Ist Lorber ein echter Prophet Gottes?


Inhaltsübersicht:

Lorbers Berufung zum Propheten

Beschreibung und Kontrolle des Inspirationsvorganges Inspirationsbeweise für direkte innere Diktate Lorbers Geistesgaben Hilfen aus dem Jenseits War Lorber ein Schreibmedium, Mystiker oder göttl. Prophet? Inspirationsquelle


Wie erfolgte Lorbers Berufung zur Schreibtätigkeit?

Exakt zu jenem Zeitpunkt, an dem Jakob Lorber seine erste gesicherte und annehmbar bezahlte Stellung als zweiter Kapellmeister in Triest angeboten bekommen hatte, erfolgte seine geistige Berufung am 15.3.1840: nach dem Morgengebet hörte Lorber innerlich in Herzensgegend deutlich vernehmbare Worte:

"Steh auf, nimm deinen Griffel und schreibe!" Der Aufforderung gehorchend, erhielt er sofort die ersten Seiten der 'Haushaltung Gottes' (3 Bände über die Schöpfung, Abfall der Engel, Geschichte der Urmenschheit bis Noah) durch diese innere Stimme wörtlich diktiert. (S. 18)

Als Folge des Berufungserlebnisses verzichtete Lorber auf die angebotene Kapellmeisterstelle. Er nahm auch keine weiteren Angebote mehr an, die ihn von dieser Schreibtätigkeit länger ferngehalten hätten.

Seitdem schrieb er 24 Jahre bis zum Tod mit nur kurzzeitigen Unterbrechungen die innerlich hörbaren, wörtlichen Diktate nieder, als deren Urheber sich Jesus Christus oder Engel in Jesu Auftrag bezeichneten.

Wie erfolgte der Inspirationsvorgang bei Lorber?

Diese Inspiration durch die 'Innere Stimme' entspricht der sog. 'Verbalinspiration', die theologisch als die höchste und präziseste Inspirationsform gilt.

Teilweise erfolgten die Niederschriften auch durch Freunde, denen Lorber das innerlich Gehörte diktierte.

Lorber selbst schilderte, wie er zu den Niederschriften kam: »Bezüglich des innern Wortes, wie man dasselbe vernimmt, kann ich, von mir selbst sprechend nur sagen, daß ich des Herrn heiligstes Wort stets in der Gegend des Herzens wie einen höchst klaren Gedanken, licht und rein, wie ausgesprochene Worte, vernehme. Niemand, mir noch so nahe stehend, kann etwas von irgendeiner Stimme hören. Für mich erklingt diese Gnadenstimme aber dennoch heller als jeder noch so laute materielle Ton.« (S. 19 f.)

Schrieb Lorber seine Offenbarungen bei vollem Wachbewusstsein?

Augenzeugen bei seiner Schreibtätigkeit schildern: Er »führte ganz in sich gekehrt, mäßig schnell, aber ohne je eine Pause des Nachdenkens zu machen oder eine Stelle des Geschriebenen zu verbessern, ununterbrochen die Feder, wie jemand, dem von einem andern etwas vorgesagt wird.«

Wenn er Freunden diktierte, »saß er neben dem Schreibenden, ruhig vor sich hinschauend und nie in seinem Redeflusse stockend oder irgendeine Satzfügung oder auch nur einen einzelnen Ausdruck abändernd. Und wenn sein Diktieren durch Zufall auf kürzere oder längere Zeit, selbst für Tage und Wochen, unterbrochen wurde, so vermochte er das bisher Geschriebene, ohne von demselben mehr als etwa die letzten Worte oder Zeilen nachgelesen zu haben, sogleich im richtigen Zusammenhange fortzusetzen.« (S. 19)

»(Er) ... diktierte da ohne Unterbrechung und nur selten ein Wort verbessernd mit ziemlich mäßiger Schnelligkeit ...(S. 33)«

Wie beurteilten Zeugen Lorbers Geisteszustand?

Über den Geisteszustand Lorbers nach der prophetischen Berufung berichtet der Biograph und Freund Ritter von Leitner: »Schon am 19. oder 20. März (Berufung war am 15.3.1840) begegnete mir Lorber abends auf dem mondhellen Hauptplatze zu Graz und sagte nach freundlichem Gruße zu mir: "Hören Sie! Ich bekomme eine Offenbarung!"

