafe?

Der Kirchenlehrer Hieronymus (gest 420), der der Sekretär des Papstes Damasus war, schrieb in seiner Erklärung des Propheten Isaias, die Verdammten würden später reichlicher Tröstungen teilhaftig, aber das müsse geheimgehalten werden, damit die Gläubigen aus Furcht vor den ewigen Höllenstrafen nicht sündigen (Is 14,2). Dieses pädagogische Motiv war sicher einer der Gründe, weshalb kirchliche Kreise die Lehre der Apokatastasis des Origenes bekämpft und verurteilt haben.

Auch Petrus Chrysologus, Bischof von Ravenna (gest. 450), hatte wie andere Bischöfe die Überzeugung, daß die Höllenstrafen nicht ewig dauern. In seiner Schrift 'Über den reichen Mann und den armen Lazarus' sagte er: "Die einmal zur Hölle Verurteilten könnten nimmermehr zur Ruhe der Heiligen gelangen, würden sie nicht durch die Gnade Christi bereits erlöst, durch die Fürbitten der Gläubigen von dem Ort der Verzweiflung befreit so daß, was das Strafurteil ihnen verweigert, die Kirche (das Gebet der Gläubigen) ihnen erwirkt, die Gnade spendet."15

Aber der unheilvolle Einfluß des Kirchenvaters Augustinus machte sich mehr und mehr geltend. In seinem Handbüchlein (29,111) 16 entschied er, daß die Höllenstrafen ewig seien. Damit war bereits die Lehre von der Apokatastasis theologisch verworfen worden.

Nach der Lehre des Augustinus sollten sogar alle auf der ganzen Welt ungetauft sterbenden Kinder - es waren damals fast alle - der ewigen Höllenpein ausgesetzt sein, wie ja nach seinen Vorstellungen Gott fast die gesamte Menschheit für die ewigen Höllenqualen erschaffen habe. Diese Ansicht des Augustinus wurde durch das Konzil von Florenz (1438-1445) bestätigt. Das Konzil bestimmte, daß "niemand außerhalb der katholischen Kirche, weder Heide noch Jude, noch Ungläubiger (Islam) oder ein von der Einheit der Kirche Getrennter des ewigen Lebens teilhaftig wird, vielmehr dem ewigen Feuer verfällt" (Denz. 714, vgl. Anm. 24 und Neunes-Roos-Rahner S. 530, vgl. Anm. 43).

Unter dem Druck der Weltmeinung sahen sich die Bischöfe auf dem 2. Vatikanischen Konzil in den sechziger Jahren unseres Jahrhunderts genötigt, von dieser absurden Lehre abzurücken.

Die von Augustinus gelehrte Verdammnis der ungetauften Kinder war so töricht, daß diese Lehre schon nach kurzer Zeit aufgegeben werden mußte. Sie hatte bereits die Mütter seiner Diözese zur Verzweiflung gebracht. Heute wird gelehrt, daß die ungetauften Kinder in die 'Vorhölle' kommen, wo sie keinen Leiden ausgesetzt sind, aber nicht in den Himmel kommen können (Denz. 410, 464, 693, 79 1).

Aber aus der Neuoffenbarung können wir entnehmen, daß der Ratschluß Gottes in dieser Hinsicht ein ganz anderer ist, als die Meinung der Glaubenswächter mit ihren wechselnden Ansichten.

An den ewigen Höllenstrafen hält die katholische Kirche, seit im Mittelalter Papst Innozenz IV. offiziell diese Lehre gelehrt hat, bis heute fest (Denz. 546, 211, 429, 531). Vor dem 2. Vatikanum konnte man in der katholischen - mit dem Imprimaturvermerk versehenen - Literatur für die Rechtfertigung dieser Lehre die absonderlichsten Begründungen finden. "Zeitliche Belohnung oder Strafe", schreibt z. B. Josef Staudinger (1950), "allein wäre unwirksam. Daher muß die göttliche Sanktion im Ewigen liegen."17

Hier findet man wieder den pädagogischen Gesichtspunkt des Kirchenvaters Hieronymus, zur Abschreckung vor der Sünde müsse man die Lehre von der ewigen Hölle vertreten. Gerade dieser Standpunkt wird vom Herrn in der Neuoffenbarung verworfen (jl.ev06.243,03).

Staudinger fährt dann fort und steigert seine heillosen Vorstellungen, die kirchenamtlich aber anerkannt wurden, ins Extrem: "Ja, selbst die Liebe und Barmherzigkeit fordert, so sonderbar dies klingen mag, die ewige Hölle." 18 "Von der verzehrenden Glut des göttlichen Hasses können wir uns keinen Begriff machen..."19

Katholische Autoren scheuen sich nicht, die Eigenschaften Gottes zu pervertieren, und lassen statt Gottes Liebe, die sein Urwesen ist, den 'Haß' dominieren. Es ist sogar Lehre der katholischen Kirche, daß wer die Liebe, Güte und Barmherzigkeit Gottes höher stellt als seinen 'Haß' und deshalb an keine ewigen Höllenstrafen zu glauben vermag, selbst bereits zur ewigen Höllenstrafe verdammt ist (Denz. 40).

Kann eine Kirche, die das Bild Gottes so verzerrt, heute noch erwarten, daß die Menschen ihren Lehren Glauben schenken? Die Kirchenmänner suchen die Gründe des Abfalls überall, nur nicht bei sich selbst. Man kann sich nur dem Urteil des evangelischen Bischofs Schjelderups, der einem fanatischen Pastor entgegentrat, anschließen. Er sagte: "Ich bin froh, daß am Jüngsten Tag nicht Theologen und Kirchenfürsten, sondern der Menschensohn uns selbst richten wird. Und ich zweifle nicht daran, daß die göttliche Liebe und Barmherzigkeit größer ist als die, die in der Lehre von der ewigen Pein in der Hölle zum Ausdruck kommt..." "Für mich gehört die Lehre von der ewigen Höllenstrafe nicht in die Religion der Liebe."20

Was offenbart Jesus über die Dauer von Höllenqualen und Existenzdauer der Höllen?

Die Begriffe 'lange Zeit' und 'Zeitdauer' entsprechen genau dem, was die Neuoffenbarung über diese Frage aussagt. In der NO wird zunächst unterschieden zwischen der Dauer, d. h. dem Bestand der Hölle als solcher und der Dauer der Höllenstrafen der einzelnen Verdammten. "Ist denn nicht 'Gefängnis' und 'Gefangenschaft' zweierlei?" heißt es in 'Von der Hölle bis zum Himmel' Bd. II, 226,11 (jl.rbl2.226,11). Die Hölle wird zwar bestehen bis zum Ende der Zeiten, d. h. bis der ganze Kosmos aufgelöst wird, aber die Verdammten können das Gefängnis verlassen, sofern sie nur die Einsicht in das Böse und Verwerfliche ihrer Taten gewinnen und sich ändern.

Brennt in der Hölle ein materielles Feuer zur Qual?

Im 'Lexikon für Theologie und Kirche' 2 III,195 wird noch behauptet, daß die Hölle ein Ort sei, in dem ein materielles Feuer brennt, wie dies früher auch Päpste verkündet haben. Auch diese falsche Lehre geht auf die lebhafte Phantasie des Augustinus zurück, der glaubte, daß in der Hölle ein körperliches Feuer sei, das die Körper der Verdammten peinige. (Über den Gottesstaat im Text der Kirchenvater Bd. 4, S. 563)

Auch Staudinger schreibt entsprechend linientreu noch im Jahre 1950, "daß die Hölle sich an einem bestimmten Ort befindet, ist zweifellos" und "das Höllenfeuer ist als wahres und wirkliches Feuer zu denken" 21.

Die damaligen Theologen behaupteten, alles ganz genau zu wissen, und so spricht Staudinger vom "Prasseln und Zischen der Flammen und dem Aufheulen der Verdammten" 22. Das ist ganz der Stil der Mönche, die bei sogenannten Volksmissionen bis in die dreißiger Jahre unseres Jahrhunderts von den Kanzeln ein leichtgläubiges Volk in Schrecken versetzten.

Sind Hölle und Himmel Orte oder innerlich empfundene Zustände?

Seit dem letzten Konzil ist nun in katholischen theologischen Lexiken und in Zeitschriften zu lesen, daß die Hölle kein Ort, sondern ein Zustand ist, genau so, wie es die Neuoffenbarung bereits vor mehr als hundert Jahren erläutert hat!

"Es gibt nirgends einen Ort, der Himmel oder Hölle heißt, sondern alles das ist ein jeder Mensch selbst, und niemand wird je in einen anderen Himmel oder in eine andere Hölle gelangen, als die er in sich trägt." (jl.gso2.118,12)

"Es gibt nirgends einen eigens geschaffenen Himmel, noch irgend eine eigens geschaffene Hölle, sondern alles das kommt aus dem Herzen des Menschen, und so bereitet sich ein jeder Mensch im Herzen,je nachdem er Gutes tut oder Böses, entweder den Himmel oder die Hölle..." (jl.ev02.008,07)

Gibt es für Geister überhaupt Raum und Zeit?

"Es hat zwar die Geisterwelt mit dem Raum und mit der Zeit dieser materiellen, gerichteten und somit unfreien Welt durchaus nichts mehr zu tun, aber der Raum als äußerste Hülle ist am Ende dennoch der Träger aller Himmel und aller Geisterwelten, weil diese sich irgend außerhalb des unendlichen Schöpfungsraumes nirgend befinden können. Und so muß es, um klar und für euch verständlich zu reden, auch gewisse Räumlichkeiten geben, in denen sich die Geisterwelten wie örtlich befinden, obschon einen vollendeten Geist die Örtlichkeit des Raumes ebensowenig angeht wie dieser Ölberg, wenn du dir Rom oder Athen denken willst. Für den Geist gibt es sogestaltig weder einen bestimmten Raum noch irgendeine gemessene Zeit." (jl.ev08.033,02)

Was ist mit 'Feuer in der Hölle' wirklich gemeint?

Es gibt in der Hölle auch kein materielles Feuer. Das 'unauslöschliche Feuer' gibt sich, wie die Neuoffenbarung lehrt, nur in der Erscheinlichkeit kund. Im einzelnen wird das wie folgt erläutert: "Das ist der Unterschied zwischen der Seligkeit und der Verdammnis: In der Seligkeit geht die Seele ganz in den Geist über, und der Geist ist dann das eigentliche Wesen. In der Verdammnis aber will die Seele den Geist ausstoßen und einen anderen, nämlich den des Satans annehmen." Hierbei entsteht eine Reaktion, und "diese ist für die Seele die allerschmerzlichste Empfindung, und daher datiert auch das Leiden und die Pein der Hölle, wie sich auch eben diese Reaktion als das unerlöschliche Feuer in der Erscheinlichkeit kundgibt. Und das ist eben der 'Wurm in der Seele, der nicht stirbt und dessen Feuer nicht erlischt.'" (jl.erde.058,12)

Was ist von kirchlicher Lehre über einen Rachegott zu halten?

Welch tiefe Einsichten bietet die Neuoffenbarung gegenüber den unhaltbaren Lehren der Kirchen. Auf dem Konzil hatte der belgische Bischof Charne den Mut, den heute bestehenden Sachverhalt klar und deutlich auszusprechen, indem er feststellte: "Die traditionelle Lehre vom Himmel und der Hölle ist heute überholt."23 Es wird in absehbarer Zeit trotz aller repressiven Maßnahmen noch so manches sich als überholt unhaltbar und falsch erweisen. Die Kirchenmänner haben - wie sich immer deutlicher zeigt - göttliche Autorität in unzulässiger Weise allzuoft in Anspruch genommen. Das hat bereits Folgen gehabt, und sie werden zunehmend deutlicher werden.

In allen Zeiten haben sich gütige Menschen nicht mit der Lehre eines Rachegottes abfinden können. Schon der Kirchenlehrer Hieronymus schrieb im 5. Jahrhundert: "Im Zeitpunkt der allumfassenden Wiedergutmachung, wenn der wahre Arzt Jesus Christus kommen wird, um den heute geteilten und zerrissenen Körper der Kirche zu heilen, wird ein jeder wieder seinen Platz einnehmen und zu dem zurückkehren, was er ursprünglich war." (Kommentar zum Brief an die Epheser 1161.)

Luther hatte ebenfalls die Erkenntnis: "Die Hölle bleibe nicht Hölle, wenn man drinnen riefe und zu Gott schreie."24

Im Jahre 1955 erregte der bekannte katholische Schriftsteller Papini mit seinem Buch 'Der Teufel' Aufsehen. Er wies nach, daß die Interpretation der Worte vom 'ewigen Feuer' in Mt.25,41 "zu leichtfertig gegeben und zu leichtfertig geglaubt" 25 worden sei.

Papini begründet das wie folgt: "In Wirklichkeit hat 'aionios' die Bedeutung von immer, das heißt, von etwas Dauerndem in der Zeit. Demzufolge bedeutet dieses Wort - und das ergibt sich auch aus der älteren Auslegung, die es auf die Dauer des menschlichen Lebens bezieht - keinesfalls einen absoluten und metaphysischen Begriff der Ewigkeit, das heißt einer Ewigkeit die per definitionem zeitlos ist. Das Feuer wird also nur so lange brennen, als das, was der heilige Paulus die Gestalt dieser Welt' nennt, existiert, es wird immer brennen, solange die gegenwärtige reale Welt bestehen wird."

"Die Hölle hat also zwar eine immerwährende Dauer, aber im streng irdisch-zeitlichen Sinn, das heißt, auf einer niederen Ebene und himmelweit verschieden von der Ewigkeit."26

Man beachte bei den nachstehenden Zitaten aus der Neuoffenbarung, wie weitgehend die Interpretation Papinis sich mit den Kundgaben Jakob Lorbers deckt.

Wie ist die Haltung verschiedener evg. Theologen zur 'Wiederbringung von allem Gefallenen'?

Zahlreiche protestantische Theologen unserer Zeit bejahen die Lehre von der Apokatastasis, u. a. P. Althaus 27, E. Brunner 28, Karl Barth (KD 1).

Die Neuoffenbarung lehrt, daß das Herzstück der Botschaft Jesu die Verkündigung der unendlichen Liebe Gottes zu seinen Geschöpfen ist, und Er jedem Menschen auch noch im Jenseits, und sei es in der Hölle, Barmherzigkeit erweist, sofern der Verdammte seine Bosheit einsieht und den Willen zur Besserung erkennen läßt. Diese wahre Lehre wird siegen über die grausame Lehre einer Institution, die vom Geist des Evangeliums abgekommen ist.




Die Hölle in der Lehre der Neuoffenbarung


Inhaltsübersicht:


Schuf Gott oder ordnungsübertretende Menschen die Hölle?

"Es denke von euch niemand, als hätte Ich dereinst die Hölle erschaffen. Auch denkt nicht, als sei sie ein Ort zur ewigen Bestrafung der Übeltäter dieser Erde. Sie hat sich von selbst gebildet aus jenen gar vielen Menschenseelen, die auf dieser Erde im Fleisch jeder göttlichen Offenbarung Hohn sprachen, Gott leugneten, und nur taten, was ihrer äußerlichen Sinnlichkeit behagte..." (jl.ev06.240,01)

Bereiten sich gottferne Verstorbene ihre Hölle in entsprechender Gesellschaft selbst?

"Ganz welttümliche Menschen, die an keinen Gott glauben und dabei doch ein gesundes Leben bis ins hohe Alter genießen und am Ende eines schnellen und schmerzlosen Todes sterben, haben ihren Lebenslohn auch schon auf dieser Welt empfangen und werden im Jenseits sehr schwer je mehr einen zu gewärtigen haben. In der Gesellschaft solcher Seelen wird die äußerste Finsternis walten, und es wird sein viel Heulen und Zähneknirschen unter ihnen." (jl.ev08.016,13)

Womit haben völlig unverbesserliche Verstorbene im schlimmsten Falle zu rechnen?

"Die Seelen der Erzbösen werden, wenigstens zum größten Teil, in die 'substantiellen', psychoätherischen Urkraftatome aufgelöst, und es bleibt dabei von der eigentlichen Seele nach dem Abfall des Fleisches nichts als etwa ein oder der andere licht- und oft nahezu völlig leblose, tierskelettartige Grundtypus übrig, der mit dem Wesen eines Menschen keine leiseste Ähnlichkeit hat. Eine solche Seele ist dann in einem Zustand, den die mit dem geistigen Sehvermögen begabten Urerzvater She oul a (Hölle = Durst nach Leben) nannten und damit auch sehr wahr und richtig bezeichneten." "Es ist das der Seele, die ein Geist ist oder werden soll, Tod."

"Für euch undenkliche Zeiträume werden verstreichen müssen, bis solch eine in alle Materie sich versenkt habende Seele zu einem menschlichen Wesen wird. Und wie lange wird es gehen, bis aus solch einer Seele erst völlig ein Mensch wird?" (jl.ev05.071,06-09)

Was versteht man unter 'geistigem Tod'?

"Daß ein solcher Zustand gegenüber dem Lebenszustand eines wahren Weisen in der Ordnung Gottes mit dem Ausdruck 'Tod' bezeichnet wird, ist doch sicher ganz der Wahrheit gemäß."

Ausdrücklich wird an anderer Stelle nochmals darauf hingewiesen, daß der ewige 'Tod' der Seele keinesfalls mit der gänzlichen Vernichtung gleichzusetzen ist (jl.ev07.190,05), wie es manche Sekten, z. B. die Zeugen Jehovas, völlig falsch lehren.

Wo befindet sich die Hölle, wie geht es darin zu?

"Die Hölle ist überall, wo es Gottesverächter, Feinde alles Guten und Wahren, Lügner, Betrüger, arge Diebe, Räuber, Mörder, Geizige, weltsüchtige Herrschgier und arge, lieblose Hurer und Ehebrecher gibt." (jl.ev10.110,10)

"In der Hölle will ein jeder der erste, der höchste und unumschränkteste Herrscher und Gebieter sein, die höchste Gewalt und Macht haben, alles besitzen, und alle sollen ihm gehorchen und für ihn arbeiten um den schlechtesten Lohn." (jl.ev10.110,12) "Denke dir die zahllos vielen Geister, die von nichts als von der grenzenlosesten Selbstsucht und dem schrankenlosesten Hochmut erfüllt sind, wie diese dann untereinander wirtschaften! Denke dir aber noch, daß sie jeweils ganz frei sind, daß gar kein Gesetz sie auf irgendeine Art bindet und daß ein jeder tun kann, was er will. Wenn du dir das so recht vor das Gemüt führst, so wirst du da eine Anarchie sehen, von der die Erde kein Beispiel aufzuweisen hat." (jl.ev06.238,02)

Woran sind höllisch geleitete Herrscher zu erkennen?

Im Zusammenhang mit der Darstellung der Folgen der luziferischen Herrschsucht ist in der Neuoffenbarung eine Kundgabe zu finden, die den Charakter einer Prophezeiung hat, die sich inzwischen erfüllt hat! Die folgenden Zeilen sind Mitte des 19.Jahrhunderts niedergeschrieben worden. In den dreißiger und vierziger Jahren unseres Jahrhunderts sind sie Wirklichkeit geworden. Jedermann versteht sofort, was dort gesagt wird. "Man lasse den Herrschsüchtigen einen Thron erreichen, und er wird ganz tauglich sein, Völker zu schützen und die Feinde zu schlagen. O ja, das könnte wohl möglich sein. Aber wo liegt der Maßstab, der ihm vorschriebe, wieweit er seine herrschsüchtigen Pläne verfolgen soll? Was wird er mit den Menschen machen, die sich nicht in aller Tiefe werden beugen wollen vor ihm? Siehe, die wird er martern lassen auf die möglichst qualvollste Weise, und es wird ihm an einem Menschenleben ebensowenig gelegen sein wie an einem zertretenen Grashalm. (!) Aber was ist dann ein solcher Mensch? Siehe, das ist dann ein Satan. Es müssen wohl Herrscher und Feldherren sein, aber verstehe, diese müssen von Gott dazu erwählt und berufen sein. Aber wehe jedem anderen, der seine arme Hütte verläßt und hineilt, sich durch allerlei Mittel den Herrscherstab zu erringen. (!) Wahrlich, es wäre für ihn besser, nie geboren worden zu sein." (jl.ev11.009,09-10)

"Gleichwie ein recht guter Mensch immer besser wird, ebenso wird ein böser Mensch stets schlechter und dadurch zuständlich entfernter von dem Guten, wie solches schon auf dieser Welt ganz klar zu sehen ist. Sehet hin nach jenen Menschen, die ihr Hochmut stets mehr und mehr erfüllt mit der brennenden Herrschsucht. Wenn sie durch ihre tyrannische Macht viele Millionen Menschen zu den elendesten Sklaven gemacht haben, dann sammeln sie noch größere Kriegshorden, fallen in die Länder der anderen Könige ein, besiegen sie und nehmen ihnen Land, Völker und Schätze. Und haben sie so eine halbe Welt erobert und unglücklich gemacht so dunken sie sich schon Gott gleich..." (jl.ev06.033,10-11)

Wann wird diesseitigen und jenseitigen Höllengeistern eine Grenze gesetzt?

"... dem Bösen aber ist ein Maß gesetzt, wo es heißt: Bis hierher und nicht weiter!' Denn dann muß stets ein großes Strafgericht erfolgen (!), daß die Bösen wieder zur Besinnung gebracht werden können und daß möglicherweise doch einer und der andere eine bessere Richtung einschlagen könne." (jl.ev06.033,12)

Wie ergeht es Hochmütigen in der Hölle?

"Bei der Leidenschaft des elenden Hochmutes wird am Ende die Seele selbst zum glühenden Wüstensand, über dem auch nicht ein elendstes Moospflänzchen wachsen kann, geschweige irgendeine andere saftvollere und gesegnete Pflanze. So ist es mit der Seele eines Hochmütigen bestellt." "Seine Seele gerät immer mehr und mehr in den wütendsten Brand. Aus seinen Augen sprühen lichterlohe Zornflammen, und die unwiderrufliche Losung heißt: Die furchtbarste Rache dem ehrvergessenen Beleidiger. Und ein verheerender Krieg, in dem sich Hunderttausende für ihren stolzen und übermütigen König auf die elendeste Weise zerfleischen lassen müssen, ist die altbekannte traurige Folge davon." "Ein solcher König hat freilich auch eine Seele, aber wie sieht diese aus? Ich sage es dir: ärger als die glühendste Stelle der großen Sandwüste Afrikas." (jl.ev06.082,03-04, 06) "... die Diktatoren werden Mich in einem ganz anderen Gewande zu Gesicht bekommen." (jl.rbl2.130,12)"Daher hütet euch alle vor allem vor dem Hochmut, denn nichts in der Welt zerstört die Seele mehr als der stets zornschnaubende Hochmut und Stolz." (jl.ev06.082,07)

"Wie kann aber sich denn ein Mensch vor dieser allerbösesten Leidenschaft bewahren, da doch in einer jeden Seele der (luziferische, d. Vf.) Keim dazu vorhanden ist und schon gar oft bei den Kindern einen beträchtlich wuchernden Höhepunkt erreicht hat? Durch die Demut allein ist dies möglich. Und es ist auf Erden eben darum die Armut so überwiegend groß vor der Wohlhabenheit der Menschen, um dadurch den Hochmut gleichfort am scharfen Zügel zu haben." (!) (jl.ev04.083,01-02)

Warum ist Ehrgeiz eine Hölleneigenschaft?

"Darum hüte sich auch ein jeder vor dem Ehrgeiz, weil er der Vater des Neides, der Selbstsucht und am Ende, wenn er seine Nahrung findet, des dicksten Hochmutes ist, der in der Hölle seine Urheimat hat." (jl.ev06.236,12)

Sind Teufel reuefähig und dadurch aus sich besserungsfähig? Was bringt sie zur Umkehr?

"Bei einem Teufel ist alles grund- und erzböse." "Wenn ein Teufel von innen heraus einer guten Reue fähig wäre, so wäre er kein Teufel und befände sich nicht in der Hölle. Es kann darum ein Teufel von innen, als aus sich heraus, ewig nie gebessert werden, wohl aber ist das noch nach undenkbar langen Zeitläufen durch fremde Einwirkung von außen her möglich." "Darum sind die Qualen der Höllengeister stets wie von außen her kommend..." (jl.ev07.093,05-07)

"Vieles ist selbst bei den weisesten Menschen unmöglich, was bei Gott in seiner Liebe dennoch alles möglich ist. Glaubt ihr Mir dieses?" (jl.ev06.242,14)

Welchen Zeitbegriff haben Geister?

