Buchcover

eBook: © 2000 Gerd Gutemann
Ausgabe mit freundlicher Erlaubnis des Autors
Update: 2018

II. Teil

Entstehung, Erläuterung und Ergänzung der Evangelien

Die Neuoffenbarung erläutert und ergänzt das Evangelium


Inhaltsübersicht:

  • Jesu einstige Ankündigung von Neuoffenbarungen
    • Kündigte Jesus schon zu Lebzeiten spätere Propheten an, denen er seine gesamte Lehre und Taten neu offenbaren werde?
    • Ist die Neuoffenbarung die Erfüllung des von Jesus einst versprochenen 'Trösters'?
    • Wie werden Endzeitpropheten die Lehre Jesu erneut geoffenbart bekommen? Entsprechen Lorbers und Mayerhofers 'innere Stimme' dieser Vorhersage?

  • Entstehung der Evangelien
    • Wann sollte Jesu Lehre, d.h. die Evangelien, nach seinem Willen erst niedergeschrieben werden?
    • Ahnte oder wußte Jesus voraus, daß seine Lehre verändert und falsch ausgelegt würde?
  • Verfälschung der Evangelien
    • Wer verfälschte die Lehren Jesu? Warum bzw. wozu?
    • Warum sorgte Jesus mit seiner göttlichen Macht nicht früher für eine Bereinigung der Evangelienverfälschungen? Für welchen Zeitpunkt wurde eine Klärung verheißen?
  • Vergleich der Bibel mit Neuoffenbarungen
    • Wie unterscheiden sich Jesu Neuoffenbarungen von den Evangelienniederschriften?
    • Hat Jesus der Öffentlichkeit bestimmte Lehren vorenthalten, die er den Aposteln und diese nur Eingeweihten weitergaben?
    • Warum lehrte Jesus seine Jünger weniger, als er nun durch die Neuoffenbarung enthüllt?
  • Verschiedenartigkeit der Bibelauslegungen
    • Warum läßt Jesus so unterschiedliche Evangelienauslegungen zu, die auf der verhüllten Ausdrucksweise der Bibel beruhen?
  • Lehrhinweise
    • Warum sollte eine Lehre der jeweiligen Reife der Hörer entsprechen?
    • Für wen sind Jesu Neuofffenbarungen und Bibelenthüllungen vor allem gedacht und gegeben? Für wen nicht?
    • Wie realistisch beurteilte Jesus, wie seine Lehre von den Weltmenschen aufgenommen würde?


Hat Jesus der Öffentlichkeit bestimmte Lehren vorenthalten, die er den Aposteln und diese nur Eingeweihten weitergaben?

Die Neuoffenbarung beschränkt sich nicht auf die Ankündigung der in Bälde über die Menschheit hereinbrechenden Katastrophen, sondern sie ist in erster Linie eine Heilsbotschaft.

Jesus konnte zu seinen Lebzeiten dem damaligen Volke nur verhältnismäßig wenig von den Geheimnissen der Schöpfung usw. sagen. Seine Apostel erhielten dagegen tiefe Einsichten, die sie allerdings oft nur schwer zu verstehen vermochten. Deshalb wurde ihnen auch manches verhüllt gesagt. Außerdem waren sie von Jesus der Arkandisziplin unterworfen worden, d. h. gewisse Kenntnisse durften sie nur ihren Nachfolgern unter dem Siegel der Verschwiegenheit weitergeben. In den ersten Jahrhunderten war das in den führenden Kreisen der Kirche noch bekannt. Dies wird aus dem Schrifttum der damaligen Zeit klar erkennbar. Der große Bibelgelehrte Origenes (250 n. Chr.) schreibt, daß es eine Geheimlehre, die höhere 'Disciplina arcani' gibt. Nur den Priestern und Lehrern sei das Tiefste anvertraut. (Hom. V. 1 in num. p. 39 f 22-39)

Aus der Neuoffenbarung ist zu entnehmen, daß Jesus seinen Jüngern mehrfach Anweisungen zur Geheimhaltung bestimmter Lehren gegeben hat. Es heißt dort: "Das Außerordentliche braucht ihr nicht allen Menschen zu verkünden, sondern nur denen, die euch im Amte folgen werden." (jl.ev08.077,17)

"Ich sage euch allen, daß ihr vorderhand die Völker nicht alles das lehren sollt, was Ich euch nun gesagt habe." (jl.ev05.117,07) "Es fragten Mich Johannes und Matthäus, ob sie das alles aufzeichnen sollen. Ich sagte ihnen dazu: 'Das könnt ihr tun für euch, aber fürs Volk braucht ihr das nicht aufzuzeichnen, denn das ist noch um 2000 Jahre zu jung, um das zu fassen'."(jl.ev02.218,14)

Kündigte Jesus schon zu Lebzeiten spätere Propheten an, denen er seine gesamte Lehre und Taten neu offenbaren werde?

"Ich werde aber in der fernen Zukunft Knechte erwecken und werde ihnen durch den Geist in ihrem Herzen das alles zum Schreiben diktieren, was nun seit der Zeit geschehen und gelehrt worden ist, als Ich in das Lehramt trat und euch zu Meinen ersten Jüngern machte, und auch das, was nachkommen wird und noch gar vieles dazu." (jl.ev08.079,03-04)

Wann sollte Jesu Lehre, d.h. die Evangelien, nach seinem Willen erst niedergeschrieben werden?

"Wenn die rechte Zeit gekommen ist, dann soll schon auch viel geschrieben werden." (jl.ev08.079,08)

Wie unterscheiden sich Jesu Neuoffenbarungen von den Evangelienniederschriften?

"In jenen Zeiten wird meine Lehre den Menschen nicht verhüllt, sondern völlig dem himmlischen und geistigen Sinne nach enthüllt gegeben werden, und darin wird das Neue Jerusalem bestehen, das aus den Himmeln auf die Erde herniederkommen wird. In seinem Licht wird den Menschen erst klarwerden, wie sehr ihre Vorgänger von den falschen Propheten, gleichwie die Juden von den Pharisäern hintergangen und betrogen worden sind." (jl.ev09.090,02)

Warum lehrte Jesus seine Jünger weniger, als er nun durch die Neuoffenbarung enthüllt?

Auf die Frage der Jünger, weshalb ihnen die Lehre nicht auch schon (vollständig) unverhüllt gegeben werde, erhielten sie von Jesus die Antwort: "Ich hätte euch noch gar vieles zu sagen und zu enthüllen, aber ihr alle könnt das noch nicht ertragen." (jl.ev09.090,06)

Es wurde ihnen weiter bedeutet, daß damals der Unterricht "gewisserart an Kinder" zu ergehen habe und daß sie es "noch gar nicht ahnen könnten, zu welch umfassenden Wissenschaften und (technischen) Künsten es die Menschen dereinst bringen würden" (jl.ev09.090,08).

Warum läßt Jesus so unterschiedliche Evangelienauslegungen zu, die auf der verhüllten Ausdrucksweise der Bibel beruhen?

Die teilweise Verhüllung des Inhaltes des Evangeliums, wodurch die vielen falschen Auslegungen möglich geworden sind, wurde vom Herrn zugelassen. Auf Befragen des Evangelisten Johannes (der sein Apostel war, d. Vf.) äußerte sich Jesus dazu wie folgt: "Es ist besser, daß die Sache (des Evangeliums, d. Vf.) der Welt in aller Verhülltheit gegeben wird, sie kann sich dann bloß mit der Hülle zerbalgen, innerhalb derer aber der Lebenskern unversehrt bleibt." "Wenn es dereinst vonnöten sein wird, so werde Ich schon von neuem Menschen erwecken und werde ihnen alles kundgeben, was hier geschehen ist und was die Welt zu erwarten hat um ihrer unverbesserlichen Bosheit willen." (jl.ev01.216,13-14)

Ist die Neuoffenbarung die Erfüllung des von Jesus einst versprochenen 'Trösters'?

Christus hatte der Menschheit vor seiner Himmelfahrt einen Tröster verheißen. In der Neuoffenbarung ist dieser 'Tröster' vom Herrn für die heutige Menschheit wie folgt erläutert worden: "Was Ich Meinen Jüngern versprach als den Tröster, welchen Ich ihnen senden würde, das lag schon in diesen von Meinem Lieblingsjünger Johannes aufgezeichneten Worten. Meine Jünger verstanden sie nicht; aber ihr, die ihr jetzt schon so ziemlich geschult und vorbereitet seid, Meine Lehre zu begreifen und zu fassen, wie Ich sie verstanden und auch ausgeübt sehen möchte, ihr könnt in diesen hinterlassenen Worten (der Neuoffenbarung d. Vf.) den Tröster finden, der euch erleuchten, erheben und stark machen kann gegen alles Kommende, wie auch einst Mein Geist die Jünger bestärkte, um ihre künftigen Schicksale mit der zu ihrer Mission notwendigen Seelenstärke zu ertragen." (gm.pred.025,19)

Dem Ratsherrn Nikodemus hat Jesus vorausgesagt, daß in der Zeit nach seinem Erdenwandel bis zur Zeit, da der Tröster in Form der "wahren und großen Licht- und Lebenslehre" kommt, "es wenig Licht unter den Menschen auf Erden geben wird" (jl.ev07.054,05-06).

Warum sollte eine Lehre der jeweiligen Reife der Hörer entsprechen?

"Die (Menschen) müssen denken lernen, dann suchen und selbst finden." "Die Weltmenschen gefallen sich in der Welt, und so muß (für diese) eine Gotteslehre auch ganz weltlich aussehen, wenn sie bei den Menschen Anklang finden soll." "Und so werden wir bei den Menschen dieser Erde (z. Z. Jesu, d. Vf.) auch noch lange Zeit hin mit der vollen Wahrheit nicht so geschwind herauskommen können." (jl.ev06.204,02-04)

Ahnte oder wußte Jesus voraus, daß seine Lehre verändert und falsch ausgelegt würde?

Jesus sagte im Kreise seiner Apostel voraus, daß seine Lehre im Laufe der Zeit durch Abänderungen des Evangeliums und durch falsche Auslegungen verdunkelt werden würde. "Daß Meine Lehre bei allen Nationen in den späteren Zeiten nicht so rein verbleiben wird, wie sie nun aus Meinem Munde zu euch gekommen ist, das kann als etwas ganz Bestimmtes schon zum voraus angenommen werden." "Aber der innere Geist wird dennoch verbleiben." (jl.ev05.120,06)

Wer verfälschte die Lehren Jesu? Warum bzw. wozu?

"Besonders die Gemeindevorsteher", heißt es an anderer Stelle, wo Jesus in der NO die Menschen unserer Zeit anspricht, "fingen an, Meine Lehre, da sie ihnen als die reinste Wahrheit aus den Himmeln zu kleine Zinsen trug, zu verdrehen und mit dem alten Unsinn zu vermengen." (jl.ev10.025,04)

"Sie haben Meinem Urlicht aus den Himmeln eine Grube gegraben, um es darin vor den Augen der Menschen zu verbergen und sie in der Finsternis zu ihrem Weltnutzen zu erhalten." (jl.ev10.025,08 u. 10)

Warum sorgte Jesus mit seiner göttlichen Macht nicht früher für eine Bereinigung der Evangelienverfälschungen? Für welchen Zeitpunkt wurde eine Klärung verheißen?

"Es ist leicht einzusehen, daß so etwas (die Bereinigung des Evangeliums, d. Vf.) nicht in einem Moment geschehen kann, sowenig wie die Nacht urplötzlich dem vollen Tag weichen kann, sondern es muß in dieser Welt alles seine Zeit haben." (jl.ev10.025,08 u. 10)

Deshalb werden "in gar später Zeit knapp vor einem großen Gericht Seher erweckt und zugelassen werden, welche die kurze, schwere Mühe haben, die sehr unrein gewordene Lehre zu reinigen" (jl.ev06.176,10).

Wie werden Endzeitpropheten die Lehre Jesu erneut geoffenbart bekommen? Entsprechen Lorbers und Mayerhofers 'innere Stimme' dieser Vorhersage?

"Die Arbeiter in Meinem Weinberg werden nicht durch große Wundertaten, sondern allein durch das reine Wort und die Schrift wirken, ohne eine andere auffallende Offenbarung zu bekommen als nur die des inneren, lebendigen Wortes im Gefühl und in den Gedanken in ihrem Herzen." (jl.ev06.176,10)

"Wenn tausend und nochmals nicht ganz tausend Jahre von nun an (von der Lehrtätigkeit Jesu an, d. Vf.) verflossen sein werden und Meine Lehre ganz in die schmutzigste Materie begraben sein wird, so werde Ich wiederum Männer erwecken, die das, was hier (bei den Jüngern, d. Vf.) verhandelt wurde und geschehen ist, ganz wortgetreu aufschreiben und in einem großen Buche (die NO umfaßt 25 Bände, d. Vf.) der Welt übergeben, der dadurch vielseitig die Augen wieder geöffnet werden." (jl.ev04.112,04)

Wie realistisch beurteilte Jesus, wie seine Lehre von den Weltmenschen aufgenommen würde?

"Daß aber diese Meine Lehre von der eigentlichen Welt, die nicht sterben wird (d. h. sich stets gleichbleiben wird, d. Vf.), allezeit Anfechtungen erleben wird, das weiß Ich um eine Ewigkeit schon voraus." (jl.ev02.172,08)

Für wen sind Jesu Neuofffenbarungen und Bibelenthüllungen vor allem gedacht und gegeben? Für wen nicht?

In diesem Zusammenhang wird dann vom Herrn auf das Evangelium vom Sämann hingewiesen und gesagt: "Für alle, welche durstig nach Lebenswasser lechzen werden, sind sie (die Kundgaben, d. Vf.) gegeben." "Um diesen also die Evangelien, die mit mehr als sieben Siegeln verschlossen sind, zu öffnen und durch diese Bücher den Weg zu Mir und Meinen Himmeln anzubahnen, sende Ich euch diese Erklärungen." (gm.pred.036,24)

"Nur für Meine wahren Kinder dieser Erde gebe Ich diese Lehre..." "Die echten Kinder der Welt aber lasset und rufet sie nicht." (jl.ev06.151,03 und jl.ev06.151,11)

"Denn also verkehrt sind die Sinne der Menschen, daß ihnen das größte Wunder des durch einen geweckten Seher und Wortknecht gegebenen lebendigen Wortes so gleichgültig ist, wie nur immer eine andere alltägliche Erscheinung auf der Welt." (jl.him2.106)

"Die meisten Lebenswanderer bleiben lieber in den Tälern ihres Tierwesens, als daß sie sich einmal die Mühe nahmen, einen Berg zu besteigen, um da wenigstens die Aussicht zu einem wahren Menschen zu bekommen." (jl.him2.361)

[Anm. d. Hg.: re. Hand Ausführlichere, differenziertere und mit zahlreichen Originaltexten versehene Neuoffenbarungs-Literatur ]



Die Kirchen und die Neuoffenbarung


Inhaltsübersicht:


Halten die christl. Kirchen göttl. Neuoffenbarungen überhaupt für möglich?

