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Unzucht - Begriffsbestimmung durch Bibel und Jesus


Inhaltsübersicht:


Bibel und Neuoffenbarungen Jesu über Unzucht

Unzucht (oder Hurerei) ist in der Bibel der Oberbegriff für sexuelle Praktiken bzw. Handlungen außerhalb einer Ehe zwischen Mann und Frau. Damit umfasst der Begriff inhaltlich das ganze Spektrum von erotischen, ehebrecherischen Gedanken, von Selbstbefriedigung, Petting (vgl. Hesekiel 23,8) und Pornographie bis hin zum außerehelichen bzw. gleichgeschlechtlichen Verkehr.

Unzucht ist in der Bibel und Neuoffenbarungen Jesu durch Jakob Lorber (1800-64) der Oberbegriff für sexuelle Praktiken bzw. Handlungen gegen die göttlichen Ordnung, die aus purem Luststreben(bzw. Genußsucht) erfolgen, ohne eine Zeugung zu beabsichtigen oder zu ermöglichen.

  • Beischlaf (Koitus) außerhalb der Ehe

  • beim Beischlaf (Koitus) den Zeugungsakt vermeiden - egal, ob innerhalb oder außerhalb einer Ehe.

  • den Zeugungsakt (Koitus) durch verschiedenste, nicht naturgemäße Stellungen 'verfeinern' oder 'mit mehr Raffinesse' versehen wollen

  • die begleitende zweckbedingte Lust beim Zeugungsvorgang durch 'Verfeinerung' und Raffinesse zur 'Wollust' oder 'Geilheit' steigern wollen.

  • Eigennutz, die Eigenliebe bzw. Egoismus als Grundlage haben (= Unkeuschheit)

  • die sexuelle Lust (Wollust) als Selbstzweck erstreben und von der Zeugungsmöglichkeit bzw. dem Zeugungsvorgang abtrennen wollen

  • die natürlichen Zeugungs- bzw. Empfangsorgane durch andere Körperteile oder Objekte ersetzen wollen (z.B. Oralsex, Analsex, Objektsex, Tiersex)

Die sexuelle Genußsucht ist der eigentliche Grund bzw. maßgeblich mitbeteiligt an allen sexuellen Praktiken, die der göttlichen und natürlichen Ordnung entgegengesetzt sind. Dies ergibt sich u.a. aus folgenden Aussagen Jesu:
  • Jesus: "Die 'Unzucht' sollte man besser 'Genußsucht' nennen" (a JL.GSo2.080,20)

  • "Diese Raffinesse [Anm.: hinsichtlich qualitativer und quantitativer sex. Vielfalt und Variationen] hat doch sicher nichts anderes zum Grundmotive als die entsetzlich leidige Genußsucht. Die Genußsucht aber, wissen wir, ist ein unverkennbares Kind der Eigenliebe, welche mit der Herrschliebe ganz identisch einhergeht.« (JL.GSo2.081,08)

  • (jl.ev04.231,05) Die Zeugung soll nicht aus gemeiner Geilheit verübt werden, sondern aus wahrhafter Liebe und seelischer Neigung".

Diese Genußsucht wird auch mit den Worten 'Geilheit' oder 'Wollust' beschrieben.

Abgrenzung der 'Unzucht' von 'Hurerei'

Die Begriffe 'Unzucht' und 'Hurerei' werden teils als getrennte Sachverhalte, teils aber auch synonym verwendet.

Das Wort "Unzucht" wird z.B. in den neueren Elberfelder Übersetzung der Bibel durch das Wort 'Hurerei' ersetzt. "Unzucht" wird in der "Revidierten Elberfelder" mit "Schandtat" übersetzt (z.B. Hes.23,49). Das in den griechischen Urschriften der Evangelien benutzte Wort 'Porneia' wird ins Deutsche manchmal als Unzucht, manchmal als Hurerei übersetzt.