"Die Ewigkeit entspricht wohl der Zeitendauer in den materiellen Welten, aber jenseits im Geiste ist sie das, was hier die Zeit ist." "So Ich von der Ewigkeit und der Unendlichkeit rede, so müßt ihr das im rechten Sinne verstehen, nicht aber wie es euch euer kurzsichtiger Weltverstand eingibt." (jl.ev10.155,02 .05)

Verhängt Gott ewige Strafen? Welchem Zweck dienen Strafen?

"Da ich selbst aber das ewige Leben bin, so kann Ich doch nie Wesen für den ewigen Tod erschaffen haben! Eine sogenannte Strafe kann dabei nur ein Mittel zur Erreichung des einen Hauptzweckes, nie aber eines gleichsam feindseligen Gegenzweckes sein, daher kann auch von einer ewigen Strafe nie die Rede sein." (jl.rbl2.226,07)

"Es muß der Geschaffenen wegen wohl ein ewiges Gericht, ein ewiges Feuer und einen ewigen 'Tod' geben. Aber daraus folgt nicht, daß ein im Gericht gefangener Geist so lange gefangen verbleiben muß, als dieses Gericht an und für sich dauert - sowenig wie auf Erden die Gefangenen für die ganze Dauer des Gefängnisses verurteilt werden sollen." (jl.rbl2.226,10)

"O ihr Narren! Gibt es wohl einen Vater von nur einiger Liebe zu seinen Kindern, der ein Kind, das gegen sein Gebot einen Fehler beging, auf lebenslänglich in einen Kerker stieße und es dazu noch züchtigen lassen möchte alle Tage, solange es lebt? Wenn aber das ein menschlicher Vater nicht tun wird, der im Grunde als Mensch doch schlecht ist, um wieviel weniger wird das der Vater im Himmel tun, der die ewige und reinste Liebe und Güte ist." (jl.ev06.243,09)

Was ist bei Schilderungen über Jenseitsverhältnisse zu beachten?

In verschiedenen Bänden des Werkes der Neuoffenbarung sind umfassende Darstellungen von Schicksalen verstorbener Seelen und der Verhältnisse im Jenseits enthalten. Man muß sich aber stets vor Augen halten, daß dazu in der NO gesagt ist: "Es ist das alles nur ein Schattenriß der Wahrheit, aber genau durchdacht." (gm.pred.015,23) Geistiges kann eben nur in Entsprechungen ungefähr verdeutlicht werden.

"... die geistigen Verhältnisse sind ganz anders als die diesirdischen." (jl.ev06.237,03)

"Ich sage es dir und euch allen, daß jenseits sich alles anders verhält als es in Bildern der Schrift dargetan ist" (jl.ev05.272,11)

Vor allem muß man sich von dem von der Kirche so lange gepredigten Vorurteil frei machen, bestimmte Texte der Bibel betreffend die Hölle seien wörtlich zu nehmen. In der Neuoffenbarung ist hierzu z. B. gesagt: "Ich schilderte ihnen (dem Volk, d. Vf.) die Folgen der Nichtbeachtung Meiner Lehre mit den Ausdrücken 'ins Feuer werfen' und 'ewige Finsternis', was gleichbedeutend ist mit geistig peinigenden Vorwürfen und einem vernachlässigten Herzen."

Verflucht und verstößt Gott böse Menschen oder verstoßen sie sich selbst?

Auch das Wort: 'Weichet von Mir, ihr Verfluchten!' ist nicht wörtlich zu nehmen. Es heißt in der Neuoffenbarung: "Es fragt sich, wer sie denn verflucht hat? Die Gottheit unmöglich!" "Durch wen aber? Es kann niemand als nur durch sich selbst gerichtet werden. Es kann sich ein freies Wesen nur selbst 'verfluchen', d. h. gänzlich von der Gottheit absondern." (jl.Rbl1.029,03 u. 05)

"Was kann die ewige Liebe anders tun als sagen: Weichet von Mir, die ihr euch gänzlich von Mir abgelöst habt und gehet in eine andere Erhaltungsschule, die allen euresgleichen zu eurer möglichen Wiederlöse bereitet ist!" (jl.rbl1.028,08)




Die Auferstehung des Fleisches in der Vorstellung der katholischen Kirche und nach den Kundgaben der Neuoffenbarung


Inhaltsübersicht:


Welche Bibelstellen werden zur Stütze der Lehre der 'Auferstehung des Fleisches' herangezogen?

Die schwer deutbaren Stellen im Alten Testament (Buch Daniel 12) wurden in katholischen theologischen Wörterbüchern als "erstes sicheres Zeichen" für den Glauben der Juden an die Auferstehung des Fleisches gewertet.29 Die verschlüsselten Kundgaben im Buch Daniel lauten u. a.: "Und viele (nicht alle?) derer, die im Staub der Erde schlafen, wachen auf, die einen für ein ewiges Leben, die anderen, um bedeckt zu sein mit ewiger Schmach und Schande." "Da fragt jener bei dem Mann in Linnenkleidern, welcher überm Stromgewässer war: Wann ist das Ende dieser wunderbaren Dinge?" Er sprach: 'Geh, Daniel! Es muß der Worte Sinn verschlossen bleiben und geheim bis zu der Zeit des Endes'." (dan.12,02 .06 u. 09)

Man muß feststellen: Das ist keine brauchbare Grundlage für die Bildung von Lehren. Markus 12,26-27 gibt keine Auskunft darüber, welcher Art die Auferstehung sein werde, von der Jesus sprach. Paulus wirft deshalb die Frage auf: Wie werden die Toten auferweckt? Mit was für einem Leib werden sie kommen? (1 kor.15,35)"Gesät wird ein Sinnenleib, auferweckt ein vergeistigter Leib." (1 kor.15,44) "Das aber sage ich euch, meine Brüder: Fleisch und Blut können das Reich Gottes nicht erhalten, und das Verwesliche wird nicht die Unverweslichkeit erlangen." (1 kor.15,50)

Paulus war der irrigen Auffassung, zu seiner Zeit werde das Ende der Welt eintreten, weshalb er schrieb: "... und ward es uns zur Warnung, die wir das Ende der Zeiten erleben." (1 kor.10,11)"Die Zeit ist kurz bemessen." (1 kor.07,29)"Seht, ich sage euch ein Geheimnis. Wir werden zwar nicht alle entschlafen, doch werden wir alle verwandelt werden, und dies plötzlich, in einem Augenblick, beim Schall der letzten Posaune. Denn es wird die Posaune ertönen; die Toten werden alsdann unverweslich auferweckt, und wir werden verwandelt werden." (1 kor.15,51-52) Paulus hat sich, wie wir wissen, geirrt. Der Weltuntergang fand nicht statt. Doch muß festgehalten werden, daß Paulus von einem "vergeistigten" Leib sprach.

Was lehrte die kath. Kirche seit Augustinus über die 'Auferstehung des Fleisches'?

Im 5. Jahrhundert hat dann Augustinus, der so oft abwegige und nicht zu fassende ungereimte Lehren entwickelte, aber dennoch Jahrhunderte hindurch der unumschränkte Beherrscher der abendländischen Geistigkeit war, eine seltsame Vorstellung von der Auferstehung des Fleisches und den Leibern im Jenseits entwickelt.

"Wir dürfen keineswegs glauben, es seien bloße Geister, vielmehr sind es Leiber mit stofflichem Fleisch." (Civ. Dei XIII. 22-23) Damit setzte er sich in direkten Gegensatz zu der Aussage des Apostels Paulus. Es kamen ihm offenbar dann aber doch Bedenken, ob der schwerfällige materielle Leib in die Welt der Geister passe, aber deswegen gab er seine kuriose Vorstellung keineswegs auf, sondern versuchte die Schwierigkeit zu umgehen, indem er hinzufügte, daß der lebenspendende Geist im Jenseits "keine fleischliche Schwerfälligkeit zuläßt" (Civ. Dei XIII. 23).30

Die grobe Vorstellung des Augustinus von der materiellen Auferstehung des Fleisches und dessen Eingang in die Welt der Geister hat sich durch das ganze Mittelalter hindurchgezogen. Die Kirchenversammlung von Toledo (675 n. Chr.) erklärte: "Dieser Leib, in dem wir leben, bestehen und uns bewegen, wird auferstehen" (Denz 287).

Papst Leo IX (1053) spricht von einer wahren Auferstehung "desselben Fleisches, welches ich jetzt trage" (Denz.. 347), und das Laterankonzil (1215) von "denselben Leibern, die wir jetzt haben" (Denz. 429).31

Wie lautet die katholische Lehre seit dem 2. vatikanischen Konzil?

Seit dem 2. Vatikanum ist in katholischen theologischen Lexika genau das Gegenteil von dem zu lesen, was Kirchenväter, Päpste und Konzilien gelehrt haben. So heißt es in dem von Prof. Karl Rahner herausgegebenen 'Herders theologisches Taschenlexikon' 1972, S. 255 f: "Sooft das Neue Testament von der Auferstehung spricht, redet es von der 'Auferstehung der Toten', nie der des Fleisches..." "Was die biblische Auffassung angeht so dürfte nach dem Gesagten deutlich geworden sein, daß ihr eigentlicher Kern nicht in der Idee der Rückgabe der Körper bestehen kann, obgleich diese Bildvorstellung in der Bibel durchgehend gegeben ist." Fast gleichlautend äußert sich Joseph Ratzinger: "Damit ist nun auch klar, daß der eigentliche Kern des Auferstehungsglaubens gar nicht in der Rückgabe der Körper besteht, auf die wir ihn aber in unserem Denken reduziert haben."32 Damit kommen die katholischen Theologen jetzt den Aussagen der Neuoffenbarung ganz nahe.

Was geschieht nach dem Tode mit der Materie des Leibes? Welche Art Leib besitzt dann die Seele?

Wenden wir uns nach diesem Lehrwirrwarr, im Laufe der Jahrhunderte sich widersprechender Meinungen, nun den Verlautbarungen der Neuoffenbarung zu:

"Ist die Seele reif geworden, dann verläßt sie für ewig diesen Leib, und dieser wird verzehrt. Da ist es dann ganz gleich, von wem oder durch was. Was an ihm noch Substantielles*) und der Seele Angehöriges ist, das wird der Seele auch wiedergegeben. Alles andere (die Substanz in physikalischem Sinn, d. Vf.) geht wieder als Nährstoff in tausend andere geschöpfliche Lebensformen über." (jl.ev06.053,11)

[*)Betreffend den Begriff "Substanz", wie er in der NO gebraucht wird, wird auf die bereits gegebene Erläuterung hingewiesen (s. Fußnote S. 129)]

"Der Mensch hat aber zu verschiedenen Zeiten auch einen verschiedenen Körper." (jl.ev06.054,05) (Hierzu ist anzumerken, daß die 60 Billionen Zellen des menschlichen Körpers alle im Verlauf von sieben Jahren vollständig erneuert werden.)

"Es könnte sich mit der ewigen Ordnung Gottes nie vertragen, indem Gott selbst ein reiner Geist ist und am Ende die Menschen auch ausschließlich nur die Bestimmung haben, zu gottähnlichen reinen Geistern für ewig zu werden. Wozu sollen ihnen dann die (materiellen, d. Hg.) Leiber dienen?" "Ja, die Menschen werden auch dort mit Leibern angetan sein, aber nicht mit diesem irdischen, grobmateriellen, sondern mit ganz neuen, geistigen, die da hervorgehen aus ihren diesirdischen guten Werken nach Meiner euch gegebenen Lehre. Wenn sich diese Sachen also verhalten, wie kann da jemand meinen, daß unter der Auferstehung des Fleisches die einstige Wiederbelebung dieser irdischen Leiber verstanden werde? Die Auferstehung des Fleisches sind nur die der Seele allein das wahre, ewige Leben gebenden guten Werke, welche die Seele in diesem Fleischesleben den Nebenmenschen hat angedeihen lassen. Wer demnach Meine Lehre hört, an Mich glaubt und danach handelt, den werde Ich selbst auferwecken an seinem jüngsten Tag, der sogleich nach dem Austritt der Seele aus diesem Leib erfolgen wird." (jl.ev06.054,08-11)

"Unter der Auferstehung des Fleisches verstehe du also die guten Werke der wahren Nächstenliebe! Diese werden das Fleisch der Seele sein, und sogleich mit ihr an ihrem geistweltlich jüngsten Tag nach dem wahren Posaunenruf dieser Meiner Lehre zum ewigen Leben als gediegener ätherischer Leib auferstehen. Ob du hundertmal auf der Erde einen Leib getragen hättest, so wirst du jenseits aber nur einen Leib, und zwar nur den bezeichneten haben." (jl.ev05.238,01)

"Da das Fleisch des Menschen hauptsächlich nur darum einem aus dem Gericht gehobenen Geist (mit Luzifer gefallene Geister, d. Vf.) gegeben wird, daß er im selben eine neue Freiheitsprobe wie in einer ganz eigenen Welt durchmache, so siehst du nun ja ganz leicht ein, daß den schon vollendeten Geistern der Leib aus Fleisch (im Jenseits, d. Vf.) ganz unnötig wäre, indem das Fleisch nur ein Mittel, aber ewig kein Zweck ist und sein kann, da am Ende doch alles wieder rein geistig und nie mehr materiell zu werden hat." (jl.ev01.165,09)

"Von dem Fleisch, das der Seele hier gedient hat, wird also nicht ein Stäubchen im Jenseits mit der Seele vereint zu einem ewigen Leben auferstehen?" fragt ein Jünger Jesus und erhält folgende Antwort: "Was den Umriß der äußeren Form der Seele, besonders aber ihre Bekleidung betrifft, da werden die Seelenätherteile ihres diesirdischen Leibes in geistiger Reinheit mit ihr wieder vereinigt werden, doch von dem groben Organleib auch nicht ein Atom." (jl.ev10.009,14-15)




Der 'Jüngste Tag' in seiner wahren Bedeutung


Inhaltsübersicht:


Wie erklären die chr. Kirchen den 'Jüngsten Tag'?

Unter dem Jüngsten Tag wird von den Kirchen das Weltende, verbunden mit einem allgemeinen letzten Gericht verstanden. In der Neuoffenbarung wird der Jüngste Tag nicht mit dem Tag der Auflösung des Kosmos in Verbindung gebracht. Da es keine allgemeine Auferstehung der Toten gibt, wie es die Kirchen lange Zeit fälschlich gelehrt haben, gibt es folgerichtig auch in diesem Zusammenhang keinen Jüngsten Tag.

Gibt es einen allgemeinen oder einen individuellen Auferweckungs- und Gerichtstag im Jenseits?

Die NO sagt folgendes: "Daß Ich mit euch (den Jüngern) noch nie von einem allgemeinen Erweckungs- und Gerichtstag gesprochen habe, dessen werdet ihr euch zu erinnern wissen, wohl aber von einem speziellen jüngsten Tag für einen jeden Menschen (gesondert, d. Vf.), und das in dem Augenblick, in dem seine Seele die fleischlich-irdische Probehülle verlassen wird. Aber freilich wird diese Erweckung nicht jedem zum sofortigen ewigen Leben verhelfen, sondern auch umgekehrt zum ewigen Tode, wobei aber zu bemerken ist, daß ihr das Wort 'ewig'nicht als eine endlos fortdauernde Zeit betrachten dürft." (jl.ev10.155,01)

Wann ist der 'jüngste Tag' wirklich? Was geschieht dabei?

"Ich meine mit dem jüngsten Tag keinen irdischen Tag, sondern einen geistigen im Jenseits. Wenn du den Leib wirst verlassen haben und in das Reich der Geister eintreten wirst, dann wird das dein jüngster Tag sein, und Ich werde dich aus dem Gerichte der Materie erlösen, und dies ist das Erwecken am jüngsten Tag." (jl.ev07.187,06-08)

"Derjüngste Tag ist für die Liebegerechten ein Tag der Auferstehung zum ewigen Leben, welches ist die vollkommene Wiedergeburt des Geistes. Es ist aber auch ein Tag des Gerichtes für alle jene, die Mich nicht im Geiste und in der Wahrheit und somit in aller Liebe in sich aufnehmen wollen." (jl.gso1.064,15)

"Lassen wir diese (Wahrheitsverächter, d. Hg.) nach Jenseits kommen, und sie werden dort das ihnen schon hier so verächtliche Licht des Lebens und der Wahrheit noch mehr fliehen und verachten als hier. Habe Ich denn unrecht, so Ich sage: Ich werde auch diese geistig Toten, so sie aus dem Fleische der Welt treten werden, auferwecken, sie richten und den Lohn für ihre Taten finden lassen?" (jl.ev10.154,07-08)

Wie kam es zum Irrglauben an ein allgemeines jüngstes Gericht?

Daß die Perikope vom Jüngsten Gericht auf eine Fälschung zurückzuführen ist, wird in der Neuoffenbarung vom Herrn ausdrücklich gesagt. Hierdurch seien Unrichtigkeiten und Widersprüche in das Evangelium gekommen, "besonders im naturmäßigen Buchstabensinn, namentlich Mein höchst tyrannisches Auftreten im sogenannten Jüngsten Gericht, die mit dem einzig noch allerrichtigen kurzen Johannesevangelium durchaus nicht übereinstimmen" (jl.ev11.243,01).

Der Herr nennt in diesem Zusammenhang den Pseudo-Matthäus (richtiger Name l'Rabbas) und den Fälscher Theophilus (der das Lukas-Evangelium abänderte) die "Racheevangelisten", und empfiehlt: "Haltet euch daher nur an den Evangelisten Johannes." (jl.ev11.247,01) Johannes, der Augen- und Ohrenzeuge, der es wissen müßte, schreibt von all dem nichts.




Die Reinkarnationslehre. Die Lehre von der Wiedereinkörperung der Seele und mehrfacher Leben des Menschen


Inhaltsübersicht:


Was lehren die chr. Kirchen, asiat. Religionen und die Neuoffenbarungen über die Reinkarnation?

Die Reinkarnationslehre ist heute zwar noch vielen Menschen unbekannt, aber demoskopische Untersuchungen zeigen, daß sowohl die Kenntnis davon als auch der Glaube daran im Abendland stark im Zunehmen begriffen sind. Demoskopische Erhebungen haben ergeben, daß in der Bundesrepublik Deutschland 67 Prozent von der Reinkarnationslehre gehört haben, 16 Prozent sie für möglich halten und 29 Prozent daran interessiert waren.33 Bei den Völkern Asiens ist diese Lehre fester Bestandteil ihres Glaubens. Von den christlichen Kirchen wird sie nicht (mehr) gelehrt. Aus der Neuoffenbarung geht hervor, daß die Wiederverkörperung der Seele den Aposteln von Jesus bekanntgegeben worden ist.

Glaubten die frühen Christen und die Kirchenväter an Reinkarnation?

Aus den auf uns überkommenen Schriften führender christlicher Persönlichkeiten aus den ersten christlichen Jahrhunderten geht eindeutig hervor, daß die Lehre einem engeren Kreis bekannt war. Der Kirchenvater Justin (gest. 165 n. Chr.) antwortet in einem aufgezeichneten und noch vorliegenden Gespräche mit dem Juden Tryphon auf dessen Frage, was nach Ansicht der Christen mit den Seelen der Verstorbenen geschehe, sie würden wieder in einen Leib eingeboren werden. 34

Origenes vertrat die Lehre der Wiederverkörperung der Seele ebenso wie Tertullian, Ruffinus, Klemens von Alexandrien, Nemesius, Synesius, Hilarius und Gregor von Nyssa. Letztgenannter schrieb: "Für die Seele ist es Naturnotwendigkeit, daß sie sich durch mehrfache Lebensläufe reinigt." Ruffinus versichert in einem Brief an Anastasius, daß der Glaube an wiederholte Lebensläufe Allgemeingut der Kirchenväter sei und den Eingeweihten seit je als alte Tradition überliefert worden sei.35 Der Kirchenlehrer Augustinus fragt: "Habe ich nicht schon in einem anderen Körper gelebt, ehe ich in dem Leibe meiner Mutter wurde? "35

Der Kirchenlehrer Hieronymus schrieb in einem Brief an Demetrius, daß die Reinkarnationslehre unter den ersten Christen als geheime Überlieferung den Auserlesenen mitgeteilt worden sei.35

Ab wann und unter welchen Umständen wurde die Reinkarnationslehre im Christentum verheimlicht bzw. als falsch erklärt?

Nach Ermittlungen von Osthagen war die Lehre von der Reinkarnation im Bewußtsein der Leiter der urchristlichen Gemeinden eine Selbstverständlichkeit; das wurde um etwa 540 anders.36 Auf dem von dem Kaiser Justinian einberufenen und geleiteten Konzil zu Konstantinopel wurde diese Lehre im Jahre 538 auf Veranlassung des Kaisers verurteilt.37 Justinian beherrschte die Kirche völlig, den Papst ließ der christliche Kaiser in den Kerker werfen. Im Jahre 543 hat der Papst Vigilius - wahrscheinlich unter Druck - den vom Kaiser gegen Origenes, der diese Lehre vertreten hatte, geschleuderten Bann bestätigt.38 Justinian hatte seinerseits dem Druck der mächtigen Mönchsorden aus politischen Erwägungen nachgegeben, weil er deren Gunst vielleicht noch brauchen könnte.39 Trotz dieser Maßnahmen, bei denen die Wahrheit keinen Stellenwert hatte, war die Lehre bis ins Mittelalter bekannt.40

Was äußern manche kath. Kirchenfürsten heute über die Reinkarnation?

Daß auch noch im 20. Jahrhundert die Reinkarnationslehre im höchsten Kreise der katholischen Hierarchie nicht nur bekannt war, sondern auch als akzeptabel angesehen wurde, geht aus Äußerungen von Mercier, KardinalPrimas von Belgien, in seinem Werk 'Psychologie' hervor. Der Kardinal setzt als Prämisse für seine Meinung voraus, daß die Seele das Bewußtsein ihrer Persönlichkeit bewahrt und es ein Endglied der Wiederverkörperung gibt, und erklärt dann folgendes: "Was diese Ausnahme betrifft, so sehen wir nicht, daß die Vernunft, sich selbst überlassen, diese Lehre als unmöglich oder mit Sicherheit als falsch erklärte."41

Deutlicher kann ein Kardinal der römischen Kirche in diesem Fall seine Zustimmung zu dieser Lehre nicht zum Ausdruck bringen. Er konnte zudem unterstellen, daß die breite Masse der Gläubigen, die sich an das hält, was die Kirche als approbierte Wahrheit verkündet, sein Buch kaum in die Hände bekommen werde.

Welchen seelisch-geistigen Zwecken dient eine Wiederverkörperung?

Als Jesus sagte: "In Meines Vaters Hause sind viele Wohnungen", konnten die Zuhörer nicht ahnen, was diese Worte zu bedeuten hatten. Die Neuoffenbarung gibt uns in dieser Hinsicht tiefe Einsichten, wie sich dies aus den bereits vorgelegten Zitaten erweist. Gott hat aber noch weitere Möglichkeiten zur langsamen Reifung der Seele, und dazu gehört auch die Wiedereinkörperung der Seele in einen anderen Leib zur nochmaligen Prüfung und weiteren Ausbildung der Seele. "Niemand wird wohl behaupten wollen", heißt es in der Neuoffenbarung, "in diesem kurzen Erdenleben eine Vollendung erhalten zu können, die ihn Gott schon ganz nahe bringt." (jl.ev11.011,06) Hierbei ist vor allem an die wilden und halbwilden Völker, die seit Jahrtausenden vor und nach Christus über die Erde gegangen sind, zu denken. Aber das Gesagte hat auch Geltung für alle Menschen überhaupt.

Kann eine Wiederverkörperung auch auf anderen Planeten erfolgen?

Die Wiedereinkörperung erfolgt nach Angaben der NO keineswegs immer auf dieser Erde, im Gegenteil, die meisten Reinkarnationen erfolgen auf anderen Weltkörpern, die ebenfalls bewohnbar sind, wenn auch ausdrücklich gesagt wird, daß dort Verhältnisse herrschen, unter denen ein Erdenmensch schon nach wenigen Minuten sein Leben verlieren müßte. Wörtlich heißt es dazu: "Für die Bewohner anderer Weltkörper wäre "die Luft der Erde ganz dasselbe, was für den Erdenmenschen das Wasser der Erde ist". "Also müssen die Menschen anderer Welten auch eine solche Beschaffenheit haben, daß sie nur auf der ihnen angewiesenen Welt bestehen können." (jl.ev06.192,08) Danach sind Rückschlüsse, daß auf andern Planeten völlig andere Verhältnisse herrschen als auf Erden, als Argument für deren Unbewohnbarkeit nicht zulässig."

Wie kam es zum asiat. Reinkarnations-Irrglauben, daß eine Menschenseele in einem Tierkörper reinkarnieren könne?