Sowohl die evangelische als auch die katholische Kirche lehnen Offenbarungen, die eine neue bzw. zusätzliche Heilsbotschaft verkünden, ab. Die evangelische Kirche lehnt jede Offenbarung überhaupt ab. Gemäß dem Ausspruch Luthers 'Sola scriptura' ('nur die Heilige Schrift') lehrt sie, daß die Heilsoffenbarung mit dem Neuen Testament ihren Abschluß gefunden habe. Die katholische Kirche gibt (unter Bezugnahme auf Lk.17,21 | Joh.06,45 | Joh.14,15ff.; Joh.16,12-15; 1 Kor.14,01 .05, 19 ff. )zu, daß nach Christus noch Offenbarungen stattfinden werden. Die katholische Kirche nennt solche Offenbarungen 'Privatoffenbarungen', die mehr an einzelne gerichtet seien, nicht an die gesamte Christenheit. Die heilsnotwendige christliche Offenbarung sei aber zur Zeit der Apostel abgeschlossen gewesen. Es sei gesagt worden, daß Gott durch seinen Sohn jetzt am Ende der Tage zu uns gesprochen habe" (Hebr.01,02). Daß ferner Paulus (1. Kor.10,11) und Petrus (2 Petr.03,03, vgl. 1 Petr.04,07) und 1 Joh.02,18 von den 'letzten Zeiten', dem 'Ende der Tage', ja von der 'letzten Stunde' gesprochen haben. Diese Aussagen der Apostel sind keine brauchbare Grundlage für die ablehnende Haltung der Kirchen, weil die Christen im ersten Jahrhundert es als ein Dogma betrachteten, daß noch zu ihren Lebzeiten der Untergang der Welt eintreten werde. Das beweist u. a. der zitierte Text des Hebraerbriefes (hebr.01,02): "Jetzt am Ende der Tage", und des Korintherbriefes (1 Kor.10,11), "daß wir das Ende der Zeiten erleben...... Die Zeit ist kurz bemessen." (1 Kor.07,29) Mit der Zeit mußte man schließlich den Irrtum der Apostel eingestehen.

Verhieß Jesus seinen Jüngern weitere Offenbarungen bis zum Weltende?

Jakob Lorber wurde vom Herrn mitgeteilt, daß er zu seinen Lebzeiten auf Erden seinen Jüngern gesagt habe, "daß Ich fürderhin bis ans Ende der Welt Meine Boten aus den Himmeln sende, auf daß von den argen Weltkindern Mein Wort nicht vertilgt und zu sehr verunglimpft werde. Aber auch diese (Boten) werden um Meines Namens willen mehr oder weniger verfolgt werden". (jl.ev10.115,09)

Kündigte Jesus schon zu Lebzeiten an, wann und wozu er seine gesamten Lehren und Taten unverhüllt und allgemeinverständlich wiederoffenbarenwerde?

"Nach Mir bleibt die Himmelspforte gleichfort offen, und es wird das, was wir hier (mit den Jüngern, d. Vf.) verhandeln, nach weit mehr als tausend Jahren ebenso von Wort zu Wort können vernommen und (von Lorber, d. Vf.) aufgezeichnet werden, als ginge das alles vor den Augen derer vor sich, die nahe 2000 Jahre (!) nach uns die Erde betreten." (jl.ev03.015,06)

"Damit nicht alle Menschen verlorengehen, so habe Ich bestimmt, daß von nun an einzelnen wie einst Meinen Jüngern Mein Wort und Meine Lehre unverfälscht zukommen soll, nicht verschleiert wie in den Propheten, sondern klar und verständlich, wie Meine Jünger einst die Völker lehrten." "Ich will jetzt den Ungläubigen die Augen öffnen und den Buchstabenauslegern Meiner Bibel den eigentlichen Sinn erklären." (gm.pred.026,23)

Welche Voraussetzungen waren für neue Offenbarungen nötig? Was bewirken sie?

Daraus geht klar hervor, daß die Behauptung der Kirchen, die Offenbarung sei mit der Botschaft Jesu und den Aposteln abgeschlossen, unzutreffend ist. Erst wenn sich der Erkenntnishorizont der Menschheit erweitert haben wird, "dann erst werden größere Offenbarungen und genauere Bestimmungen zugelassen..." "Wer die Offenbarung dann als wahr annimmt und danach handelt, der kommt auch bald zu stets hellerem Erkennen und zum wahren selbständigen freien Leben." (jl.ev06.204,09-10)

In den vergangenen 1900 Jahren hat die Menschheit geistige Fortschritte gemacht, und sie braucht jetzt eine kräftigere geistige Nahrung. Im Evangelium sind nur Bruchstücke der Reden Jesu dargeboten, und die Auslegungen liegen - wie die bibelkritischen Forschungsergebnisse zeigen - überaus im argen. Die Verwirrung und die Verfälschung der Lehre Jesu könnte kaum noch größer sein. Andererseits haben sich die Kirchen mit ihrer Lehre, der gesamte Text des Alten und des Neuen Testaments müßte ausnahmslos wörtlich geglaubt werden, nach dem Aufkommen der Naturwissenschaft schwerstens in Mißkredit gebracht. Die katholische Kirche hat im Fall Galilei (17. Jh.) bezüglich der wörtlichen Auslegung der Bibel das Vertrauen in ihre Exegeten besonders bei den gebildeten Katholiken stark erschüttert. Aber auch Luther hat sich nicht anders verhalten. Als Kopernikus die These aufstellte, daß die Erde sich um die Sonne drehe und nicht umgekehrt, ereiferte er sich darüber: "Dieser Narr will nun die ganze Astronomie umkehren." Und Melanchthon wollte "den gemeingefährlichen Unsinn von Staats wegen verbieten" lassen.1

Wie beurteilten die Urchristen das Prophetenamt im Vergleich zu Bischöfen?

In der ersten Zeit des Christentums war - wie die altchristliche Literatur beweist - die Anerkennung des Prophetenamtes eine Selbstverständlichkeit. So schreibt Paulus: "Alle Schrift, von Gott eingegeben, ist nutze zur Lehre, zur Strafe, zur Besserung, zur Züchtigung in der Gerechtigkeit, daß ein Mensch Gottes sei vollkommen, zu allem guten Werk geschickt" (2 Tim.03,16-17)

Die Propheten werden in der Literatur des ersten Jahrhunderts vor den Bischöfen genannt. Die Aufgabe der Bischöfe war damals noch nicht leitender, sondern untergeordneter Art. Sie waren Gehilfen der Presbyter und Ältesten. Der Ausdruck Episcopus (das lateinische Wort 'Aufseher' für Bischof) stammt aus der antiken Gemeindeverwaltung. Der Episkopus war der Stadtkämmerer, und eine ähnliche Funktion hatten die Episkopi auch in den christlichen Gemeinden. Die im 2. Jahrhundert n. Chr. abgefaßte ''Didache' = 'Lehre der zwölf Apostel' sagt ausdrücklich: "Die Propheten sind eure Hohenpriester" (Didache 13,3)

Im 1. Brief an die Korinther erklärt Paulus: "Die einen bestimmte Gott in der Kirche fürs erste zu AposteIn, wie andere zu Propheten" (1 Kor.12,28).

Aus welchen Gründen erklärte die Priesterhierarchie, es gebe keine weiteren Offenbarungen durch Propheten mehr?

Als sich später die Priesterhierarchie herausbildete, rückten die Bischöfe an die erste Stelle. Zu dieser Zeit wurde dann verkündet, daß es keine neuen Offenbarungen Gottes mehr geben werde. Die sonderbare Ansicht, Gott habe nach den Aposteln die Offenbarungen an die Menschheit eingestellt, haben nach Ansicht von Prof. Walter Nigg "lediglich diejenigen Theologen vertreten, die die begreifliche Furcht hegten, durch die prophetische Wirksamkeit könnten ihre Paragraphen durcheinander geraten". 2

Berechtigen Lehrunterschiede zur Ablehnung von Neuoffenbarungen?

Der Einwand, die Neuoffenbarung stelle manches anders dar, als es die Kirchen lehren, ist kein Argument für die Ablehnung dieser Kundgaben. Heute "besteht bei den Gelehrten, die sich mit der Exegese und der Bibelforschung befassen, die einhellige Meinung, daß manche Stellen des Neuen Testaments nicht identisch sind mit den abhandengekommenen Originalschriften. Davon sind heute auch die katholischen Wissenschaftler überzeugt, wenn das auch in Kirchenblättern dem katholischen Volk nicht so deutlich gesagt wird. Schon Paulus spricht im Brief an die Galater davon, daß "manche euch verwirren wollen und das Evangelium Christi verfälschen" (gal.01,07)

Warum wurde das Volk über Einschiebungen, Weglassungen und Textveränderungen in den Evangelien nicht aufgeklärt?

Daß das Evangelium Einschiebungen, Weglassungen und Textveränderungen erfahren hat, geben heute nach dem Konzil auch katholische Bibelgelehrte unumwunden zu. So schreibt z. B. der katholische Theologieprofessor Geiselmann: "Die heutige Fassung des Evangeliums ist sicher mehrmals redigiert worden."3

Pater Norbert Lohfink S. J. berichtet, daß es bereits den gelehrten Mönchen des Mittelalters nicht entgangen sei, daß das Neue Testament unechte Texte enthalte. Aus diesem Grund durfte ja das Neue Testament jahrhundertelang von Katholiken nicht gelesen werden. Die katholischen Gelehrten wußten das alles längstens, nur durften sie vor dem Konzil es nicht wagen, darüber offen zu reden. Wie Pater Lohfink mitteilt, bildete sich deshalb unter den theologischen Fachgelehrten "eine Geheimlehre aus" 5. (!)

Bis zum Jahre 1962 bestand die katholische Kirche gegenüber ihren Gläubigen darauf, daß sie glauben, daß die Bibel irrtumsfrei ist. Wegen der vereinzelten Abweichungen der Neuoffenbarung von den Lehren der Kirchen besteht somit kein Grund, die Neuoffenbarung nicht als göttliche Offenbarung anzuerkennen. Gott läßt sich von Kirchenmännern nichts vorschreiben. Sein Geist weht, wo er will und wann er will. Im übrigen hat das römische Ex-St.-Offizium auf Hans Küngs Unfehlbarkeitsbuch in der Erklärung 'Mysterium Ecclesiae'(1973) ausdrücklich bestätigt, daß die Dogmen 'situationsbedingt unvollkommen, verbesserungsfähig, ergänzbar, ersetzbar sind".6 Diese gewichtige Erklärung der Glaubenskongregation sollten sich katholische Leser dieser Schrift stets vor Augen halten.

Ist Jakob Lorber ein echter Prophet Gottes?

Die zentrale Frage in diesem Zusammenhang ist, ob Jakob Lorber ein echter Prophet ist, der gewürdigt wurde, eine Offenbarung Gottes an die Menschen der Endzeit niederzuschreiben? Außer den vorgelegten naturkundlichen Voraussagen Lorbers ist auch seine geistige Haltung zu prüfen. Nach (joh.07,17) und 18 wird von einem wahren Propheten gefordert: "Wer aus sich selbst (d. h. aus seinem irdisch Menschlichen) redet, sucht seine eigene Ehre. Aber wer die Ehre dessen sucht, der ihn gesandt hat, der ist wahrhaftig, und bei ihm findet sich keine verwerfliche Selbstsucht." (joh.07,17 f.)

Das Gesagte trifft auf Lorber in vollem Umfang zu. Man vermag sich kaum einen demütigeren, anspruchsloseren und zurückgezogener lebenden, unauffälligeren Menschen vorzustellen als Jakob Lorber. Obwohl er das wohl bedeutendste religiöse Werk aller Zeiten geschrieben hat, trat er nach außen hin überhaupt nicht in Erscheinung. Er suchte keinerlei öffentliche Anerkennung und keine materiellen Vorteile. Seine Einstellung zu seinem Auftrag und seinem Werk geht aus einem Brief hervor, den er am 21. April 1848 an seinen Freund Anselm Hüttenbrenner schrieb: "Die Welt will mir nichts geben, und dessen bin ich froh."

In der Neuoffenbarung wird zudem als Charakteristikum eines Propheten festgestellt, daß "die echten Propheten stets in Armut einhergehen werden" (jl.ev06.179,03). Und des weiteren: "Der echte Prophet wird nie selbstsüchtig sein, und jeder Hochmut ist von ihm fern." (jl.ev03.204,12) An anderer Stelle wurde bereits bemerkt, daß ein Mensch in einer Stadt eines zivilisierten Landes kaum dürftiger durchs Leben gehen kann, wie dies bei Lorber der Fall war. Selbstsucht und Hochmut lagen diesem harmlosen Manne so fern wie einem unmündigen Kinde.

Für jeden Wahrheitssucher, der die Neuoffenbarung liest, wird es deutlich werden, daß Lorber mit einem Charisma ausgestattet war, und daß das, was ihm im Laufe von 24 Jahren täglich diktiert wurde, ein Geschenk des Himmels, ein echter Quell göttlicher Botschaft und - wie es in der NO heißt - "der Schlüssel zum Verständnis des Evangeliums ist".

Lorber ist mit Leichtigkeit von so manchen wichtigtuerischen und habgierigen Scharlatanen, die sich "Vatermedien" nennen, zu unterscheiden. Leider werden zahlreiche harmlose und kritiklose Menschen von diesen falschen Propheten in ihren Bann gezogen, irregeleitet und, wie genügend Vorkommnisse beweisen, auch finanziell ausgebeutet.

Wann kommt der Zeitpunkt, daß auch autoritätsgläubige Kirchenchristen nach Wahrheit außerhalb der Kirchen suchen?

Obwohl es nach dem oben Gesagten ganz evident ist, daß Jakob Lorbers Kundgaben eine göttliche Botschaft sind, läßt sich leicht vorstellen, daß diese unverfälschte Weisheit, welche neue Horizonte eröffnet und manchen theologischen Staub hinwegfegt, viele stört, und daß insbesondere das strenge Urteil und das der auf Abwege geratenen katholischen Kirche verkündete Schicksal folgenschwer in die erstarrten und selbstgerechten Vorstellungen der Hierarchie fallen wird. Die Neuoffenbarung macht allzu deutlich, daß die katholische Kirche und die Lehre Jesu nicht in jedem Fall dasselbe sind".

In der Neuoffenbarung ist vorausgesagt, daß "wenn das Bedürfnis nach Lebenswahrheit am Ende ein stets allgemeineres wird und die Menschen sich mit dem puren Autoritätsglauben, der immerfort ein Grund zum finsteren und trägen Aberglauben ist, nicht mehr begnügen, dann es auch an der Zeit ist, ihnen ein großes und greifbares Lebenslicht voll Klarheit und Wahrheit zu geben" (jl.ev08.162,18).

Hat der neue geistige Wind aus den Himmeln mit Widerständen zu rechnen? Was sollte die Kirche tun?