Ich war damals, wie man natürlich finden wird, um den Verstand des armen, neuen Propheten besorgt. Allein da ich ihn seiner tiefen Innerlichkeit wegen von jeher geachtet hatte, so nahm ich sein Anerbieten, mir seine 'Phantastereien', wofür ich sein Schreiben ansah, nächstens bringen zu wollen, recht gerne an. Und schon an einem der nächsten Tage brachte er mir ein Quartblatt und drei halbe Bogen ... Die Schrift war von seiner Hand zwar mitunter unorthographisch, aber sonst rein und ohne alle Stilverbesserung ... die Einfachheit, Bedeutsamkeit und teilweise Erhabenheit (machte) einen ungewöhnlichen Eindruck auf mich und bestimmte mich, dieser merkwürdigen Erscheinung auch ferner meine volle Aufmerksamkeit zuzuwenden.

Schon am 25. März fand ich mich bei Lorber ... persönlich ein, um auf seine Einladung hin selbst Zeuge seiner Schreibhandlung zu sein. Bald nach mir erschien dort auch mein Freund, der Tondichter Anselm Hüttenbrenner, welcher von Lorber zuerst in sein Geheimnis eingeweiht worden war ... Lorber, welchen wir schon beim Schreiben antrafen, setzte nun in unserer Gegenwart seine Arbeit ruhig fort, mäßig schnell, aber ohne auszusetzen und ohne ein Buch vor sich zu haben, ganz nur in sich gekehrt...

Ich besuchte Lorber nun längere Zeit hindurch fast an jedem Tage, so oft er schrieb, und war jeweils ein bis zwei Stunden lang Zeuge seiner geheimnisvollen Beschäftigung, wobei sich Szenen seiner tiefsten Ergriffenheit ... wiederholt ergaben...« (S. 29 f.)

Gibt es kritische Zeugen oder Kontrollen beim Empfang der inneren Diktate durch Lorber?

Der Schreibvorgang bei Lorber wurde häufig von befreundeten Akademikern kontrolliert: »Seine besten Freunde und treuen Anhänger waren die Herren (Ärzte) Dr. Justinus Kerner (bekannter Arzt und Schriftsteller, d. Vf.); Dr. Ch.F. Zimpel (der Erfinder der spagyrischen Heilkunde, d. Vf.); der Bürgermeister von Graz, Anton Hüttenbrenner; dessen Bruder, der Komponist Anselm Hüttenbrenner; der Dichter und steirische Ständesekretär Karl Gottfried Ritter von Leitner; Dr. Anton Kammerhuber; Leopold Cantily, Apotheker in Graz, sowie mehrere andere, darunter ... Antonia Großheim ... Meist haben sich die Obgenannten zur Schreibzeit bei Lorber eingefunden und ihn dabei genau beobachtet.

Bezog Lorber evtl. sein Wissen aus Büchern oder speziellen Studien?

Natürlich wurde auch geprüft, ob Lorber seine unglaublichen Kenntnisse aus herkömmlichen Wissensquellen bezogen haben könnte. Biograf Leitner schreibt: »Besonders die Frau Großheim war nicht leichtgläubig, weshalb sie genau und strenge bisweilen selbst in Lorbers Tischlade und Kasten Nachschau hielt, ob er nicht Bücher oder Schriften zur Verfügung halte. Aber er hatte keine Hilfsquellen. Sein einziges Buch, das er ständig zur Hand hatte, war die Bibel.« (S. 41 f.)

Entstammt das von Lorber Niedergeschriebene seinem eigenen Wissensschatz?

Auf die Anfrage eines Freundes am 26.5.1840 an Jesus durch Lorber, wie man die Propheten lesen solle, übermittelte Lorber als Antwort, »man müsse dazu ein starkes Vergrößerungsglas nehmen«. Die Freunde konnten diese symbolisch gemeinte Aussage nicht befriedigend auslegen. Lorber selbst verstand unter 'Vergrößerungsglas' die Gnade Gottes.

Auf Lorbers diesbezügliche Rückfrage an Jesus erfolgte die Antwort: »Daß Meine Rede die andern nicht verstanden haben, ist nicht zu wundern, wohl aber, daß auch du sie nicht verstanden hast! Jenes Vergrößerungsglas ist die Demut, deren Begriff viel weiter ist, als ihr ihn gewöhnlich nehmt. Sie ist es, die das eigene Ich ganz klein, alles, was außer ihm ist, aber groß erscheinen läßt.« (S. 30 f.)

Stammen alle von Lorber niedergeschriebenen Ausdrücke aus seinem Wortschatz?

Am Ende eines Gedichtes vom 14.6.1840 (in 'Haushaltung Gottes', Band 1, 32.Kapitel, 6. Vers [jl.hag1.032,06]) lautete ein Vers:

»Würdet ihr dann wohl auch Meiner großen Liebe nahen?