Die Neuoffenbarung gibt auch kund, daß die Reinkarnationslehre bei den asiatischen Völkern völlig verderbt ist. Nach den Lehren der dortigen Priester kann eine Menschenseele auch wieder in einen Tierkörper inkarniert werden, was nach den Aussagen der NO ausgeschlossen ist. Der Mensch hat im Gegensatz zum Tier und auch zu den Ur- und Vormenschen einen göttlichen Geistesfunken in seiner Seele, und seine Seele kann deshalb niemals in einen Tierleib eingeboren werden. Die NO weist darauf hin, daß die Völker des Altertums, u. a. die Griechen und die Inder, an eine Wiederverkörperung glaubten. "Aber", so wird dann weiter ausgeführt, "diese allenthalben den Urvätern der Erde wohlbekannte Wahrheit ist durch ihre mit der Zeit aufgestandenen habsüchtigen, anfänglichen Volkslehrer und späteren Priester voll Ehrgeiz und Herrschgier ganz verunstaltet und völlig verkehrt worden, denn die wahre Art der Seelenwanderung hatte ihnen keine Opfer und Zinsen eingetragen, und so ließen sie die Menschenseele in die Tiere zurückwandern und in den Tieren leiden, von welchen Leiden sie nur Priester um große Opfer befreien konnten." (jl.ev10.022,08) (Wir haben hier ein Analogen zu der Ablaßlehre der katholischen Kirche des Mittelalters, die bis zur Zeit Luthers eine unversiegbare Geldquelle war.)

"Auf diese Art ist die Vielgötterei, alles Heidentum und der ganz verkehrte Glaube an die Seelenwanderung und an viele tausend andere gräßliche Dummheiten entstanden. Sind von Gott aus auch stets wahre Lehrer unter das einmal geblendete Volk entsandt worden, so haben sie wenig ausgerichtet, denn der freie Wille muß der Menschenseele dieser Erde unangetastet belassen werden, ohne den ein Mensch zu einem Tier würde, und so heißt es mit der Menschheit Geduld haben und von ihr wohl den größten Teil in einer anderen Welt zu einem besseren Licht gelangen zu lassen. Doch wehe allen falschen Lehrern, Priestern und Propheten, welche die alte und reine Lehre wohl für sich noch recht gut kennen, aber sie dem Volk ihrer Hab- und Herrschgier wegen hartnäckig vorenthalten; sie werden dereinst Meinem Zorngericht nicht entgehen!" (jl.ev10.23,09-10)

Was lehrte Jesus seine Jünger über Reinkarnation? Wen durften sie darüber informieren?

Jesus gab seinen Jüngern noch vielfältigen Aufschluß über die Reinkarnation. Im folgenden einige Zitate aus der Neuoffenbarung:

"Wer aber von euch etwas zu fassen imstande ist, der wisse, daß auch von anderen Welten Seelen auf dieser Erde ins Fleisch getreten sind und auch die Kinder der Schlange auf dieser Erde. Sie sind wohl einmal gestorben, und manche schon etliche Male, nahmen aber zu ihrer Vollendung wieder Fleisch an sich.

Ihr habt schon oft von einer Wanderung der Seelen gehört. Das ferne Morgenland glaubt noch heutzutage fest daran. Aber es ist solcher Glaube bei ihnen sehr verunreinigt, weil sie die Menschenseelen wieder in ein Tierfleisch zurückkehren lassen. Allein, dem ist nicht von ferne also. Daß sich eines Menschen Seele von dieser Welt wohl aus dem Mineral-, Pflanzen- und Tierreich zusammensammelt und sich bis zur Menschenseele emporschwingt, das ist euch schon zum größten Teile gezeigt, und auch, wie das in der gefesteten Ordnung geschieht. Aber rückwärts wandert keine noch so unvollendete Menschenseele mehr, außer im geistigen Mittelreiche der äußeren Erscheinlichkeit nach zu ihrer Demütigung und der daraus möglich hervorgehenden Besserung. Ist eine solche bis zu einem gewissen Grade erfolgt, über den es dann wegen Mangel an höheren Befähigungen nicht weitergehen kann, so kann eine solche Seele dann in eine bloß geschöpfliche Beseligung auf irgendeinem andern Weltkörper, d. h. in dessen Geistiges, übergehen, oder aber auch, so sie es will, noch einmal ins Fleisch der Menschen dieser Erde treten, auf welchem Wege sie sich höhere Befähigungen aneignen und mit ihrer Hilfe sogar die Kindschaft Gottes erreichen kann.

So wandern auch von anderen Welten Seelen ins Fleisch der Menschen dieser Erde, um im selben sich jene zahllos vielen geistigen Eigenschaften anzueignen, die zur Erreichung der wahren Kindschaft Gottes notwendig sind.

Weil aber diese Erde ein solches Schulhaus ist, darum wird sie auch von Mir mit so vieler Geduld, Nachsicht und Langmut behandelt. Wer von euch das fassen kann, der fasse es, aber er behalte es für sich, da es nicht allen gegeben sein soll, die Geheimnisse des Gottesreiches alle zu fassen. So ihr aber jemanden findet, der eines rechten Geistes Kind ist, dem könnt ihr nach und nach ein und das andere Geheimnis offenbaren, aber auch nur für ihn selbst; denn Ich will es, daß ein rechter Mensch sich solches alles durch den eigenen Fleiß nach Meiner Lehre erwerben soll." (jl.ev06.061,02-06) (Sagte Jesus zu den Jüngern:)

"Es mag eine Seele mit ihrer Vollendung noch so lange zu tun haben, so bleibt sie dennoch ihr eigenstes Ur-Ich und wird sich als solches auch für ewig unwandelbar erkennen, was denn doch tröstender ist, als so die Seele als völlig zerteilt in ein anderes Individuum übergehen wurde..." (jl.ev04.243,07)

Streben höhere Geistwesen nach einer Erdeninkarnation?

"Für welch ein Unglück hält man es auf der Welt, so jemand getötet wird. Aber für ein viele tausend Male ärgeres Unglück wird es jenseits angesehen, wenn eine dort seiende freie Seele wieder in einen sterblichen, stinkenden und schwerfälligen Leib irgend zurückzukehren genötigt wird." (jl.ev05.136,06)

Wie oft kann eine Seele auf der Erde oder auf anderen Planeten inkarnieren?

Jesus zu einem Griechen: "Siehe, das ist bereits der zwanzigste Weltkörper, auf dem du leiblich lebst." (jl.ev01.213,01) "Aber welche nahezu endlose Zeitdauer bestandest du (vorher) als reiner Geist (vor dem Fall Luzifers, d. Vf.) im vollsten Sein und klarstem Selbstbewußtsein, im endlosen Raum mit zahllosen anderen Geistern freiest lebend und das freieste Leben in aller Kraft hoch und wohl genießend." (jl.ev01.213,01)

Eröffnete Gottes Menschwerdung in Jesus Christus gefallenen Seelen eine erneute Erden-Reinkarnation zur Besserung?

"Ich habe nun (durch Meine Menschwerdung, d. Vf.) die Tore zum (ewigen) Leben nicht nur für die nun auf der Erde Lebenden eröffnet, sondern auch für alle, die schon lange hinübergegangen sind. Und viele der alten Sünder werden noch einmal irgendeine kurze Fleischesprobe von neuem durchzumachen bekommen." (jl.ev06.065,02)

Welchem Zweck dienen Inkarnationen auf Gestirnen?

"Es leben gegenwärtig (zur Zeit Jesu) Menschen auf dieser Erde bereits das siebente Mal, und es geht ihnen nun das siebente Mal besser. Sie werden aber noch einige Weltkörper mit einem leichten leiblichen Überwurf durchzumachen haben, bis sie in eine rein geistige Sphäre aufgenommen werden, welche ihr das 'untere Paradies' nennen könnt, aus dem es noch viele Stufen gibt bis in das innere, wahre Himmelreich..." (jl.him2.446,08)

"Aus all dem könnt ihr nun zur Genüge klar entnehmen, wie Gott auf seinen, für keinen Sterblichen erforschten Wegen jede euch noch so verworfen dünkende Seele zum wahren Leben und Lichte zu fuhren vermag." (jl.ev05.232,13)

Warum lehrten Jesu wahre Nachfolger die Reinkarnationslehre nur wenigen Auserwählten?

"Aber Ich habe das nun auch nur euch (den Aposteln, d. Vf.) gezeigt, weil ihr dazu die nötige Fassungskraft besitzt; der anderen Menschheit aber braucht ihr das nicht wiederzugeben, sondern nur, daß sie glaube an Meinen Namen und die Gebote Gottes halte, die da sind die wahrhaften Gebote der Liebe." (jl.ev05.233,03)


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Die Dreieinigkeit Gottes. Die Erklärung des Mysteriums


Inhaltsübersicht:


Warum sind himml. Geheimnisse schwer zu verstehen?

Das Geheimnis von Vater, Sohn und Heiligem Geist hat den Christen schon viel Kopfzerbrechen gemacht. Nicht ohne Grund sagte Jesus dieserhalb zu seinen Jüngern: "Wenn ihr das Irdische nicht begreift, wie werdet ihr dann das Himmlische fassen?" (jl.ev02.032,06)

Immer wieder hat deshalb Petrus den Herrn um weitere Erläuterungen gebeten. Jesus hat denn auch seinen Aposteln viele lichtvolle Erklärungen zu diesem Mysterium gegegeben, die im vorigen Jahrhundert dem Propheten Jakob Lorber zur Aufzeichnung und späteren Verbreitung mitgeteilt wurden.

Sind Vater und Sohn eine Einheit? Wie ist dies zu begreifen?

Petrus fragt den Herrn: "Du redest immer vom Vater im Himmel wie von einer zweiten Person, während wir Dich bisher immer so ganz heimlich auch für den Vater hielten; wer bist Du denn so ganz eigentlich?" (jl.ev01.109,14)

Hierauf wurde den Jüngern von Jesus folgendes gesagt: "Die Urweisheit Gottes oder das eigentliche innerste Gottwesen ist in der Liebe, gleichwie das Licht in der Wärme (der Flamme) ist, wie ursprünglich aus der Liebe mächtige Wärme entsteht und entspringt und endlich durch sein Dasein abermals Wärme erzeugt, und diese allzeit wieder Licht, ebenso entsteht aus der Liebe, die gleich dem Vater und im Grunde des Grundes der Vater selbst ist, das Licht der göttlichen Weisheit, das da gleich ist dem Sohne oder der eigentliche Sohn selbst, der aber nicht zwei, sondern völlig eins ist mit dem, das da 'Vater' heißt, gleichwie Licht und Wärme oder Wärme und Licht eins sind, indem die Wärme fortwährend das Licht und das Licht fortwährend die Wärme erzeugt." (jl.ev01.004,13)"Geht denn nicht das Licht von der Flamme, die ein Feuer ist, aus? Und weil es von der Flamme ausgeht, ist es darum etwas anderes als die leuchtende Flamme?" (jl.ev02.032,07)

"Siehe die Flamme der leuchtenden Lampe an! Kannst du das Licht von der Flamme trennen oder die Flamme vom Licht? Die Flamme aber ist das, was ich 'Vater' und 'Liebe' nenne, und das Licht ihr Sohn, das von der Flamme ausgesandt wird, um zu erleuchten die Finsternis der Nacht. Sind da nicht die Flamme und ihr Licht ein Wesen?" (jl.ev08.138,11)

"Glaubt es Mir: Vater und Sohn sind nicht zwei, sondern in allem vollkommen eins." (jl.ev01.230,09)

Was ist der 'Hl. Geist'?

"Und was ist denn mit dem Heiligen Geist?" fragt Petrus."Mit dem Heiligen Geist wissen wir alle nichts anzufangen." (jl.ev06.229,06-07) Die Antwort des Herrn lautet:

"Der Vater, Ich als Sohn und der Heilige Geist sind unterscheidbar eines und dasselbe von Ewigkeit. Der Vater in Mir ist die ewige Liebe und als solche der Urgrund und die eigentliche Ursubstanz aller Dinge, die da die ganze Unendlichkeit erfüllt. Ich als der Sohn bin das Licht und die Weisheit, die aus dem Feuer der ewigen Liebe hervorgeht. Dieses mächtige Licht ist das ewige vollkommenste Selbstbewußtsein und die hellste Selbsterkenntnis Gottes und das ewige Wort in Gott, durch das alles, was da ist, gemacht worden ist. Damit aber das alles gemacht werden kann, dazu gehört noch der mächtigste Wille Gottes, und das ist eben der Heilige Geist in Gott, durch den die Werke und Wesen ihr volles Dasein bekommen. Der Heilige Geist ist das große ausgesprochene Wort 'Werde!'- und es ist (jetzt) da, was die Liebe und die Weisheit in Gott beschlossen haben. (jl.ev06.230,02-05)

Vereinigt Jesus Christus Vater, Sohn und Hl. Geist in seiner Person?

Und seht, das alles ist nun da in Mir: die Liebe, die Weisheit und alle Macht! Und somit gibt es nur einen Gott, und der bin Ich, und Ich habe nun darum hier einen Leib angenommen, um Mich euch Menschen dieser Erde, die Ich völlig nach Meinem Ebenmaße erschaffen habe aus der Ursubstanz Meiner Liebe, in eurer Persönlichkeit naher offenbaren zu können - wie es nun soeben der Fall ist" (jl.ev06.230,06)

Warum ist der 'Vater' in Gott mehr als der 'Sohn'?

"Stoßet euch nicht an dem Text, da es heißt: 'Der Vater ist mehr als der 'Sohn', denn solches besagt, daß die Liebe als der Vater in sich das Grundwesen Gottes ist und aus ihr geht ewig hervor das Licht und der ewig mächtige Geist." (jl.gso1.074,17)

"In der Liebe liegt noch gar vieles verborgen, was keine Weisheit ergründet hat, darum ist der Vater als die ewige Liebe auch größer als der Sohn, der als ihr Licht hier vor euch (den Jüngern, d. Vf.) ist." (jl.ev06.242,13) "Aber es kommt bald die Stunde (der Auferstehung, d. Vf.), in der der Vater in Mir auch mit seinem Allerinnersten vollends eins wird mit Mir, dem einzigen Söhne von Ewigkeit..." (jl.ev04.252,04)

"Denket nicht, daß bei der Taufe Jesu im Jordan eine göttliche Dreipersönlichkeit geoffenbart wurde, sondern was dabei geschah, war nur eine Erscheinlichkeit, vom Herrn zugelassen, damit die Menschen dadurch sollten in dem einen Herrn die volle Allmacht und die volle Göttlichkeit erkennen." (jl.gso1.051,21 f.)


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Jesus - wahrer Mensch und wahrer Gott


Inhaltsübersicht:


Für wen gab sich Jesus unter seinen Jüngern aus?

Die Juden rätselten immer wieder, wer Jesus eigentlich sei. Ihre Ansichten gingen auseinander. Den Aposteln hat Jesus im Lauf der drei Lehrjahre gesagt, daß er Gottes Sohn sei. Eine Ausnahme machte dabei Judas, der oft abwesend war und es auch nicht wissen sollte. Jesus hatte es aber seinen Jüngern verboten, darüber in der Öffentlichkeit zu reden (jl.ev01.051,15 u. jl.ev01.089,05).

Wie erklärte Jesus seinen Jüngern sein Verhältnis zum 'göttl. Vater'?

Nur diesem engeren Kreis gab er Aufschluß über sein Verhältnis zum himmlischen Vater: "Mein Leib ist aus einer irdischen Mutter, wenn auch nicht durch einen irdischen Vater auf die gewöhnliche Art gezeugt, sondern allein durch den allmächtigen Willensgeist Gottes." "Ich als Mensch, wie Ich nun vor euch stehe, bin kein Gott, wohl aber Gottessohn, was eigentlich ein jeder Mensch sein soll, denn die Menschen dieser Erde sind berufen, Kinder Gottes zu werden und zu sein, wenn sie nach dem erkannten Willen Gottes leben.

Einer von ihnen aber ist aus Gott von Ewigkeit her bestimmt, der Erste zu sein, das Leben in sich zu haben und es jedermann zu geben, der an Ihn glaubt und nach seiner Lehre lebt. Und dieser Erste bin Ich.

Ich habe solches Leben aus Gott aber nicht etwa vom Mutterleib aus in diese Welt gebracht. Der Keim lag wohl in Mir, aber er mußte erst entwickelt werden, was Mich nahezu volle dreißig Jahre Zeit und Mühe gekostet hat. Nun stehe Ich freilich als vollendet da vor euch und kann euch sagen, daß mir alle Gewalt und Macht gegeben ist im Himmel und auf Erden, und daß der Geist in Mir völlig eins ist mit dem Geiste Gottes, darum Ich denn auch solche Zeichen wirken kann, die vor Mir noch nie ein Mensch gewirkt hat.

Dieser in Mir wohnende Geist ist wohl Gott, doch Ich als purer Menschensohn nicht, denn, wie schon gesagt, habe Ich als solcher auch, jedem Menschen gleich, durch viele Mühe und Übung erst Mir die Würde eines Gottes erwerben müssen und konnte Mich als solcher erst einen mit dem Geiste Gottes. Nun bin Ich wohl eins mit Ihm im Geiste, aber im Leibe noch nicht. Doch Ich werde auch da völlig eins werden, aber erst nach einem großen Leiden und gänzlicher und tiefst demütigender Selbstverleugnung Meiner Seele." (jl.ev06.090,08-12)

Ist Jesu Geist mit dem Geist des Schöpfers identisch?

"Mein Fleisch ist nicht mein Ich, sondern nur mein Geist ist mein wahrstes Ich. Mit Meinem Geist aber bin Ich allenthalben gegenwärtig und wirke in einem fort durch die ganze Unendlichkeit." (jl.ev06.142,14)

Wenn Jesu Geist der Geist Gottes ist, wie konnte Jesus dann an Weisheit und Gnade zunehmen?

"Wie konnte Jesus denn, als das allein ewige Gottwesen, an Weisheit und Gnade vor Gott und den Menschen zunehmen, da Er doch Gott von Ewigkeit war? Und wie namentlich vor den Menschen, da Er doch von Ewigkeit das endlos allervollkommenste Wesen war?

Um das richtig zu fassen, muß man Jesus nicht abgeschlossen als den alleinigen Gott ansehen, sondern man muß sich Ihn als einen Menschen vorstellen, in dem die alleinige ewige Gottheit sich geradeso, als untätig erscheinend, einkerkerte, wie da in eines jeden Menschen Wesen der Geist eingekerkert ist.

Was aber ein jeder Mensch nach göttlicher Ordnung tun muß, um seinen Geist frei zu machen in sich, das mußte auch der Mensch Jesus ganz vollernstlich tun, um das Gottwesen in ihm frei zu machen, auf daß er eins wurde in Ihm. Es muß aber jeder Mensch gewisse Schwächen in sich tragen, die da die gewöhnlichen Fesseln des Geistes sind, durch die er wie in einer festen Hülse eingeschlossen ist. Die Fesseln aber können erst dann zersprengt werden, wenn die mit dem Fleische vermengte Seele sich durch die gerechte Selbstverleugnung also gestärkt hat, daß sie fest genug ist, den freien Geist zu fassen und zu halten." (jl.kjug.298,02-09)

Mußte Jesus seine Seele läutern und stärken?

"Die Seele Jesu mußte auch die größten Versuchungen, sich selbst verleugnend, bestehen, um ihrem Gottgeiste die Bande abzunehmen, sich damit zu stärken für die endloseste Freiheit des Geistes aller Geister, und also völlig eins zu werden mit Ihm. Und eben darin bestand denn auch das Zunehmen der Weisheit und Gnade der Seele Jesu vor Gott und den Menschen, und zwar in dem Maße, als sich der Gottgeist nach und nach stets mehr einte mit seiner freilich göttlichen Seele, welche da war der eigentliche Sohn." (jl.kjug.288,18-19)

"Jesus fühlte in sich fortwährend auf das lebendigste die allmächtige Gottheit. Er wußte es in seiner Seele, daß alles, was die Unendlichkeit faßt, seinem leisesten Wink untertan ist und ewig sein muß. Dazu hatte er den größten Drang in seiner Seele, zu herrschen über alles. Stolz, Herrschlust, vollste Freiheit, Sinn fürs Wohlleben, Weiberlust und dergleichen mehr, als auch Zorm waren die Hauptschwächen seiner Seele. Aber er kämpfte aus dem Willen der Seele gegen all diese gar mächtigen tödlichen Triebfedern seiner Seele. Er übte sein Leben durch lauter schwerste Selbstverleugnungen, um dadurch die zerrüttete ewige Ordnung wiederherzustellen." (jl.kjug.299,02">jl.kjug.299,02-05 u. 17)

War Jesus Gott Jehova selbst oder 'nur' ein Sohn Gottes?

Petrus stellte bei Gelegenheit dem Herrn eine Frage, die auch heute noch viele Menschen, insbesondere die Forscher bewegt, und die Erörterungen in der Leben-Jesu-Forschung darüber sind zahlreich und die Ergebnisse verschieden. Petrus sagte: "Das, was mir noch nicht so ganz klar ist, besteht in dem, daß ich noch immer das nicht einsehe, warum Du einmal von Dir sagst, daß Du des Menschen Sohn bist, und ein andermal wieder Gottessohn und wieder ein andermal Jehova selbst seiest." (jl.ev05.246,15)

Darauf erhält er von Jesus die Antwort: "Weder Jehova in Mir, noch Meine Seele als dessen ewiger Sohn, sondern allein dieser Leib als des Menschen Sohn wird getötet werden in Jerusalem, aber am dritten Tage als völlig verklärt auferstehen und dann für ewig eins sein mit Dem, der in Mir ist und Mir alles offenbart, was ich als Menschensohn zu tun und zu reden habe, und den ihr noch immer nicht völlig kennt, obwohl Er schon eine geraume Zeit unter euch redet und wirkt." (jl.ev05.246,17)

Kann sich der unendliche, unbegrenzte Gott in eine begrenzte Menschengestalt zwängen?

Auch die an Jesus gerichtete Frage eines Jüngers - "Wie konntest Du als Jehova, der unendlich ist, diese Deine Unendlichkeit verlassen und Dich hineinzwängen in diese höchst endliche Form?" - wird seitdem bis heute von Millionen Menschen immer wieder gestellt.

Die Antwort, die Jesus gab, lautete:"Ich bin überall der ewige Ich, aber hier bei euch bin Ich nun in Meiner ewigen Seinsmitte, von der aus die ganze Unendlichkeit ewig fort und fort unverändert gleich und gleich erhalten wird in ihrer endlosesten ewigen Ausdehnung." (jl.ev04.122,03 u. 07)

Falls Jesus Gott Jehova war, hat er sich selbst gezeugt? Wer regierte dann während seiner Erdenzeit den ganzen Kosmos?

"Wenn der Sohn von Ewigkeit her war, wie konnte er gezeugt werden? Und wenn der Heilige Geist auch von Ewigkeit her war, wie konnte er vom Vater und Sohn ausgehen und also seinen Ursprung nehmen? Wenn nach euerm Sinn und Verstand die von euch beanstandeten drei göttlichen Personen, aus denen die späteren Menschen leicht drei Götter machen könnten, insgesamt ewig, d. h. ohne Anfang sind, so konnte dann ja nicht einer dem andern den Anfang des Seins geben!

Ich bin, als nun ein Mensch im Fleische vor euch, der Sohn und bin niemals von einem andern als nur von Mir Selbst gezeugt worden und bin eben darum Mein hochsteigener Vater von Ewigkeit. Wo anders könnte da der Vater sein als nur im Sohne, und wo anders der Sohn als nur im Vater, also nur ein Gott und Vater in einer Person?

Dieser Mein Leib ist sonach die verherrlichte Gestalt des Vaters der Menschen und Engel wegen, damit Ich ihnen ein begreiflicher und schaubarer Gott bin, und ihr könnet Mich nun schauen, hören und sprechen und doch leben dabei; denn ehedem hieß es, daß Gott niemand sehen und dabei leben könne. Ich bin denn nun durchgängig Gott; in Mir ist der Vater, und die von Mir nach Meiner Liebe, Weisheit und nach Meinem allmächtigen Willen ausgehende Kraft die den ewig endlosen Raum allenthalben erfüllt und auch überall wirkt, ist der Heilige Geist.

Ich, wie ihr Mich nun als Gottmenschen unter euch sehet, bin mit Meiner ganzen Urzentralwesenheit sicher vollkommen und ungeteilt unter euch hier in diesem Speisesaale auf dem Ölberg und befinde Mich darum als ein wahrster Gott und Mensch zugleich nirgends anderswo, weder auf dieser Erde und noch weniger auf einer andem. Aber durch die von Mir ausgehende Kraft, die da ist der Heilige Geist, erfülle Ich wirkend dennoch alle Himmel und den irdisch materiellen und endlosen Raum. Ich sehe da alles vom Größten bis zum Kleinsten, kenne alles, weiß um alles, verordne alles und schaffe, leite und regiere alles.