Daß Widerstand gegen die durch Lorber vom Herrn gegebene Offenbarung aufkommen wird, ist nach den Erfahrungen, die alle Propheten machen mußten, sicher. Es ist in der Neuoffenbarung vorausgesagt, daß der Widerstand mit dem zunehmenden Bekanntwerden der Offenbarung wachsen wird. Aber es ist auch gesagt, daß bereits "der geistige Wind" bläst. "Er kommt von den Himmeln, um eure mit allerlei schlechten Dünsten geschwängerte geistige Luft zu reinigen." In der Tat durchzieht der geistige Wind der Neuoffenbarung in zunehmendem Maße die Herzen vieler Leser. Sie erkennen mit Staunen, wie diese Offenbarung Gottes Heilsplan in seiner ganzen Tiefe aufschließt und daß dieser viel umfassender ist, als Priester sich das je vorzustellen vermochten. Hier wird das Wort "Gott ist die Liebe" in seiner wahren Bedeutung spürbar. Die Neuoffenbarung ist göttlichen Ursprungs, und deshalb verkündet und fordert sie lauterste Gottes- und Nächstenliebe, sowie unabdingbar das Tatchristentum. Die Eindringlichkeit der Mahnungen an die Menschen unserer Endzeit ist wahrhaft zu Herzen gehend.

Daß das Prophetische sich zur Zeit in der Welt zu regen beginnt und dies seine gottgewollte Bedeutung im Heilsplan hat, ist einsichtigen Theologen nicht entgangen. Sie erkennen, daß der Boden für einen neuen Samen aufgebrochen ist.

So ist z. B. bemerkenswert, was Dr. Norbert Lohfink vom Päpstlichen Bibelinstitut in Rom in einer Vortragsreihe 'Propheten gestern und heute' hierzu (ohne Bezugnahme auf Jakob Lorber) sagt: "Wenn wir zu den Menschen gehören, die sich um unsere Welt Sorge machen, dann ist doch in dieser Welt nichts bedrückender als Gottes Schweigen. Und hier begegnen wir einem Menschen, den die Stimme Gottes getroffen hat." "Ziehen wir die Grenze des Prophetischen nur nicht zu eng, dann werden wir ihm schon auch in unserer Zeit begegnen. Und wir wissen auch nicht, in welchen ganz neuen Formen es vielleicht schon in zwei Jahrzehnten zu unserer aller Überraschung auftreten wird ... Je mehr die Kirche bereit ist, auf die Propheten, die Gott sendet, einzugehen, desto dringlicher wird für sie die Unterscheidung der Geister, und die ist wahrlich nicht leicht. Aber zugleich sollten wir, mindestens im christlichen Europa, uns immer wieder sagen, daß uns an sich das durchaus unchristliche Mißtrauen gegen die Propheten in den Knochen steckt." "Wir müssen aber damit rechnen, daß solche Propheten vielleicht Botschaften haben, die innerhalb unserer Kirche hätten ergehen müssen, aber wegen unserer eigenen sündigen Selbsteinkapselung dort nicht ergehen konnten. Was können wir dann tun? Wir dürfen uns nicht schämen, auch zu diesen Propheten zu gehen und von ihnen zu lernen." "Unsere Versuchung ist immer wieder, nicht uns den Propheten, sondern die Propheten uns anzugleichen." (!) "Wir leben oft unter dem quälenden Eindruck, daß Gott in unserer Welt schweigt. Die Propheten lassen uns nicht los, weil sie den Anspruch erheben, sie hörten Gott sprechen. So kommt alles darauf an, daß es heute wieder Propheten gibt"7

Ist die Kirche bezüglich der Beurteilung von Offenbarungen unfehlbar?

Der bekannte Konzilstheologe Prof. Karl Rahner S. J. stellt fest, daß die Kirche bezüglich der Beurteilung von Privatoffenbarungen keinesfalls unfehlbar ist. (Siehe hierzu die Erklärung der römischen Behörde 1877 ASS M. S. 509 ff.) Grundsätzlich gilt für Rahner: "Hat Gott geredet, und steht diese Tatsache fest, das heißt, ist sie nur in genügender Weise bezeugt, dann ergibt sich für mich ohne weiteres die Pflicht des Hörens, des Gehorsams und des Glaubens, sofern nur irgendwie der Inhalt mich betrifft." "Grundsätzlich kann der Geist Gottes jedes Glied der Kirche auf sie einwirken lassen und ihr sagen, was er von ihr verlangt, welches Gebot der Stunde er ihr auferlegt."8 Ähnlich äußerten sich auch evangelische Theologen.)

Welche Reaktionen wird die zunehmende Ausbreitung der NO auslösen?

Das sind sehr beeindruckende Stellungnahmen, die manches vorschnell gefaßte Urteil über den Propheten Jakob Lorber verändern könnten. Auf die führenden Kreise der Kirche werden sie aber schwerlich Einfluß nehmen. Die seit Jahren feststellbaren repressiven Maßnahmen des Vatikans lassen keinen Zweifel über die in der Kurie herrschenden Tendenzen offen.

"Je mehr Meine Lehre (der NO, d. Vf.) Boden gewinnt, desto mehr werden sich Hindernisse gegen sie auftürmen, denn sie greift viele in ihrem materiellen und noch mehr in ihrem geistigen Wohlleben, in ihrer bis jetzt gewohnten Denkart an." (gm.pred.017,12)

"Noch manche werden Steine auf Meine Lehre werfen, Steine harter Worte, die unter ihrer Last die sanfte Lehre der Liebe erdrücken sollen. Doch fürchtet nicht, daß sie siegen werden." (gm.pred.017,11)

Ähnelt die Aufgabe Lorbers der des biblischen Propheten Amos?

Ein Prophet ist immer ein Mann des Umbruches. Das gilt sowohl für die Kirchen als auch für die weltlichen Dinge. Wie Amos seinerzeit zum Gerichtspropheten in Samaria wurde, so wird es Jakob Lorber für unsere Zeit sein. Amos sagte damals im Auftrag Gottes den Priestern bittere Wahrheiten (Amos.05,11-23). Das mochten sie nicht hören und sagten zu ihm: "Seher, gehe und pack dich fort ins Land Juda! Iß dort dein Brot, dort magst du prophetisch reden. In Bet-EL aber wirst du nicht noch einmal prophetisch reden, denn ein Heiligtum des Königs ist dies hier und ein Reichstempel."

Heute ist es nicht anders. "Sie lieben Mein Licht nicht", wurde Lorber vom Herrn, betreffend die heutigen Priester, gesagt (jl.ev03.225,09).

Wie soll anderen Menschen der Weg zum gleichen Ziel gezeigt werden?

Damit möglichst viele Menschen von der Neuoffenbarung Kenntnis erhalten, wird allen, die für die Verbreitung der Neuoffenbarung geeignet erscheinen, dort folgendes gesagt: "Tragt aus allen Kräften dazu bei, euren Mitmenschen den Weg zu dem gleichen Ziel zu zeigen, dann sind Meine Worte an euch nicht verschwendet." (gm.pred.047,17)

Wird die kath. Kirche die Neuoffenbarung wie frühere Gottesworte verfälschen oder unterdrücken können?

Während in früheren Jahrhunderten die katholische Kirche die Offenbarungen stets in ihrem Sinne veränderte oder unterdrückte, wird sie im Falle der Neuoffenbarung deren Verbreitung unter den Menschen nicht verhindern können, weil - wie der HERR Lorber ausdrücklich sagte - "...das für diesmal und fürderhin allemale nicht in Meiner Ordnung liegt". "Zur rechten Zeit wird Mein Wort schon zu allen kommen, die danach verlangen werden in ihrem Herzen." (jl.him2.276,11)

"Mein Werk wird ungehindert ans Tageslicht treten als ein großer Magnet, der alles an sich ziehen wird." (jl.him1.099,12)




Die Kundgaben der Neuoffenbarung über die Evangelisten und deren Evangelien


Inhaltsübersicht:

Waren die Evangelienschreiber direkte Augen- und Ohrzeugen Jesu?

Johannes-Evangelium

Matthäus-Evangelium

Lukas-Evangelium und Apostelgeschichte

Die Textquellen der Evangelien

Veränderungen

  • Warum sind trotz Leitung durch den Hl. Geist Fehler möglich?


    Waren die Evangelienschreiber direkte Augen- und Ohrzeugen Jesu?

    Die Neuoffenbarung gibt nicht nur Aufschluß über den richtigen Text und den Sinn der Botschaft Jesu, sondern sie macht auch Angaben über die Evangelisten. Bezüglich der Verfasser der einzelnen Evangelien gehen die Meinungen der Forscher weit auseinander. Die evangelischen Theologen sind fast alle der Auffassung, daß keiner der Evangelisten ein Augen- und Ohrenzeuge gewesen ist. Die katholische Kirche hält dagegen den Evangelisten Johannes für den Lieblingsjünger Jesu. Diese Auffassung wird durch die Neuoffenbarung bestätigt.

    War der Verfasser des Johannes-Evangeliums ein Ohrenzeuge Jesu?

    Während manche Autoren dem Johannesevangelium jede Bedeutung absprechen 10", wird in der NO gerade dieses Evangelium als das zuverlässigste bezeichnet. Klemens von Alexandrien (3. Jh.) hat richtig geurteilt, wenn er das Johannesevangelium "das geistige Evangelium", "das Kernstück, den Höhepunkt, das Allerheiligste des Neuen Testamentes" 11 nennt. Johannes berichtet über die verschwiegenen Gespräche Jesu mit Nikodemus und macht genaue örtliche Angaben, die nur ein Augenzeuge wissen kann.

    Wegen der wenigen einleitenden Sätze, die etwas philosophischen Charakter haben, sind manche Kritiker dem Irrtum erlegen, Johannes sei ein Hellenist. Wie aus der NO hervorgeht, stammen diese Sätze des Evangeliums Johannes aus dem Munde von Jesus. Im übrigen sind diese wenigen Verse kein Grund, den philosophischen Charakter des Johannesevangeliums überzubetonen.

    [Anm. d. Hg.: Hand nach rechts s. auch Das Evangelium nach Johannes]

    Wer war der Evangelist Johannes?

    In der Literatur werden zuweilen bezüglich der Person des Evangelisten Johannes die abwegigsten und abenteuerlichsten Thesen aufgestellt. Der katholische Autor Paillard meint: "Der Vater des Johannes leitete ein Fischereiunternehmen und beschäftigte mehrere Tagelöhner. Die Familie war anscheinend recht vermögend und hatte Verbindungen zu den höchsten Kreisen Jerusalems." 12 Aus der NO erfahren wir dagegen, daß Johannes der Sohn ganz armer Leute war, die ihre Kinderschar fast nicht zu ernähren vermochten. Im einzelnen wird hierzu gesagt: "Josephs Kinder, sowohl die eigenen als auch die aufgenommenen, befanden sich in der größten Armut und sind Mir zumeist nachgefolgt. Darunter war eben auch Johannes, der sich viel im Hause des Josephs aufhielt und ein Lehrling in diesem Hause war. Denn sein Vater war noch bedürftiger als Joseph selbst und gab daher seinen Sohn dahin, damit er die Kunst Josephs erlernen möchte. Er erlernte sie auch und war ein recht geschickter Zimmermann und Schreiner zugleich, und wußte auch mit dem Drechseln umzugehen. Zudem hatte er die Maria, wie Mich und das ganze Haus Josephs ungemein lieb, und Maria konnte (später) keinen besseren und getreueren Händen anvertraut werden als eben diesem Sohn des Zebedäus." (jl.schr.032,04)

    Welche Lehren und Taten sollte Johannes mitschreiben?

    Obwohl Johannes während der Lehrtätigkeit Jesu über alle Vorgänge und Reden Jesu genau im Bilde war, hat er nur weniges aufgezeichnet. Es wurde ihm (von Jesus) ausdrücklich gesagt, daß er nur das Wichtigste niederschreiben solle: "Da schrieben denn auch Johannes und Matthäus das Evangelium nieder, aber nur die Hauptpunkte unter Hinweglassung der meisten Nebenumstände." (jl.ev06.148,20) Johannes fragte zuweilen, ob er das gerade Gehörte notieren dürfe, worauf er einmal die Antwort erhielt: "Laß das gut sein. In jener Zeit (d. h. zur Zeit Lorbers, d. Vf.) werde Ich, so es notwendig sein wird, solche Dinge durch den Mund neuerweckter Knechte, Seher und Propheten den Menschen, die eines guten Willens sind, offenbaren lassen." "Du wirst neben dem Wichtigsten Meines Lehramtes auf dieser Erde in dem von dir geschriebenen Evangelium noch bezüglich der außerordentlichen Lehren und Taten anführen, daß Ich gar vieles gelehrt und getan habe, was nicht in diesen Büchern geschrieben steht; und wurde man solches auch in Büchern aufschreiben, so würde die Welt d. h. die Menschen, es nicht fassen." (jl.ev10.157,02 f.)

    Warum sollten die Evangelisten nicht alle Lehren Jesu niederschreiben?

    Bemerkenswert ist der aufschlußreiche Nachsatz, in dem klargestellt wird, daß die Menschen den Inhalt nicht begreifen wurden. Der verstümmelte und deshalb sonderbare Text des uns vorliegenden Johannesevangeliums (Joh.21,25), der besagt, daß die Welt die Bücher (räumlich) nicht fassen könnte, erfährt durch die NO eine sinnvolle Ergänzung und Erklärung. An anderer Stelle der NO ist die Verständlichmachung dieser Textstelle durch Hinzufügung des Wortes 'noch' abgerundet worden. Der vollständige und sehr sinnvolle Text lautet somit dahingehend, daß die Menschen der damaligen Zeit das, was Jesus seinen Jüngern an Geheimwissen mitgeteilt hatte, nicht zu fassen vermocht hätten. "In jetziger Zeit aber ... ist die Kulturstufe der Menschen und ihr Verstandesleben ein ganz anderes als einst in jener Zeit." (gm.pred.003,15) "Meine Jünger waren noch wie unmündige Kinder, die anfangs von Mir und Meinem Reich nicht die hohen Begriffe fassen konnten, wie später nach dem Überkommen Meines Geistes." "Wenn nun Meine Jünger noch so fragen konnten, so könnt ihr euch denken, wie erst die anderen, minder Eingeweihten dachten." (gm.pred.047,03)

    Wann und wo verfasste Johannes sein Evangelium und seine Offenbarung?

    Johannes verfaßte auf der Insel Patmos auch die "Geheime Offenbarung". Er war damals schon über hundert Jahre alt und wurde von einem Freund, der seinen griechischen Namen abgelegt hatte und sich auch Johannes nannte, im Schreiben unterstützt (jl.ev11.264,01)

    Johannes schloß nach Angaben der NO sein Evangelium ab "nahe gerade um die Zeit als Jerusalem von den Römern zerstört wurde" (70 n. Chr., d. Vf.). Johannes, der schon über hundert Jahre alt war, schrieb dann "seine Gesichte unter dem Titel 'Offenbarung des Johannes' aufs Pergament" (jl.ev11.263,04). [Anm. d. Hg.: Hand nach rechts s. auch Offenbarung des Johannes - kurze, und re. Hand sehr umfassende Auslegung ]

    Aus welchen Quellen schöpfte vermutlich das heutige Matthäus-Evangelium?

    Bezüglich des Matthäus-Evangeliums rätseln die Forscher, wer die Person des Verfassers gewesen ist. Man hat erkannt, daß das Matthäus-Evangelium in seiner jetzigen Fassung aus älteren Elementen zusammengefügt ist und zwar nehmen viele an, daß dem Verfasser dieses Evangeliums das Markus- Evangelium und daneben eine unbekannte Quelle, die allgemein als Q bezeichnet wird, vorgelegen haben. Diese These nennt man die Zweiquellen-Theorie. Die Meinungen über diese Theorie gehen auseinander. Manche Autoren behaupten, sie sei herrschende Meinung, andere treten aber dieser Auffassung entgegen. Nach der Darstellung von Paillard sind sich die modernen Forscher darüber einig, daß die Zweiquellentheorie "gar zu einfach ist." 13.