Da aber Bibel und Neuoffenbarungen Jesu durch Jakob Lorber (1800-64) beide Begriffe oft direkt nebeneinander als 'Unzucht und Hurerei' nennen, stellen sie offensichtlich getrennte Eigenschaften bzw. Handlungsweisen dar. Dies belegen z.B. folgende Aussagen Jesu:

  • Jesus: "Im sechsten Gebotes ... wird in seinem völligen Verlaufe alles als verboten dargestellt, was auf die Unzucht, Hurerei und den Ehebruch nur irgendeine Beziehung hat, sowohl in leiblicher, wie ganz besonders in geistiger Hinsicht". (jl.gso2.093,04)

  • "Von allen Lastern ist das böseste die Hurerei, die Unzucht und Geilerei aller Art und Gattung!" (Jl.ev06.056.htm)

  • In Sodom und Gomorrha waren "die Menschen ganz sinnlich und trieben allerlei unbeschreibbare Unzucht und die allergräßlichste Hurerei sogar mit den Tieren". (jl.ev06.225,11)

Hurerei = Vergötzung des eigenen und fremden Körpers bzw. von Körperteilen. Hurerei beinhaltet immer auch das Streben nach Wollust und die Ausübung von sexuellen Unzuchtspraktiken. Da die Motivation dabei egoistisch ist, stellt Hurerei immer auch Unkeuschheit dar.

  • Hurerei bedeutet, Wollust und Unzucht im Sinne von abgöttischer Hinwendung zum Andern betreiben: "Wer mit dem andern [Anm.: oder eigenen] Geschlecht eine förmliche Abgötterei der Wollust und Unzucht wegen treibt, der treibt eine wahre Hurerei, und diese ist ein Übel der Übel!« (a JL.Ev01.021,10)

  • Alle derartigen genußsüchtigen (= unzüchtigen) Verfeinerungen sind nach vorangehender Betrachtung nichts als Abgöttereien; denn sie sind Opfer des menschlichen Geistes an die äußere tote Naturmäßigkeit. Sind sie aber Abgöttereien, so sind sie auch die barste Hurerei, und dass sie nicht in die Sphäre der Keuschheit aufgenommen werden können, beweist ihre (egoistische) Tendenz." (jl.gso2.081,12 f.)

  • "'Die Hurerei treiben' im eigentlichen Sinne heißt: der Unkeuschheit dienen nach aller Lebenskraft. So ist ein reicher Ehemann, der sich des alleinigen Genusses wegen ein üppiges und geiles Weib [Anm: oder Mann/Jugendlichen/Kind] genommen hat, nichts als ein barster Hurer und das Weib [Anm: bzw. Mann] eine barste Hure." (jl.gso2.081,14)

Unzucht ist Bestandteil der Unkeuschheit, die Egoismus als Triebfeder aufweist: " a »Jegliche Genußsucht, wie gestaltet sie auch immer sein mag, besonders aber, wenn ein Mann das ohnehin schwache Weib sich eigennützig zum genußsüchtigen Nutzen macht, ist als Sünde der Unkeuschheit zu betrachten.«" (a JL.GSo2.080,20)

Durch Hurerei bzw. Unzucht wird nicht nur die körperliche, soziale oder seelische, sondern zugleich auch seine geistige, also tiefer gehende Dimension mit betroffen. Darauf weist Jesu Aussage hin, Unzucht oder Hurerei ist alles, was Täuschung/Betrug des Geistes bezweckt, z.B. Verliebtheit: (jl.gso2.116,12) "Unzeitigem Verliebtwerden liegt die größte geistige Unzucht zugrunde; denn Unzucht oder Hurerei ist alles, was auf den Betrug des Geistes absieht.

(13) Da aber die Liebe am meisten des Geistes ist, so ist ein Betrug der Liebe oder eine offenbare Verschuldung an dieser der wahren geistigen Unzucht tiefster und unterster Grad oder die eigentliche unterste Hölle."

Gottes Beurteilung von Geilerei, Unzucht und Hurerei

Bibel und Neuoffenbarungen Jesu ergeben klar, wie Gott Geilerei, Unzucht und Hurerei bewertet bzw. verurteilt:

  • "Von allen Lastern ist das böseste die Hurerei, die Unzucht und Geilerei aller Art und Gattung. Zu diesem Laster aber werden die Menschen verleitet durch Müßiggang, durch die Hoffart und durch den Hochmut. Denn dem Hochmute ist nichts mehr heilig; er sucht nur alle ihm zu Gebote stehenden Mittel auf, um durch sie seine weltsinnlichen Leidenschaften zu befriedigen." (jl.ev06.056,01)