Wenn ihr aber nun solches wisset aus Meinem Munde, so werdet ihr auch verstehen, aus welchem Grunde ihr die Menschen, die an Mich glauben und nach Meiner ihnen bekannt gemachten Lehre auch handeln werden, im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes durch die Auflegung der Hände stärken sollet.

So ihr nun den Grund einsehet, da werdet ihr auch einsehen, daß infolge der Nennung der drei Eigenschaftsnamen die Menschen, so sie von euch wahr und richtig unterrichtet werden, nicht leicht auf die Idee von drei persönlich wesenhaften Göttern verfallen werden. Aber Ich lege euch das denn auch teuerst ans Herz, daß ihr den Menschen allenthalben ein rechtes und wahrheitsvolles Licht gebet; denn wo es an dem gebrechen wird, da werden die Menschen denn auch leicht und bald verkümmern und in allerlei Irrlehren übergehen, und es wird dann schwer halten, sie auf die Wege der vollen Wahrheit zu bringen. Daß aber auch bei aller eurer Treue dennoch falsche Lehrer und Propheten aufstehen und gar viele Menschen verführen werden, das werdet ihr wohl nicht zu verhindern vermögen." (jl.ev08.027,01-07)

Wer inspierierte, leitete und gab Jesus göttl. Wunderkraft?

"Ich kann als Mensch auch nichts von Mir selbst tun. Ich höre aber allezeit die Stimme des Vaters in Mir, und wie Ich sie höre, ebenso handle, rede und richte Ich." (jl.schr.003,05)

"Die Gottheit trat im Menschen Jesus nur bei Gelegenheiten in dem Maße wirkend auf, als Er als Mensch durch seine Taten dieselbe in sich flott machte. Aber ohne Taten (Wunderwirken, d. Vf.) tauchte die Gottheit nicht auf." (jl.schr.008,09)

Wie schilderten Augenzeugen Jesu Aussehen?

Über die äußere Gestalt des Menschen Jesus werden in der Neuoffenbarung ebenfalls einige Angaben gemacht: "Äußerlich ist er ein eben nicht schöner Mann. Er ist mehr klein von Statur und seine Hände sind rauh und arbeitsnarbig, aber sein Kopf ist würdevoll und sein Auge wohl das schönste, das mir je zu Gesicht kam. Auch um den Mund hat Er einen überaus freundlichen, wenn daneben auch würdevollen ernsten Zug. Die Stimme seines Mundes aber kann man eine wahrhaft männlich hinreißende nennen." (jl.ev02.240,12

Wie wurde Jesu Name damals ausgesprochen?

Es wäre hier noch anzumerken, daß Jesus mit dem heute im deutschen Sprachgebiet üblichen Namen nicht gerufen oder angesprochen wurde. Sein tatsächlicher Rufname war Jeschua. Dieser Name kommt von 'Josua'. Seit dem vierten Jahrhundert vor Christus "wurde er nicht mehr wie früher Jehosua, sondern Jesua (sprich Jeschua)" ausgesprochen. Es gab damals viele, die diesen Namen hatten.42 Auch die Mutter Jesu hieß nicht Maria, sondern Mirjam.


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Das Geheimnis der Erlösung durch den Kreuzestod Jesu


Inhaltsübersicht:


Hat Jesus den Jüngern die Art seines Todes vorangekündigt? Wie reagierten sie?

Die Erlösung durch die Menschwerdung Gottes und den Kreuzestod des Gottmenschen Jesus ist das für die meisten Menschen am schwersten zu begreifende Mysterium. Jesus hat - ganz im Gegensatz zur Meinung mancher Autoren 43 - den Jüngern mehrfach, und zwar bereits im ersten Jahre seiner Lehrtätigkeit, seinen gewaltsamen Tod und seine Auferstehung am dritten Tag vorausgesagt.

"Von diesen Zeiten an", wird in der Neuoffenbarung gesagt, "fing Ich an, ernstlich mit Meinen Jüngern davon zu reden, daß Ich nach des Vaters Willen wohl werde nach Jerusalem gehen und dort viel leiden müssen von den Ältesten, Hohenpriestem und Schriftgelehrten, werde von ihnen getötet werden, aber am dritten Tage wieder vom Tode auferstehen ( mt.16,21). Als ein Sieger über allen Tod und über alle Feinde des Lebens werde Ich dastehen dann für ewig, wovon Ich schon auf dem Berge des Markus Erwähnung tat."

"Da erschrak Petrus und sagte zu Mir, Mich beiseite ziehend, in einem gewissen gebieterisch-mahnenden Tone: Herr, das geschehe Dir ja nicht und Du bist uns und allen Menschen gegenüber verpflichtet, Deiner zu schonen!... (mt.16,22)

"Aber Ich wandte Mich schnell um und sagte auch in einem ganz ernsten Tone: 'Hebe dich, Satan, von Mir! Du bist Mir ärgerlich; denn du meinst nicht, was göttlich, sondern nur, was da ganz gemein weltmenschlich ist!... (mt.16,23) (jl.ev05.170,05-06)

Wie ist Jesu Kritik an Petrus, aus ihm spreche Satan, zu verstehen?

Diese Stelle des Evangeliums ist manchen Kritikern ein Stein des Anstoßes. Der Bericht, daß Jesus einerseits dem Petrus die 'Schlüssel des Himmels übergeben und auf ihn seine Kirche bauen will' und ihn andererseits kurz darauf einen Satan nennt, vermögen sie in keinen sinnvollen Zusammenhang zu bringen und werten deshalb das ganze Evangelium als ungereimtes und unzuverlässiges Gemeindegut ab.

Die äußerst komprimierte Darstellung des Evangeliums laßt eine schnelle und oberflächliche Kritik gar nicht zu. Die ausführlichen Erörterungen der Neuoffenbarung erhellen auch in diesem Fall den Sachverhalt in logischer Weise.

In der NO heißt es nämlich hierzu:

"Hier erschrak Petrus ganz gewaltig, fiel vor Mir nieder, bat Mich um Vergebung und setzte weinend hinzu: Herr, als wir auf eben diesem Meere dahin steuerten, wo wir uns nun mehrere Tage aufhielten, sagtest Du zu mir wegen meines Glaubens: Simon Juda, du bist Petrus, ein Fels, auf dem Ich Meine Kirche bauen werde, und alle Pforten der Hölle werden sie nicht überwältigen! Dir will Ich geben des Himmelreiches Schlüssel. Was du auf Erden lösen wirst, das soll auch im Himmel gelöst sein, und was du binden wirst auf Erden, das wird auch gebunden sein im Himmel!' Das, o Herr, waren buchstäblich Deine heiligen Worte aus Deinem heiligsten Munde, an mich armen Sünder gerichtet. Ich aber habe mich darum dennoch nie erhoben, sondern mich stets nur für den Geringsten unter uns gehalten - und wegen einer freilich nur menschlichen, aber dennoch nur aus meiner großen Liebe zu Dir erkeimenden Warnung hast Du mich zum Fürsten der Hölle gemacht! Herr, sei doch gnädig und barmherzig dem armseligen Fischer Petrus, der zuerst sein Netz ins Meer warf, Weib und Kinder verließ und Dir nachfolgte!... (jl.ev05.170,07-08)

"Da wandte Ich mich wieder freundlich zu Petrus und sagte: Darum habe Ich dich nicht im geringsten herabgesetzt, so Ich dir in der scharfen Anrede dein Menschliches gezeigt habe! Alles, was Diesweltlich-Menschliches am Menschen ist - als sein Fleisch und dessen verschiedenartige Bedürfnisse aus puren diesirdischen Rücksichten -, ist im Gerichte, darum Hölle und Satan, der da ist ein Inbegriff alles Gerichtes, alles Todes, aller Nacht und alles Truges; denn alles scheinbare Leben der Materie ist nur ein Trugleben, und all ihr Wert ist soviel wie gar keiner. Welch ein Mensch immer in einen Sinn der Materie zurückfällt, ist insoweit dann auch Satan, inwieweit er irgendein Heil in der Materie und in ihrem Scheinleben vertritt.

Will aber jemand des Satans noch in seinem Fleische ledig werden, so muß er das Kreuz, das Ich schon jetzt im Geiste trage, auf seine Schulter nehmen und Mir nachfolgen! (mt.16,24) Denn Ich sage es euch: Wer sein (irdisch) Leben erhalten will, der wird es (das geistige) verlieren; wer aber sein (irdisch) Leben um Meinetwillen verlieren wird, der wird es (das geistige) finden! ( mt.16,25)

Was hülfe es denn einem Menschen, so er gewönne die ganze Welt mit allen ihren Schätzen, litte aber dabei Schaden an seiner Seele?" (jl.ev05.171,01-04)

"Und du, Mein Petnis, wirst nun hoffentlich auch im klaren sein darüber, warum Ich ehedem zu dir gesagt habe: Hebe dich von Mir, Satan!..." (jl.ev05.170,09)

War Jesu Leiden und Sterben nötig und wichtig?

Petrus dachte in der Folge immer wieder über den von Jesus prophezeiten Opfertod nach, aber er suchte vergeblich nach dem Sinn des bevorstehenden Leidens. Nach einiger Zeit wandte er sich erneut an Jesus mit den Worten: "Herr und Meister, da wäre noch so manches zu besprechen, was von Deinem Munde kommt, aber selbst der gesundesten Menschenvernunft nicht so rechtswichtig und lichtkräftig einleuchten will. Und da steht eben im Hintergrunde, wie ein Ungeheuer grinsend, die strikte und unabweisbare Notwendigkeit der dem Menschensohne bevorstehenden Leiden, und ich getraue es mir, fest zu behaupten, daß solch eine Notwendigkeit nie eines noch so gesunden und guten Menschen Vernunft ganz klar einsehen wird!

Es mag solch ein Akt noch so nötig sein zur Erreichung eines von Dir schon von Ewigkeiten hergestellten Hauptzweckes; aber es nutzt das alles wenig oder nichts zur beruhigenden Aufhellung der menschlichen Vernunft und sie wird zu allen Zeiten die Frage stellen und sagen: Warum mußte denn der Allmächtige also von seinen Geschöpfen zugerichtet werden, um ihnen die Seligkeit und das ewige Leben geben zu können? Genügte die reinste Lehre und sein rein nur Gott mögliches Wundertun nicht? Bessert das die Menschen nicht, wie wird sie dann sein Leiden und Sterben bessern?! Ich als einer Deiner getreuesten Anhänger sage es da ganz offen: Dein Leiden wird vielen guten Menschen zum Steine des Anstoßes werden, und sie werden wankend werden in ihrem Glauben. Darum frage ich Dich auch jetzt schon um ein rechtes Licht darüber, auf daß wir dann zur rechten Zeit den fragenden Menschen auch eine rechte Aufklärung zu geben imstande sind zu ihrer Beruhigung." (jl.ev05.247,01-03)

Auf seine Frage erhielt Petrus folgende Antwort: "Du fragst hier nun um eine ganz gute und gerechte Sache, die du, so Ich sie dir auch ganz recht erkläre, dennoch immerhin nie als pur Mensch ganz recht und richtig begreifen wirst; erst nach Meiner Auferstehung, wenn du wiedergeboren wirst im Geiste, wirst du auch ganz rein und klar das große Warum einsehen.

Ich als der alleinige Träger alles Seins und Lebens muß nun auch das, was von Ewigkeiten her durch die Festigkeit Meines Willens dem Gerichte und dem Tode verfallen war, erlösen und muß eben durch das Gericht und durch den Tod Meines Fleisches und Blutes in das alte Gericht und in den alten Tod eindringen, um so Meinem eigenen Gotteswillen jene Bande insoweit zu lockern und zu lösen, wegen der in sich reif gewordenen Materie der Dinge, auf daß darauf alle Kreatur aus dem ewigen Tode zum freien und selbständigen Leben übergehen kann. Und es ist darum des Menschen Sohn in diese Welt gekommen, um das, was gewisserart von Ewigkeit her verloren war, aufzusuchen, es zu erlösen und also für die Seligkeit fähig zu machen. (mt.18,11)

Was dünkt euch: Wenn irgend ein Mensch 100 Schafe hätte und eines derselben sich verirrte irgendwo im Walde, läßt er nicht die 99 stehen auf dem Berge und geht hin und sucht das verlorene?! ( mt.18,12) Und so es sich dann begibt, daß er es findet, wahrlich sage Ich euch: Wird er da nicht mehr Freude haben über das wiedergefundene denn über die 99, die nie verloren waren?!" (mt.18,13) (jl.ev05.247,04-07) "Ich kam ja hauptsachlich eben darum als nun selbst materiell in diese Welt, um dies verlorene Schaf zu suchen und es der seligen Bestimmung zuzuführen.

Gottes Geist und Wille wird nun in diesem Meinem Leibe, also in der Materie, gesänftet und gleichsam beugsam und lösbar gemacht. Ist das geschehen, dann muß diese Meine Materie in der möglich größten Erniedrigung und Demütigung gebrochen und zuerst gelöst werden, und der Geist Gottes, der in aller seiner Fülle in Mir wohnt und eins ist mit Meiner Seele, muß diese gebrochene Materie, als durch sein Liebefeuer geläutert, erwecken und beleben, und sie wird dann auferstehen als ein Sieger über alles Gericht und über allen Tod.

Daß ihr es nun noch nicht ganz klar einsehen werdet, wie und warum dieses also geschehen muß und auch wird, das habe Ich euch zum voraus gesagt; aber das könnet ihr nun schon daraus schließen, daß solch ein Akt - so abschreckend er auch für ein pures Menschenauge aussehen mag, - doch notwendig ist, um alle Kreatur mit der gerechten Länge der Zeiten zum freien, unabhängigen und reinen Gottleben zurückzuführen.

Und so Ich da euch solches für euer Verständnis genügend enthüllt habe, so werdet ihr daraus innerlich - so ihr nun sehet, wer da so ganz eigentlich die Kleinen sind - auch einsehen, wie es nun des Vaters Wille also ist, daß auch nicht selbst der Allerkleinste und Geringste von ihnen je verlorengehe." (mt.18,14) (jl.ev05.247,09-12)

"Nach der alten Ordnung konnte niemand in den Himmel kommen, der einmal in der Materie gesteckt war." (jl.ev04.109,04) Die neue Ordnung besteht nun darin, daß Ich selbst Mensch geworden bin, selbst alle Materie durchdrungen und somit allen ihren noch so alten, gerichteten geistigen Inhalt zur Beseligung fähig gemacht habe. Und das ist eben die zweite Schöpfung, die Ich schon von Ewigkeit her vorgesehen habe, ohne die nie ein Mensch dieser oder einer anderen Erde vollkommen selig hätte werden können."

"Die Erlösung aber besteht erstens in Meiner Lehre und zweitens in dieser Meiner Menschwerdung, durch welche die so überwiegende Macht der alten Hölle gebrochen und besiegt ist." (jl.ev06.239,03-05)

Besteht ein Zusammenhang zwischen Jesu Leiden und Sterben und Adams Sündenfall?

Die Erlösung steht in ursächlichem Zusammenhang mit dem Fall Adams, der als der 'geistige Tod' bezeichnet wird. (jl.ev09.083,05) "Der ganze Mensch wurde kraftlos und verlor die Herrschaft über alle Dinge in der Naturwelt und ward dann genötigt, mit Hilfe des matten Schimmers seines Gehirnverstandes sich im Schweiße seines Angesichts sein Nährbrot physisch und noch mehr geistig zu erwerben."

"Und siehe, so haben sich nun die Menschen bis auf diese Zeit von Gott und somit auch vom wahren inneren Leben so weit entfernt, daß sie beinahe an keinen Gott mehr glauben und somit auch an kein Fortleben der Seele nach dem Abfall des Leibes." (jl.ev09.083,05-06) "Und so nun Gott selbst zu den Menschen in aller Fülle seiner ewigen Macht und Kraft und mit all seiner Liebe und Weisheit körperlich gekommen ist, so erkennen sie das nicht und halten das in ihrer großen Blindheit für unmöglich, während bei Gott doch alle Dinge möglich sind." (jl.ev09.083,07)

"Die ganze Erde ist mit dem losesten Menschengeschlecht eine vollkommene Hölle." "Die Welt und die Hölle sind geradeso eins, wie da eins sind Leib und Seele." (jl.ev06.240,05-06)

Könnten die Menschen ohne Jesu Tod ihre höchste Lebensvollendung erreichen?

"Den Grad der allerhöchsten Lebensvollendung hätte vor Meiner Menschwerdung wohl niemand erreichen können, und Ich bin darum auf diese Erde gekommen, um durch die Wiedergeburt eures Geistes in eure Seele hinein euch zu Meinen wahren Kindern zu machen." (jl.ev04.218,01)

Welche Bedeutung hatte Jesu Tod für die bis dahin verstorbenen Menschen?

"Bis jetzt (d. h. bis zur Auferstehung Jesu, d. Vf.) ist noch keine Seele, die den Leib verließ, der Erde entrückt worden. Zahllos viele, von Adam angefangen bis zur Stunde, schmachten sie alle in der Nacht der Erde. Aber von nun an erst werden sie frei. Und wenn Ich in die Höhe fahren werde, werde Ich allen den Weg von der Erde in die Himmel öffnen, und sie werden alle eingehen auf diesem Weg zum ewigen Leben. Siehe, das ist das zu vollbringende Werk des Messias." (jl.ev01.062,09-10)

Warum erleichterte die Menschwerdung Gottes in Jesus den Erwerb der Gotteskindschaft?

"Ich wollte für alle künftigen Zeiten und Ewigkeiten Mir wahre und wirkliche, Mir völlig ähnliche Kinder nicht nur wie gewöhnlich erschaffen, sondern durch Meine väterliche Liebe wahrhaft zeihen (heranbilden, d. Vf.), damit sie dann mit Mir beherrscheten die ganze Unendlichkeit. Um aber das zu erzielen, nahm Ich, der unendliche, ewige Gott, für das Hauptlebenszentrum Meines göttlichen Seins Fleisch an, um Mich euch, Meinen Kindern, als schau- und fühlbarer Vater zu präsentieren und euch selbst aus Meinem höchst eigenen Munde und Herzen zu lehren die wahre, göttliche Liebe, Weisheit und Kraft, durch die ihr dann Mir gleich beherrschen sollet und werdet nicht nur alle die Wesen dieser gegenwärtigen Schöpfungsperiode, sondern auch die vorangegangenen und alle die noch künftig folgenden." (jl.ev06.255,03-04)

Wenn Jesus wirklich Gott war, hat er dann überhaupt wie ein Mensch gelitten?

"Was Mein Leiden betrifft, so habe Ich also gelitten an Meinem Leibe wie ein jeder andere Mensch, und zwar in derselben Ordnung wie ihr es leset in den Evangelien. Weil aber das menschlich leidende Ich noch ein anderes, göttliches Ich in sich schloß, so war dieses Leiden auch ein doppeltes, nämlich das äußere, leibliche, und das innere, göttliche.

Worin das äußere Leiden bestand, wisset ihr - aber worin das göttliche Leiden bestand, das ist eine andere Frage. Damit ihr euch davon einen Begriff machen könnet, so denket euch, was das heißen will, wenn der unendliche Gott in dieser Leidensperiode sich aus seiner unendlichen und ewigen Freiheit zurückzog und in dem Herzen des leidenden 'Sohnes' seine Wohnung nahm." (jl.him1.327,08-09)

Inwiefern übernahm Jesus jene erlösende Brückenbau-Aufgabe zwischen materiellem und geistigem Leben, die eigentlich Adam hätte bereits erfüllen können bzw. sollen?

"Es ist bereits früher oft auseinandergesetzt worden, daß Adam als erster Mensch dieser Erde - in dem Sinne der völligen Geistesfreiheit - dazu erschaffen worden war, eine Form zu bilden, aus der heraus die Materie wieder zum freien Geistesleben zurückgeführt werden könnte. Dazu gehörte aber vor allen Dingen die Überwindung der Materie selbst d. h. es mußte durch freien Entschluß ein Zustand geschaffen werden, der nach der einen Seite hin die Besiegung aller niederen, als irdische Lüste, Begierden und Neigungen bekannten, Eigenschaften aufwies, um nach der anderen Seite ein freies Aufsteigen zum reinsten Geistesleben zu ermöglichen.

Es ist schon oft genug gesagt worden, daß die menschliche Seele aus kleinsten Anfängen besteht, welche, wachsend und zu immer höheren Bewußtseinssphären sich entwickelnd, schließlich im Menschen wieder diejenige Form erlangt, welche eben als irdische Form nicht weiter mehr entwicklungsfähig ist, wohl aber in ihrer seelischen. Deswegen begegnen sich im Menschen zwei Prinzipien: das Ende des materiellen Lebens als höchst ausgeprägtes Selbstbewußtsein und der Anfang eines seelischen, unwandelbaren Lebens in der höchsten errungenen Formenvollendung. Deswegen kann der Mensch auf dieser Messerschneide des irdischen Lebens sich dem Bewußtsein, daß er lebt, wohl nicht verschließen - denn dessen ist er sich selbst Beweis -, aber dennoch gar keine Ahnung davon haben, daß er an der Schwelle eines geistigen Lebens angelangt ist, welches nun in der unwandelbar bleibenden Menschenform seinen Anfang nimmt - mit anderen Worten: nachdem er viele Leibeswandlungen, welche die Menschengestalt als Ziel sich setzten, durchgemacht hat, bleibt diese jetzt in ihrer allgemeinen Gestaltung unberührt; wohl aber beginnt jetzt eine seelische Wandlung, die das Ziel hat, sich immer mehr dem Gottgeiste selbst zu nähern und mit diesem in eine Gemeinschaft zu treten.

Wer nun zu denken vermag, der denke! Was kann geschehen, wenn nicht dieser Übergang vermittelt wird? Denn hier stehen sich Materie und Geist schroff gegenüber, die sich wohl gegenseitig immer mehr verfeinern, nie aber - als Polaritäten - ganz berühren können. Es muß doch jedenfalls hier ein Weg gezeigt, eine Brücke geschlagen werden, über welche es möglich ist, von der Materie zum Geiste zu gelangen! Dieser Weg muß ein Beispiel sein, dem jedermann nachzufolgen imstande ist. Würde dieser Weg nicht gefunden, das heißt also, würde nicht ein Mensch denselben betreten, so würde der Austritt aus der Materie, um in ein freigeistiges Leben hinüberzukommen, unmöglich werden.

Es muß also das Bestreben der Gottheit selbst sein, ihre Geschöpfe, welche sie aus Liebe und zu ihrer Rettung in den Materiegang einzwängte - nachdem diese die Grenze erreicht haben, von der aus der geistige Weg möglich ist -, auch zu sich heranzuziehen und so in das Verhältnis des Vaters zum Kinde zu führen. Adam sollte diese Brücke in sich bauen und hatte es eigentlich sehr leicht, indem die Anreizungen der Materie sehr gering waren im Vergleich zu jetzt. Es bedurfte bei ihm nur der Selbstbesiegung, des Gehorsams, so war die Brücke geschlagen, und in ihm konnte das geistige Leben blühend erwachen, da Gehorsam gegen Gott bei einem Menschen, der sonst frei von jedweder Sünde ist, das einzige Prüfungsmittel ist. Erst aus dem Ungehorsame folgen alle anderen Vergehen von selbst, wie jeder bei Kindern leicht beobachten kann. Nun fiel Adam, und damit war ein Zurücktreten in die Materie, d. h. in diejenige Polarität geschehen, welche sich ebensoweit von Gott entfernen kann, als zu Gott selbst zu immer höheren Seligkeiten aufzusteigen vermag.