    [Anm. d. Hg.: Hand nach rechts s. auch: Evangelium nach Matthäus]

    Wer verfasste das Ur-Matthäus-Evangelium lt. Neuoffenbarung?

    Es sollen die verschiedenen Ansichten hier nicht weiter besprochen werden, weil uns die NO in diesem Fall die erschöpfende Auskunft gibt. Sie besagt, daß Matthäus ehedem an einer Großzollstelle am Galiläischen Meer "als ein Schreiber im Dienste der Römer stand" (jl.ev09.114,01). (Dieser Matthäus, der nur ein unselbständiger Schreiber an einer Zollstelle war und nebenbei ein Gasthaus betrieb, ist nicht zu verwechseln mit dem selbständigen Steuereinnehmer [Zöllner) Matthäus.) "Er ist dann von Mir aufgenommen worden, als Ich ihn bei Meiner Reise nach Kis in einer Mittelstation zwischen Kapernaum und Kis antraf, weshalb Mir auch der Vorwurf gemacht wurde, Ich gehe mit Zöllnern und Sündern umher." "Da aber dieser Matthäus gut bei der Feder war und sich von Mir nicht trennen wollte, so ward er von Mir als Schreiber aufgenommen, aber nur mehr für die Tatsachen, während Mein Johannes das Wort, d. h. was Ich lehrte, aufzuzeichnen hatte, und Matthäus mitunter weniger geistige Teile Meiner Lehre und Predigten für sich aufzeichnete, dieselben jedoch allezeit bei Gelegenheiten von Johannes korrigieren ließ; denn Matthäus hatte für Tatsachen ein gutes Gedächtnis, aber für die Lehre ein schwaches.

    Von Meinem Familienverhältnis wußte er, solange er mit Mir umherging, sehr wenig, und was er wußte, teilten ihm bei Gelegenheit Jakobus, Simon und Johannes mit, was er sich jedoch nicht auf der Stelle aufzeichnete, sondern erst einige Jahre nach Meiner Auferstehung, als er statt des Judas Ischariot zum Apostel gewählt wurde.

    Dieser Apostel Matthäus selbst, als der Evangelist, hatte sein Evangelium ganz ordentlich und richtig zusammengestellt und machte dann damit seine Reise in die südöstlichen Gegenden Asiens.

    Es haben sich aber dann in Jerusalem, in Galiläa, in Samaria, dann in Tyrus und Sidon 5 Matthäusse hervorgetan, und es schrieb ein jeder ein Evangelium Matthäi, darunter das zu Sidon erschienene unstreitig noch das annehmbarste war. Die andern vier wurden bei der großen Kirchenversammlung zu Nicäa, als mit diesem gar nicht wie auch untereinander nicht übereinstimmend, als apokryph verworfen, und das Sidonische als möglichst echt erhalten. Und so ist auch dieses teilweise apokryph, obschon der Schreiber sich alle erdenkliche Muhe gab, die Sache so wahr als möglich darzustellen.

    Er selbst schrieb eigentlich - statt diesem einen - vierzehn Evangelien, je nachdem ihm irgend die Sache von angeblichen Augenzeugen bekanntgegeben wurde. Aus diesen vierzehn schrieb er dann ein fünfzehntes, das nach der Beurteilung vieler Sachkundiger als das wichtigste und wahrste erklärt wurde; und dieser Pseudo-Matthäus, der eigentlich l'Rabbas hieß, ist der Schöpfen des heutigen Matthäus-Evangeliums. Das wirkliche aber befindet sich heutzutage noch in einer großen Bücher- und Schriftensammlung einer bedeutenden Bergstadt Hinterindiens." (jl.ev11.241,01-242,04)

    Jesus hatte dem Apostel Matthäus folgendes vorausgesagt: ein anderer, der in deinem Namen schreiben wird, wird dich ersetzen und seine Schrift wird bleiben." (jl.ev10.157,06) Uns liegt also das Evangelium des Pseudo-Matthäus, der l'Rabbas hieß und unter dem Pseudonym 'Matthäus' schrieb, vor.

    Wer war l'Rabbas, der Verfasser des heutigen Matthäus-Evangeliums?

    Von ihm wird in der NO folgendes gesagt: "Der Pseudo-Evangelist Matthäus war zwar ein vollkommen ehrlicher, die Wahrheit suchender Mann, und er war höchst eifrig im Forschen nach der Wahrheit dessen, was da geschah, ungefähr zwanzig Jahre lang, bis er sein Evangelium zusammenzustellen und zu schreiben anfing. In dieser Zeit war im Judenland kein Apostel von Mir anzutreffen, obschon es an anderen Zeugen für diese Zeit nicht sonderlich fehlte. Wie es aber bei solchen Gelegenheiten schon zu gehen pflegt, so wußten gar viele Menschen aus all den vielen Orten, die Ich besuchte, Verschiedenes von Mir zu erzählen; gewöhnlich aber nur das, was sie selbst in ihren Orten von Mir gehört und erlebt haben. Und so ist es denn auch begreiflich, daß es einem l'Rabbas, wie auch vielen anderen Evangelisten, selbst beim redlichsten Willen unmöglich war, über alles von Mir Getane, Gelehrte und an Mir Vollbrachte vollkommen ins klare zu kommen."

    "Man wird hier fragen: Warum Ich denn nicht selbst solche Menschen heller erleuchtet habe, damit sie dann imstande gewesen wären, nur die vollkommen reine Wahrheit auf das Pergament zu bringen? Ich sage, daß Ich bei ganz ehrlichen Menschen, die dieses Bestreben hatten, es an dem auch nie habe fehlen lassen. Was aber später die schon selbstsüchtig gewordene Welt aus solchen ehrlichen Überlieferungen gemacht hat, dafür kann Ich nicht, da jeder Mensch seinen vollkommen freien Willen hat. Daß Ich es nie an Sichtungen habe fehlen lassen, zeigen euch seit sozusagen Meiner Zeit all die großen Versammlungen, denen durch Meinen Geist die Aufgabe gestellt war, die eingeschlichene Lüge von der Wahrheit zu scheiden und sie zu verwerfen vor der ganzen Gemeinde. Da das Unkraut aber allerorten unter dem Weizen wucherte, gelang es ihnen nicht, dasselbe völlig zu vertilgen." "Und so geschehen auch in dieser Zeit (Lorbers, d. Vf.) wie hier - und auch anderenorts - gar gewaltige Sichtungen, und der Feind der Wahrheit wird gegen sie nichts mehr auszurichten imstande sein. Ich baue nun großartige Dämme gegen jede Flut der Lüge und stelle den wahren Felsen Petri auf, den die Pforten der Hölle nicht überwinden werden." (jl.ev11.262,03-263,01)

    Wer verfasste das heutige Lukas-Evangelium?

    Über Lukas und sein Evangelium erfahren wir aus der NO ebenfalls viele interessante Einzelheiten. "Was sein Evangelium anbelangt, so ist es eine Tatensammlung, die durch sein Forschen sowohl in als auch um Jerusalem über Mich und Meine Taten und Lehren durch verschiedene Menschen zustande gekommen ist. Er selbst hat sie hernach in seiner Art und Weise geordnet und in Kapitel und Verse eingekleidet, wobei er sich ganz natürlicherweise nicht an die Zahl der Kapitel und Verse eines andern Evangeliums hat binden können; daher bei ihm so manches in einem ganz andern Kapitel und in anderen Versen vorkommt, als bei den andern Evangelisten, was ein jeder von euch beim Vergleich der angezeigten Parallelstellen erfahren kann.

    [Anm. d. Hg.: Hand nach rechts s. auch Evangelium und Apostelgeschichte des Lukas]

    Wie und wann kam das Lukas-Evangelium zustande?

    Was seine Persönlichkeit betrifft, so war er ein Formenmaler und Zeichner (Designer), mit welchen Produkten seiner Hand er die Weber-, Tuch- und Teppichmacher versehen konnte; auch die Zeichnungen der jüdischen Schals und Vorhänge rührten häufig von seiner Hand her. Daneben war er auch ein Schriftmaler und auch Schreiber (Calligraph), besonders so jemand etwas vollkommen schön und regelmäßig geschrieben haben wollte, verstand und sprach Griechisch, Lateinisch und Hebräisch und konnte zur Not auch in den anderen Sprachen, die um Juda herum gang und gäbe waren, sich mitteilen und verständlich machen.

    Zudem war er, wie es dergleichen mehr Menschen gibt und gegeben hat, ein erpichter Neuigkeitskrämer und erkundigte sich daher um alles, was besonders zu Meiner Zeit geschah und unter den Menschen viel Redens und Aufhebens machte. Er hatte seine Freude daran, den vielen neugierigen Menschen, mit denen er im Verkehr stand, etwas außerordentlich Neues erzählen zu können, wobei er durchaus keinen Eklektiker (strengen Prüfer) machte, sondern ihm war das nächste Beste recht, wenn es nur den Schein des Außerordentlichen hatte.

    In der ersten Zeit ist bei seinem Erzählen auch vieles, besonders in Ermangelung wirklicher Daten, auf seinem eigenen Grund und Boden gewachsen. Erst in der Zeit, als der Apostel Paulus Mein Wort in Griechenland hie und da gepredigt hatte, ward er von seinem Freunde Theophilus, der auch in Griechenland wohnte, ernstlich aufgefordert, über Mich verläßliche Erkundigungen einzuziehen, sie aufzuzeichnen und sie ihm dann zu übersenden. Er, Theophilus, habe über den gewissen Nazaräer sowohl von seiten der Juden als auch von Griechen so Verschiedenartiges gehört, daß er daraus nicht klarwerden könne, was so ganz Eigentliches an diesem Menschen sei. Es frage sich aber, ob er entweder ein überirdisches Wesen oder gleich nur ein in mannigfacher Weisheit aus den Büchern wohlerfahrener Mensch sei.

    Als Lukas dieses Schreiben in Jerusalem in seine Hände bekam, nahm er sich der Sache erst ernstlicher an und erkundigte sich über alles, was besonders Meine Person und Lehre betraf, bekam aber das, was er aufschrieb, nicht leichtlich aus dem Munde Meiner wirklichen Jünger in Erfahrung, sondern zumeist von andern auf mich und Meine Lehre haltenden Menschen, die Mich zum Teil persönlich gekannt, zum größten Teil aber von Meinen Jüngern Kunde über Mich erhalten hatten. Denn zwischen Meinem Dasein als Mensch dieser Erde und der Vollendung des Evangeliums Lukas verstrichen füfunddreißig Jahre (Niederschrift also anno 68), nach welcher Zeit er dasselbe erst an seinen Freund Theophilus nach Griechenland absenden konnte; welches Evangelium dann dieser Theophilus mit seinen Aufzeichnungen verglich.

    Wie kam die Apostelgeschichte durch Lukas zustande?

    Wie es aber mit seinem Evangelium steht, so steht es noch mehr mit seiner Apostelgeschichte, die er ebenfalls auf Aufforderung seines Freundes Theophilus aufs Pergament brachte, und zwar erst in seiner letzten Lebenszeit also in einer Zeit, in der sich nicht einer Meiner ersten Apostel und Jünger mehr in Jerusalem befand. Auch diese Apostelgeschichte bekam in den Händen seines Freundes so manche Abänderung und selbst die von ihm im Judenlande zusammengebrachten Daten waren vielseitig Dichtungen solcher Jünger und Ausbreiter meines Wortes, die häufig ohne innere Berufung sich als solche den Menschen vorstellten, und ein jeder aus ihnen das Bessere wissen wollte.

    Wie zuverlässig und authentisch sind die Niederschriften des Lukas bzw. Theophilus?

    So geschah es denn auch, daß sowohl in dem Evangelium des Lukas, wie noch mehr in seiner nachträglichen Apostelgeschichte, Dichtungen und Übertreibungen vorkamen, von denen Meine wirklichen Apostel und Jünger selbst wenig oder nichts wußten; denn sie hielten sich in Jerusalem sehr wenig auf und hatten ihr Wesen mehr in Galiläa, Samaria und in den andern, von Jerusalem weiter entlegenen Landschaften. (jl.ev11.272,06)

    Welche Teile des Lukas-Evangeliums sind unrichtig?

    Wenn ihr nun dieses wisset, so werdet ihr wohl einsehen, daß das gewisse Erdbeben und die Finsternis bei Meinem Kreuzestode, die eröffneten Gräber im Tale Josaphat, Meine Himmelfahrt auf zwei sich widersprechenden Bergen, wie auch die gewisse Sendung des Heiligen Geistes zum allergrößten Teile ein Werk der damaligen Phantasie Meiner verschiedenartigen Anhänger und Verehrer sind, und auch sogar sein müssen, indem der verläßlichste aller Evangelisten (Johannes), der noch bei jeder wichtigsten Gelegenheit zugegen sein mußte, von alledem keine Erwähnung tut. Auch gibt Lukas nicht kund, ob er selbst bei der Ausgießung des Heiligen Geistes zugegen war oder nicht.

    Sein Evangelium und seine Apostelgeschichte waren bei der großen Kirchenversammlung in Nicäa auch ganz nahe daran, als apokryph erklärt zu werden. Aber die abendländischen Bischöfe sträubten sich dagegen, und somit war auch alles vom Lukas Geschriebene als authentisch erklärt, und dieser Lukas besteht denn heutigentags noch unter der Zahl der glaubwürdigsten Evangelisten, und wird von ihm bis zur Stunde noch mehr Aufhebens gemacht als von Johannes." (jl.ev11.272,07-273)

    "Warum hätte Ich denn sollen bei Meinem Tode die Sonne gänzlich finster machen, und das volle drei Stunden hindurch? Und wäre das der Fall gewesen, so müßte in jener Zeit die Sonne auch in anderen Ländern nicht geleuchtet haben, was die Schriftkundigen jener Völker sicher aufgezeichnet hätten. So aber wissen sich sogar die römischen Geschichtsschreiber einer solchen Begebenheit nicht zu erinnern. Es müßte die Sache demnach nur in Jerusalem ihre Geltung haben, daß durch Meine Zulassung selbst alle anwesenden Menschen auf drei Stunden lang blind geworden sind, und es müßte Johannes allein sehend geblieben sein, weil er von solch einer Sonnenverfinsterung keine Kunde gibt.

    Wie es sich aber mit der Sonnenverfinsterung verhält, so verhält es sich auch mit Meiner in dieser Welt erscheinlichen Himmelfahrt; denn wo sollte denn wohl dieser Himmel sein, in den Ich aufgefahren bin?! Oder wohin sollte der Allgegenwärtige fahren, um den Menschen dadurch anzuzeigen, wo Er eigentlich zu Hause ist?!

    Ich meine aber, daß Ich in der ganzen Unendlichkeit überall gleich zu Hause sein werde, da Ich in allem und jedem das Urbelebungs- und Erhaltungsprinzip bin und ohne Mich nirgends etwas ist und besteht!" (jl.ev11.273,04/274)

    Wie aus dem Zitat aus dem Kapitel "Der Erdenweg Jesu" hervorgeht, löste sich der Körper von Jesus in seine Atome auf und war plötzlich nicht mehr sichtbar. Er kam, wie es im jl.ev07.129,09 heißt "in Sein völlig Göttliches".