  • (jl.ev03.066,07) "Aus dem bereits Gesagten aber wirst du gar leicht ersehen, was da ist die Unzucht, und warum sie von Moses als eine schwere Sünde verboten ist; denn es ist von Gott aus dem Menschen alles nach der göttlichen Ordnung verordnet. Wer in solcher Ordnung verbleibt, der wird auch die Früchte des Segens von oben ernten; wer aber wider solche Ordnung handelt, der wird die Früchte des Fluches ernten"

  • (a JL.Him2.355,18): a"Durch Unzucht, Geilerei und Hurerei des Fleisches, also durch Ehebruch aller Art, kann für Gott keine Frucht gezeugt werden! - Darum ist derlei Sünde über Sünde! Denn Ich, Gott der Herr, bin die allerhöchste und vollkommenste Ordnung und kann daher nicht zugeben, daß der Mensch, als der Schluß all Meiner Schöpfung, gleich den Fröschen in stinkenden Pfützen gezeugt werden soll!!«

  • Unzucht und Weisheitshochmut sind effektive Fangmittel Satans: (jl.bmar.154,08) "Wen Satan fangen will, den fängt er durch einen gewissen Weisheitshochmut und darauf durch die Unzucht. Bei euch hat er es gar fein angelegt; aber Ich sage euch, Meinem Auge ist nichts zu fein!"

  • Unzucht und Hurerei sind Zeichen schwerer seelischer Erkrankung: (jl.ev01.086,03) "Wer da treibt Unzucht und Hurerei, der ist sehr krank in seiner Seele! Denn durch diese Sünde wird das Herz des Menschen von Tag zu Tag härter, gefühlloser und unbarmherziger gegen die Nebenmenschen und liebt am Ende nichts als sich selbst und den Gegenstand, mit dem es geilen kann, - aber nicht des Gegenstandes selbst willen, sondern des Geilens willen. Ein solches Herz fliehet dann das Gotteswort, das ihn abmahnt von seiner bösen Begierde, und wird am Ende sogar ein Feind derer, die das Wort Gottes im Herzen bewahren und danach leben. Viele von euch leiden an dieser Krankheit, und Ich bin darum wieder zu euch gekommen, um euch von dieser sehr bösen und tödlichen Krankheit zu heilen. Wer aus euch sich von dieser bösesten Krankheit befallen weiß, der vertraue sich Mir an, und Ich werde ihn heilen!"

Gottes Warnung vor Geilerei, Wollust, Unzucht und Hurerei

Gottes Offenbarungen sprechen mehrfach deutliche Warnungen vor Geilerei, Wollust, Unzucht und Hurerei und jenen Gelegenheiten, in denen es leicht dazu kommt, aus und fordern auf, sie zu meiden bzw. davor zu fliehen:

  • Jesus: "Im sechsten Gebotes ... wird in seinem völligen Verlaufe alles als verboten dargestellt, was auf die Unzucht, Hurerei und den Ehebruch nur irgendeine Beziehung hat, sowohl in leiblicher, wie ganz besonders in geistiger Hinsicht". (jl.gso2.093,04)

  • "Nähret, stärket und ergötzet euer Fleisch nicht; denn dadurch nähret, stärkt und ergötzet ihr euren eigenen Tod, welcher nun den Geist umgibt als letzter Kerker vor seiner Wiederbefreiung oder Wiedererstehung zum vollsten ewigen Leben aus Mir und in Mir!" (jl.hag2.089,08)

  • "Fliehet die Hurerei! Alle Sünden, die der Mensch tut, sind außer seinem Leibe; wer aber hurt, der sündigt an seinem eigenen Leibe. Oder wisset ihr nicht, daß euer Leib ein Tempel des heiligen Geistes ist, welchen ihr habt von Gott, und seid nicht euer selbst." (1.Kor.6,18 f., 1. Korinther 3.16)