Mit diesem Falle aber war die Sünde deswegen in die Welt getreten, weil Gott nie ein Werk schafft, um es etwa wieder zu zerstören, sondern der einmal geschaffene Weg wird weiterverfolgt, sozusagen korrigiert, weil die göttliche Weisheit von vornherein die Folgen eines Mißlingens berücksichtigt. Soll es aber heißen, freie Geschöpfe zu schaffen, keine Geistmaschinen, so ist der Weg der Selbstentwicklung im Menschen überhaupt nur der Weg hierzu. Mit dem Entstehen des Menschengeschlechtes als Völker aber war die Folge der sämtlichen Sünden, die in langer Reihe als nun immer tieferer Fall bestehen, gegeben, da deren Anfang als Ungehorsam nun einmal bestand. Das heißt, wäre Adam nicht ungehorsam gewesen, so hätte auch keiner seiner Nachkommen ungehorsam sein können, weil er in sich sodann einen Keim vernichtet hätte, der dann nicht mehr fortgeerbt werden konnte. So aber befruchtete er diesen Keim, und in seinen Nachkommen wuchs er zu dem Baume aus, der das Licht der Sonne durch sein starres Blätterdach kaum mehr hindurchscheinen läßt." (jl.ev11.075,02-18)

"Gott hatte Adam ein Gebot gegeben: unbedingten Gehorsam. Er mißachtete es und fiel. Der Mensch Jesus gab sich aus Liebe zu Gott freiwillig dieses Gebot, nichts ohne des Vaters Willen zu tun, und ward dadurch das leuchtende Vorbild zur Nachfolge. Er errang also in sich die Stufe, die Adam nicht errungen hatte, und versöhnte also in sich die Gottheit, die in ihrer Heiligkeit durch das mißachtete Gebot verletzt war. Die Weisheit gab das Gebot; der Wille, die Kraft verlangte die Erfüllung; die Liebe fand den Weg, in dem Menschen Jesus die Bedingungen zu erfüllen, welche notwendig waren, um den früheren Seligkeitszustand für alle Geschöpfe zurückzubringen. Darin aber, daß nun dieser Weg, der direkt zu Gott führt, eröffnet ist und darin, daß dieser Weg von dem Menschensohne Jesus, der dadurch zum Gottessohne ward, erfüllt wurde, liegt die Erlösung. Das Sterben Jesu ist die Besiegelung des unbedingten Gehorsams." (jl.ev11.075,19) "Der Baum der Sünde wurde und konnte also nur durch Jesus gebrochen werden, weil er in sich eben den Gottesgeist umschloß, der bereits Adam das Gebot gegeben hatte, ohne daß dieser es erfüllte.

Inwiefern unterscheiden sich Jesu Lehren, Leben und Tod von anderen Religionsstiftern und geistigen Lehrern?

(jl.ev11.075,23 ff.:) Man wird nun sagen: Wo liegt denn nun aber der Beweis, daß es sich so verhält, daß nicht die früheren Lehrer dasselbe vollbrachten? Denn was hier gesagt ist, entzieht sich dem Menschenauge, ist ein innerer Vorgang, über den ein anderer als eben Jesus selbst nicht berichten kann, wahrend der äußere Vorgang, das Auftreten eines vortrefflichen Lehrers, dessen Wandel und gute Lehren, auch das Sterben, sich schon öfter gezeigt hat! Wieso ist nun hier der Sündenbaum wirklich gebrochen und dort nur das Blätterdach durchbrechen? Die äußere Wirkung in der Welt ist wenig zu spüren, denn die Sünde blüht zur Stunde wie noch nie - und andere als äußere Merkmale kann die Menschheit doch nicht beurteilen!

Ja, das scheint schon auf den ersten Blick so zu sein, aber näher betrachtet doch nicht!

Jeder, der den inneren Weg beschreitet, wird bald gewahr werden, wie er in Wahrheit beschaffen ist. Der äußere Anschein besagt da gar nichts; denn dieser ist eine hohle Nuß. Wer aber den inneren Weg nicht gehen will, der ist ebensowenig zu überzeugen, oder ihm ist ebensowenig nur ein Bild von diesem Wege zu geben, als es unmöglich ist, einem Blinden einen Begriff von den Farben zu geben. Hier entscheidet der Erfolg. Der Weg ist da, betretet ihn - dann urteilet!

Ohne Mich kann niemand zum Vater gelangen, und ohne den Glauben an Jesus hat auch noch kein Weiser jemals das allgewaltige Gottwesen als den Urquell aller Liebe, die sich persönlich darstellen kann, empfunden. Das Unschaubare wird zum Schaubaren nur in Jesus, und diese Vereinigung beider in der Menschenform ermöglicht das Herantreten des Geschöpfes an den Schöpfer, das Aufgehen der Materie in den Geist, die Rückführung der entstandenen Sündenfolge aufwärts über die Scheidewand von Materie und Geist als sonst sich unmöglich berühren könnende Punkte, hinweg. Brücke ist das Leben Jesu.

Seit wann können Verstorbene Gott persönlich schauen?

"Es entsteht also nun die Frage: Wie weit konnten denn nun vor dem Tode des Menschensohnes die abgeschiedenen Seelen gelangen? Sie konnten natürlich, je nachdem sie eine gegebene Lehre der vielen schon früher aufgetretenen Lehrer befolgten, zur Erkenntnis und auch zur Seligkeit in sich gelangen, aber nicht zur Anschauung der personifizierten Gottheit.

Das geschah aber nun in der Zeit erstmalig, als der Leib Jesu im Grabe lag. Der rein irdische Leib lag da, während die Seele mit dem innewohnenden Gottgeiste hinüberging und dort allen sich zeigte als der, der Er ist und war." (jl.ev11.075,27 f.)

Wissen Menschen auf Gestirnen um die Menschwerdung Gottes auf der Erde?

"Auf allen Weltkörpern, die irgend von vernünftigen Wesen unter menschlicher Gestalt bewohnt werden, ist die volle Menschwerdung des Herrn im Fleische bekanntgemacht worden..." (jl.ev01.215,04)

Ist Gottes Menschwerdung auch wichtig und gültig für Planetenmenschen und für alle Zeiten?

"So Gott etwas tut, dann gilt das nicht nur für uns hier auf diesem Fleck, ebenso auch nicht nur für dieses Land oder für die ganze weite Erde, sondern das gilt gleich unter einem für die ganze Unendlichkeit und Ewigkeit. Daher heißt es das alles wohl fassen in seiner tiefsten Tiefe." (jl.ev03.080,10)

Warum stoßen sich so viele Menschen und Theologen an Jesu Leiden und Tod und leugnen seine Gottheit?

Oben wurde die Aussage des Apostels Petrus zitiert, daß das Leiden Jesu "vielen Menschen zum Stein des Anstoßes werden wird". Petrus hat recht behalten.

Das begann mit Arius im 4. Jahrhundert, als dieser Bischof die Gottheit Christi leugnete und sich nicht vorstellen konnte, daß Gott solches über sich als Mensch ergehen läßt. Nach Arius sollte Jesus nur ein Übermensch sein, und gegen Ende des 4. Jahrhunderts sah es so aus, als würde die Hälfte der Christen in das Lager dieses Irrlehrers abwandern. Doch es schien nur so, eine unsichtbare Hand lenkte die Entwicklung anders. Heute kennen die wenigsten Christen den Namen dieses Häretikers.

Seit dem Aufkommen der bibelkritischen Forschungen der liberalen protestantischen Theologen wurde die Göttlichkeit Jesu bis in unsere Zeit in zunehmendem Maße geleugnet. Sie gipfelt in dem Ausspruch des Theologen Rudolf Bultmann: "Welch primitive Mythologie, daß ein Mensch gewordenes Gotteswesen durch sein Blut die Sünden der Menschen sühnt." 44

Den gleichen Tenor finden wir bei Heinz Zahrnt. Bei Jesus handele es sich "nicht um etwas Übernatürliches", "Gott handelt und spricht eben in einem Menschen"45. Und was führt Zahrnt als Beleg für diese These an? Man höre und staune: er beruft sich auf den Ausspruch des Pilatus: "Sehet den Menschen!" 46 Das Zeugnis des Evangelisten Johannes: "Ja, Ich bin es" vor dem Synedrium, wo es um Leben und Tod ging, übergeht Zahrnt schlicht.

Alles, was in die Vorstellungswelt des rationalen Kalküls nicht paßt, das ist ohne weiteres widersprüchliches, unlogisches und phantastisches 'Gemeindegut'.

Können Menschen die Bedeutung des Kreuzestodes Jesu überhaupt je voll begreifen?

Als Jesus den Jüngern im Beisein seiner Mutter sein Leiden voraussagte, erschrak Maria und wurde sehr besorgt. Als sie in ihren Sohn zu dringen versuchte, gab er ihr die Antwort: "Das sind Dinge, die nur Ich verstehe, darum redet nicht weiteres mehr darüber." (jl.ev10.005,05)

Dieses Wort und auch das folgende, das Lorber in die Feder diktiert wurde, läßt alle Kritik verblassen.

"Es liegt noch Unendliches darin (im Kreuzestod Jesu, d. Vf.) verborgen, daran ihr Ewigkeiten genug zu erforschen haben werdet, und das immer Größeres und Unendlicheres." (jl.him1.329,15)

Welche Folgen hat der Unglaube an die Gottheit Jesu und an die Unsterblichkeit der Seele?

Wir haben die Aussagen Bultmanns und Zahrnts pars pro toto angeführt. Die Behauptung, daß Jesus nicht Gottessohn und Erlöser, sondern ein Sprecher Gottes, also ein Prophet, ein idealer Lehrer, ein sittlicher Mensch, und wie man neuerdings lesen kann, "ein interessanter Mensch" sei, zieht sich wie ein roter Faden durch die moderne theologische Literatur. Alle, die am Zerstörungswerk des Christentums schriftstellerisch beteiligt waren, hatten oft großen Erfolg und ernteten Beifall. Der angerichtete Schaden in den Seelen ist nicht zu ermessen. Zuerst wurde die gebildete Schicht von dem Auflösungsprozeß und im Zeitalter der Massenmedien wurde auch die breite Masse erfaßt. Die meisten Leser oder Zuhörer sind außerstande, sich ein eigenes fundiertes Urteil über die vorgetragenen Theorien zu bilden. Das Mißtrauen, das die Kirchen mit dem oft bedenklichen Umgang mit der Wahrheit gesät haben, begünstigt die Verunsicherung der ratlos gewordenen Menschen.

Ausgangspunkt und Ursprung dieser Entwicklung ist die Beseitigung alles Metaphysischen. "Vorbei ist es mit dem alten Schema von beiden Welten", schreibt Zahrnt",... vorbei mit der Aufspaltung der einen Wirklichkeit in ein Diesseits und ein Jenseits."47 Die Leugnung der Gottheit Jesu und des ewigen Lebens der Seele in einer jenseitigen Welt bedeutet die Vernichtung des Mittelpunktes des christlichen Glaubens. Parallel dazu verläuft die Ausbreitung des Positivismus und Materialismus in den naturwissenschaftlichen Disziplinen der Wissenschaft. "In dieser Entwicklung", sagt mit Recht Dietrich von Hildebrand, "haben wir eine wahrhaft geistig-moralische Krankheit unseres Jahrhunderts zu erblicken."48

Aber das Transzendente existiert, auch wenn es heute noch so oft geleugnet wird. Das Goethe-Wort behält seine Geltung: "Die Geisterwelt ist nicht verschlossen. Dein Sinn ist zu, dein Herz ist tot." Die tiefsten religiösen Wahrheiten sind, wie Walter Nigg treffend sagt, nicht auf dem Weg des gedanklichen Studiums erfaßbar.49

Wenn jeder Sinn für das Mysterium verlorengegangen ist, wird der Intellekt stets der Versuchung unterliegen, alles, was der menschlichen Logik nicht einleuchtet, zu leugnen und aufzulösen. Der anmaßende Rationalismus setzt sich über die Erkenntnis hinweg: 'Finitum non capax infiniti', d. h. das Endliche ist nicht fassungsfähig für das Unendliche. Deshalb heißt es in Sirach 1, 1-6: "Die Wurzel der Weisheit, wer kann sie ergründen, und ihre Geheimnisse, wer hat sie erkannt?"




Die Neuoffenbarung gibt aufschlußreiche Erklärungen zu schwer verständlichen und irreführenden Texten des Evangeliums


Inhaltsübersicht:


Auslegung Joh.01,01-05: 'Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und Gott war das Wort'

Die Erläuterung der NO: "Ein Hauptgrund des Unverständnisses solcher Texte liegt in der sehr mangelhaften und unrichtigen Übersetzung der Schrift..." "Nun aber ist es an der Zeit, den wahren Sinn solcher Texte allen zu zeigen, die da würdig sind, daran teilzunehmen." (jl.ev01.001,01)

Joh.01,01-05: "Völlig unrichtig und den inneren Sinn sehr verhüllend ist der Ausdruck 'Im Anfang', denn dadurch könnte sogar der Gottheit ewiges Dasein bestritten und in Zweifel gezogen werden, was auch von einigen älteren Weltweisen geschehen ist, aus deren Schule die Gottesleugner dieser Zeit auch so ganz eigentlich hervorgegangen sind. So wir aber diesen Text richtig wiedergeben werden, da wird die Hülle nur sehr dünn erscheinen, und es wird nicht schwer sein, den inneren Sinn durch solche leichte Hülle recht wohl und manchmal sehr genau zu erspähen.

Also aber laute die richtige Übersetzung: Im Urgrunde, oder auch in der Grundursache (allen Seins), war das Licht (der große heilige Schöpfungsgedanke, die wesenhafte Idee). Dieses Licht war nicht nur in, sondern auch bei Gott, d. h. das Licht trat als wesenhaft beschaulich aus Gott und war somit nicht nur in, sondem auch bei Gott und umfloß gewisserart das urgöttliche Sein, wodurch schon der Grund zu der einstigen Menschwerdung Gottes gelegt erscheint.

Wer oder was war denn so eigentlich dieses Licht, dieser große Gedanke, diese heiligste Grundidee alles künftigen, wesenhaften, freiesten Seins? - Es war unmöglich etwas anderes als eben Gott selbst, weil in Gott, durch Gott und aus Gott unmöglich etwas anderes als Gott selbst nur sich in seinem ewig vollkommensten Sein darstellte; und so mag dieser Text auch also lauten: In Gott war das Licht, das Licht durchfloß und umfloß Gott, und Gott selbst war das Licht." (jl.ev01.001,05-08)

Mt.10,34-36: 'Ihr sollt nicht wähnen, daß ich gekommen sei, Frieden auf Erden zu streuen..'

"Ihr sollt nicht wähnen, daß ich gekommen sei, Frieden auf Erden zu streuen. Ich bin nicht gekommen, euch den Frieden dieser Welt zu geben, sondern das Schwert zum Kampf. Denn Ich bin nur gekommen, den Menschen zu erregen wider seinen Vater, die Tochter wider ihre Mutter und die Schwiegertochter wider ihre Schwiegermutter. Und des Menschen Feinde werden seine Hausgenossen sein." (Mt.10,34-36)

Erläuterung der NO: "Wer diese Verse buchstäblich nimmt, die dazu noch sehr mangelhaft übersetzt sind, der kommt notwendig in ein Labyrinth von Irrtümern, aus denen er auch mit dem Lichte einer Urzentralsonne nicht herauskommen kann. Denn wie aus dem Vorhergehenden ersichtlich, lehre und begehre Ich alle erdenkliche Nachgiebigkeit, Friedfertigkeit und Freundlichkeit unter den Menschen; und Moses selbst lehrt in seinem vierten Gebot aus Meinem Munde: 'Ehre und achte und liebe Vater und Mutter, auf daß du lange lebest und es dir wohlergehe auf Erden.' Wie könnte Ich dann all dem entgegen eine Lehre aufgestellt haben, nach der der Sohn mit seinem Vater, die Tochter mit ihrer Mutter, die Schwiegertochter mit ihrer Schwiegermutter usw. mit dem Schwert in der Hand in fortwährendem Unfrieden, noch dazu in einem Hause, miteinander leben sollten!

Um diese Texte, die ursprünglich richtig von Mir sind, zu verstehen und sie als Meine Lehre zu würdigen, muß man zuerst wissen, bei welcher Gelegenheit Ich sie ausgesprochen habe, und auch wie.

Die Gelegenheit war, als Ich in einem Orte Galiläas das Volk die Pflichten lehrte, die sie Gott und sich selbst untereinander schuldig seien. Und Ich sagte zu ihnen: 'Ich lehre euch nichts anderes, als was Mich Mein Vater von Ewigkeit her gelehret hat, von dem ihr zwar auch saget, daß Er euer Vater sei, den ihr aber dennoch nicht erkennt und nie erkannt habt. Denn würdet ihr Ihn kennen, so würdet ihr auch Mich kennen, da Mich dieser Vater zu euch gesandt hat.'

Sie sagten darauf: 'Was machst du aus dir selbst? Sind wir nicht Kinder Abrahams, und sagte Gott nicht zu Abraham, daß wir alle, die von ihm abstammen, seine Kinder sind?' Da aber wurde Ich erregt und sagte: Ihr sollet nach der Abstammung von Abraham Gottes Kinder sein, aber ihr seid es schon lange nicht mehr, sondern euer Vater ist der Satan, eure Mutter ist die Legion von allen Teufeln, und eurer Schwiegertochter Schwiegermutter ist eure kaum ermeßbare Blindheit, Trägheit und Bosheit; und diese größten Menschenfeinde sind eure eigenen Hausgenossen! - Und wer aus euch wieder zur wahren Kindschaft Gottes gelangen will, der ergreife das Schwert der Wahrheit, die Ich zu euch rede, und kämpfe so lange wider solche seine Hausgenossen, bis er sie besiegt hat!'

Da fragte freilich das Häuflein Pharisäer und Schriftgelehrte, wie Ich es wagen könne, sie für Kinder des Satans, aller Teufel und ihrer eigenen Blindheit, Trägheit und Bosheit zu erklären, indem sie erwiesenermaßen alle aus dem Stamme Levi abstammten? Ich aber sagte: Dem Fleische nach wohl, aber dem Geiste nach seid ihr nicht dem Levi gleich von oben her, von wo auch ich her bin, sondern von unten her; darum ihr Mich denn auch nicht erkennet, sondern hasset und verfolget.'

Aus dem wird jedem einleuchtend sein, und besonders einem der hebräischen Schrift Kundigen, daß Ich diese, von dem Pseudo-Evangelisten Matthäus, besser von dem euch schon bekanntgegebenen l'Rabbas in Sidon aufgeschriebenen, drei euch auffallenden Verse im 10. Kapitel eben nur bei der Gelegenheit ausgesprochen habe, die Ich euch soeben bekanntgab, und wörtlich in der Weise, wie Ich sie euch nun wiedergegeben habe. Denn jene in der Übersetzung, die ihr als ganz widersprechend mit Meinem Geiste aus dem Evangelisten herausgehoben habt, würden ja selbstverständlich Meine Hauptlehre von der Nächstenliebe wie auch das Gesetz Mosis zunichte machen." jl.ev11.257,03-259)

Das Gleichnis vom Gastmahl Mt.22,08-14

"Das Hochzeitsmahl ist bereitet, doch die Geladenen waren dessen nicht wert. So geht denn auf die Straßen und ladet zur Hochzeit, wen ihr seht. Die Knechte brachten alle die sie fanden, Böse und Gute, und der Hochzeitssaal füllte sich mit Gästen. Da trat der König herein, um sich die Gäste anzusehen. Da sah er einen Menschen, der kein hochzeitliches Gewand anhatte. Er sprach zu ihm: Freund, wie bist du ohne hochzeitliches Gewand hereingekommen? Doch dieser schwieg. Darauf gebot der König: Bindet ihn an Händen und Füßen und werft ihn in die äußerste Finsternis, wo Heulen und Zahneknirschen sein wird. Denn viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt. " (Mt.22,08-14)

Erläuterung der NO: (jl.ev11.286,04 ff.:)"Das große Gastmahl ist Meine Menschwerdung (in Jesus Christus, d. Vf.) und das an sie gebundene große Werk der Erlösung, zu deren Teilnahme gar viele, ja überaus viele berufen sind, - vorerst die Hauptstämme Israels, die aber alle bis zur Stunde noch nicht dazu erscheinen wollten, teils aus Furcht vor dem nichtverstandenen Mosaischen Gesetz, teils aber auch wegen der Hartnäckigkeit ihres Herzens und dessen Unglauben.

 i;  Die Einladenden sind zum Teil Engel, Propheten, zuletzt alle Apostel, Jünger und Evangelisten, und endlich alle jene Knechte, die Mein Wort und Meine Lehre unverfälscht an die Menschen ausgebreitet haben und solches noch tun werden. Die auf den Gassen, Straßen und Zäunen sind alle Menschen, die auf der Erde gelebt haben, noch leben und in Zukunft noch kommen werden, und zwar die auf den Gassen - jene, die noch auf Erden leben und wohl in irgendeiner christlichen Sekte (oder Kirche) stecken, aber dessenungeachtet mit allen Torheiten der Welt behaftet sind und das rechte Licht nicht ergreifen mögen und wollen, auf daß sie ja nicht das wahre ewige Leben überkamen und völlig frei und selig würden. Die auf den Straßen sind jene, die zwar auch noch auf der Erde leben, sich aber in irgendeinem, jedermann mehr oder weniger bekannten Heidentum befinden (d. h. Ungläubige); und endlich, die auf den Zäunen sind jene, die dem Leibe nach schon gestorben sind und sich in der geistigen Welt - ihren Seelen nach - befinden und dort eben auch gleichfort noch zum großen Gastmahle der Erlösung durch die rechten Umkehrmittel geladen werden.

Und endlich der unter allen Geladenen und nun vielmehr förmlich mit Gewalt (der Liebe) zum Gastmahl Getriebenen und Gezogenen befindliche Eine ohne Hochzeitsgewand ist zunächst der Satan, und im weiteren Sinne alle diejenigen, welche ihm treu geblieben sind und durch kein Mittel zur Umkehr zu bewegen waren; deren Los - wie die Parabel sagt - jener Kerker sein wird, darinnen ewige Finsternis herrscht, und der voll ist des Heulens und Zähneknirschens. Unter dem Heulen ist Grundfalsches, dem Himmel Entgegengesetztes, und unter dem Zähneknirschen Grundböses und Zornglut der Hölle zu verstehen, weil, wenn jemand von der höchsten Zornwut entbrannt ist, er mit den Zähnen zu knirschen und zu kläffen anfangt, gleich einer gereizten Hyäne oder gleich einem vor Wut entbrannten grimmigen Tiger."

"Mit diesen Worten ist die ganze Entsprechung zwischen dem materiellen Bild und seinem geistigen Inhalt enthüllt." (jl.ev11.287,02)

In dieser Kundgabe finden wir eine Erläuterung zu dem betreffenden Text des Matthäus-Evangeliums, der schon bei zahlreichen Kritikern zum Stein des Anstoßes geworden ist. Diese ahnen sicher nicht, daß sich schon Petrus dieserhalb mit folgenden Worten an den Herrn gewandt hat: "Da kommen zwei unbegreifliche Dinge vor: erstens, wie und wo diejenigen Gäste, welche von den Dienern des Gastgebers an den Zäunen und Gassen stehend aufgefangen und zum Gastmahl hineingeschoben wurden, mit den erforderlichen Festkleidern versehen worden sind, und fürs zweite, wie der arme Teufel, der auch von den Dienern des Gastgebers zum Gastmahl getrieben wird,hinausgeworfen werden mußte, weil er kein Festkleid anhatte." (jl.ev10.216,03)

Die zusätzliche Erläuterung zu der obigen Kundgabe lautet: "... die später Geladenen auf den Gassen, Straßen und an den Zäunen sind solche, die, wenn auch irdisch arm, aber innerlich durch ihr gerechtes Leben nach Meinem Gesetz dennoch festlich gekleidet sind." (jl.ev10.217,08)

Viele sind berufen, aber wenige sind auserwählt

   Mt.22,08-14: Im Zusammenhang mit dieser Parabel wird auch der Evangelientext in seinem tatsächlichen Sinne dargestellt. Es heißt dort u. a.: "Diese Stelle des Evangeliums wird - wie nicht leicht eine andere - grundfalsch von beinahe allen christlichen Religions-Konfessionen verstanden, denn fast alle sind der Meinung, und bei den Römischen (Katholiken) sogar wegen des auf allen Kanzeln verkündeten Glaubens, daß bloß die wenigen Auserwählten in den Himmel kommen werden, alle andern, als die vielen Berufenen, aber werden unfehlbar nach dem ebenso grundfalsch verstandenen jüngsten Gerichtstage sogleich in die Hölle, und zwar auf ewig, verworfen werden!" (jl.ev11.284,02)

Die Erläuterung erfolgt durch eine Parabel, die den Sinn erkennen läßt: nur von diesem Einen ist (beim Hochzeitsmahl) die Rede, daß er in den Kerker geworfen wurde. Aber von den Geladenen keiner. Bei diesen wird nur ihre Dummheit und nicht ihre Bosheit gerügt ... Haltet darum nicht nur die Auserwählten, sondern auch die Berufenen Meines Reiches für würdig und wert" (jl.ev11.286,03)

Selig sind die Armen im Geiste

Über den Sinn dieses Wortes ist viel gerätselt worden. Aus der NO wird ersichtlich, daß er keinesfalls dem Text des mehrfach verfälschten Lukas-Evangeliums entspricht, wo es heißt: "Selig ihr Armen, euer ist das Himmelreich" (Lk.06,20). Gemeint sind vielmehr alle diejenigen (auch die Reichen und Wohlhabenden, d. Vf.), die sich innerlich von den Dingen der Welt absetzen und sie gering achten.