Nein, sag' ich; in alle Zweifel würd't ihr euch verjahen!«

Der Begriff 'verjahen' war weder Lorber noch seinen Freunden bekannt. Leitner erinnerte sich jedoch vage, dieses Wort im Alt- oder Mittelhochdeutschen schon mal gehört zu haben. Erst nach Durchsicht mehrerer Wörterbücher brachte das 'Mittelhochdeutsche Wörterbuch' von Wolf-Ziemann von 1838 die sinnvolle Aufklärung der Textstelle: 'jach', 'jahen', 'vergahen' bedeuten 'sich zum Schaden übereilen, jäh handeln'. Also bedeutet danach der obige Vers: »In alle Zweifel würdet ihr euch jäh zum eigenen Schaden stürzen«. (S. 31)

Was beweist die medialen Fähigkeiten Lorbers?

In einem Aufsatze vom 25.6.1844 wurde Lorber eröffnet, daß neben den Schriftstellern Schelling und Gustav A. auch der ihm unbekannte Steffens auserwählt sei, unter den Protestanten das Erscheinen der göttlichen Offenbarungen durch Lorber vorzubereiten. Zur Bestätigung dessen waren Lorber zwei Stellen aus Steffens Werk 'Die falsche Theologie und der wahre Glaube' wörtlich mit genauer Angabe der jeweiligen Seitenzahlen übermittelt worden. Aus dem Brockhaus-Lexikon konnte entnommen werden, daß es den Schriftsteller Steffens und das angeführte Werk tatsächlich gab.

Als die Freunde am 24.7.1844 über eine Buchhandlung das Werk Steffens erhielten, ergab sich: »Hüttenbrenner hatte bereits die von Lorber mit Hinweisung auf die Seiten 5 und 6 angedeutete Stelle im Buch aufgefunden, und ich überzeugte mich selbst, daß sie mit jener in Lorbers Manuskript angeführten wörtlich übereinstimmte, nur daß in letzterem ein paar Wortversetzungen vorkamen. Die übrigen ... Stellen, welche auf den Seiten 109, 129 und 136 des Buches angetroffen werden sollten, ... (atmeten) den nämlichen Geist, in welchem Lorbers Anführungen geschrieben waren.« (S. 31 f.)

Lorbers Biograph von Leitner erklärt dazu, daß ihnen zum Textvergleich nur die zweite Auflage zur Verfügung gestanden habe. Noch exaktere Übereinstimmungen hätten sich evtl. in der ersten (nicht überprüften) Auflage vorfinden lassen. (S. 32)

Wie und wo vernahm Lorber die innere Stimme?

Lorber teilte mit: »... des Herrn heiligstes Wort (vernehme ich) stets in der Gegend des Herzens wie einen höchst klaren Gedanken, licht und rein, wie ausgesprochene Worte.« (S. 19)

Biograf Leitner: »Bemerkenswert dürfte auch sein, daß Lorber die innere Stimme, welche er die des Herrn (Jesus Christus) nannte, stets im Herzen, jene anderer Geister aber im Hinterhaupte zu hören behauptete.« (S. 35)

Besaß Lorber die Gabe der Psychometrie, d.h. erkannte er aus Gegenständen ihre Geschichte?

»Lorber besaß eine weitere Geistesgabe: v. Leitner berichtet: »Am 25. Juli 1840 ... sollten wir nach Weisung der inneren Ansprache Lorbers durch diesen einen Felsen (auf dem Grazer Schloßberg) befragen ... Lorber stellte sich dem Felsen (morgens um 8 Uhr) gegenüber und diktierte uns, die wir ihm alle nachschrieben, etwa eine Viertelstunde lang. Dann wurden wir durch eine zufällige Störung veranlaßt, diese Stelle zu verlassen und unser Geschäft in meiner Wohnung fortzusetzen.- Lorber hatte ... auf dem Berg seinen Blick auf den bezeichneten Fels gerichtet; in meiner Wohnung aber sah er wie träumend vor sich hin und diktierte da ohne Unterbrechung und nur selten ein Wort verbessernd mit ziemlich mäßiger Schnelligkeit, sodaß ein gewandter Schreiber ihm wohl mit dem Stifte folgen konnte ... (Die Rede) enthielt eine kurze Geschichte der Schöpfung und Entwicklung der Erde, der Erhebung der Berge und insbesondere des bezeichneten Felsens, sowie der Urbewohner des Landes ... (Bei diesem Diktate) habe (er) die Stimme nicht wie sonst in seinem Traum (Vision) vernommen, sondern es sei ihm gewesen, als lese er alles, was er kundzugeben habe, aus dem Felsen heraus, welchen er im Zimmer lebhaft vor sich gesehen, indem er ihn geistig ganz in sich aufgenommen habe.« (S. 33 f.)