  • Jesus: "Wahrlich, sage Ich euch allen: Geiler, Unzüchtler und Huren werden ins Reich Gottes nicht eingehen; es müßte denn geschehen, dass sie sich gewaltig bekehrten von ihrem schlechtesten Lebenswandel! Denn sehet, alle anderen Sünden begeht der Mensch außer dem Leibe und kann sie daher auch leichter ablegen - denn was da äußerlich geschieht, verdirbt den Menschen nicht so sehr, als was da in ihm geschieht! -; die Hurerei aber geschieht im Menschen, verdirbt die Seele und den Geist und ist daher auch das gefährlichste aller Übel! "Darum meidet es [Übel der Wollust, Unzucht, Hurerei] vor allem und fliehet es wie die Pestilenz; denn der Wollustkitzel ist des Satans Kunstgriff! Wehe, wer sich vom Satan also hat ergreifen lassen! Jeder wird am Ende die große Not finden, sich aus den Krallen des Satans loszumachen! Unsägliche Leiden und Schmerzen werden sein Anteil sein! Beachtet dieses alle wohl; denn sonst kommt die Zeit und die Tage, die euch nimmer gefallen werden!« [in der Regel führen Selbstbefriedigung, Unzucht, Hurerei zu Besessenheit ] (a JL.Ev01.086,08)

  • Warnung vor allem, was Sinnlichkeit anreizt, vor Unzuchtsorten, Wein, Bier, unreinen Worten: (jl.him3.439,07) "Meidet... übersorgfältig alles, was nur irgend das Fleisch reizt. Meidet den Wein, in dem der Geist der Unzucht wohnt. Meidet solche Orte, wo euch freundliche reizende Dirnen begrüßen. Betet allezeit und haltet Fasten, besonders im Weine und Biere, und führet keine unreinen Worte, sonst seid ihr alle nicht sicher vor den Versuchungen des Satans."

  • Beischlaf mit seiner Frau soll in Achtung geschehen, nicht aus Leidenschaft und Egoismus: (al.Thess.04,03-05 b 07) a »Das ist es, was Gott will: eure Heiligung. Das bedeutet, daß ihr die Unzucht meidet, daß jeder von euch lernt, mit seiner Frau in heiliger und achtungsvoller Weise zu verkehren, nicht in leidenschaftlicher Begierde wie die Heiden, die Gott nicht kennen... b Gott hat uns nicht dazu berufen, unrein zu leben, sondern heilig zu sein.«

  • Beischlaf sollte nur so oft geschehen, als zur Kindeszeugung erforderlich ist; sonst werden bei Mann und Frau die besten Seelenkräfte vergeudet. Dies verhindert die geistige Erleuchtung und behindert die Fähigkeit zur Hellsicht: (a JL.Ev04.230,02) a »Das ist aber auch etwas von der größten Lebensbedeutung; denn würden die... Menschen dieses Laster meiden und den Beischlaf nur so oft begehen, als wie oft er zur Erweckung einer Frucht in eines ordentlichen Weibes Leibe notwendig ist, Ich sage es euch: Nicht einen gäbe es unter euch, der nicht mindestens ein Hellseher wäre! So aber, wie es unter euch Sitte ist, vergeudet der Mann wie das Weib die besten Kräfte durch das oft tägliche Verpuffen der alleredelsten und seelenverwandtesten Lebenssäfte und hat demnach nimmer einen Vorrat, aus dem sich am Ende ein stets intensiveres Licht in der Seele ansammeln könnte!«

    Ehelicher Beischlaf soll nicht häufiger erfolgen, als zur Zeugung unumgänglich nötig ist: (a JL.Ev04.231,03) a »Sorgt... vor allem, daß dieses Laster (Unzucht und Hurerei) nirgends einreiße, und die Eheleute sollen nur so viel tun, als da zur Zeugung eines Menschen unumgänglich notwendig ist!«

    Den lange lebenden Meduhediten, die mehrere Frauen hatten, empfahl Gott: a »Eure Weiber aber sollt ihr ... nicht öfter beschlafen, als es unter dem Segen Gottes nötig ist, zu zeugen einen Menschen.« (a JLHaG1.033.13)