Wörtlich heißt es in der NO hierzu: "Wer nicht arm geworden ist an allem, was der 'Welt' ist, der wird nicht eher in Mein Reich eingehen, als bis er der 'Welt' den letzten Heller zurückgegeben hat. Sehet, das ist also die wahre Armut im Geiste und in der Wahrheit.' "Die genötigte Armut kann nur durch die gänzliche Ergebung in Meinen Willen und in Meine Liebe der freiwilligen gleichkommen." (jl.him1.329,19)

Es stehen solche hier, die den Tod nicht kosten werden, bis sie den Menschensohn in seinem Reich kommen sehen.

Mt.16,28: Nach Aussage der NO ist diese Textstelle nicht so zu verstehen, als würden einige der Zeitgenossen Jesu vor seiner Wiederkunft nicht sterben. Der richtige Text lautet gemäß der NO:

"Aber die da leben nach Meinen Worten und verrichten die Werke der wahren Selbstverleugnung und inneren freien Liebe, die werden den Tod nicht sehen und fühlen." (Das Gesagte gilt also für alle Gerechten. d. Vf.) "Wahrlich, zu Meiner wie eurer großen Freude kann Ich euch (den Jüngern, d. Vf.) sagen, daß von euch etliche dastehen, die keinen Tod schmecken und fühlen und Zeugen sein werden von allem, bis da sogar auch vorbesprochenermaßen kommen wird des Menschen Sohn in sein Reich (im Jenseits, d. Vf.), den sie sehen werden und mit dem sie herrschen werden ewig. Aber dazu wird sehr viel Liebe zu Gott und dem Nächsten gefordert." (jl.ev05.171,06)

"Bestrebe sich daher ein jeder, daß er schon hier erweckt werden möge, denn wer schon hier, als noch im Fleische befindlich, erweckt wird, der wird den Tod des Fleisches weder sehen noch fühlen und schmecken, und seine Seele wird (beim Sterben, d. Vf.) nicht geängstigt werden." (jl.ev01.149,03)

Leistet dem Bösen keinen Widerstand: vielmehr, schlägt dich einer auf die rechte Wange, so halte ihm auch die andere hin.

Mt.05,39: Erläuterung der NO: Petrus fragte den Herrn hierzu u. a.: "Man kann wohl dieses beachten gegen Menschen, die es in ihrer Bosheit gegen einen anderen Menschen nicht zu weit treiben, aber gegen Menschen, die gegen ihre Nebenmenschen beharrlich zu wahren Erzteufeln geworden sind, sollte da Deine göttliche Lehre nicht irgendeine kleine Ausnahmeänderung finden?"

Hierauf antwortete Jesus dem Petrus: "Das ist an und für sich schon ganz klar, daß man einem erzbösen Menschen durch eine zu große Gegenfreundlichkeit nicht noch mehr Gelegenheitverschaffen soll, daß er dadurch in seiner Bosheit wachse und noch ärger werde, als er vorher war. In diesem Falle wäre eine fortgesetzte Nachsicht nichts anderes als eine wahre Hilfeleistung für des Feindes überwachsende Bosheit; dafür aber habe Ich in dieser Welt zu allen Zeiten strenge Richter aufgestellt und ihnen das Recht erteilt, die zu schlecht und böse gewordenen Menschen, nachdem sie es verdient haben, zu züchtigen und zu strafen, und habe euch darum auch dieses Gebot gegeben, daß ihr der weltlichen Obrigkeit untertan sein sollet ob sie sanft oder strenge ist.

Wer demnach einen so argen Feind besitzt, der gehe zum Weltrichter hin und zeige ihm solches an, und dieser wird dem schon erzböse Gewordenen seine Bosheit austreiben!

Geht das mit puren körperlichen Züchtigungen nicht, so geht es am Ende wirksam durch das Schwert! Und so ist es auch der Fall mit der Ohrfeige. Erhältst du sie von einem minder bösen Menschen, den eine plötzliche Aufwallung seines Gemütes dazu verleitet hatte, so wehre dich nicht, auf daß er dadurch, daß du ihm mit keiner Ohrfeige entgegenkommst, besänftigt wird, und ihr werdet darauf leicht ohne Weltrichter wieder zu guten Freunden werden! Aber so dir jemand mit einer mörderischen Ohrfeige in voller Wut entgegenkommt, so hast du auch ein volles Recht, dich zur Gegenwehr zu stellen; und siehe, wenn die Sache nicht so wäre, so hätte Ich zu euch nicht gesagt daß ihr auch den Staub von euren Füßen über jene Menschen in einem Ort schütteln sollet, die euch nicht nur nicht aufnehmen, sondern euch dazu noch verhöhnen und mit allerlei Verfolgung bedrohen!

Oh, sei du des sicher, daß Ich mit Meiner Predigt von der Nächstenliebe die Macht und Gewalt des Schwertes nicht im geringsten aufgehoben, wohl aber auf so lange hin gemildert habe, als die Feindseligkeit unter den Menschen nicht jenen Grad erreicht hat, den man mit vollem Rechte den höllischen nennen kann!" (jl.ev10.215,05 | jl.ev10.215,08-14)

Gibt deine rechte Hand zur Sünde Anlaß, so haue sie ab und wirf sie weg. Denn es ist besser, daß eines der Glieder zugrunde geht, als daß dein ganzer Leib zur Hölle fahre.

Mt.05,30: Erläuterung der NO: "Du wirst schon einsehen, daß Ich damit keine leibliche Verstümmelung anbefohlen habe, sondern nur die strenge Überwachung des stets freien Willens des Menschen und seines Verstandes." (jl.ev10.214,08) "Die Worte: 'So dich dein Auge ärgert, da reiße es aus und wirf es von dir, denn es ist besser, mit einem Auge in die Himmel einzugehen, als mit beiden in die Hölle', wollen besagen: Wenn dich das Licht der Welt zu sehr verlockt, so tue dir Gewalt an und kehre dich ab von solchem Licht, das dich in den Tod der Materie ziehen würde." (jl.ev01.042,08)

"Wer hat, dem wird noch hinzugegeben werden, und er wird im Überflusse haben, doch wer nicht hat, dem wird auch das genommen werden, was er besitzt."

Mt.13,12: Erläuterung der NO: »Das scheint fast wie eine Ungerechtigkeit, aber dem ist nicht so. Denn es heißt ja nur soviel als: So jemand seine Kraft geübt hat und kann nun größere Lasten tragen, der wird dadurch nicht schwächer, sondern fortwährend stärker. Wer aber seine Kraft nie hat üben wollen, der wird bald auch diese Kraft verlieren, sobald er sie verwenden wird zum Tragen einer, wenn auch noch so geringen Last und wird gar bald erschöpft hinsinken in den vollen Tod. Daher übt auch ihr beständig all die Kräfte des Geistes, so werdet ihr einst in der Fülle der ewigen Lebenskraft dastehen, und werdet auf euren Schultern die größten Lasten Meiner Liebe, Gnade und Erbarmung gar wohl zu tragen imstande sein." (jl.ev11.311,08)

Jetzt ist Meine Seele betrübt. Und was soll Ich sagen? Vater, hilf Mir aus dieser Stunde! Doch darum bin Ich in diese Stunde gekommen.

Joh.12,27: Erläuterung der NO: »Wer und was ist Meine Seele? Siehe, so du es noch nicht wissen solltest - das ist Meine Liebe! Konnte diese im Angesicht der treulosesten Kinder anders als durch und durch betrübt sein, und das bis zum Tode, das heißt bis zur Nacht des Todes, welche alle Kinder so hart gefangen hielt? Und ferner, da es heißt: Und was soll Ich sagen? Was möchtest du denn sagen, wenn dir alle Kinder fluchten und dich verdammten? Siehe, in solchen Fällen hat auch die reinste Liebe einen Stachel, wider den es hart zu locken ist. Denn so lange und hart verschmähte Liebe schmerzt nicht nur in menschlicher, sondern auch in der göttlichen Brust!" (jl.ev11.314,08-315)

Jesus sandte zwei von seinen Jüngern mit dem Auftrag fort: Gehet in das Dorf, das vor euch liegt. Sogleich werdet ihr eine Eselin angebunden finden und bei ihr ein Füllen. Bindet das Füllen los und bringt es Mir. Und sollte es euch jemand verwehren, so sagt: Der Herr braucht das Füllen. Er wird es sogleich wiederzurücksenden." "Jesus setzte sich darauf."

Mt.21,01-07: Rationalistische Bibelforscher haben auch die Unhaltbarkeit dieses Berichtes als bewiesen angesehen. Es könnte nicht sein, so argumentieren sie, daß man einfach jemand einen Esel wegnimmt Die näheren Angaben der NO zu diesem Vorgang lösen auch dieses Scheinproblem ohne Schwierigkeiten.

Der Besitzer des Esels - ein im Ruhestand lebender römischer Legionär war "ein offener Anhänger" Jesu. Als er von den beiden Jüngern hörte, daß Jesus das Füllen für kurze Zeit haben wollte, "war er hocherfreut, Jesus einen Dienst erweisen zu können" (jl.ev11.066,18 f.).

David Friedrich Strauß (und auch moderne Autoren) machen sich lustig aber die gleiche Stelle bei Markus 11, 01-02, wo gesagt ist daß "auf dem Füllen noch nie ein Mensch gesessen hat". Ein noch nicht zugerittenes Tier, so urteilen sie mit apodiktischer Gewißheit aufgrund ihrer Ratio, würde Jesus sofort abgeworfen haben.- Ein Rationalist, der in Jesus nur einen Menschen sieht, kann zu einer anderen Auffassung auch schwerlich kommen. Die betreffenden Kritiker ahnen wahrscheinlich nicht, daß es verbürgte Fälle gibt, wo Mystiker zum Staunen der Umwelt wilde Pferde ohne die geringste Schwierigkeit als Reittiere benutzten. Allerdings sind solche Tatsachen kaum in den Denkkategorien eines Strauß und seiner Epigonen unterzubringen. Bei Friedrich Christoph Oetinger fühlten nach Mitteilung von Prof Walter Nigg sogar Tiere dessen Kräfte, die nicht erklärbar sind. Wilde Pferde, die nicht einmal eine Besattelung duldeten, trugen Oetinger stundenlang lammfromm auf weiten Strecken. 51

Wenn Jesus den Stürmen gebieten konnte und noch viele andere Wunder vollbrachte, über die nicht im Evangelium, wohl aber in der NO berichtet wird, so ist es Wortverschwendung, sich mit den erwähnten Einwendungen der betreffenden Autoren aufzuhalten. Wir sind auf die Kritik eingegangen, um an diesem Beispiel darzutun, wie gegenstandslos oft die Folgerungen sind, die die Forscher aus Texten ziehen, bei deren Beurteilung sie an der Oberfläche haften bleiben, weil sie die Hintergründe der Sachverhalte nicht kennen und die Möglichkeiten der Allmacht Gottes völlig außer Betracht lassen.

Dem Gesagten ist noch etwas nachzutragen. Es stellt sich doch die Frage: Weshalb benutzte Jesus nicht ein Pferd, um seinen Einzug in Jerusalem zu halten? Nach menschlicher Auffassung kann bei solcher Gelegenheit nur ein Pferd in Betracht kommen. Daß Jesus eine Eselin benutzte, kann also nicht ohne Absicht erfolgt sein. Daß dem so ist, geht aus den folgenden Darlegungen der NO klar hervor:

"Hätte der Herr sich nicht ebensogut können ein Pferd oder wenigstens einen wohlzugerittenen Esel statt der Eselin bringen lassen? - Sicher, jedes Tier hätte dem Herrn in diesem Falle unwiderstehlich denselben Dienst leisten müssen. Ein Löwe, ein Tiger, ein Panther, ein Kamel, ein Elefant, ein Pferd, ein Maulesel, sie alle wären fürs erste viel stärker gewesen und hätten dem Herrn der Unendlichkeit auf einen Wink gehorchen müssen; und dazu wäre ein solcher Ritt doch offenbar ansehnlicher gewesen als der auf einer schwachen Eselin." (jl.schr.015,16)

Derjenige, der die Grundordnung und Grundbedeutung aller Dinge ist, handelt aber nicht wie ein Mensch, dem es so oder so gleich ist, sondern bei Ihm war alles in der unverrückbarsten Ordnung vorbildend und für die Ewigkeit belehrend." (jl.schr.015,17) "Eben dadurch, daß der Herr eine mit dürftigen Kleidern bedeckte Eselin ritt, zeigte Er bildlich und tatsächlich allen Menschen an, daß sie geistig dasselbe tun und allein auf die fruchtbare wahre Liebe aus ihrer Demut etwas halten sollten." (jl.schr.015,20)

"Meine Feinde, die mich nicht zum König über sich haben wollten, bringt her und erwürget sie vor Mir."

Nicht wenige Christen, die diesen Text des Lukas-Evangeliums Lk.19,27 lesen, sind betroffen und fragen sich, ob das derselbe Jesus gesagt haben kann, der sich ansonsten überaus barmherzig erwies. Wer die Sonde tiefer anlegt, weiß, daß man nicht am wörtlichen Text in jedem Fall kleben darf, sondern daß die Sprache Jesu eine Ausdrucksweise sui generis ist. Manche Formulierungen sind, wie einsichtige Forscher erkennen, eine Art Schocktherapie. Man denke z. B. an die Aufforderung, die Hand abzuhacken und das Auge auszureißen oder an die Ausdrücke "ins Feuerwerfen", was nach den Erläuterungen der N0 gleichbedeutend ist mit "geistig peinigenden Vorwürfen" (gm.pred.324). Wenn endlich einmal begriffen würde, daß - wie A. N. Wilder sagt - "Jesus nicht so dachte, wie wir denken, und daß seine Sprache nicht unsere Sprache ist" 52, dann würden uns viele gänzlich abwegige Interpretationen der Exegeten erspart bleiben.

So haben auch die Verse Lukas 19, 27 einen anderen Sinn, als es der unverständliche Wortsinn erscheinen läßt."Man braucht nur zu wissen", heißt es in der NO, "daß 'erwürgen' soviel wie richten' heißt, so hat man schon das Ganze." 'Richten' heißt aber - wie ebenfalls aus den Texterläuterungen hervorgeht - nicht 'verurteilen', sondern 'in Ordnung bringen'. In jl.him1.193,29 heißt es zum Beispiel:"Jeder, der in Mein Reich aufgenommen werden will, der muß zuvor gerichtet werden, damit er sich völlig reinige von allem alten Schlamme seiner angewohnten Narrheiten."

"Wer sind demnach nun die 'Bürger' der Stadt, die den König nicht wollten?" heißt es dann weiter in der Erklärung. "Blicket hinaus in die Welt und ihr werdet solche Bürger in allen Straßen, Ecken und Winkeln in einer Unzahl erblicken, die den König nicht wollen. Die 'Stadt' ist die Welt, ihre Bürger sind die Weltmenschen, die von Mir nichts wissen wollen." "Aus dem Gesagten laßt sich erkennen, was oben angeführter Text in sich trägt: nichts anderes als das Gericht alles Weltümlichen." (jl.schr.026,09)

"Ich nehme nicht Ehre von Menschen."

Joh.05,41: Erläuterung der NO jl.schr.027,01 ff.:: "Ich habe die Menschen nicht erschaffen, daß sie Mich ehren sollen. Einen Bund aber habe Ich mit den Menschen geschlossen, und dieser heißt Liebe und besagt etwas ganz anderes als die Ehrung. Wer sind die, die sich ehren lassen? Das sind die Fürsten und Großen der Welt. Warum lassen sie sich ehren? Weil sie mehr sein möchten als Menschen, obschon ihnen ihr Bewußtsein sagt, daß sie nicht mehr als Menschen sind." "Was würde Ich wohl von einer solchen Ehre haben?" "Könnte Ich durch Ehrungen der Menschen wohl noch mehr werden? Ich meine kaum. Daher habe Ich auch nirgends ein Gesetz erlassen: 'Du sollst Gott, deinen Herrn, ehren über alles', sondern bloß nur lieben über alles'."

"Alle, die Mich auf zeremonielle Weise ehren, sind die Herr, HerrRufer..." (!) "Man wird freilich einwenden und sagen: Die Ehre Gottes muß sein! Denn sie ist eine edle Frucht der Gottesfurcht, denn wer Gott nicht fürchtet, der ist aller bösen Taten fähig. Ich aher sage: Wenn schon Gottesfurcht besser ist als böse Taten üben, so wird aber dennoch aus einer solchen Gottesfurcht für niemanden ein ewiges Leben erwachsen, weil ein furchtsames Gemüt schon ein gerichtetes ist. Wer das Schlechte nur aus Furcht vor Mir unterläßt, der wird eine harte Probe zu bestehen haben." "Alle Höllengeister leben und bestehen in der größten Furcht vor Mir..." "Welcher Tor wird aber behaupten, daß die Höllengeister darum gut seien, weil sie eine so große Furcht vor Mir haben?"

Das Reich Gottes (oder das Himmelreich)

Erläuterungen der NO:

"Mein Reich, das Ich nun gründe unter den Menschen auf dieser Erde, ist kein Weltreich, sondern ein Gottesreich ohne alles Weltgepränge, hat nichts Äußeres, sondern ist inwendig im Menschen, und Meine Stadt, Meine feste Stadt und Meine Wohnburg in ihr ist ein reines, Mich über alles liebendes Herz. Siehe, so verhält es sich mit der Gründung Meines Reiches auf dieser Erde!" (jl.ev10.073,08)

"Das Reich Gottes ... ist inwendigst in euch und besteht im Geiste der reinen Liebe zu Gott und zum Nächsten und in der Wahrheit des Lebens der Seele daraus. Wer keine Liebe weder zu Gott noch zum Nächsten in sich hat und gewahrt, der hat auch kein Leben in sich und keine Auferstehung, welche da ist der Himmel im Menschen, und sonach auch kein Leben im selben, sondern nur das Gericht und den alsogestaltig sicher ewigen Tod gegenüber dem allein wahren und vollkommenen Leben im Himmel." (jl.ev08.018,04)

"Die vollkommene Befolgung des erkannten Willens Gottes ist das wahre Reich Gottes. Aber die Befolgung des erkannten Willens Gottes ist nun eben nicht so leicht, wie ihr euch das vorstellt, denn die Menschen stemmen sich sehr dagegen und verfolgen die wahren Bewerber um das Reich Gottes."

"Dazu aber kommt noch etwas, das auch zur gewaltigen Ansichziehung des Reiches Gottes gehört, und das besteht darin, daß der Mensch sich in allen Dingen der Welt möglichst tief selbst verleugne, allen seinen Beleidigern von Herzen verzeihe, auf niemanden einen Groll oder Zorn habe, für die bete, die ihm fluchen, denen Gutes erweise, die ihm Übles antun, sich über niemanden erhebe, die dann und wann über ihn kommenden Versuchungen geduldig ertrage und sich enthalte von dem Fraße, der Völlerei, der Hurerei und dem Ehebruch. Wer das bei sich ausübt der tut dem Reiche Gottes auch Gewalt an und reißt es mit Gewalt an sich." (jl.ev07.127,03 u. 05)

"Wahrlich Ich sage euch allen: Wer da nach seinem Vermögen (d. h. seinem Können, d. Vf.) den Armen und bedrängten Nebenmenschen allzeit Barmherzigkeit und Liebe in aller Freundlichkeit erweist, der wird auch bei Mir Erbarmung, Liebe und Freundlichkeit finden; denn darin besteht das wahre Reich Gottes, das in Mir nun zu euch gekommen ist, daß ihr Gott liebet über alles und eure Nächsten wie euch selbst. Wer das tut, der erfüllt das ganze Gesetz und steht in der vollen Gnade Gottes, und Jehovas segnende Hand ist über ihm. Wer in solcher Liebe verharrt, der ist und bleibt in Mir und Ich in ihm. Wer aber in Mir ist wie auch Ich in ihm, der hat in sich das ewige Leben und wird den Tod nicht sehen und schmecken; denn er ist so schon in dieser Welt ein rechter Bürger des Reiches Gottes, in dem es ewig keinen Tod mehr gibt. Beherziget das alle wohl und handelt danach, denn darum kam Ich selbst in diese Welt, um den Menschen so das wahre Gottesreich zu überbringen und sie zu erlösen von aller Blindheit und vom Tode ihrer Seelen, der euch bisher hart gefangen hielt." (jl.ev09.036,07)

"Darum suchet nur vor allem Mein Reich und seine Gerechtigkeit, alles andere wird euch schon hinzugegeben werden, denn Ich weiß es allezeit und ewig, wessen ihr bedürft." (jl.ev10.108,13)

Jedermann kann nun verstehen, was Jesus unter dem Reich Gottes gemeint hat. Was die Theologen im Laufe der Zeit daraus gemacht haben, ist erstaunlich. Augustinus, der so viele Irrwege beschritten hat, behauptet kühn: "Die Kirche ist das Reich Gottes." (De civ. Dei XX 19) Inzwischen ist die katholische Kirche von dieser unsinnigen Behauptung abgerückt. Im theologischen Lexikon von Rahner/Vorgrimler ist der Satz zu finden: "Das Reich Gottes ist weder identisch mit einem immer nur vorläufigen Staatswesen noch einfach mit der Kirche dieser Zeit..." 53 Was allerdings in evangelischen und katholischen Lexiken als Erklärung des Reiches Gottes zu finden ist, muß dem Laien gegenüber der klaren Kundgabe des Herrn in der Neuoffenbarung unverdaulich und wie zerronnene Lava vorkommen. So heißt es z. B. in einem katholischen theologischen Wörterbuch:

"Reich Gottes bedeutet:

  • a) die Geltung des heiligen und heilsschaffenden Willens Gottes (als Schöpfer, Erhalter, Gesetzgeber, übernatürlich Begnadigender) in seiner ganzen Schöpfung und vor allem in Menschen und Engeln,
  • b) die tatsächliche Durchsetzung dieses Willens (Basileia). Insofern die Geschichte noch andauert, ist die Durchsetzung dieses Willens noch im Werden, das Reich Gottes noch am Kommen' (mt.06,10). Insofern der freie Vollzug des Willens Gottes durch die Kreatur Gnade Gottes und Tat der Kreatur ist, ist das Reich Gottes reine Gabe Gottes, die er schenkt und durch seine Macht verwirklicht und die somit von ihm erbetet werden muß, und Aufgabe, die dem Menschen aufgetragen und abverlangt wird, ohne daß dadurch ein Synergismus entsteht" 54, usw.

Von hier bis zu der grotesken Interpretation eines Friedrich Heer spannt sich ein weiter Bogen in der Literatur. Wieweit die Entartungserscheinungen bereits gediehen sind, wird deutlich an den Ausführungen Heers in seiner Schrift 'Abschied von Höllen und Himmeln.' Es heißt dort:

"Jesus interessiert sich nicht für 'Himmel' und 'Hölle'." (!) "Das Reich der Himmel ('Himmel' steht für Gott, dessen Name nicht genannt werden soll [!]), das bedeutet einen totalen Umsturz aller Machtverhältnisse, aller gesellschaftlichen Ordnungen, die Jesus als echter Revolutionär als goldene und blutige Masken von Unordnungen durchschaut." "Das Reich der Himmel, sein Einbruch in diese Welt bedeutet eine politische Tat." (!)"Das Paradies bedeutet paradiesische Erde." 55

Die Fehlinterpretationen des Evangeliums sind zwar im Laufe der Zeit vielfältig gewesen, aber eine solche Verballhornung und Pervertierung der Botschaft Jesu ist den falschen Propheten unserer Endzeit mit all ihren Auflösungserscheinungen vorbehalten geblieben.

In der bibelkritischen Literatur finden sich seit eh und je abwertende und irrige Meinungen über die verschiedensten Textstellen des Evangeliums, die angeblich der "wissenschaftlichen Denkweise unwahrscheinlich oder ganz unglaublich dünken". Die Forscher finden in vielen Texten keinen Sinn und folgern daraus, daß das Neue Testament Gemeindegut ist, d. h. daß nicht Jesus die betreffenden Worte gesprochen habe, sondern die Gemeinde (lies Evangelisten) sie ihm in den Mund gelegt habe. Daß das in dem von den Wissenschaftlern angenommenen Ausmaß in keiner Weise zutrifft, beweisen die zitierten Erläuterungen der Neuoffenbarung. Die Texterläuterungen machen andererseits aber auch deutlich, daß die jahrhundertelang von der katholischen Kirche und auch von der protestantischen Orthodoxie vertretene Lehre von der Verbalinspiration des Heiligen Geistes gänzlich unhaltbar ist. Durch die Aussagen der Neuoffenbarung wird die Erkenntnis vermittelt, daß die Schriften des Evangeliums ein besonderes literarisches Genus darstellen, das weltliche Maßstäbe des öfteren umwirft.