War Lorber auch hellsichtig?

Wiederholt teilte Lorber mit, daß er »während des Vernehmens der ihm einsagenden Stimme auch die bildliche Anschauung des Gehörten habe« (S. 19)

Biograph v. Leitner berichtet über Fälle, in denen sich erwies, daß Lorber auch hochgradig hellsichtig war und z.B. außer den Botschaften durch Jesus auch Botschaften durch Engel, Patriarchen, Apostel und Verstorbene aus dem Bekanntenkreis (die er selbst nicht immer persönlich kannte, aber als solche klar von Angehörigen aufgrund der Beschreibungen identifiziert werden konnten) erhielt. (S. 35 f.)

Bekam Lorber auch Kontakt mit Verstorbenen und erhielt er Hilfen aus dem Jenseits?

Es sind einige Berichte überliefert, die über Lorbers Gabe, Verstorbene sehen und mit ihnen sprechen zu können, Aufschluß geben: »Nach den meisten Todesfällen im Kreise unserer Bekannten und Angehörigen erzählte er uns nämlich: er habe die jüngst verstorbene Person gesehen, beschrieb ihr Aussehen, schilderte die Zustände, in welchen sie sich im Jenseits befinde, und entrichtete uns nicht selten Grüße und andere Botschaften.« (S. 35)

Biograph von Leitner berichtet über hellsichtige Kontakte Lorbers mit seiner (Leitners) verstorbenen Ehefrau: (Sie) »ließ mir durch ihn (Lorber) Ratschläge und manchmal auch Warnungen zukommen, die sich in der Folge auch in der Tat als nützlich bewährten. Er beschrieb auch die Gestalt dieses Geistes in einer Weise, daß man aus deren allmählich veredeltem Äußern auch auf die fortschreitende geistige Entwicklung der Seele schließen konnte ...

Dabei teilte Lorber u.a. Fakten mit, die ihm wohl kaum bekannt gewesen sein dürften: »Bei einer seiner Visionen gewann ich (Leitner) aber meinerseits die volle Überzeugung von der Tatsächlichkeit derselben. Eines Tages erzählte er mir ... es sei ... plötzlich eine alte Dame von ziemlich kleiner und dabei gedrungener Gestalt ... (erschienen), welche seltsamerweise beide Augen fest geschlossen gehalten und ihn ersucht habe: er möge mich grüßen und mir sagen, ich solle manchmal an sie denken, es tue ihr wohl. - Ich war über diese Mitteilung ebensosehr erstaunt wie erfreut, denn ich erkannte in der Erscheinung sogleich eine teure, kurz vorher verstorbene Anverwandte, die über achtzig Jahre alt und in den letzten Wochen ihres Lebens so schwach in den Augenliedern geworden war, daß sie diese nicht mehr zu erheben vermochte und dadurch so gut wie blind war. Lorber hatte diese greise Dame aber schwerlich jemals gesehen, gewiß aber nicht in ihren letzten Lebensumständen, von denen er gar keine Kenntnis hatte ...« (S. 36)

Erfuhr Lorber auch Heilhilfen aus dem Jenseits?

Biograph Leitner berichtet von einigen selbst durch Lorber erhaltenen Gesundheitbotschaften, als deren Quelle er wiederum seine verstorbenen Ehefrau nennt: »... am 19. Mai 1852, als ich wie seit einer Reihe von Jahren wieder in das Wildbad Gastein zur Kur abreisen wollte, (übermittelte Lorber) eine Weisung ...: ... ich solle in diesem Jahre nur 7 Bäder von nicht längerer Dauer als von höchstens 12 Minuten nehmen. Die ersten Bäder bekamen mir aber so gut und ich befand mich nach dem siebenten Bade so ausnehmend wohl, daß ich, die erhaltene Mahnung nicht achtend, meinte, es sei doch schade, die in diesem Jahre so trefflich zusagende Badekur vorschnell und, abgesehen von jener unverbürgten Mahnung, ganz ohne Grund abzubrechen. Ich setzte dieselbe also fort. Das achte Bad schien schon weniger gut anzuschlagen, und nach dem neunten bekam ich Eingenommenheit des Kopfes und Schmerzen in den Zähnen, verlor Schlaf und Appetit und fühlte mich im ganzen so unwohl, daß den Badearzt Dr. von Hönigsberg zu Rate zu ziehen für nötig fand ... (Auf dessen Rat) reiste (ich) dann ab und genas das nächste Jahr hindurch der besten Gesundheit ... In den darauf folgenden zwei oder drei Sommern nahm ich in den berühmten Quellen wieder meine üblichen 21 bis 25 Bäder mit dem besten Erfolge.«