  • Vor allem reizbare Menschen sollten Spiel-, Vergnügungs- und Tanzlokale meiden, weil sie dort leicht von argen Geistern besetzt werden: a »Sind dergleichen (zu Zorn neigende) Kinder völlig erwachsen und haben schon eine vollkommene Selbsterkenntnis erlangt - d. h. insoweit als man in natürlicher Hinsicht diesen Begriff ausdehnt - und zeigen sich bei ihnen noch hie und da merkliche Symptome von übertriebener Gemütsreizbarkeit, da ist ihnen vor allem anzuempfehlen, daß sie in allem sehr mäßig leben, früh schlafen gehen, aber noch früher aufstehen, von geistigen Getränken sich längere Zeit enthalten, wie auch vom Fleische unreiner Tiere, und ja keine solchen Orte besuchen, wo allerlei toller Spektakel zur schlechten Belustigung der Zuseher ausgeführt wird, besonders aber jene Orte nicht, wo getanzt und gespielt wird. Dergleichen muß von solchen Brauseköpfen auf längere Zeit, wenn nicht bei manchen auf immer, gemieden werden.« (a JL.Erde.062,17)

  • Hütet euch vor Fraß und Völlerei; denn durch das wird die Liebe zu Gott vermindert und die Welt- und Selbstliebe genährt und gestärkt, und mit ihr das Gericht der Materie und ihres Todes! Also hütet euch auch vor der Unkeuschheit und aller Hurerei ; denn Unkeusche, Hurer und Ehebrecher werden in Mein Lebensreich nicht eingehen! (jl.ev08.215,06)

  • Jesus heilte rund hundert Kranke und wies sie auf Geilheit, Unzucht, Hurerei und Ehebruch als Ursache ihrer Krankheiten hin: (jl.ev02.154.08) "Hütet euch aber vor der Unzucht, Hurerei, vor Fraß und Völlerei, - sonst fallet ihr ehest wieder in noch ärgere Krankheiten, als von welchen ihr bis jetzt behaftet und geplagt waret!«

  • (jl.ev05.256,09) "Hüte dich vor der Geilheit und Unzucht und der Hurerei! Denn a Hurer und Ehebrecher werden in das Gottesreich nicht eingehen"

  • "Sorget darum vor allem, dass dieses Laster (Unzucht, Hurerei) nirgends einreiße!" (jl.ev04.231,03)

  • (jl.rbl1.097,19) "Wohl hat Gott alle Gesetze in die Natur gelegt; aber dem freien Menschen gab Er Verstand und Vernunft, dass er die ersten Gesetze seines Fleisches [Drang zur Fortpflanzung und der damit verbundenen Lust] nur sehr mäßig, und das nur im Zustande einer Ehe ordentlich erfüllen solle; für jeden Tritt über die moralische Grenze hinaus hat Er aber auch schreckliche Hinkboten gestellt, die solche Überschreitungen stets auf das empfindlichste durch ein zweites Gegengesetz zu ahnden pflegen!

  • "Der eigentliche geistige Sinn des Opfers, das ihr nun noch, aber ganz blind und sinnlos, verrichtet, und das darum auch für gar niemanden mehr irgendeinen Wert hat, aber besteht darin, dass ihr Gott über alles und euren Nächsten wie euch selbst lieben sollet, und dass ihr nicht treiben sollet allerlei Unzucht, Hurerei und Ehebruch." (jl.ev06.206,18)

Alle ordnungswidrigen sexuellen Praktiken stellen Unzucht dar

Verschiedenste sexuelle Praktiken, durch welche der Zeugungsakt raffinierter vorgenommen oder auch (was meist der Fall ist) vermieden wird, sollen vor allem den sexuellen Genuß erhöhen, also Wollust erzeugen. Aus göttlicher Sicht vergötzen solche Praktiken die Lust bzw. den eigenen bzw. fremden Körper oder Körperteile, d.h. sie werden wie Gott bzw. statt an Gott auf Lust und Körperlichkeit gerichtet und sie stellen daher eine Abwendung von Gott = Abgötterei dar. Daher werden sie biblisch als Hurerei eingestuft.

Hand nach rechts Weil übermäßiges sexuelles Genußstreben (= Wollust, Geilheit) und raffinierte, die Lust verfeinernde Praktiken die eigentlichen Merkmal der Unzucht sind, umfasst Unzucht das ganze sexuelle Spektrum von erotischen, ehebrecherischen Gedanken mit entsprechenden Willensimpulsen, das wollüstige Betrachten von erotischen und pornografischen Darstellungen, Selbstbefriedigung, alle Spielarten des Petting, nicht naturgemäße Koituspositionen, Oralsex, Analsex, BDSM, Notzucht/Vergewaltigung - innerhalb und außerhalb der Ehe.