In den ersten Jahrhunderten der Christenheit wußte man noch um den hintergründigen Sinn der Schrifttexte. Das geht aus den Aufzeichnungen des Klemens von Alexandrien und des Origenes hervor. Ebenso sagt Petrus Chrysologus: "In den Lektionen aus den Evangelien sind unter dem Dunkel göttlicher Geheimnisse und der Hülle tieferen Sinnes eine Unzahl von Wahrheiten enthalten, und nicht leicht begreift der menschliche Verstand, was Christus über die himmlischen Geheimnisse sagt." (serm. 126 de villico iniquo [M Lat. 52, 5461])

Wer die Texte der Evangelien entschleiern und ihren wahren Sinn entdecken will, darf nicht mit knöcherner Hand an die Schrift herangehen, sondern muß beachten, was der Herr dem Petrus nahelegt: "Suche deines Weltverstandes und Weltwillens loszuwerden, so wird des Geistes himmlisches Verständnis und die Kraft des himmlischen Wollens vollkommen dir zu eigen werden." (jl.ev10.214,12)

Albert Schweitzer ist zuzustimmen, wenn er sagt: "Viele (der Worte Jesu, d. Vf.), die auf den ersten Blick fremd anmuten, werden in einem tiefen und ewigen Sinne auch für uns wahr, wenn man der Gewalt des Geistes, der aus ihnen redet, nicht Eintrag zu tun sucht." 56

Mehrfach wird in der Neuoffenbarung hervorgehoben, daß die Botschaft Jesu absichtlich teilweise verhüllt gegeben wurde. Deshalb läßt nicht jeder Evangelientext gleich den wirklich gemeinten Sinn erkennen.

Jesus hat aber bereits seinen Jüngern vorausgesagt, daß nach nicht ganz 2000 Jahren eine Siegelöffnung des Evangeliums erfolgen werde. Die Neuoffenbarung ist diese Enthüllung des Neuen Testamentes. In den Kundgaben, die Jakob Lorber im Laufe der langen Zeit von 24 Jahren aufzuzeichnen hatte, wird die Lehre Jesu gedanklich durchsichtig und in jeder Hinsicht verständlich gemacht. Diese Offenbarung ist nicht nur umfassend, sondern auch von bisher nie gekannter metaphysischer Tiefe. In der NO findet der Leser den Geist, der lebendig macht, und nicht den Buchstaben, der tötet. In dieser göttlichen Offenbarung wird nicht mehr Milch, sondern feste Speise dargereicht (hebr.05,12).


[Anm. d. Hg.: re. Hand Ausführlichere, differenziertere und mit zahlreichen Originaltexten versehene Schrifttext-Auslegungen durch Neuoffenbarungen




Die Neuoffenbarung lehrt uns richtig beten


Inhaltsübersicht:


Wieviele Worte sind beim Beten nötig?

Im Evangelium des Matthäus ( mt.06,05-08) hat Jesus einen klaren und eindeutigen Hinweis betreffend das Beten gegeben. "Sooft du betest, gehe in deine Kammer und verriegele die Türe und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist. Beim Beten sollt ihr nicht plappern wie die Heiden. Diese meinen nämlich, sie würden dann Erhörung finden, wenn sie recht viele Worte machen. Macht es nicht so wie diese."

Was ist aus dieser Anweisung Jesu geworden? Von der katholischen Kirche wurde sie geradezu ins Gegenteil verkehrt. Deshalb kann man auch nie in einer Predigt oder in einem kirchlichen Sonntagsblatt die obigen Verse des Matthäus-Evangeliums finden.

Wo soll man beten?

Wo wird jemals darauf hingewiesen, daß es völlig gleichgültig ist, an welchem Ort man betet? Man läßt die Wallfahrer aus durchsichtigen Gründen bei ihrer irrigen Meinung.

Die Aussagen der Neuoffenbarung über das Beten sind von eindringlicher Klarheit. "Gott ist ein Geist, und die Ihn anbeten, müssen Ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten. Und dazu braucht es weder einen Berg noch einen Tempel, sondern lediglich ein möglichst reines, liebevolles, demütiges Herz." (jl.ev01.024,13-14) "Wer mit solch einem Herzen Gott liebt, der ist ein rechter Anbeter Gottes des Vaters, und der Vater wird sein Gebet stets erhören und wird nicht auf den Ort sehen, an dem nichts gelegen ist, ob Berg (Garizim, d. Vf.) oder Jerusalem, da die Erde überall gleich Gottes ist, sondern allein auf das Herz jegliches Menschen." (jl.ev01.024,15)

Wie soll die Motivation beim Beten sein?

"Wenn ihr betet so betet nicht den Heiden und Pharisäern gleich mit den Lippen, mittels Worten der Fleischzunge gebildet, sondern betet, wie ich es euch gesagt habe, im Geist und in der Wahrheit, durch lebendige Werke und Taten der Liebe an euren Nächsten, dann wird jedes Wort in Meinem Namen ein wahrhaftes Gebet sein, das Ich stets erhören werde; aber die Seufzer der Lippen erhöre Ich nie." (jl.ev03.209,04)

Jesus zu seinen Jüngern: "Leider gibt es nun unter den Juden eine Menge solcher Narren, und es wird sie auch fürderhin geben, die Gott mit langen Lippengebeten anbeten und meinen, daß das ein wahrer Gottesdienst sei und Gott daran ein Wohlgefallen habe, besonders wenn ein solches Lippengeplärr mit allerlei Zeremonien begleitet wird." (jl.ev09.037,09)

Was ist das wichtigste beim Beten?

"Ein Lob des Mundes und ein Dank der Lippen hat keinen Wert bei Gott." "Das Hauptgebet besteht darin, daß ein demütiges Herz demütig bleibt und seinen Nächsten liebt in der Tat mehr als sich selbst, Gott aber als den allein wahren Vater aller Menschen und Engel über alles." (jl.ev03.207,12)

Was heißt, 'Beten ohne Unterlaß'?

"Es steht zwar wohl geschrieben, daß der Mensch ohne Unterlaß beten soll, so er nicht in Versuchung fallen will; wie läppisch und vollkommen närrisch aber wäre es, wenn Gott von den Menschen ein unablässiges Lippengebet verlangen wurde." "So ihr mit Füßen, Augen, Ohren und Lippen in einem fort tätig seid und liebet in eurem Herzen allzeit Gott und eure armen Nächsten, so betet ihr wahr und in der Tat ohne Unterlaß zu Gott..." (jl.ev02.111,09)

Um was soll man vor allem beten?

"Es soll eure Liebe zu Mir und euren Brüdern allzeit das vornehmste Gebet sein." (jl.him1.165,14)

Die Menschen beten und bitten wohl mit den Lippen um und für allerlei, das ihnen recht und gut dünkt, aber ihr Herz hängt nicht an Mir, sondern nur an dem, um was sie beten und bitten." (jl.him2.357,04)

"Um rein weltliche Dinge kommt Mir ja nicht, denn dies seelentötende Gift werde Ich euch nicht geben, und würdet ihr Mich auch jahrelang darum bitten. Meine Sache ist es, euch in euren Seelen von aller Welt völlig frei zu machen, nicht aber, euch noch mit derselben zu verbinden." (jl.ev06.122,02)

Welche Worte soll man beim Beten verwenden?

"In jeder Not und Drangsal bittet mit natürlicher Sprache im Herzen zu Mir, und ihr werdet nicht vergeblich bitten. So ihr aber um etwas bittet, da macht nicht viele Worte und durchaus keine Zeremonie, sondern bittet ganz still im geheimen Liebeskämmerlein eures Herzens." (jl.ev10.032,04-05)

Zu wem soll man beten?

"Wie ist es ungerecht, wenn der Mensch Mich (Jesus=Gott, d. Hg.) umgeht und Hilfe sucht bei denen, die aus sich nichts haben (die Heiligen, d. Vf.), sondern alles nur aus Mir." (jl.him1.380,12)

"Heißt es nicht im Evangelium: Kommet alle zu Mir, die ihr mühselig und beladen seid, Ich will euch erquicken?" (jl.him1.380,15)

"Bedenket, daß ein Monarch wie Ich durchaus keine Vermittler benötigt, sondern: Ich bin alles in allem selbst." (jl.him1.385,45)

Sind Wallfahrten in Gottes Willen?

"Die Heiden veranstalten auch weite Wallfahrten zu den außerordentlichen und besonderen Götzengnadenbildern..." "Wer bei Mir eine gute Bitte erhört haben will, der wallfahre in sein Herz und trage Mir ganz im stillen seine Bitte mit ganz natürlichen und ungeschminkten Worten vor, und Ich werde ihn anhören." (jl.ev06.123,10-11)

Soll man für Verstorbene beten?

"Wie sollt ihr für die Verstorbenen beten?" "... Tragt ihnen gläubig und aus dem Liebesgrund eures Herzens, eben im Herzen, das Evangelium vor, und sie werden es vernehmen und sich auch darnach richten . . ." "Alles andere Beten nutzt keiner abgeschiedenen Seele auch nur im geringsten." (jl.ev08.038,04-05)


[Anm. d. Hg.: Hand nach rechts Ausführlich über erfolgreiches Beten]




Die Sündenvergebung. Was Jesus hierzu seinen Aposteln wirklich sagte


Inhaltsübersicht:


Ordnete Jesus die geheime Ohrenbeichte an?

In der Neuoffenbarung gibt der Herr einen völlig klaren Aufschluß über die wahre Sündenvergebung. Wir haben dadurch auch die sichere Kenntnis erhalten, daß Jesus seinen Aposteln nie gesagt hat, die Menschen müßten den Aposteln und deren Nachfolgern insgeheim ihre Sünden beichten.

Seit wann existiert die Ohrenbeichte?

Da die katholische Kirche immer noch behauptet, die Beichte gehe auf Jesus zurück und schwere Sünden könnten nur durch ein Bekenntnis gegenüber einem Priester in der Beichte vergeben werden, kann der Untersuchung der Frage, wie die Ohrenbeichte zustande kam, nicht ausgewichen werden. Diese Frage ist für die Wahrhaftigkeit der Lehre der katholischen Kirche ein Prüfstein von gravierender Bedeutung.

Bei fast allen Katholiken besteht die Vorstellung, bereits in den von den Aposteln gegründeten Gemeinden hätten die Apostel in Beichtstühlen (die es erst seit dem 17. Jh. gibt) gesessen, den Gläubigen die Beichte abgenommen und die Sünden vergeben. Auf diesen Gedanken konnten die Apostel und die apostolischen Vater jedoch nicht kommen, da ihnen Jesus derartiges nicht gesagt hatte.

Wurde die Ohrenbeichte von den Aposteln und im frühen Christentum schon praktiziert?

Niemand wußte in den ersten Jahrhunderten etwas von einer Ohrenbeichte. Diese Tatsache ist genügend belegt und wird von der katholischen Kirche nicht bestritten. Es hat seine Gründe, daß die katholische Kirche über die Entwicklung des Beichtinstitutes sowie über die Verhältnisse im Urchristentum gegenüber dem Kirchenvolk einen dichten Schleier ausbreitet. Kurz und bündig wird erklärt, Jesus habe das Bußsakrament eingesetzt und damit auch die Beichte.

Daß von einer Ohrenbeichte im heutigen Sinne keine Rede sein konnte, geht u. a. klar aus der deutschen Ausgabe des (katholischen) Holländischen Katechismus hervor, wo festgestellt wird: "Nur drei Sünden waren Gegenstand der sakramentalen Vergebung: Glaubensabfall, Mord und Ehebruch; und auch nur dann, wenn sie öffentlich begangen worden waren, also schweres Ärgernis gegeben hatten."

"Wer öffentlich eine der genannten ernsten Sünden begangen hatte, mußte sie (vor allem Volk d. Vf.) dem Bischof beichten und wurde dann öffentlich zum Büßer erklärt, d. h. er wurde nicht zur Eucharistie zugelassen." 57 Die Sünde wurde ihm somit nicht vergeben.

Wie gingen die Urgemeinden mit Sündern um?

In manchen Gemeinden wurden diese Sünder aus der Gemeinde ausgestoßen, in anderen auf dem Sterbebett wieder aufgenommen. Eine einheitliche Handhabung bestand insoweit nicht. Daß es zumindest im ersten Jahrhundert keinerlei Sündenvergebung gab, geht unwiderlegbar aus einer Äußerung des Apostels Paulus hervor: "Wenn wir freiwillig sündigen, nachdem wir schon die Wahrheit voll erfaßt haben, dann gibt es kein Opfer für die Sünden mehr, wohl aber wartet unser dann ein furchtbares Gericht..." (hebr.10,26)

Der katholische Apologet P. A. Kirsch bestätigt denn auch in seinem mit dem Imprimatur-Vermerk der Kirche versehenen Buch 'Zur Geschichte der Beichte': "Seit Paulus schloß die Kirche die Kapitalsünder aus." "Die Kapitalsünde zog immerwährenden Ausschluß der Kirche nach sich." 58 Kirsch ist auch objektiv genug, um zuzugeben: "Man darf nicht Äußerungen der Kirchenväter, welche die kanonische öffentliche Buße im Auge haben, ohne weiteres für die Privatbeichte (Ohrenbeichte, d. VE) in Anspruch nehmen." 59 Der hl. Cyprian, Bischof von Antiochien (gest. 304), bezieht noch Ende des dritten Jahrhunderts mit Nachdruck und Ausschließlichkeit die Stelle im Johannesevangelium "Welchen ihr die Sünden nachlasset, denen sind sie nachgelassen..." (Joh.20,22) auf die Taufe, die er als das einzige Sündennachlassungssakrament ansieht (Ep.37,31).

Wie beurteilte Jesus die jüdische Sündenbekenntnis- und -Vergebungspraktiken?

Nach der aus der Neuoffenbarung zu gewinnenden Erkenntnis war ein anderer Sachverhalt als der, wie er von den erwähnten Leitern der Kirche geschildert wird, gar nicht denkbar. Die Apostel erhielten von Jesus nämlich eine ganz eingehende und klare Auskunft bezüglich der Sündenvergebung. Wie gewissenhaft die Apostel bei ihren diesbezüglichen Fragen an den Herrn vorgingen, erhellt aus dem folgenden. So sagte Petrus u. a.: "Was Du, Herr, aussprichst, das hat seine Realität für die ganze Ewigkeit, und wir wollen da alles genau wissen und verstehen, was aus Deinem Munde kommt." (jl.ev05.259,05)

Dann holt Petrus etwas weiter aus und spricht: "Es besteht bei den Juden eine alte Gewohnheit, derzufolge sie sich durch ein Bekenntnis einem Priester zu zeigen haben, auf daß er um ihre Sünden wie auch um ihre guten Werke wisse, sie gegeneinander abwäge und vergleiche, um danach zur Sühnung der Sünden die Bußwerke und die Reinigungsopfer zu bestimmen. Der Mensch nun, der sich einem Priester gezeigt und darauf auch das getan und vollbracht hat, was ihm vom Priester auferlegt wurde, betrachtet sich darauf für vollkommen gereinigt und vor Gott gerechtfertigt; aber so man ihn näher betrachtet, so ist und bleibt er nach einer solchen Reinigung ganz der gleiche ungebesserte Mensch und begeht bis zum nächsten Bekenntnisse nicht nur die alten Sünden wieder, sondern oft noch einige neue hinzu. Und da zeigt es sich offenkundig, daß diese alte Reinigungssitte den Menschen nicht nur nicht besser, sondern oft nur noch schlechter macht, als er früher war. Aber man versuche gegen diesen alten Unfug aufzutreten und zu lehren, und man wird die Flucht ergreifen müssen, wenn man nicht gesteinigt werden will! - Was aber sagst Du, o Herr und Meister, dazu?" (jl.ev08.042,12-13)

Darauf erhält Petrus vom Herrn folgende Antwort: "Was das von euch berührte Sündenbekenntnis vor dem Priester betrifft so ist es in der Art und Weise, wie es jetzt besteht, schlecht und somit verwerflich, weil es die Menschen nicht bessert, sondern sie nur in ihren Sünden bis an ihr Ende verharren macht.

Wann ist das Bekennen von Schwächen sinnvoll?

(Jesus:) »Aber Ich bin auch wieder nicht dawider, so ein schwacher und seelenkranker Mensch im guten Willen einem stärkeren und seelengesunden Menschen seine Schwächen und Gebrechen treu bekennt, weil dann der gesunde und lichtstarke Mensch ihm aus wahrer Nächstenliebe leicht jene wahren Mittel an die Hand geben kann, durch die des schwachen Nächsten Seele erstarken und gesund werden kann. Denn auf diese Weise wird dann ein Mensch dem andern ein rechter Seelenheiland. Aber Ich mache daraus auch kein Gesetz, sondern gebe euch damit nur einen guten Rat, und was Ich tue, das tuet auch ihr, und lehret jedermann die Wahrheit!" (jl.ev08.043,03) "Doch lasset jedem den freien Willen und tuet niemandem Zwang an, denn ihr wisset es nun, daß jeder moralische Zwang völlig wider Meine ewige Ordnung ist! Was Ich nicht tue, das tut auch ihr nicht!" (jl.ev08.043,07)

Wem kann jeder Mensch Sünden nachlassen?

"Ich habe es euch, besonders Meinen alten Jüngern, auch einmal gesagt, daß ihr denen, die an euch gesündigt haben, die Sünden vergeben könnet und denen ihr sie vergeben werdet hier auf Erden, denen sollen und werden sie auch im Himmel vergeben sein; solltet ihr aber wegen sichtlicher Unverbesserlichkeit guten Grund haben, ihnen die Sünden, die sie gegen euch begangen haben, vorzuenthalten, so werden sie ihnen auch im Himmel vorenthalten sein. Wir haben aber schon damals ausgemacht, daß ihr erst dann das Recht haben sollet, den Sündern ihre Sünden gegen euch vorzuenthalten, so ihr ihnen zuvor schon siebenmal 77 Male vergeben habt. So aber ihr als Meine nächsten Jünger erst auf die besagte Weise das Recht von Mir aus habt, nur den Sündern gegen euch die Sünden vorzuenthalten oder auch zu vergeben, so ist es ja klar, daß kein Priester je das Recht von Gott aus haben konnte, auch fremde Sünden zu vergeben oder vorzuenthalten." (jl.ev08.043,12-14)

Was besagt die Macht, zu binden und zu lösen?

Die Kenntnis dieser Worte des Herrn an die Apostel war Anfang des 3. Jahrhunderts noch bekannt und fanden in der damaligen Literatur ihren Niederschlag. So erklärt Tertullian (ca. 220 n. Chr.): "Die Macht zu binden und zu lösen ist nur dem Petrus personaliter gegeben worden."(De pudicitia 21,101)

In der Neuoffenbarung wird speziell Bezug genommen auf mt.18,18 (was ihr auf Erden binden werdet..") und joh.20,23 ("welchen ihr die Sünden nachlasset..") und erklärt, daß die Verse des Evangeliums "keineswegs die Sünden vergebende Macht von seiten eines Priesters besagt, sondern die gegenseitige menschliche und brüderliche Pflicht, daß einer dem anderen die Schuld vergeben soll".

"So die Menschen sich gegenseitig alles vergeben, dann wird ihnen auch von Mir alles vergeben. So sie sich aber gegenseitig ihre Schulden unter sich vorenthalten, da werde dann Ich sie ihnen auch vorenthalten. Das ist die rechte Bedeutung dieser lange Zeit überaus stark verkannten und ebenso stark mißbrauchten Stelle." (jl.him2.182,05)

Es wird auch darauf hingewiesen, daß es im Vaterunser ja heißt: "Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigem", und nicht "Vergib uns unsere Schuld, wie uns dieselben unsere Priester vergeben' (jl.him2.182,03).

Wie ist die Empfehlung des Jakobus zum gegenseitigen Sündenbekennen zu verstehen?

"Wenn Jakobus aus Meinem Geiste ein gegenseitiges Sündenbekenntnis anempfiehlt (Jakobusbriefe 5, d. Vf.), so ist darunter noch lange keine Beichte zu verstehen, sondern nur eine gegenseitige vertrauliche Mitteilung eigener Gebrechen und Schwächen, um dafür von dem stärkeren Freund und Bruder ein recht stärkendes Gegenmittel im Geiste und in der Wahrheit zu bekommen." "Da ist also von keiner Beichte die Rede." (jl.erde.071,24)

Wodurch werden Sünden tatsächlich nachgelassen?

"Das beste Mittel zur Nachlassung der Sünden aber ist, die Sünden nicht mehr zu begehen, die begangenen aber wahrhaft zu bereuen, dafür den Armen aus Liebe zu Mir Almosen zu geben und allen seinen Feinden von Herzen zu vergeben und für sie zu beten im Geiste und in der Wahrheit. Denn wenn es einen gereut, daß er gesündigt hat da gereut es auch Mich, daß Ich ihn darob strafen soll. - Das Almosen aber bedeckt ohnehin die größte Menge der Sünden. - Und dem, der vergibt, wird auch vergeben werden, und hätte er Sünden wie Sand im Meer und des Grases auf der Erde. Das sind demnach die einzigen Mittel, durch die jedweder Sünder ohne alle Beichte die Sündenvergebung erhalten kann, und sonst gibt es keine.' (jl.him2.321,06 f)

Auf wen geht das gegenseitige Schuldbekennen zurück?

In den Mönchsklöstern des Ostens wurde es auf Anregung des hl. Basilius, des Vaters der Mönche, um etwa 350 üblich, daß die Mönche (es waren Laien) sich am Abend gegenseitig ihre am Tag begangenen Sünden bekannten. Kaum war dies außerhalb der Klostermauern bekanntgeworden, wurde diese Übung von Frauen nachgeahmt. Als die Kirche bei einigen Menschen ein Bedürfnis dieser Art erkannte, setzte sie in jeder Stadt einen Bußpriester ein, dem die Sünden anvertraut werden konnten. Auf den Gedanken, die Sünden nachzulassen, war man zunächst noch nicht gekommen. Der Priester beschränkte sich auf einen geistlichen Zuspruch.

Seit wann begannen Priester, Schuld nachzulassen bzw. vorzuenthalten?

Wie aus den Aufzeichnungen des Kirchenlehrers, des hl. Hieronymus, hervorgeht, wurde das allerdings sehr bald anders. Hieronymus (gest. 419) schreibt: "... die Priester maßen sich etwas vom Hochmut der Phariäser an, daß sie entweder die Unschuldigen verdammen oder die Schuldigen freizusprechen meinen. Vor Gott wird aber nicht nach dem Urteil des Priesters, sondern nach dem Leben des Schuldigen gefragt.' (Hieronymus in Mt.16,19; T VII. 1. p. 124 ed. Valarsi)

Daß von der freiwilligen Beichte selten Gebrauch gemacht wurde, berichtet der hl. Chrysostomus, Patriarch von Konstantinopel (gest. 407): "Viele, sehe ich, empfangen den Leib Christi ohne weiteres, und wo es sich gerade trifft, mehr aus Gewohnheit und dem Kirchengebot zu genügen, als mit Bedacht und Überlegung ... und mögen sie mit tausend Sünden belastet sein, sie nehmen gleichwohl teil an den Sakramenten.' (Chrys. Hom. 3 in eph. 1, 21-23 ed Migne 1 c. 62, 24 ss) Ferner sagt er: "Ich sage dir nicht: Stelle dich an den Pranger, klage dich vor andern an, ich rate dir vielmehr, dem Ausspruch des Propheten zu gehorchen: Enthülle dem Herrn deinen Weg.' Vor Gott dem Richter bekenne betend deine Sünde, wenn nicht mit den Lippen, doch mit der Erinnerung." (31. Homilie zum Hebräerbrief C 3)

Diese Mitteilungen sind so unzweideutig, daß auch katholische Autoren zugeben müssen: "Finden wir beim hl. Chrysostomus ein offenkundiges Zeichen für die Privatbeichte? Wir tragen keine Bedenken, diese Frage zu verneinen." 60 Ebenso bestätigt Fimilian, Bischof von Cäsarea, in eph. 75 Cypr., daß es keine Beichte und Sündenvergebung gibt. Aufschlußreich sind auch die Ausführungen des katholischen Theologen van der Meer betreffend die diesbezüglichen Verhältnisse in Afrika zur Zeit des Augustinus. In seiner Schrift 'Augustinus, der Seelsorger' (Imprimatur 1946) stellt er fest: "Wer nicht öffentlichen Anstoß erregte, 'beichtete' das ganze Leben lang nicht anders als bei Gott im Gebet." 61

Was in Ansehung all dieser Zeugnisse von den vorkonziliaren Behauptungen, wie etwa der folgenden, zu halten ist, versteht sich von selbst. "Tatsächlich ist auch die Beichte in Übung gewesen in der öffentlichen Buße." (Lexikon des kath. Lebens, hrsg. von Erzbischof Rauch, Freiburg i.B. 1952)

Wann wurde erstmals die Ohrenbeichte praktiziert?