    "Wollet darum euch nicht ärgern über diesen Mann ob mehrerer Unrichtigkeiten, die in seinen Schriften vorkommen, denn fürs erste war nicht er von allem der eigentliche Schöpfer, sondern vielmehr seine nachträglichen Korrektoren, von denen Ich euch mehr als ein ganzes Dutzend anführen könnte. Und fürs zweite war er besonders in seinen späteren Zeiten voll guten Willens und voll Ernstes, der Nachwelt möglichst die volle Reinheit in seinen Schriften zu hinterlassen. Allein dafür kann er nicht, was die späteren habsüchtigen Gemeindevorsteher aus dem Evangelium gemacht haben. Sie haben Unkraut in seinen Weizen gesät, welches mit dem Weizen aufging." (jl.ev11.274,05)

    Woher bezogen Markus, Lukas und Matthäus ihre Textquellen?

    "Ich will deswegen weder Lukas, Markus noch Matthäus richten; denn sie haben sich zu ihrer Zeit zum wenigsten die Mühe gegeben, aus dem vielen schon vielfach Verunstalteten Meiner Lehre das Reinste und Beste herauszusuchen. Aber was die materiellen Fakta anbelangt, da haben zum Teil sie selbst gedichtet und zum größten Teile mußten sie dann doch am Ende aus dem etwas nehmen, was sie aus dem Munde solcher Menschen vernommen haben, die da oft genug dreist vorgaben, daß sie von diesem und jenem Augen und Ohrenzeugen waren. Darauf verglichen sie das mit den ihnen bekannten Stellen aus den alten Propheten und fanden es übereinstimmend, was sie geschrieben haben, und damit war für sie das Kriterium für die Wahrheit dessen, was sie niedergeschrieben haben, vollkommen fertig und gültig.

    Hand nach rechts s. auch Evangelium des Markus

    Welche Veränderungen erfolgten nachträglich an den Evangelien?

    Wenn es mit diesen Evangelien noch bei dem geblieben wäre, so wäre es allerdings noch um vieles besser, als es jetzt ist; denn in diesen Evangelien stand viel zuwenig des Wunderbaren, des Grausamen und des Schrecklichen für die Menschheit, daher man es später für notwendig befunden hat - besonders zum Teil unter den Judenchristen, Griechen und Römern, schon hundert Jahre vor der großen Kirchenversammlung zu Nicäa, - viele Beisätze zu machen, besonders jene, die stark nach Wundern riechen, und die ein stark strafgerichtliches Gesicht haben, um Mich als den Beglücker der Menschen, der den Menschen nichts so teuer ans Herz gelegt hat als die Liebe und Wahrheit, gerade zum Gegenteile zu machen." (jl.ev11.275 f.)

    Wann und wie wurde in den Evangelien aus dem barmherzigen und liebevollen Jesus ein unerbittlicher Richter?

    "Das Meiste und Schaudererregendste aber ist erst nach der großen Kirchenversammlung zu Nicäa sowohl von seiten der griechischen, noch mehr aber der römischen Oberbischöfe geschehen; denn sie haben sich alle Mühe gegeben, zum Teil aus dem heidnischen Tartarus und zum Teil aus dem alten jüdischen Scheol, dem jüngsten Gerichte, dem Fegefeuer und der Hölle die lebhaftesten Farben zu verleihen und haben aus Mir in einer Person den euch bekannten Äakus, Minos und Rhadamantus, die das jenseitige Richteramt über die Seelen der Verstorbenen führten, gemacht. Ich mußte demnach allerunerbittlichst und unbarmherzig alles richten, verdammen und auf ewig in die Hölle verfluchen, was sich nicht den Anordnungen und Befehlen des sogenannten 'heiligen Vaters' in Rom fügt.

    Ich meine, euch hiermit zur Genüge gesagt zu haben, daß weder Ich noch irgendeiner Meiner echten Evangelisten die Erfinder und Lehrer alles dessen sind und sein können. Denn Ich kann doch von Mir nicht selbst behaupten, daß Ich die höchste Liebe und Erbarmung bin und morgen die höchste Rachgier, unerbittlichste Unbarmherzigkeit und ewige Straf- und Martersucht gegen Meine Kinder wegen ihrer Vergehen, an denen sie grundursächlich oft nicht den hundertsten Teil der eigentlichen Schuld tragen. Ich bin ja nicht gekommen, um das, was verloren war, noch mehr verloren zu machen, sondern es in aller Liebe aufzusuchen und wieder an das Licht zu bringen, damit es nicht verloren gehe." (jl.ev11.246,01 f.)

    Warum verhinderte Gott die Evangelienverfälschungen nicht?

    Es drängt sich hier die Frage auf, weshalb Gott die Verfälschungen nicht verhindert hat. Diese Frage wird auch in der NO aufgeworfen und wie folgt beantwortet: "Warum habe Ich als allwissender und allmächtiger Gott und Herr es denn zugelassen, daß Mein reines, zu den Aposteln und sogar vielen anderen Menschen gebrachtes Wort von diesen und so vielen Evangelisten nicht selten auf die widersprechendste Art überliefert wurde, und daß von Mir gar wenig Wahrnehmbares dem entgegen unternommen wird?" "Diese Frage ist ebenso, als ob man Mich fragte, warum Ich auf dieser Erde nicht lauter Weizen, Korn und Gerste und edle Obst- und Fruchtbäume (und kein Unkraut) aus dem Boden der Erde wachsen lasse." (jl.ev11.251,05)

    "Wie es sich hier verhält, daß also alles seinen Nutzen und Zweck hat, so haben auch die vielen irr- und abergläubigen Menschen auf dieser Erde Nutz und Zweck, denn wären alle, wie sie auf die Welt kommen, schon einem Erzengel Raphael gleich erleuchtet, aber noch mit ihren trägen Leibern behaftet, so wurde auch kein Mensch sich rühren, über etwas nachzudenken und bemüht sein, die reine Wahrheit zu suchen und zu finden. Es träte da bald eine allgemeine Lethargie ein, da kein Mensch dem andern etwas nützen oder schaden könnte. So aber werden die mit einem helleren Verstande begabten Menschen erst durch die Dummen recht mit in den Eifer gesetzt, der Dummheit und der Finsternis, je mehr sich diese auszubreiten drohen, desto eifriger und energischer entgegenzutreten und haben dann eine große Freude daran, so sie durch ihren Eifer eine Menge Blinder auf den Weg des Lichtes gebracht haben. Und dazu taugen dann auch die sich im materiellen oder Buchstabensinne widersprechenden Evangelien; den reinen Geist enthalten sie dennoch, den ein jeder von Mir nur ein wenig Erleuchtete schon herausfinden kann. (jl.ev11.252,01)

    Was aber die sogenannte gemeine Menschheit betrifft, die in ihrer blinden Einfalt den Kindern gleich auch einen messingnen Tantes für einen vollen Dukaten annimmt, so schadet ihr das nicht; denn ihr wisset ja, daß es in Meines Vaters Hause gar viele Wohnungen und Schulen gibt, in denen solche hier geistig verarmte Seelen zu einem rechten Lichte gelangen können und auch werden. Und darin liegt auch der Grund, warum Ich mit den sogenannten verstand-, vernunft- und sinnlosen Statthalterschaften Gottes auf dieser Erde Geduld habe und trage. Aber es hat hier dennoch alles seine Zeit und Dauer." (jl.ev11.252,03)

    Wie erklären sich die Unterschiede zwischen den Evangelien von Lukas und Matthäus?

    "Lukas, wie auch der Pseudo-Evangelist Matthäus (l'Rabbas), haben ihre Evangelien eben nicht gar sehr viele Jahre nach Mir aufzuzeichnen angefangen, und sich aber dennoch in manchem derart verstiegen, daß am Ende unter ihnen selbst in so manchen ganz wichtigen Dingen der größte Widerspruch ans Tageslicht kommen mußte.

    Vom Prüfen war in jener Zeit ohnedies keine Rede; denn ein jeder Evangelist hatte seine gewissen Leser und Zuhörer und hat sich um einen andern Evangelisten wenig bekümmert und die Evangelisten selbst hielten sich auch nur an das, was sie niedergeschrieben hatten. Sie hatten sogar mitunter eine rechte Freude an dem, was der eine oder andere in seinem Evangelium (allein) besaß.

    So kümmerte sich denn auch l'Rabbas (Matthäus) wenig oder gar nicht um den nach dem achten Tage der Geburt im Tempel beschnittenen Jesus, und so auch nicht um die drei Weisen aus dem Morgenlande, um die Flucht nach Ägypten und den grausamen Kindermord durch Herodes in Bethlehem. L'Rabbas (Pseudo-Matthäus) hat solche Kunde zu Tyrus und Sidon erhalten und in seiner Art auch aufgezeichnet. Aber da er selbst, wenigstens ehedem, mehr Heide als Jude war, so kümmerte er sich auch wenig um die Beschneidung des Kindes Jesu, und so weisen diese beiden Evangelisten einen der merkwürdigsten Widersprüche unter sich auf, während sie in vielen anderen Stücken bis auf die Orts- und Zeitangabe miteinander harmonieren.

    Nach Lukas besteht sodann ein allen jüdischen Gesetzen und Gebräuchen vollkommen entsprechend beschnittener Jesus, der zu Bethlehem in einem Schafstalle geboren und nur von den Hirten begrüßt wurde, den Besuch von den drei Weisen aus dem Morgenlande gar nicht erhielt, und es nicht nötig hatte, nach Ägypten zu fliehen, sondern dafür ganz gemütlich nach Nazareth zurückzukehren, daselbst ganz ruhig sein zwölftes Jahr ohne irgendwelche Verfolgung von seiten des Herodes abzuwarten und dann mit seinen Eltern nach Jerusalem eine Wanderung zu machen.

    Bei Matthäus sehen wir Jesus in einem ordentlichen Hause zur Welt kommen, der von den Hirten nicht begrüßt wird, dafür aber von den drei Weisen aus dem Morgenland (von denen dem Lukas in seinem Evangelium nichts geträumt hatte, wie auch gar nichts von der Flucht nach Ägypten, nichts von dem grausamen Kindermord zu Bethlehem durch Herodes, und auch nichts von der Rückkehr Jesu aus Ägypten nach Galilaa unter dem Könige Archelaus)." (jl.ev11.277,05 ff.)

    Wie unabhängig voneinander schrieben die Evangelisten?

    Aus dem Hinweis, daß jeder Evangelist sich nur an das hielt, was er erfahren hatte, und sich um das, was andere geschrieben hatten, wenig kümmerte, laßt sich nun erkennen, daß dem Gelehrtenstreit, wer von wem abgeschrieben hat, die Grundlage entfällt. Die Evangelisten haben nicht voneinander abgeschrieben, wohl sind sie in dem einen oder andern Fall an dieselben Gewährsleute geraten, so daß gewisse Berichte sich demzufolge ähneln müssen. Das beweist, wie schnell Spekulationen auf Abwege führen.

    Welche Evangelien kommen der Wahrheit am nächsten?

    "Nun frage sich ein jeder: Welcher aus den beiden Evangelisten für sich ist da bei der Wahrheit geblieben? Die Antwort darauf lautet: An und für sich keiner, denn ein jeder gab nur von dem Kunde, von dem er reden gehört hatte. In Jerusalem getraute sich niemand, aus Furcht vor der Strafe, von der übermäßigen Grausamkeit des Herodes zu reden; zu Sidon und Tyrus, im damaligen Cölesyrien, aber haßte man Herodes mehr als den Tod und verschwieg seine Grausamkeit nicht, wie auch die Veranlassung nicht, die ihn zu dieser geführt hatte.

    In gleichem Maße würdet ihr bei genauer vergleichender Lesung der beiden Evangelien noch auf so manche gar bedeutende Widersprüche und Unebenheiten gelangen, die sich aber dennoch eher in einem gewissen Grade ausgleichen und berichtigen lassen als der jüdisch beschnittene und heidnisch unbeschnittene Jesus. (jl.ev11.278,03)

    Warum ist die Johannes-Evangeliums-Neuoffenbarung durch Lorber wichtig?

    Darum muß aber eben in dieser Zeit sowohl der alte und noch mehr der neue Unsinn in allem Mir Widersprechenden aus diesen Evangelien völlig ausgemerzt werden, und sogar Ich selbst mit ihm, auf daß das einzige und bleibend wahre Evangelium Johannes in sein vollstes Licht trete.

    Denn ein jeder wird es leicht verstehen und begreifen, daß Ich unter dem Gesichtspunkte dieser vier nun bestehenden Evangelien, auch so mancher Briefe des Paulus und der andern Apostel - für die Länge der Zeit nicht mehr bestehen kann, weil darinnen ein jeder vorkommende Widerspruch Mich vor den Gelehrten der Welt selbst zum Widerspruche macht - gleich also, wie bei den gegenwärtigen Christensekten, von denen auch jede Sekte ihren eigenen Christus hat, der sich die Freiheit nimmt, jeden andern Christus einer andern Sekte kreuz und quer zu verdammen." (jl.ev11.278,05-06)

    Warum sind trotz Leitung durch den Hl. Geist Fehler möglich?

    "Obschon die Evangelisten alles unter Leitung Meines Geistes geschrieben haben, so war aber ihr Wille dennoch ganz frei und so auch ihr Urteil und ihre Annahme darnach." (jl.ev11.296,01)

    [Anm. d. Hg.: re. Hand ausführlichere, differenziertere und mit zahlreichen Originaltexten versehene Literatur ]



    Das Schicksal des Evangeliums in der Obhut der katholischen Kirche


    Inhaltsübersicht:


    Bestätigen Ergebnisse der historischen Forschung die Richtigkeit und Zuverlässigkeit der Neuoffenbarungs-Angaben über die Evangelien?

    Durch die Kundgaben der Neuoffenbarung ist auf die Entstehung der Evangelien und deren weiteren Schicksale ein neues Licht gefallen. Viele irrige Theorien können beiseite gelegt werden. Von gravierender Bedeutung ist die Tatsache, daß die Mitteilungen der Neuoffenbarung von den willkürlichen und sinnentstellenden Abänderungen des Evangeliums durch die Bischöfe der ersten Jahrhunderte nach dem Zweiten Vatikanum endlich auch von katholischen Gelehrten öffentlich zugegeben werden dürfen. Die Ergebnisse der historischen Forschung bestätigen auch in diesem Fall die Richtigkeit und Zuverlässigkeit der Aussagen der Neuoffenbarung.

    Seit wann sind die Evangelien-Urschriften verschollen?

    Über den ersten christlichen Jahrhunderten liegt auf weite Strecken ein ziemliches Dunkel. Die Originale der Evangelien waren schon um das Jahr 200 alle nicht mehr vorhanden. "Auch im ersten Jahrhundert finden wir keine sicheren Spuren, daß die Urschriften noch vorhanden waren."14

    Aus welcher Zeit stammen die ältesten vollständigen Bibel-Abschriften?

    Die ältesten vollständigen Abschriften, die die Grundlage des Neuen Testaments bilden, stammen aus dem 4. Jahrhundert.