Beispiele von Unzucht aufgrund der Genußsucht bzw. raffinierten Verfeinerungsformen:

  • Beischlaf außerhalb der Ehe

  • unnatürliche vaginale Beischlaf-Positionen bzw. Praktiken : z.B. Positionsänderungen der 'Missionarsstellung', 'Vice-Technik', 'Schlittenfahrt', 'Wiener Auster', 'Hündchenstellung' (a tergo), 'Löffelchenstellung', 'Flanke', im Stehen, 'trockener Sex', Doppelpenetration mit Penis und/oder Vibrator in Anus und Scheide.

  • Methoden zur Verzögerung des Orgasmus: Prostatamassage,

  • Gruppensex, Flotter Dreier

  • Vagina-Ersatz zwecks Zeugungsvermeidung durch Eindringen in andere Körperhöhlen: Mund (Oralsex, Fellatio, Cunnilingus, 69), Anus (Analsex durch Penis, Butt Plug, Elektro-Plug oder Strap-on, Figging), zwischen Brüsten (Mammalsex), zwischen Oberschenkeln, in Achselhöhlen, Kniekehlen, Harnröhre (Urethralverkehr), Vaginalersatz, Gummipuppen

  • Orale Lustgewinnung: Zungenkuss, Intimkuss, Brustwarzenstimulation (oral, mit Geräten, erotische Laktation), Ohrläppchenstimulation, Anilingus, Felching, Gokkun, Snowballing, Facesitting

  • Manuelle Lustbereitung: Masturbation an sich oder anderer Person, Fisting.

  • Lustbereitung durch Reiben: Tribadie

  • Wollust durch Sado-Masochismus (BDSM)

    • Aufgeilen durch Binden, Schmerzen, Unterwerfung, Unterordnung, Demütigung (Vergötzung)

    • Beeinträchtigung der Bewegungsfreiheit, Sinneswahrnehmung: Bondage (Shibari), Mumifizierung, Sinnesentzug

    • Schmerzen zufügen, martern: Spanking, Flagellantismus, Strappado, Penis- und Hoden-Folter, Hodensackinfusion

  • Wollust-Stimulantien

    • Aufgeilen durch optisch-sexuelle Reize: Nacktabbildungen (Pictophilie), erotische Fotografie, Pornografie, Reizwäsche (Dessous), Striptease, Stripclubs, Peep shows, Bauchtanz, Cheerleader, Modeschauen, Cybersex, Exhibitionismus (Flitzer, Flashen, Mooning, Anasyrma), Voyeurismus (Candaulismus, Mixoskopie, Scoptophilie, Dogging, Autagonistophilie),

    • Aufgeilen durch akustisch-sexuelle Reize: Narratophilie, Auditeur, Verbalerotik (= Dirty talk), Telefonsex, Telefon-Scatophilie, Stalking, Cybersex (optisch und akustisch), Camsex, Sex-Chatrooms, Mehrspieler-Online-Rollenspiele,

    • Aufgeilen durch sensorisch-taktile Reize und Bewegungen: Tanz, Hilfsmittel, Sexspielzeuge als Mittel zur Stimulierung der Wollust und zum Abbau des 'natürlichen" sexuellen Verlangens. (Dildos, Vibratoren, Massagestab, Erotische Elektrostimulation, Lustkugeln, Butt Plugs, Strap-ons, Peniskäfige, Penisringe, Keuschheitsgürtel, Sex-Puppen, Vaginanachbildungen,)

    • Aufgeilen durch biologische bzw. chemische Substanzen: Alkohol, Aphrodisiaka, z.B. Speisen und Gewürze (z. B. Sellerie, Zwiebeln, Chili, Kakao, Zimt oder Vanille), Duftsubstanzen und Räucherwerk sowie Rauschsubstanzen (Alkohol, Cannabis, Opium, Kokain, Ecstasy, Poppers u.a. Drogen),

  • Paraphilien - Hurerei durch Vergötzung Dabei wird Personen, Tieren, Gegenständen, Ausscheidungen etc. götzenhafte Verehrung entgegengebracht:

    • Herrschafts-Rollenspiele: Erotisches Rollenspiel, Chat-Rollenspiel, Klinikerotik, Erziehungsspiel, Age play, Genderplay, Petplay, Lebendmöbel,