Erst an der Wende des 4. und 5. Jahrhunderts sind nach allgemeiner Ansicht erste Spuren einer Ohrenbeichte zu finden. Manche Autoren glauben, daß irische Mönche ab dem 6. Jahrhundert die Beichte auf dem Festland eingeführt hatten, wobei sie kaum auf Widerstand gestoßen seien, weil keinerlei Zwang ausgeübt worden sei. Jahrhundertelang blieb es dabei.

War Kontrolle über die Gläubigen das eigentliche Motiv der Einführung der regelmäßigen Ohrenbeichte?

Das wurde aber plötzlich anders, als der hochmütige und herrische Papst Innozenz III. zu einer Zeit auf den Thron kam, als die Kirche den Höhepunkt ihrer Macht erreicht hatte. Die Bewegung der Sekte der Katharer - die bereits 50 bis 80 v. H. der Gläubigen erfaßt hatte - drohte die Kirche zu vernichten. Aber da sämtliche Fürsten auf seiten der Kirche standen - anders als bei der Reformation -, wurden die Hochburgen der Katharer in einem zwanzig-jährigen Krieg erobert und manche Gegenden - wie Südfrankreich - in verbrannte Erde verwandelt. Um in Zukunft jede derartige Regung schon im Keim ersticken zu können, befahl Innozenz Ill. auf dem IV. Laterankonzil im Jahr 1215, daß von nun an jedermann einmal jährlich beichten müsse. Da es ihm dabei um etwas ganz anderes zu tun war, als um die übliche Sündenvergebung, baute er das Beichtinstitut als Kontrollinstrument aus. Er ordnete an, daß die Beichtväter die Beichtenden nach ihren religiösen Auffassungen ausfragen müßten; und damit im Verdachtsfall die Konsequenzen gezogen werden konnten, bestimmte er, daß jeder nur bei seinem Ortspfarrer beichten durfte. Diese Bestimmung wurde erst im vorigen Jahrhundert nach und nach aufgehoben. Seit dem IV. Laterankonzil lautet nun die Lossprechungsformel: "Kraft des Amtes und der mir von Gott übertragenen Binde- und Lösegewalt spreche ich den hier gegenwärtigen Diener Gottes von jeglichen Sünden frei." 62

Wie wurde die regelmäßige Beichte durchgesetzt?

Die Erfüllung der Beichtpflicht wurde im Mittelalter streng überwacht. Henne Rhyn berichtet, daß Verstöße gegen die Beichtpflicht mit Auspeitschung geahndet wurden. 63

Was hält Jesus von Zwangsmaßnahmen?

Was Jesus von derartigem Zwang über die Seelen in Zusammenhang mit der Sündenvergebung hielt, das hat er seinen Aposteln deutlich gesagt und Lorber wurde es wörtlich übermittelt:

"Welch eine arge Wirkung Mußgesetze auf die frei wollende Seele ausüben, habe Ich euch mehr denn zur Genüge gezeigt, wie auch deren notwendige Folgen, und so sei unter euch alles nur eine freie Handlung der wahren und reinen Liebe und nie eines gebieterischen Zwanges. Daran nur wird man Meine wahren Jünger erkennen, daß sie unter sich nur das freie Gesetz der Liebe üben und sich untereinander lieben, wie Ich nun euch liebe.' (jl.ev08.040,24)

Ist freiwillige Beichte aus Bedürfnis heraus richtig?

Gegen eine freiwillige Beichte werden dagegen bei vorliegendem Bedürfnis keine Einwendungen erhoben. Grundsätzlich gilt aber auch in solchen Fällen:

"Seid keine sündenvergebenden Stellvertreter Gottes, sondern nur helfende Brüder und Freunde der an Leib und Seele leidenden Mitmenschen." (jl.ev08.194,07)

Welche Rolle spielte die Beichte als kirchl. Machtinstrument?

Im Laufe der Zeit wurde die Beichte zu einem Machtinstrument erster Ordnung. Auf die Darstellung der mißbräuchlichen Ausnutzung der Beichte für politische Zwecke sowie über die mit der Beichtdisziplin im 17. und 18. Jahrhundert aufgekommenen Pönitenzahlungen für Frauen und den damit verbunden gewesenen zahlreichen gerichtsnotorischen Skandalen, soll verzichtet werden, da die damaligen Zustände vielen ohnedies als nicht glaubhaft erscheinen würden.

Welche Sünden mußten bekannt werden?

Der Aufbau und Ausbau des Beichtinstitutes bedingte auch die intensive Beschäftigung mit der Moralkasuistik. Die Zahl der Sünden, für die sich die Kirche in den ersten Jahrhunderten interessierte, war - wie berichtet wurde  gering, nur öffentlich bekannte Hauptsünden wie Mord, Abfall vom Glauben und Ehebruch wurden geahndet. Im Laufe der Zeit wurden Sündenkataloge aufgestellt und die Zahl der Sünden vermehrte sich unaufhörlich, bis schließlich im 18. Jahrhundert das Sündenregister auf 17 348 Sünden erweitert worden war. 64

In unserer Zeit kann man in kirchlichen Amtsblättern dagegen wieder bischöfliche Erklärungen folgender Art lesen: "Der Begriff der Todsünde muß aufgrund neu gewonnener Erkenntnisse in Theologie und Humanwissenschaft neu bedacht werden." 65 (!)

Was sagte Thomas v. Aquin und die Konzilien über die Beichte?

Die Scholastiker, insbesondere der Krontheologe Thomas von Aquin, auf dessen Ansichten die Kirche sich ansonsten zu stützen pflegte, ließen alle keinen Zweifel darüber offen, daß die Einsetzung der Beichte nicht auf Jesus zurückgeht. Thomas v.A. stellt in Summa theol. Ill. 9.6.a3, Peter der Lombarde in Sentarium Lib. IV. Dist. 17 und Laurentius in Dist V klar heraus, daß die Beichte sich nicht auf göttliche Autorität sondern auf ein Herkommen gründet. Kein einziges der älteren Konzile, die stets Bezug nahmen auf das, was Sitte und Herkommen war, erwähnt die Beichte.

Seit wann erklärte die kath. Kirche die Beichte als heilsnotwendig und verpflichtend?

Nachdem bis zum Konzil im Jahre 1215 Hunderte von Millionen Katholiken selig geworden sind, ohne je gebeichtet zu haben, behauptet seitdem die katholische Kirche bis heute entgegen den Aussagen der Kirchenlehrer des Altertums und der mittelalterlichen Theologen, daß "das Bekenntnis der schweren Sünden in der Beichte heilsnotwendig kraft göttlicher Anordnung ist" (Denz. 574 a, 670, 699) 66

Seit dem Konzil wagen es aber doch auch katholische Theologen, die Dinge beim Namen zu nennen: "Die Begründung der Beichtpflicht war noch lange sehr schwankend (z. B. aus dem Alten Testament oder Jakobus 5) und jedenfalls längst nicht immer das ex institutione sacrament des Tridentinums. Bei einigen Kanonisten, wie in der Glossa ordinaria zu Gratian und bei Nikolaus de Tudeschis, ist die Beichtpflicht sogar nur in der Anordnung der Kirchen begründet." (Herders theol. Taschenlexikon, 1972, S. 367)

Es hat seinen Grund, daß in der Synodenumfrage der Bischöfe und auf der Synode in Würzburg über die wirklich existentiellen und kritikwürdigen Glaubensfragen nicht diskutiertwerden durfte. Die Umbiegung der Worte Jesu betreffend die Sündenvergebung bestätigt die Feststellung Walter Niggs: "Die Kirche hat das Evangelium in ein ihr angenehmes System gepreßt und hat sich gar nicht nach den Anweisungen benommen." 67

Kann man Sündenstrafen durch käufliche Ablässe vermeiden?

Die zwangsweise Einführung der Beichte zur Vergebung der Sünden und die darauf folgende Ablaßlehre von der Vergebung der Sündenstrafen im Fegfeuer gegen klingende Münze sowie die bis heute bestehende Einrichtung bezahlter Seelenmessen stehen in kausaladäquatem Zusammenhang. Die völlig anders lautende Anweisung Jesu, die im Altertum, wie gezeigt wurde, wohlbekannt war, wurde im Mittelalter materiellen kirchlichen Zwecken dienlich gemacht.

Welche Konsequenzen kündigte Jesus für den kirchl. Machtmißbrauch mit der Beichte an?

Diese Sünde wider den Heiligen Geist wird, wie aus der Neuoffenbarung hervorgeht, noch ihre Folgen haben. Dort wird von Jesus folgendes gesagt: "Es wird in späteren Zeiten leider geschehen, daß die Sündenbekenntnisse vor den falschen Propheten in Meinem Namen noch mehr gang und gäbe werden, als sie je unter den Pharisäern und Erzjuden es waren, und das wird zum Fall und zum Gerichte der falschen Propheten unter Meinem Namen führen. Denn diese werden den Menschen gleich den Heiden sagen, daß sie allein das von Gott ihnen erteilte Recht haben, allen Sündern die Sünden nachzulassen oder auch vorzuenthalten; wenn das geschehen wird, dann wird bald jene Zeit herbeikommen, in der das große Gericht über das neue Heidentum ergehen wird." (jl.ev08.043,10-11)

"Die Vergangenheit der Unwahrhaftigkeit hat für die Gegenwart keine Zukunft mehr, aber es bleibt ihre eigene Vergangenheit" 68 Dieses Wort von Hans Küng hat einen tiefen Sinn.

 


Quellennachweise, III. Teil


1 FAZ vom 28. September 1974
2 Das Wort 11/1969, S. 336
3 Mussard, J.: Gott und der Zufall, Bd. III.... a. a. 0., S. 139
4 Nigg, Walter: Das Buch der Ketzer Zürich 1949, S. 56 und 57
5 Zitat bei H. U. von Balthasar: Origenes - Geist und Feuer, Salzburg 1938, S. 107
6 H. U. von Balthasar: Origenes - Geist und Feuer... a. a. 0., S. 23
7 H. U. von Balthasar: Origenes - Geist und Feuer... a. a. 0., S. 12
8 Dacque, Edgar: Die Urgestalt, Leipzig 1940, S. 74
9 Badische Volkszeitung vom 11. November 1964
10 Siehe hierzu die Schrift: Die Sache mit dem Apfel - Eine Wissenschaft vom Sündenfall. Hrsg. von Joachim Illies, Freiburg i. B. 1973
11 Mager, Alois: Mystik als Lehre und Leben, Innsbruck 1934, S. 180 u. 186
12 Materialdienst der Ev. Zentralstelle für Weltanschauungsfragen, Stuttgart vom 1. Dezember 1971
13 Wachsmuth, Günther: Die Reinkarnation des Menschen als Phänomen der Metamorphose, Berlin 1935, S. 57
14 Ohlig, Karl Heinz und Schuster, Heinz: Blockiert das katholische Dogma die Einheit der Kirchen?, Düsseldorf 1971, S. 9
15 Das Wort 1955, S. 336
16 Augustinus: "Handbüchlein" in: Text der Kirchenväter, Bd. 4, München 1964, S. 563
17 Staudinger, Josef: Das Jenseits als Schicksalsfrage, Einsiedeln 1950, S. 246
18 Staudinger, Josef: Das Jenseits... a. a. 0., S. 246
19 Staudinger, Josef: Das Jenseits... a. a. 0., S. 243
20 Zitat bei Sartory: In der Hölle brennt kein Feuer, München 1968, S. 186
21 Staudinger, Josef: Das Jenseits... a. a. 0., S. 260 u. 263
22 Staudinger, Josef: Das Jenseits... a. a. 0., S. 270
23 Rheinische Post vom 25. September 1965. Zitat bei Friedrich Heer: Abschied von Höllen und Himmeln, München 1968, S. 305
24 Sartory, Th. u. G.: In der Hölle brennt kein Feuer, München 1968, S. 96
25 Papini, Giovanni: Der Teufel, Stuttgart 1955, S. 309
26 Papini, Giovanni: Der Teufel ... a. a. 0., S. 310
27 Althaus, P.: Die letzten Dinge, S. 194 ff.
28 Brunner, E.: Das Ewige als Zukunft und Gegenwart, Bd. 1, S. 193 u. 198 ff.
29 Rahner/Vorgrimler: Kleines theologisches Wörterbuch, 1967, S. 39
30 Schwarz, Gerhard: Was Augustinus wirklich sagte, München 1969, S. 151
31 Zitat bei Th. u. G. Sartory: In der Hölle ... a. a. 0., S. 44
32 Ratzinger, Josef: Einführung in das Christentum, München 1968, S. 219
33 Materialdienst ... a. a. 0., vom 1. März 1972
34 Justin: Gespräche mit dem Juden Tryphon
35 Schmidt, K. O.: Wiederverkörperung und Karma, Pfullingen 1962, S. 41
36 Osthagen, Karl: Gibt es eine Wiedergeburt? Feldkirchen 1958, S. 12
37 Andersen, Karl: Die Lehre von der Wiedergeburt auf theistischer Grundlage, Hamburg 1899, S. 187
38 Heer, Friedrich: Abschied ... a. a. 0., S. 245
39 Martin, Henri: La vie future. Histoire et apologie de la doctrine chretienne sur l'aure vie, 2. partie, chap. 111
40 Geyer: Die patristische Geschichte der Philosophie (238), in F. Ueberweg: Grundriß der Geschichte der Philosophie, Bd. 2, 12. Auflage, Tübingen 1951 Siehe auch: Die Seelenwanderung Caesarius Heisterbacensis; O. List: Dialogus miraculorum. Hrsg. J. Stange, Köln 1851, Bd. 1, S. 301
41 Wachsmuth, Günther: Die Reinkarnation des Menschen als Phänomen der Metamorphose, Berlin 1935, S. 7
42 Schubert, Kurt: Die Bedeutung der Handschriftenfunde vom Toten Meer für das Neue Testament, in: Theologie heute, München 1959, S. 65
43 z. B. Rudolf Augstein: Jesus Menschensohn, München 1972
44 Bultmann, Rudolf: Neues Testament und Mythologie, in: Kerygma I (5), S. 20
45 Zahrnt, Heinz: Es begann mit Jesus von Nazareth, Stuttgart 1960, S. 158, 160, 162
46 Zahrnt, Heinz: Es begann... a. a. 0., S. 162
47 Zahrnt, Heinz: Es begann... a. a. 0., S. 19
48 Hildebrand, Dietrich: Das trojanische Pferd in der Stadt Gottes, Regensburg 1968, S. 163
49 Nigg, Walter: Heimliche Weisheit, Zürich 1959, S. 279
50 Hirsch, E.: Frühgeschichte des Evangeliums, 1941, S. 118
51 Nigg, Walter: Heimliche Weisheit ... a. a. 0., S. 381
52 Wilder, A. N.: Weltfremdes Christentum? Göttingen 1958, S. 37
53 Rahner/Vorgrimler: Kleines theologisches Wörterbuch, 1967, S. 310
54 Rahner/Vorgrimler: Kleines... a. a. 0., S. 310
55 Heer, Friedrich: Abschied von... a. a. 0., S. 60 ff.
56 Schweitzer, Albert: Geschichte der Leben-Jesu-Forschung, Tübingen 1913. Zitat bei: Wer war Jesus von Nazareth? Erforschung einer historischen Gestalt. Hrsg. von S. Strube, München 1972, S. 154
57 Glaubensverkündigung für Erwachsene (Deutsche Ausgabe des Holländischen Katechismus, 1968, S. 509)
58 Kirsch, P. A.: Zur Geschichte der Beichte, Würzburg 1902, S. 7
59 Kirsch, P. A.: Zur Geschichte... a. a. 0., S. 167
60 Kirsch, P. A.: Zur Geschichte... a. a. 0., S. 76
61 van der Meer: Augustinus der Seelsorger, 1946, S. 452
62 Weiss: Beichtgebot und Beichtmoral, S. 30
63 Henne by Rhyn: Deutsche Kulturgeschichte, Bd. 1, S. 118
64 Catholicus: Um die Kirchen, Nürnberg 1967, S. 49
65 Kirchliches Amtsblatt, Trier (Ausgabe 21/1970 Nr. 260) Erklärung des Bischofs Stein
66 Herders theologisches Taschenlexikon. Hrsg. von Karl Rahner, Freiburg i. B. 1972, S. 353
67 Nigg, Walter: Heimliche Weisheit ... a. a. 0., S. 238
68 Küng, Hans: Wahrhaftigkeit. Zur Zukunft der Kirche, Freiburg i. B. 1968, S. 57


Titel/Autoren-Abkürzungen der zitierten Werke


Inhaltsübersicht:


Abkürzungen der Originalwerke Jakob Lorbers

  1. babg. = Briefwechsel Jesu mit König Abgarus Ukkama von Edessa, 7. Aufl.; 1978 | Inh.-Vz.
  2. bmar. = Bischof Martin, 3. Aufl.; 1960 Inh.-Vz.
  3. 3tag = Die drei Tage des 12-jg. Jesus im Tempel, 8. Aufl.; 1975 | Inh.-Verz.   
  4. erde. = Natürliche Erde (in Erde und Mond), 4. Aufl.; 1953 | Inh.-Vz.
  5. mond. = Mond (in Band Erde und Mond), 4. Aufl.; 1953 | Inh.-Vz.
  6. flie. = Fliege, 6. Aufl.; 1988; | Inh.-Vz.
  7. ev01. = Das Große Evangelium Johannes, Band 1-11; 7. Aufl.; 1981 ff. | Inh.-Vz. Bd.01
  8. grgl. = Großglockner, 5. Aufl.; 1979 | Inh.-Vz.
  9. gso1. = Geistige Sonne, Band 1, 6. Aufl.; 1975 | Inh.-Vz. Bd. 01
  10. gso2. = Geistige Sonne, Band 2, 6. Aufl.; , 1976 | Inh.-Vz.
  11. hag1 = Haushaltung Gottes, Band 1 (HaG2;  HaG3) 4. Aufl.; 1966 | Inh.-Vz. Bd.01
  12. him1. = Himmelsgaben, Band 1 (Him2;   Him3), 1984, Unveränd. Nachdruck Aufl.; 1935
  13. jens. = Jenseits der Schwelle 7. Aufl. 1990 | Inh.-Vz.
  14. rbl1. = Robert Blum [Von der Hölle bis zum Himmel], Band 1 (von 2) 2. Aufl. | Inh.-Vz.
  15. rbl2. = Robert Blum [Von der Hölle bis zum Himmel], Band 2, 2. Aufl. | Inh.-Vz.
  16. hson. Die Heilkraft des Sonnenlichts, 4. Aufl.; 1985 | Inh.-Vz.
  17. kjug. = Kindheit und Jugend Jesu, 7. Aufl.; o.J. | inh-vz
  18. laod. = laodizenerbrief, 5. Aufl.; 1980 | Inh.-Vz.
  19. nson. = Natürliche Sonne, 6. Aufl.; 1980 | Inh.-Vz.
  20. path. = Pathiel, Lorber-Verlag
  21. psal. = Psalmen und Gedichte, unveränderter Nachdruck,; 1898 | Inh.-Vz.
  22. satu. = Saturn, 4. Aufl.; 1969 | Inh.-Vz.
  23. schr. = Schrifttexterklärungen, 4. Aufl.; 1958 | Inh.-Vz.
  24. supp. = Supplemente, Lorber-Verlag
  25. zwst. = Zwölf Stunden, 3. Aufl.; 1895 | Inh.-Vz.
  26. widk. = Wiederkunft Christi; Textsammlung von J. Lorber u. G. Mayerhofer (Inspirierte Erklärung der Apokalypse)

    Abkürzungen der Originalwerke Gottfried Mayerhofers

  27. gm.pred. = Gottfried Mayerhofer: Predigten des Herrn | Inh.-Vz.
  28. gm.lgeh. = Gottfried Mayerhofer: Lebensgeheimnisse | Inh.-Vz.
  29. gm.sgeh. = Gottfried Mayerhofer: Schöpfungsgeheimnisse | Inh.-Vz.

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Abfolge der Signatur-Angaben der zitierten Lorber-Bände


Es werden in folgender Reihenfolge angegeben:
    Titel: 4 alphanumerische Zeichen, z.B. Ev07.
    Kapitel: je 3 Ziffern bzw. Seitenangabe, z.B.109
    Vers: 2 Ziffern, z.B.03
    insgesamt z.B. bedeutet die Signierung: jl.Ev07.109,03 = Jakob Lorbers 'Großes Evangelium Johannes', Band 07, Kapitel 109, Vers 03.
    In manchen Bänden findet sich keine Einteilung nach Kapiteln, sondern nur Seitenangaben. Dann werden sie folgendermaßen zitiert:
    z.B. jl.him2.103 bedeutet: Jakob Lorbers 'Himmelsgaben', Band 02, Seite 103

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Abkürzungen der zitierten biblischen Bücher

  • am. = Amos, AT
  • apg. = Apostelgeschichte, NT
  • bar. = Baruch, AT
  • 1 Chr. = 1. Chronik, AT
  • 2 chr. = 2. Chronik, AT
  • dan. = Daniel, AT
  • eph. = Epheser-Brief, NT
  • esra. = Esra, AT
  • est. = Ester, AT
  • gal. = Galater-Brief, NT
  • hab. = Habakuk, AT
  • hag. = Haggai, AT
  • hebr. = Hebräer-Brief, NT
  • ez. = Ezechiel, (Hesekiel), AT
  • ijob. = Ijob (Hiob), AT
  • hld. = Hohelied Salomons, AT
  • hos. = Hosea, AT
  • jak. = Jakobus-Brief, NT
  • jdt. = Judit
  • jer. = Jeremia, Klagelieder, AT
  • jes. = Jesaja, AT
  • joel. = Joel, AT
  • joh. = Johannes-Evangelium, NT
  • 1 joh. = 1. Johannes-Brief, NT
  • 2 joh. = 2. Johannes-Brief, NT
  • 3 joh. = 3. Johannes-Brief, NT
  • jona. = Jona, AT
  • jos. = Josua, AT
  • jud. = Judas-Brief, NT
  • klgl. = Klagelieder, AT
  • 1 kön. = 1. Könige, AT
  • 2 kön. = 2. Könige, AT
  • koh. = Kohelet, AT
  • kol. = Kolosser-Brief, NT
  • 1 kor. = 1. Korinther-Brief, NT
  • 2 kor. = 2. Korinther-Brief, NT
  • lk. = Lukas-Evangelium, NT
  • 1 makk. = 1. Makkabäer, AT
  • 2 makk. = 2. Makkabäer, AT
  • mal. = Maleachi, AT
  • mi. = Micha, AT
  • mk. = Markus-Evangelium, NT
  • mt. = Matthäus-Evangelium, NT
  • gen. = 1. Mose, (Genesis), AT
  • ex. = 2. Mose, (Exodus), AT
  • lev. = 3. Mose, (Levitikus), AT
  • num. = 4. Mose, (Numeri), AT
  • dtn. = 5. Mose, (Deuteronomium) AT
  • nah. = Nahum, AT
  • neh. = Nehemia, AT
  • obd. = Obadja, AT
  • offb. = Offenbarung des Johannes, AT
  • 1 petr. = 1. Petrus-Brief, NT
  • 2 petr. = 2. Petrus-Brief, NT
  • phil. = Philipper-Brief, NT
  • phlm. = Philemon-Brief, NT
  • pred. = Prediger Salomo (Kohelet), AT
  • ps. = Psalmen, AT
  • ri. = Richter, AT
  • röm. = Römer-Brief, NT
  • rut. = Rut, AT
  • sach. = Sacharja, AT
  • 1 sam. = 1. Samuel, AT
  • 2 sam. = 2. Samuel, AT
  • sir. = Jesus Sirach, AT
  • spr. = Sprüche, (Sprichwörter Salomos), AT
  • 1 thess. = 1. Thessalonicher-Brief, NT
  • 2 thess. = 2. Thessalonicher-Brief, NT
  • 1 tim. = 1. Timotheus-Brief, NT
  • 2 tim. = 2. Timotheus-Brief, NT
  • tit. = Titus-Brief, NT
  • tob. = Tobit, AT
  • weis. = Weisheit, AT
  • zef. = Zefanja, AT

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Art der Zitation der verwendeten bibl. Buch-Abkürzungen


AT = Altes Testament
NT = Neues Testament


Es werden in folgender Reihenfolge angegeben:

  1. Buch
  2. Kapitel (je 2 Ziffern, Psalmen 3 Ziffern)
  3. Vers (2 Ziffern)
    z.B. 5 mose.19,03 bedeutet: 5. Buch Mose, 19. Kapitel, 3. Vers
    z.B. ps.103,03 bedeutet: Psalm 103, 3. Vers


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© Kurt Eggenstein & © Gerd Gutemann