    Wieviele Fehler kamen in die Evangelien durch Abschriften?

    Bei der Anfertigung der Abschriften sind unzählige Abschreibefehler vorgekommen. Man schätzt ihre Zahl allgemein auf 250000, davon entfallen nach Angaben des katholischen Theologen Henri Daniel-Rops ca. 250 auf substantielle Variationen.15

    Zu welchen Zwecken erfolgten bewußte Verfälschungen?

    Unangenehme Tatbestände wurden zuweilen ins Gegenteil verkehrt. Als Paulus in Jerusalem mit Petrus und einigen anderen "maßgebenden Aposteln" eine harte Auseinandersetzung hatte, anerkannte er den Vorrang des Petrus nicht, sondern erklärt im 1. Galaterbrief 2, 5: "Doch gaben wir ihnen nicht einen Augenblick nach, daß wir uns etwa unterworfen hätten." In mehreren Codices, u. a. im Codex D (etwa aus dem Jahre 500) ist der Ausgang dieses Disputes genau umgekehrt dargestellt worden." 16 Man ließ in diesen Abschriften das Wort 'nicht' weg, um die um 500 bereits angestrebte Autorität der Päpste nicht in Frage zu stellen. (Diese Verfälschungen haben jedoch keinen Eingang in das heute vorliegende Neue Testament gefunden.)

    Warum wurden Widersprüche in den Evangelien vor dem Volk vertuscht?

    Daß die Evangelisten in zahlreichen Fällen bei Darstellung des gleichen Sachverhalts abweichend berichtet haben, wurde den Gläubigen nicht zum Bewußtsein gebracht, obwohl die divergierende Berichterstattung bereits der hl. Ambrosius, Bischof von Mailand im 4. Jahrhundert, in seinen Kommentaren zu den Evangelien besprochen hat.

    Sind die Evangelien wegen 'Inspiration durch den Hl. Geist' irrtumsfrei?

    Hier seien nur einige Beispiele angeführt, die zur Genüge beweisen, daß das Evangelium nicht auf irrtumsloser Verbalinspiration durch den Heiligen Geist beruhen kann.

    Der Todestag Jesu wird von den Synoptikern (Matthäus, Markus, Lukas) einerseits und von Johannes andererseits verschieden angegeben. Die Synoptiker berichten, daß Jesus an einem Samstag gekreuzigt worden sei, was ganz undenkbar ist, da dieser Tag auf einen hohen Feiertag fiel. Nach Angaben des Johannesevangeliums starb Jesus an einem Freitag.

    Bezüglich der Tageszeit der Kreuzigung heißt es bei Markus (mk.15,25): "Es war die dritte Stunde (9 Uhr), als sie ihn kreuzigten." Nach Angaben des Zeugen Johannes (joh.19,14) fand die Verurteilung Jesu durch Pilatus aber erst um die sechste Stunde (12 Uhr) statt.

    Die Zeitangaben über den Aufbruch der Frauen zum Grab am Ostertag sind ebenfalls völlig widersprachlich. Johannes schreibt: "Als es noch dunkel war" (joh.20,01; Markus dagegen: "Als die Sonne aufgegangen war" (mk.16,02).

    Nach Matthäus sahen die Frauen einen Engel auf dem weggewälzten Stein vor dem Grab sitzen (mt.28,22). Markus berichtet, daß die Frauen den Engel erst im Innern des Grabes sahen (mk.16,05).

    Aus den Aufzeichnungen des Lukas ist zu schließen, daß Jesus während seiner Lehrtätigkeit nur einmal in Jerusalem war, während er nach dem Johannesevangelium - in Übereinstimmung mit der NO - im Laufe von drei Jahren mehrfach dort war.

    Matthäus (mt.27,44) und Markus (mk.15,32) berichten, die beiden Mitgekreuzigten hätten Jesus geschmäht. Lukas sagt das Gegenteil. Nur einer habe Jesus gelästert, was der andere ihm verwies.

    Nach Lukas (lk.24,50-51) fand die Himmelfahrt Jesu bei Bethanien statt, laut der Apostelgeschichte (apg.01,11-12) auf dem Ölberg bei Jerusalem.

    Die abweichenden Aussagen über dieselben Ereignisse bestätigen das in der NO Gesagte, daß die Evangelisten nicht immer an zuverlässige Gewährsleute geraten sind.

    Seit wann dürfen auch kath. Bibelforscher die NO-Angaben über nachträgliche Text-Abänderungen zugestehen?

    Auch über die am Evangelium vorgenommenen Interpolationen und Abänderungen, wie sie von der NO geschildert werden, sind sich die Fachgelehrten schon lange einig. Das ist nicht neu, nur wurden diese Tatbestände dem Kirchenvolk verheimlicht. Schon der berühmte Bibelgelehrte Origenes (250 n. Chr.) war zu der Auffassung gelangt, daß manche biblischen Berichte erfunden wurden. 17

    Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil konnten endlich auch die katholischen Gelehrten der Wahrheit die Ehre geben und das öffentlich aussprechen, was sie längstens schon wußten. Bis dahin machte ihnen das die Enzyklika Leos XIII. (gest. 1903) und die übrigen Dekrete der katholischen Kirche unmöglich. Die erwähnte Antimodernisten-Enzyklika Leos XIII. 'Providentissimus Deus' lehrte, daß die Evangelien "mit unfehlbarer Wahrheit alles (!) aussprechen, was Gott ihnen (den Evangelisten) zu schreiben befahl, und zwar nur das, was er ihnen befahl" 18. Albert Schweitzer stellt zu diesen Methoden in lapidarer Kürze fest: "Statt der Wahrheit ihr Recht zu lassen,... wurde ihr ausgewichen, sie umgebogen oder zugedeckt." 19

    Noch im Jahre 1962 mußte Prof. Karl Rahner S. J. in Berücksichtigung der Lehren Leos XIII., Benedikts XV. und Pius' XII. in theologischen Lexiken schreiben, daß die Inspiration sich auf alle Teile der Schrift, und zwar auch auf diejenigen Aussagen, die nicht die Heilslehre, sondern naturkundliche Aussagen betreffen, erstrecke. (!) Das alles sei von Gott ausgesagt und irrtumsfrei! 20 Natürlich wußten die Experten Rahner, Brinkmann usw., daß in den Schriften des Neuen Testaments zahlreiche Widersprüche und Irrtümer enthalten sind. Diese Probleme mußten sie auf sophistische Weise lösen.

    Nach harten Kämpfen mit der Kurie kam dann nach langen Jahrhunderten auf dem letzten Konzil die Wende. Zahlreiche Bischöfe erklärten, daß die bisherigen Behauptungen aufgrund der wissenschaftlichen Forschungen unhaltbar geworden seien. So trug u. a. Kardinal König (Wien) auf dem Konzil eine ganze Reihe von historischen Fehlern vor, welche die Bibel enthält.21 Nachdem unbestritten war, daß nicht alle Texte zuverlässig sind, wurden dann die katholischen Exegeten in der Konstitution aufgefordert, vor allem im Alten Testament die Schilderungen historischer zu betrachten. Nun durften die katholischen Gelehrten offen sagen, was sie bisher wußten und gegen ihre Überzeugung in katholischen Lexiken anders darstellen mußten. In dem im Jahre 1972 herausgegebenen 'Herders theologischen Taschenlexikon' konnte Rahner nun schreiben: "Die Textkritik (niedere Kritik) bemüht sich, den ursprünglichen Wortlaut der biblischen Bücher auf Grund der handschriftlichen Überlieferung so genau wie möglich festzustellen. Dies ist notwendig, weil der Text beim Abschreiben zahllose Änderungen, sei es durch Fehler oder durch absichtliche Korrekturen erfahren hat." 22

    In der Neuauflage des Katholischen Bibellexikons, hrg. von H. Haus S. J., Einsiedeln 1968, fehlt nun der in den früheren Ausgaben enthaltene Satz: "Die Integrität der Evangelien steht in der Hauptsache fest."

    Prof Geiselmann erklärt jetzt unumwunden, daß die heutige Fassung des Evangeliums mehrfach redigiert worden ist.23

    "Das alles muß weg", sagte der Herr zu Lorber."Lassen wir der Wissenschaft ihren Spielraum, denn sie ist nun ein wirksames Feginstrument, um den Unrat aus der Welt zu schaffen..." (jl.ev11.279,02 f.)

    Fast hundert Jahre dauerte es, bis dieses Wort der Neuoffenbarung in der katholischen Kirche gegen den heftigen Widerstand der römischen Integralisten wahr wurde und es den katholischen Wissenschaftlern erlaubt wurde, bibel-kritische Forschungen zu betreiben und ihre Ergebnisse zu veröffentlichen.

    Wie mißbrauchte die kath. Kirche die Bibel zu Machtzwecken?

    Obwohl die Hierarchie um die Widersprüche und die am Evangelium vorgenommenen Manipulationen Bescheid wußte, forderte sie zwingend unter Androhung von ewigen Höllenstrafen, zu glauben, daß jedes Wort irrtumsfrei vom Heiligen Geist eingegeben worden sei und die Evangelien uneingeschränkt Irrtumslosigkeit beanspruchen. Durch die Fälschungen war aus der Frohbotschaft eine Drohbotschaft geworden. Der Gott der unendlichen Liebe wurde zum alttestamentarischen Rachegott, der wegen Verletzung kirchlicher Vorschriften ewige Höllenstrafen verhängt.

    Um zu verhindern, daß dem Volke Gottes beim Lesen der Bibel Zweifel kommen, verbot die Kirche jahrhundertelang das Lesen der Heiligen Schrift. In Spanien stand auf dem Besitz der Bibel sogar die Todesstrafe.24

    Dieser der Forschung bekannte Tatbestand ist bereits vor mehr als hundert Jahren Lorber in die Feder diktiert worden: "Das ganze Evangelium, wie auch die Bücher der Juden, hat Rom dem Volke auf das strengste verboten zu lesen und die Übertreter dieses Gebotes sogar mit dem Tode bestraft." (jl.ev11.282,01)

    Um Nachforschungen anhand der griechischen Kodizes des Neuen Testamentes zu verhindern, verbot die Universität Paris (Sorbonne) sogar das Studium des Griechischen. Dies wurde als Ketzerei angesehen und mit dem Tode bestraft.25 Die Verbote des Bibellesens wurden bis in das 19. Jahrhundert immer wieder eingeschärft.

    Noch um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert gab es nach einer Aussage des Jesuiten L. Billot (später Kardinal) im Jahre 1902 für Theologiestudenten kein Problem in der Bibelwissenschaft, weil es eine derartige Wissenschaft (in der katholischen Kirche, d. Vf.) gar nicht gab und nicht geben durfte. "Seit zwanzig Jahren", schreibt Billot, "lehre ich. Meine Studenten wissen überhaupt nicht, daß es eine biblische Frage gibt". 26

    Wie verhinderte die kath. Kirche Bibelkenntnisse bei Laien und Theologiestudenten?

    Eine weitere bemerkenswerte Bestätigung für den Geist der Regeln für die Ausbildung des Priesternachwuchses gibt eine Darstellung des während seiner Studienzeit im Priesterseminar mit dem späteren Papst Johannes XXIII. befreundet gewesenen Ernesto Buonaiuti. Er berichtet, daß keiner der Theologiestudenten das Neue Testament besitzen durfte. Es gelangte erst in ihre Hände, wenn ein wohlwollender Präfekt es ihnen beim Empfang der niederen Weihen schenkte.27

    Das Wort des Kirchenlehrers hl. Hieronymus (4. Jh.) "Wer die Heilige Schrift nicht kennt, kennt Christus nicht", durfte lange Zeit bis zum 20. Jahrhundert nicht zitiert werden. Heute dürfen auch Katholiken wissen, daß die Bibel Gottes- und Menschenwort zugleich ist. Um die ältere Generation nicht zu beunruhigen, wird darüber allerdings nicht oft und nicht besonders instruktiv geredet und geschrieben. Der Bruch im System wird von den meisten Gläubigen auch noch gar nicht wahrgenommen. Die dogmatische Konstitution 'Dei Verbum', die nach heftigen Kämpfen mit der Kurie schließlich als Kompromißformel zustande kam, hat sich in vorsichtigen Wendungen von der bisherigen Lehre abgesetzt. Prof. Hans Küngs Feststellung: "Lang ist in der Tat die Liste der Punkte, in denen Häretiker nachträglich recht bekommen haben"28, wird durch diesen durch die Zeitläufe erzwungenen Wandel wieder einmal mehr bestätigt.

    Welche Auswirkungen haben die repress. kath. Praktiken für ihre Wahrheitsglaubwürdigkeit?

    Der Schaden ist aber wohl irreparabel geworden. Die junge Generation - insbesondere die akademische Jugend - erkennt die fundamentale Bedeutung dieses Vorgangs, der die Frage der Wahrhaftigkeit der kath. Kirche ins Scheinwerferlicht stellt.

    Folgen anderer Art waren aber durch die Rechthaberei und den Gewissenszwang schon viel früher eingetreten. Die in der Zeit der Aufklärung (17.-18. Jh.) entstandenen Schriften stellten weitgehend eine Reaktion auf die Verabreichung des apologetischen Schlaftrunkes durch die Kirche dar. "Der Feind", sagt Amos N. Wilder, "sollte mit Verdummung, Aberglaube, Unwissenheit, Dogmatismus, mit allen Tyrannen der Seele und des Geistes gleichgesetzt werden."29 Demzufolge wurden die Arbeiten vom Rationalismus beherrscht und die Folgen sind bis in unsere Tage sichtbar geworden.

    [Anm. d. Hg.: re. Hand mehr über Bibel- und Wahrheitsverfälschungen durch Weltkirche ]




    Einzelvergleiche zwischen der Neuoffenbarung und den wissenschaftlichen Hypothesen


    Zusammenfassung: Neuoffenbarungen durch Prophet Jakob Lorber (1800-64) zu den Evangelien, ihren Verfassern, Entstehungsort und -Zeit, den daran erfolgten Änderungen, Verfälschungen und Fehlauslegungen. War Petrus je in Rom? Wo starb er? Vergl. mit Aussagen von Irenäus, Origines, Eusebius, Hieronymus, Papias, Euseb, Clemens von Rom, E. Hirsch, Paillard, D. Fr. Strauß Wrede, F. Ch. Baur, Arthur Drews.


    Die Neuoffenbarung bestätigt zwar manche Forschungsergebnisse der bibelkritischen Wissenschaft, wie insbesondere die Änderung der Evangelien durch die Kirchenmänner, was die Forschung als "Gemeindegut" bezeichnet. Diese schoß aber oft weit über das Ziel hinaus und verlor sich in haltlosen Spekulationen.

    Übereinstimmung besteht z. B., wenn E. Hirsch feststellt, daß das Lukas-Evangelium "laufend Besserungen, Streichungen und Ergänzungen erlebt" hat. 30 Wenn Lukas schreibt (Lk.01,03), er sei "allen Ereignissen von ihren ersten Anfängen an sorgfältig nachgegangen", so wird dieser Eifer durch die NO bestätigt. Die Prüfung der Glaubwürdigkeit seiner Gewährsleute konnte ihm aber kaum gelingen. Die NO läßt uns denn auch wissen, daß "vom Prüfen . . . keine Rede war" (jl.ev11.277,06).