    • Fetischismen: Body Worship (Hurerei mit verschiedenen Körperteilen), Autonepiophilie (Sex mit Windeln und Babykleidung), Fußfetischischmus,

    • Koprophilie (sexueller Lustgewinn durch menschlichen Kot bzw. dessen Ausscheidung)

    • Urophilie (sexuelle Vorliebe für Urin)

    • Nekrophilie (sexuelle Aktivitäten jeglicher Art mit Leichen)

    • Zoophilie (Sex mit Tieren, sexuell ausgerichtete Begierde zu Tieren)

    • Objektophilie (emotionale und sexuelle Hingezogenheit zu Gegenständen, die oft sexuelle Handlungen mit dem nichtlebenden Liebesobjekt einschließt, z.B. Maschinensex)

Unzucht kann außerhalb und innerhalb der Ehe vorkommen

Zwar zählt jeder Beischlaf zwischen Mann und Frau außerhalb der Ehe zur Unzucht, aber auch innerhalb einer Ehe können alle o.g. sexuelle Praktiken erfolgen, die Unzucht darstellen. Besonders erwähnt werden aber noch folgende Fälle von Unzucht:

  • Fremdgehen mit Koitus ohne Zeugungsabsicht - z.B. durch Verhütungsmittel oder Analverkehr - in oder außerhalb der Ehe ist Unzucht: (jl.ev03.066,03) "Wenn er aber bloß heimlich ausgeht, um mit feilen Dirnen zu befriedigen seinen Trieb und sich dadurch zu erlustigen ohne Zeugung einer Frucht, so begeht er dadurch ganz sicher eine grobe sodomitische Sünde wider die göttliche Ordnung und wider die Ordnung der Natur!

  • Beischlaf während der Menstruation (3.Mos.18,19)

  • Beischlaf während der Schwangerschaft ist Unzucht: (jl.ev03.071,04) "Desgleichen aber gibt es anderseits auch derart geile Böcke von Männern, die ihrem armen sittsamen Weibe oft noch wenige Stunden vor der Entbindung keine Ruhe gönnen wollen."

    "Wer sein Weib stört [beschläft] während ihrer Schwangerschaft, der verdirbt die Frucht schon im Mutterleibe und pflanzt derselben den Geist der Unzucht ein; denn welch ein Geist die Gatten nötigt und reizt, sich über die natürliche Gebühr zu beschlafen, derselbe Geist geht dann potenziert in die Frucht über. (jl.ev04.231,04)

  • Beischlaf innerhalb von 7 Wochen nach der Entbindung: Daher soll auch bei der Zeugung dieses wohl und sehr gewissenhaft beachtet werden, dass erstens die Zeugung nicht aus gemeiner Geilheit verübt werde, sondern aus wahrhafter Liebe und seelischer Neigung, und zweitens, dass das einmal empfangen habende Weib noch gut sieben Wochen nach der Ausgeburt ihrer Frucht in der Ruhe ungestört belassen werde!" (jl.ev04.231,05)

Gedankliche und physische Unzucht

Gedankliche Unzucht wird sowohl im AT als auch im NT genannt. Sie ist insofern zu beachten, als zuerst die Gedanken die Begierden und sexuellen Absichten hervorrufen, auf die dann evtl. sexuelle Praktiken und Taten erfolgen, die gegen Keuschheit, Zucht, göttliche und natürliche Ordnung verstoßen.

Was reizt besonders zur Unzucht an?

Unzucht weist sprachlich auch auf mangelnde Zucht, Selbstdisziplin und Übertreten des rechten Maßes hin. Zwischen Unmäßigkeit in anderen sinnlichen Bereichen wie Essen, Trinken und Unzucht, Hurerei und Ehebruch bestehen enge Verbindungen:

  • Jede Unmäßigkeit ist von Übel. Unmäßiges Trinken führt zu Geilheit und Unzucht aller Art und Gattung (jl.ev05.239,03 ff.) "Vor der Unmäßigkeit hat sich jedermann, und somit auch ihr, zu hüten. Was übers Maß ist, das ist für den Menschen vom Übel. Unmäßigkeit im Essen erzeugt Magenkrankheiten, - Unmäßigkeit im Trinken aber erzeugt neben den Magen- und Brustübeln auch die Geilheit des Fleisches und gebiert die Unzucht aller Art und Gattung. Darum seid in allem mäßig und nüchtern, und ihr werdet in einem stets gesunden Leibe auch eine gesunde und heitere Seele haben! ;