Leitner berichtet über eine weitere, ähnliche Warnung, nach der er nur 9 Bäder nehmen sollte. Die Übertretung dieses Ratschlages bewirkte eine ähnliche Konsequenz wie im vorigen Beispiel. (S. 36 f.)

Ebenso wurden v. Leitner durch Lorber z.B. gegen Nervenschwäche und Depression ein Heilrezept aus dem Jenseits übermittelt, das ihm rasche und umfassende Hilfe brachte. (S. 38)

In den verschiedensten Offenbarungswerken Lorbers finden sich übrigens eine Reihe von Gesundheits-, Ernährungs-, Hygiene-, Schönheitstips und Heilrezepte. (Dazu siehe die Zusammenstellung solcher Tips in 'Heilung und Gesundheitspflege'

Wie ist Lorbers geistige Tätigkeit einzustufen?

Die Klassifizierung Lorbers als 'Medium' trifft im weitesten Sinne nur insofern zu, als Übersinnliches überhaupt nur durch gewisse mediale Begabung übermittelt werden kann.

Es wird aber nirgends im rund 10 000 Druckseiten umfassenden Gesamtwerk berichtet, daß die Kundgaben als 'automatisches Schreiben' im Trancezustand erfolgt seien. Während die 'innere Stimme' diktierte, verhielt sich Lorber einerseits zwar passiv nach innen lauschend, andererseits aber schrieb oder diktierte er das innerlich Gehörte bei vollem Wachbewusstsein seinen Freunden.

Dasselbe gilt auch für den Empfang und die Weitergabe bzw. Aufzeichnungen der visuellen Inspirationen.

Kritikfähigkeit und Willensfreiheit blieben bei ihm voll gewahrt. Der Schreibvorgang konnte von ihm jederzeit, auch mitten im Satz, unterbrochen werden. Die richtige Fortsetzung konnte erfolgen, ohne das zuvor Geschriebene nachlesen zu müssen.

War Lorber ein sog. 'Schreibmedium'?

Biograph v. Leitner schreibt speziell zur Frage der Schreibmedialität:

»Wiewohl Lorber tausende von Bogen ... niederschrieb, kann man ihn doch nicht ein eigentliches Schreibmedium nennen, nämlich ein Medium, dem die Hand mechanisch durch eine fremde Intelligenz geführt wird. Er schrieb vielmehr stets selbsttätig nieder, was er von einer fremden Intelligenz ihm eingeflüstert hörte und er wie mit dem Ohre zu vernehmen meinte.« (S. 35)

Die Klassifizierung Lorbers als 'Medium' wird weder dem Vorgang der Botschaftenübermittlung noch dem Inhalt noch der Herkunftsquelle der Informationen gerecht.

Darf Lorber zu den echten christl. Mystikern gezählt werden?

Seine Zuordnung zu den großen Mystikern bzw. den größten biblischen Propheten ist passender, sofern seine ungewöhnlich direkte Verbindung mit Jesus Christus überhaupt eine Klassifizierung als sinnvoll erscheinen läßt.

Während jedoch die Propheten des Alten Testaments von Gott von außen angesprochen wurden, erfolgte die Eingabe bei Lorber durch den sogenannten 'göttlichen Geistfunken' im Herzen. Diese Herzensverbindung zwischen Gott und Mensch wird in den diesbezüglichen Offenbarungstexten als die innigste und höchste Form der Beziehung zwischen Schöpfer und Geschöpf bezeichnet. Diese spezielle Verbindungsform ist den Offenbarungen zufolge erst seit dem Kreuzestod Jesu möglich.

Wie bezeichnet Lorber sich bzw. seine Schreibtätigkeit?

Lorber selbst nannte sich einfach und bescheiden 'Schreibknecht Gottes'. Damit brachte er zum Ausdruck, dass er seine Schreibtätigkeit exakt wie ein Sekretär nach dem innerlich vernommenen Diktat durch Jesus (bzw. von Jesus dazu beauftragten Engeln) ausführte und dass das Niedergeschriebene keinesfalls von ihm selbst stammte.


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