    Auch katholische Theologen lassen heute keinen Zweifel offen, daß Lukas manche Vorgänge hewußt beschönigt oder gemildert hat. Paillard wirft Lukas eigenmächtig chronologische Änderungen und den Mangel an Ortsangaben vor. 31

    Irenäus, Origenes, Eusebius und Hieronymus berichten in den ersten Jahrhunderten, daß "Matthäus sein Evangelium in Judäa für Hebräer.. . für die vom Judentume übergetretenen Gläubigen schrieb . . . ehe er fortreiste und sie verließ" 32. Dies entspricht - wie oben berichtet - dem tatsächlichen Sachverhalt.

    Im Brief an die Kolosser (4, 14) schreibt Paulus: "Der geliebte Lukas, der Arzt". Daraus wurde ohne weiteres geschlossen, es handle sich um den Evangelisten Lukas. Aus der Neuoffenbarung ersehen wir, daß diese Annahme eine Fehlinterpretation darstellt. Bestätigt wird vielmehr durch die NO die Legende, er sei Maler gewesen. 33

    Wie stark die Meinungen der Forscher zuweilen von der Phantasie beflügelt worden sind, zeigen die folgenden divergierenden Ansichten. Paillard versteigt sich zu der jeder Grundlage entbehrenden Behauptung: "Sein (Lukas) Wortschatz zeugt von gründlichen medizinischen Kenntnissen, die sich auf Hippokrates, Dioskorides und andere Autoritäten stützen." 34

    Andere Theologen bestreiten diese brüchige Hypothese kategorisch. "Nach altkirchlicher Überlieferung aus dem 2. Jahrhundert", heißt es in der Schrift Sachkunde Religion, "soll der Verfasser, der Arzt, ein Reisebegleiter des Paulus sein. Der Verfasser ist jedoch weder medizinisch gebildet, noch kennt er die Theologie des Paulus gut." 35

    Aus der Sicht der NO ist den Ausführungen des katholischen Bibelwerkes Stuttgart zuzustimmen: "Erst die kirchliche Überlieferung des 2. Jahrhunderts (Irenäus, Kanon Muratori) nennt den Namen des Lukas, bezeichnet ihn als Arzt und identifiziert ihn mit dem Paulusbegleiter gleichen Namens. Doch wir dürfen solchen Hinweisen nicht allzuviel historische Beweislast aufbürden."36

    Über die Rolle, die der Evangelist Markus im Verhältnis zu den anderen Synoptikern gespielt hat, werden schon seit mehr als 200 Jahren die verschiedensten Vermutungen angestellt. Da die Evangelien des Matthäus und Lukas zahlreiche Perikopen enthalten, die auch Markus bringt, nehmen viele Wissenschaftler an, das Markus-Evangelium bilde die Grundlage und die anderen Evangelisten hätten bei ihm abgeschrieben. Gegen diese These wendeten sich bereits D. Fr. Strauß, Wrede und F. Ch. Baur im vorigen Jahrhundert; sie behaupten, nicht Lukas und Matthäus seien von Markus abhängig, sondern es sei genau umgekehrt. 37

    Wieder andere sehen in Markus einen "unbekannten Heidenchristen, der Palästina nur sehr schlecht kennt, also kein Augen- oder Ohrenzeuge" 38. Arthur Drews vertritt die radikale Hypothese: "Markus hat seine sämtlichen Geschichten ganz einfach aus dem Alten Testament herausgesponnen und mit Hilfe des Sternenhimmels zusammenphantasiert." Da Drews die Existenz Jesu leugnet, kann er zu keiner anderen Schlußfolgerung kommen.

    Wenden wir uns den alten christlichen Quellen zu, so finden wir bei Papias, dem Bischof von Hierapolis (gest. nach 120 n. Chr.), die Mitteilung, Markus sei der Dolmetscher des Petrus gewesen. Er selbst habe dies von dem Presbyter Johannes erfahren.39

    Der älteste Kirchenschriftsteller Euseb berichtet, Clemens von Rom habe gewußt, daß Markus zu Lebzeiten des Petrus geschrieben habe. Irenäus und Papias (2. Jh.) dagegen behaupten, er habe erst nach dem Tod des Petrus sein Evangelium verfaßt.

    Aus den zahlreichen sich widersprechenden Meinungen wird klargestellt, daß auf die Tradition kein Verlaß ist. Wir wissen aus den obigen Zitaten aus der NO, daß Markus der Sohn des Petrus war und unabhängig von anderen ein eigenes Evangelium geschrieben hat. Er hatte es nicht nötig abzuschreiben. Mit Recht fragt ein Forscher: "Wie kann er so lebendig wirken?" 40

    Markus gibt bestimmte Einzelheiten sachlich richtig wieder, die zeigen, daß er in Galiläa gewohnt hat. So schreibt er, daß wegen des Gedränges bei den Wunderheilungen ein Lahmer nicht in das Haus, in dem Jesus war, hineingetragen werden konnte: "Da deckten sie das Dach auf und schufen dadurch eine Öffnung und ließen die Bahre hinab." (Mk.02,04)

    Die NO berichtet, daß in Galiläa die Dächer der Hütten (von Häusern im heutigen Sinne kann nicht gesprochen werden) aus Schilf bestanden, das mit wenigen Handgriffen beseitigt werden konnte.

    Bibelkritiker des 20. Jahrhunderts wollen es besser wissen und betrachten die betreffende Stelle als einen Übersetzungsfehler. Ihre Denkkategorien zielen offenbar auf Eisenbetondecken und deshalb meint ein Autor, es müsse heißen: "Sie brachten ihn zum Dach hinauf." 41

    Bei der Betrachtung des Markus-Evangeliums müssen wir noch einmal kurz zurückblenden auf den Evangelisten Matthäus, weil zu dem im folgenden Gesagten ein Zusammenhang besteht. Es wurde ausgeführt, daß der Evangelist Matthäus nach Indien ging. Auf seiner Reise kam er in eine Stadt, "die damals Babylon hieß, obschon das alte Babylon ziemlich weit weg von dieser Stadt einen großen Schutthaufen bildete." (jl.ev10.161,02).

    Zu dem König dieses Landes hatte Matthäus ein gutes Verhältnis gefunden, durfte aber wegen des Einflusses der Priesterkaste das Evangelium nicht verkündigen. "Sieben Jahre später", heißt es dann wörtlich in der NO, "kam ohnehin Petrus mit seinem Sohn Markus zu diesem König und wurde ebenfalls gut aufgenommen." (jl.ev10.161,05) Auch Petrus wurde von diesem König vor der Wut der Baalspriester nachdrücklich gewarnt. "Petrus", heißt es dann weiter, "ließ sich zwar längere Zeit nicht dazu verleiten (die Lehre Jesu zu verkünden, d. Vf.), besonders da ihn auch sein Sohn und Gehilfe Markus ernstlich warnte." "Petrus ging nach ein paar Jahren dennoch einmal hinaus außerhalb der Stadt" und heilte Kranke. (jl.ev10.161,09-10) Er wurde daraufhin in einen kleinen Wald gelockt, und "in diesem Wald ergriffen die Priester Petrus, zogen ihm seine Kleider aus, erschlugen ihn und hängten ihn dann bei den Füßen an einem dürren Myrthenbaum auf." (jl.ev10.161,15).

    Es folgt dann eine bemerkenswerte Mitteilung. "Ich gebe euch hiermit das Wissen von dem, wo und wie der erste Apostel für diese Welt geendet hat. Also nicht in Rom, noch weniger in Jerusalem, sondern in der neuen Stadt Babylon, die später den sarazenischen Namen Bagdad erhielt." (jl.ev10.161,21)

    An anderer Stelle ist nochmals die obige Mitteilung bekräftigt, daß Petrus die Stadt Rom nie in seinem Leben gesehen hat (jl.ev11.246,04).

    Das stimmt überein mit dem 1. Petrusbrief 5, 13, wo es heißt: "Es grüßt euch die mit euch erwählte Gemeinde in Babylon und Markus mein Sohn."

    Obwohl die katholische Kirche strengstens den Glauben an den Buchstaben der Heiligen Schrift forderte, hat sie in diesem Fall, aus naheliegenden Gründen, die Ortsangabe "Babylon" in Rom umgedeutet.

    Die unabhängigen Wissenschaftler, die sich speziell mit der Untersuchung dieser Frage befaßt haben, sind in Übereinstimmung mit der NO zu dem Ergebnis gekommen, daß Petrus nie in Rom war.42




    Die Forschungen der liberalen Bibelkritiker


    Zusammenfassung: War Jesus lediglich ein Prophet, Zauberer, Essener, Sozialrevolutionär, Aufstandsführer? Existierte er evtl. gar nicht? Fehlschlüsse der historisch-kritischen Bibelforschung. Vergleiche der Offenbarungen durch Prophet Jakob Lorber (1800-64) damit. Aussagen von Zahrnt, A. Schweitzer, G. Bornkamm, F. Overbeck


    Die Modernisten-Enzyklika Pius' X. (1907) hatte bis Mitte unseres Jahrhunderts bei Strafe der Exkommunikation jede freie historische Bibelkritik durch katholische Gelehrte unmöglich gemacht. Die diesbezüglichen Veröffentlichungen trugen ausschließlich apologetischen Charakter.

    Die unabhängigen Forscher betreiben demgegenüber seit fast 200 Jahren die historische kritische Bibelforschung. Es wurde viel Geistesschärfe aufgewendet, um die Lehre Jesu gedanklich durchsichtig zu machen und die nachträglich im Evangelium vorgenommenen willkürlichen Veränderungen des Textes herauszufinden.

    Vielen Autoren kann der gute Wille zur Wahrheitsfindung nicht abgesprochen werden. In andern Fällen ist jedoch der tendenziöse und oft polemische Charakter der Erörterungen unverkennbar.

    Die Wissenschaftler haben zwar richtig erkannt, daß das Evangelium nachträglich verändert worden ist, aber sie sind bei der Ausmerzung der unechten Stellen weit über das Ziel hinausgeschossen. Mit dem Unkraut haben sie viel gute Frucht mit herausgerissen.

    Die ins Extrem getriebene historische Kritik hat ihre Grenzen nicht erkannt, so daß sie sich immer wieder selbst korrigieren mußte. Wenn Zahrnt darauf hinweist, daß es schwierig sei, "mit Sicherheit zu entscheiden, was aus dem nachösterlichen Glauben der Gemeinde stammt und was auf Jesus selbst zurückgeht" 43, so ist ihm beizupflichten. Nicht folgen können wir ihm, wenn er meint, daß "nur radikale Kritik zum Ziel führt" 44, und daß man auf diese Weise "ein kritisch gesichertes Minimum erhält" 45

    Was nämlich übriggeblieben ist bei dieser Methode, ist ein Trümmerhaufen gesprengter Fundamente des christlichen Glaubens. Der Begriff "Christentum" ist umfunktioniert worden in etwas, was mit der Lehre Jesu und seiner Person nur noch wenig gemein hat.

    Die Menschheit kann offenbar nur in Extremen leben. Einerseits herrschte bis vor kurzem in der Kirche ein strenger und enger Biblizismus, der die Unstimmigkeiten und Verfälschungen nicht ruchbar werden lassen wollte, andererseits ist bei liberalen Forschern oft eine geradezu herostratische Zerstörungslust festzustellen, die alles wie mit Säure zerfrißt, so daß schließlich das ganze Evangelium in einen Mythos aufgelöst wird.

    Es wird nicht begriffen, daß man es beim Evangelium mit einem "neuen literarischen Genus" zu tun hat, und daß man bei Jesus nicht die gleiche analytische Methode anwenden kann wie bei einer Biographie historisch bekannter Gestalten, wie Alexander d. Gr. oder Napoleon.

    Aus den Texten des Evangeliums kann man alles und nichts beweisen, wenn man sie einseitig auswählt und alle Stellen, die der aufgestellten Hypothese widersprechen, als unechte Interpolation erklärt.

    Diese willkürliche Art der Exegese wurde von einigen Autoren - wie in einem späteren Kapitel zu zeigen sein wird - in geradezu frevelhafter Weise praktiziert.

    In vielen Aussagen der Heiligen Schrift sah man nur Aberglauben, weil die Forscher für die metaphysische Tiefe der Heilsbotschaft blind waren. Zudem versuchten Fanatiker, sämtliche WunderJesu auf natürliche Weise zu erklären, weil nicht wahr sein konnte, was nicht wahr sein durfte.

    Der Standpunkt der extremen Kritiker des 19. Jahrhunderts, daß Jesus überhaupt nicht existiert hat, wird heute von fast keinem Gelehrten mehr geteilt.

    Im Laufe der Zeit wurde ein Konglomerat von Hypothesen aufgestellt, so daß es - wie Albert Schweitzer sagt - so viele Meinungen wie Professoren gibt.

    Jesus wurde zum Propheten, guten Menschen, religiösen Lehrer, zum sittlichen Vorbild, zum Essäer, Gammler, Narren, Sozialrevolutionär und zum Aufstandsführer gegen die römische Besatzungsmacht gemacht. Nur das, was er wirklich war, der Gottessohn und Erlöser, wird nicht zugegeben.

    Am 30. Oktober 1842 wurde Lorber hierzu gesagt: "Was alles haben die Menschen schon aus Mir gemacht! Wie oft wurde Ich (bereits zu Lebzeiten, d. Vf.) ein Betrüger, Volksaufwiegler, Faulenzer, Vagabund, Sonderling, Narr, Zauberer, ja sogar ein Diener Beelzebubs genannt. Selbst in dieser Zeit ( 19. Jh. und später, d. Vf.) geht es Mir auf Erden um kein Haar besser." (Hi II S. 1337)

    Zwar wurden durch die Forschungen neue Erkenntnisse gewonnen, aber ebensooft verfiel man neuen Irrtümern. Heute stimmen die Wissenschaftler in der Meinung überein, daß die historisch-kritische Forschung kein brauchbares Resultat erbracht hat. Günther Bornkamm - und er nicht allein - zieht das Resumee: "Am Ende dieser Leben-Jesu-Forschung steht die Erkenntnis ihres eigenen Scheiterns." 46

    Die Kritiker haben nicht beachtet, daß "alles, was tief ist, die Maske liebt" 47, und daß das Evangelium sowohl offenbart als auch verhüllt. "Die Wahrheit", betont die NO",wird den Menschen dieser Erde nur verdeckt gegeben werden." (Gr VI 204, 3)

    Deshalb erklärte Franz Overbeck, die Schriften des Neuen Testaments seien "besonders schutzbedürftig gegen Attentate ungewaschener Subjektivität ihrer Auslger." 48

    Der Text der Heiligen Schrift läßt sich nicht in der Weise sezieren, wie es die liberalen Kritiker während langer Zeit getan haben. In der NO finden wir zu diesem Problem eine sehr bemerkenswerte Kundgabe: "Wer durch pure Beobachtungen und nach den Urteilen seines Weltverstandes zur inneren, wahren Weisheit des Geistes aus Gott gelangen will, der irrt groß, gerät auf Abwege, die voller Abgründe sind, in die er in der Nacht seines Geistes nur zu bald und leicht fallen und sich gänzlich zugrunde richten kann." (Gr IX 100, 11)

    Wenn man an manche Vertreter der "Neuen Theologie" denkt, die sich als wahre "Partisanen des Atheismus" (Kahl) betätigen, dann erkennt man in dieser erschreckenden Entwicklung die Bestätigung der Richtigkeit der Aussage der Neuoffenbarung.