  • Fraß und Völlerei: (04) Freilich gibt es leider gar viele, die da ihre Lebenszeit mit lauter Essen und Trinken zubringen. Sie sorgen nur für ihren Bauch und für ihre Haut. Die Nächstenliebe ist ihnen fremd, und vor dem armen Menschen spucken sie aus und lassen ihn nicht an ihres Hauses Schwelle kommen. Ihr stets voller Bauch läßt sie nie fühlen den Schmerz des Hungers und des Durstes. Das sind die echten Schwelger, Prasser und Vollsäufer, um dadurch ihren Leib stets bereit zu allerlei Geilheit, Unzucht, Hurerei und Ehebrecherei zu halten. Das ist dann Fraß und Völlerei, mit denen niemand je ins Reich Gottes eingehen wird.

  • Naturgeister, z.B. im Schwefel oder Wein reizen bei Übermaß ihres Konsums zur Unzucht an: " (jl.ev06.225,11) "Aus Schwefel- und Erdpechlagern entwinden sich in einem fort unreine Naturgeister und reizen die Fleischmenschen zur Unzucht; denn wie im Weine die Geister der Unzucht daheim sind und das Fleisch dazu antreiben, so ein Mensch im Übermaß davon genossen hat, ebenso sind sie auch im Schwefel und im Erdpech."

  • Alkohol und Betrunkenheit reizen zu Unzucht und Geilheit an: "Im übermäßigen Genusse dieses Getränkes (Wein) ruht der arge Geist der Geilheit und der Unzucht. Dieser Geist aber belebt die Seele nicht, sondern tötet sie für den wahren Lebensgeist aus den Himmeln und macht auf dieser Erde die geistige Wiedergeburt der Seele in dem Geiste aus den Himmeln nahe zu einer Unmöglichkeit." (jl.ev08.075,02)

    "Sehet zu, dass ihr euch nicht betrinket! Denn ihr wisset es, dass die Trunkenheit ein Laster ist, denn sie schwächt Herz und Seele und erzeugt im Fleische den Geist der Unzucht und Geilheit. Eine betrunkene Seele wird schwer ins Reich Gottes eingehen!" (jl.ev08.192,18)

  • Tanzen reizt zu allen möglichen Unzuchtausschweifungen an, und ist daher eines der allerwiderlichsten Laster: (jl.him1.26203 f.) Jesus: "Mir ist der ewig verfluchte Tanz unter was immer für einer Form, unter was immer für einer Bedingung und an was immer für einem Orte eines der allerwiderlichsten Laster, weil es fürs erste nichts als eine Art sodomitischer Unzucht ist, durch welche sich heidnische Völker zu allen möglichen Ausschweifungen aufreizen ließen; und fürs zweite, weil eben dieses Laster (heutzutage) sogar unter einem weltlich-moralischen Anstriche gar pflichtig-frei, ohne eine Mißbilligung, gang und gäbe geworden ist. - Darum soll es (nun aber auch) tausendmal tausend Male verflucht sein!

    Und fürs dritte ist der Tanz ein allerwiderlichstes Laster, weil er sogar schon die Kinder von Mir gänzlich abwendet und ihre Herzen geistig versteinert, die Mädchen verdirbt und sie häufig unfruchtbar oder doch sehr oft schlecht fruchtbar macht, und die Frucht im Leibe schon mit einem oft unwiderstehlichen Triebe nach diesem Laster versieht, der sich dann schon nach wenigen Jahren kundgibt - und weil es noch dazu, wie kein anderes Laster, den Menschen, der sich ihm ergeben hat, nicht nur auf eine Zeit, sondern mit sehr seltener Ausnahme für immer von Mir abzieht, so dass ein solcher sich dann nimmer zu Mir kehren mag, außer durch ein Gericht, welches ihn aber wenig mehr nützen wird. Denn zu dem Ich im Gerichte komme, über den ist Mein Zorn gekommen mit dem ewigen Tode!"

Viele andere sog. Wollust-Stimulantien spielen hierbei heute eine extrem große Rolle.


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