    Nicht verschwiegen werden kann, daß auch bereits katholische Theologen von dem Ungeist der Zersetzung infiziert sind.

    Eines dürfte unbestritten feststehen: Die wissenschaftliche Bibelkritik festigte nicht den Glauben, sondern zerstörte ihn; zumindest wurden unzählige Christen im Laufe langer Zeitläufe in zunehmendem Maße verunsichert.

    Albert Schweitzer läßt keinen Zweifel offen über den Mißerfolg der liberalen Bibelforschung, wenn er feststellt: "Diejenigen, welche gern von negativer Theologie reden, haben es im Hinblick auf den Ertrag der Leben-Jesu-Forschung nicht schwer. Er ist negativ." 49

    Diese sich seit zweihundert Jahren vollziehende Entwicklung ist für die heutige Situation der Entchristlichung der Welt von eminenter Bedeutung, so daß wir uns in einem späteren Kapitel mit den verschiedenen Theorien, die zum Teil durch die Massenmedien verbreitet wurden und viel Unruhe und Zweifel in die Herzen christlicher Menschen getragen haben, im einzelnen eingehender befassen werden.


    [Anm. d. Hg.: Hand nach rechts Ausführlicheres zum Thema:

    Bibelkritische Forschungsergebnisse im Lichte der Neuoffenbarung




    Quellennachweis, II. Teil


    1 FAZ vom 17. März 1973
    2 Nigg, Walter: Prophetische Denker, Zürich 1957, S. 32
    3 Geiselmann, Josef Rupert: Die Frage nach dem historischen Jesus, München 1965, S. 171
    4 Lohfink, Norbert: Bibelauslegung im Wandel, Frankfurt/M. 1967, S. 50
    5 Lohfink, Norbert: Bibelauslegung ... a.a.0., S. 56
    6 Küng, Hans: in FAZ vom 21. September 1974
    7 Das Wort 2/1971, S. 36 ff.
    8 Rahner, Karl: Visionen und Prophezeiungen, Freiburg i. B. 1958, S. 186
    9 siehe Kurt Eggenstein: Der unbekannte Prophet Jakob Lorber, Bietigheim/W. 1973, S. 109 u. 110
    10 Cadburry, Joel Henry: Dunkelheit um den historischen Jesus, in: Wer war Jesus von Nazareth? Hrsg. von Gerhard Strube, München 1972, S. 174
    11 Paillard, Jean: Vier Evangelisten - vier Welten, Wiesbaden 1961, S. 167
    12 Paillard, Jean: Vier Evangelisten... a.a.0., S. 185
    13 Paillard, Jean: Vier Evangelisten... a.a.0., S. 45
    14 Kammeier, Wilhelm: Die Fälschung der Geschichte des Christentums, Heft 1, 1940, S. 46
    15 Daniel-Rops, Henri: Jesus, der Heiland in seiner Zeit, (impr.) Innsbruck 1951, S. 36
    16 Kammeier, Wilhelm: Die Fälschung ... a.a.0., S. 63 u. 71
    17 Durant, Will: Cäsar und Christus, S. 693
    18 Deschner, Karlheinz: Abermals krähte der Hahn, Stuttgart 1964, S. 40
    19 Schweitzer, Albert: Aus meinem Leben und Denken, 1931, S. 118
    20 "Inspiration" in: Handbuch theologischer Grundbegriffe, Bd. I 1962, S. 719
    21 FAZ vom 3. Dezember 1965
    22 Herders theologisches Taschenbuch (1) hrsg. von Karl Rahner S. J. Freiburg i. B. 1972, S. 292
    23 Geiselmann, Josef Rupert: Die Frage nach dem historischen Jesus, München 1965, S. 171
    24 Heer, Friedrich: Gottes erste Liebe, München 1967, S. 95
    25 Jung, K. M.: Die Kultur aus der wir leben, 1958, S. 342
    26 M. D. Petre: Autobiography and Life of George Tyrell, Bd. I, London 1912, S. 60. Zitat bei Oskar Schroeder: Aufbruch und Mißverständnis, Köln 1969, S. 107
    27 Schroeder, Oskar: Aufbruch ... a.a.0., S. 197
    28 Küng, Hans: Die Kirche, 1969, S. 305
    29 Wilder, Amos: Weltfremdes ... a.a.0., S. 21
    30 Hirsch, E.: Frühgeschichte des Evangeliums, 1941, S. 354
    31 Paillard: Vier Evangelisten... a.a.0., S. 132
    32 Paillard: Vier Evangelisten... a.a.0., S. 49
    33 Paillard: Vier Evangelisten... a.a.0., S. 118
    34 Paillard: Vier Evangelisten... a.a.0., S. 118
    35 Sachkunde Religion, Informationsquelle im evangelischen und katholischen Religionsunterricht der Oberstufe, Hamburg 1969, S. 92
    36 Katholisches Bibelwerk, Stuttgart, Leseplan 1973
    37 Geschichte und Ergebnisse der historisch-kritischen Jesus-Forschung, S. 199, in Jesus von Nazareth, hrsg. von Franz Josef Schierse, Mainz 1972
    38 Sachkunde Religion ... a.a.0., S. 84
    39 Meyer, Eduard: Ursprung und Anfänge des Christentums, Bd. I, S. 157
    40 Paillard, Jean: Vier Evangelisten ... a.a.0., S. 94
    41 Hirsch, E.: Frühgeschichte des Evangeliums ... a.a.0., S. 9
    42 Heussi, Karl: War Petrus in Rom?, 1936; Haller, Johannes: Das Papsttum - Idee und Wirklichkeit, Bd. I, S. 15 ff. u. 345 ff.
    Heussi, Karl: War Petrus wirklich römischer Märtyrer?. 1955
    43 Zahrnt, Heinz: Es begann mit Jesus von Nazareth, Stuttgart 1960, S. 1 1 8
    44 Zahrnt, Heinz: Es begann... a.a.0., S. 118
    45 Zahrnt, Heinz: Es begann... a.a.0., s. 119
    46 Bornkamm, Günther: Jesus von Nazareth, Stuttgart 1956, S. 1 1
    47 Nietzsche, Friedrich: Jenseits von Gut und Böse, S. 60
    48 Overbeck, Franz: Christentum und Kultur, Darmstadt 1963, S. 76 Zitat bei Joachim Kahl: Das Elend des Christentums, Hamburg 1968, S. 108
    49 Schweitzer, Albert: Geschichte der Leben-Jesu-Forschung, 6. Auflage, Tübingen 195 1, S. XII u. 631


    Titel/Autoren-Abkürzungen der zitierten Werke


    Inhaltsübersicht:


    Abkürzungen der Originalwerke Jakob Lorbers

    1. babg. = Briefwechsel Jesu mit König Abgarus Ukkama von Edessa, 7. Aufl.; 1978 | Inh.-Vz.
    2. bmar. = Bischof Martin, 3. Aufl.; 1960 Inh.-Vz.
    3. 3tag = Die drei Tage des 12-jg. Jesus im Tempel, 8. Aufl.; 1975 | Inh.-Verz.   
    4. erde. = Natürliche Erde (in Erde und Mond), 4. Aufl.; 1953 | Inh.-Vz.
    5. mond. = Mond (in Band Erde und Mond), 4. Aufl.; 1953 | Inh.-Vz.
    6. flie. = Fliege, 6. Aufl.; 1988; | Inh.-Vz.
    7. ev01. = Das Große Evangelium Johannes, Band 1-11; 7. Aufl.; 1981 ff. | Inh.-Vz. Bd.01
    8. grgl. = Großglockner, 5. Aufl.; 1979 | Inh.-Vz.
    9. gso1. = Geistige Sonne, Band 1, 6. Aufl.; 1975 | Inh.-Vz. Bd. 01
    10. gso2. = Geistige Sonne, Band 2, 6. Aufl.; , 1976 | Inh.-Vz.
    11. hag1 = Haushaltung Gottes, Band 1 (HaG2;  HaG3) 4. Aufl.; 1966 | Inh.-Vz. Bd.01
    12. him1. = Himmelsgaben, Band 1 (Him2;   Him3), 1984, Unveränd. Nachdruck Aufl.; 1935
    13. jens. = Jenseits der Schwelle 7. Aufl. 1990 | Inh.-Vz.
    14. rbl1. = Robert Blum [Von der Hölle bis zum Himmel], Band 1 (von 2) 2. Aufl. | Inh.-Vz.
    15. rbl2. = Robert Blum [Von der Hölle bis zum Himmel], Band 2, 2. Aufl. | Inh.-Vz.
    16. hson. Die Heilkraft des Sonnenlichts, 4. Aufl.; 1985 | Inh.-Vz.
    17. kjug. = Kindheit und Jugend Jesu, 7. Aufl.; o.J. | inh-vz
    18. laod. = laodizenerbrief, 5. Aufl.; 1980 | Inh.-Vz.
    19. nson. = Natürliche Sonne, 6. Aufl.; 1980 | Inh.-Vz.
    20. path. = Pathiel, Lorber-Verlag
    21. psal. = Psalmen und Gedichte, unveränderter Nachdruck,; 1898 | Inh.-Vz.
    22. satu. = Saturn, 4. Aufl.; 1969 | Inh.-Vz.
    23. schr. = Schrifttexterklärungen, 4. Aufl.; 1958 | Inh.-Vz.
    24. supp. = Supplemente, Lorber-Verlag
    25. zwst. = Zwölf Stunden, 3. Aufl.; 1895 | Inh.-Vz.
    26. widk. = Wiederkunft Christi; Textsammlung von J. Lorber u. G. Mayerhofer (Inspirierte Erklärung der Apokalypse)

      Abkürzungen der Originalwerke Gottfried Mayerhofers

    27. gm.pred. = Gottfried Mayerhofer: Predigten des Herrn | Inh.-Vz.
    28. gm.lgeh. = Gottfried Mayerhofer: Lebensgeheimnisse | Inh.-Vz.
    29. gm.sgeh. = Gottfried Mayerhofer: Schöpfungsgeheimnisse | Inh.-Vz.

    nach oben


    Abfolge der Signatur-Angaben der zitierten Lorber-Bände


    Es werden in folgender Reihenfolge angegeben:
      Titel: 4 alphanumerische Zeichen, z.B. Ev07.
      Kapitel: je 3 Ziffern bzw. Seitenangabe, z.B.109
      Vers: 2 Ziffern, z.B.03
      insgesamt z.B. bedeutet die Signierung: jl.Ev07.109,03 = Jakob Lorbers 'Großes Evangelium Johannes', Band 07, Kapitel 109, Vers 03.
      In manchen Bänden findet sich keine Einteilung nach Kapiteln, sondern nur Seitenangaben. Dann werden sie folgendermaßen zitiert:
      z.B. jl.him2.103 bedeutet: Jakob Lorbers 'Himmelsgaben', Band 02, Seite 103

    nach oben


    Abkürzungen der zitierten biblischen Bücher

    • am. = Amos, AT
    • apg. = Apostelgeschichte, NT
    • bar. = Baruch, AT
    • 1 Chr. = 1. Chronik, AT
    • 2 chr. = 2. Chronik, AT
    • dan. = Daniel, AT
    • eph. = Epheser-Brief, NT
    • esra. = Esra, AT
    • est. = Ester, AT
    • gal. = Galater-Brief, NT
    • hab. = Habakuk, AT
    • hag. = Haggai, AT
    • hebr. = Hebräer-Brief, NT
    • ez. = Ezechiel, (Hesekiel), AT
    • ijob. = Ijob (Hiob), AT
    • hld. = Hohelied Salomons, AT
    • hos. = Hosea, AT
    • jak. = Jakobus-Brief, NT
    • jdt. = Judit
    • jer. = Jeremia, Klagelieder, AT
    • jes. = Jesaja, AT
    • joel. = Joel, AT
    • joh. = Johannes-Evangelium, NT
    • 1 joh. = 1. Johannes-Brief, NT
    • 2 joh. = 2. Johannes-Brief, NT
    • 3 joh. = 3. Johannes-Brief, NT
    • jona. = Jona, AT
    • jos. = Josua, AT
    • jud. = Judas-Brief, NT
    • klgl. = Klagelieder, AT
    • 1 kön. = 1. Könige, AT
    • 2 kön. = 2. Könige, AT
    • koh. = Kohelet, AT
    • kol. = Kolosser-Brief, NT
    • 1 kor. = 1. Korinther-Brief, NT
    • 2 kor. = 2. Korinther-Brief, NT
    • lk. = Lukas-Evangelium, NT
    • 1 makk. = 1. Makkabäer, AT
    • 2 makk. = 2. Makkabäer, AT
    • mal. = Maleachi, AT
    • mi. = Micha, AT
    • mk. = Markus-Evangelium, NT
    • mt. = Matthäus-Evangelium, NT
    • gen. = 1. Mose, (Genesis), AT
    • ex. = 2. Mose, (Exodus), AT
    • lev. = 3. Mose, (Levitikus), AT
    • num. = 4. Mose, (Numeri), AT
    • dtn. = 5. Mose, (Deuteronomium) AT
    • nah. = Nahum, AT
    • neh. = Nehemia, AT
    • obd. = Obadja, AT
    • offb. = Offenbarung des Johannes, AT
    • 1 petr. = 1. Petrus-Brief, NT
    • 2 petr. = 2. Petrus-Brief, NT
    • phil. = Philipper-Brief, NT
    • phlm. = Philemon-Brief, NT
    • pred. = Prediger Salomo (Kohelet), AT
    • ps. = Psalmen, AT
    • ri. = Richter, AT
    • röm. = Römer-Brief, NT
    • rut. = Rut, AT
    • sach. = Sacharja, AT
    • 1 sam. = 1. Samuel, AT
    • 2 sam. = 2. Samuel, AT
    • sir. = Jesus Sirach, AT
    • spr. = Sprüche, (Sprichwörter Salomos), AT
    • 1 thess. = 1. Thessalonicher-Brief, NT
    • 2 thess. = 2. Thessalonicher-Brief, NT
    • 1 tim. = 1. Timotheus-Brief, NT
    • 2 tim. = 2. Timotheus-Brief, NT
    • tit. = Titus-Brief, NT
    • tob. = Tobit, AT
    • weis. = Weisheit, AT
    • zef. = Zefanja, AT

    nach oben

    Art der Zitation der verwendeten bibl. Buch-Abkürzungen


    AT = Altes Testament
    NT = Neues Testament


    Es werden in folgender Reihenfolge angegeben:

    1. Buch
    2. Kapitel (je 2 Ziffern, Psalmen 3 Ziffern)
    3. Vers (2 Ziffern)
      z.B. 5 mose.19,03 bedeutet: 5. Buch Mose, 19. Kapitel, 3. Vers
      z.B. ps.103,03 bedeutet: Psalm 103, 3. Vers


    Zurück zum Buch-Inhaltsverzeichnis Eggenstein: 'Der Prophet Jakob Lorber verkündet bevorstehende Katastrophen und das wahre Christentum'

    © Kurt Eggenstein & © Gerd Gutemann