Jakob Lorber: 'Die geistige Sonne' (Band 2)


Kapitelinhalt 81. Kapitel: Was ist Hurerei?

(Am 2. Oktober 1843 von 4 1/2 - 6 Uhr Abends.)

Originaltext 1. Auflage 1870 durch Project True-blue Jakob Lorber

Text nach 6. Auflage 1976 Lorber-Verlag

01] Man könnte hier sagen, indem es im sechsten Gebote nur heißt: „Du sollst nicht Unkeuschheit treiben," - daß da die Hurerei nicht als verboten angesehen werden kann, indem es im sechsten Gebote nirgends heißt: Du sollst nicht Hurerei treiben. - Ich aber sage: Was ist die Hurerei, welcher Art sie auch sein mag, geistig oder fleischlich? Sie ist eine sichere Anbequemung des Lasters, und zwar auf folgende Weise: Man philosophirt sich über sündigende Möglichkeit hinaus, setzt alle Erscheinungen in das Gebiet natürlicher Bedürfnisse; - wenn nun Jemanden seine eigene Wesenheit die Forderung kundgiebt, sie zu befriedigen, so thut der Mensch zufolge seines Verstandes und seiner Erfindungskraft ja nur etwas Lobenswerthes und Ersprießliches, so er für alle zu fordernden Bedürfnisse seiner Natur Mittel zu Stande bringt, durch welche denselben Genüge geleistet werden kann. Das Thier muß zwar seine Bedürfnisse in der rohesten instinctmäßigen Art befriedigen, weil es keinen Verstand, keine Vernunft und keinen Erfindungsgeist hat; dadurch aber erhebt sich ja eben der Mensch über das gemein naturmäßig Thierische, daß er allen den Anforderungen seiner Art auf eine raffinirte Weise Genüge leisten kann.

02] Wer kann einem Menschen zur Sünde rechnen, so er sich mit Hilfe seines Verstandes ein stattliches Haus zur Bewohnung erbaut, und somit ein ehemaliges Erdloch oder einen hohlen Baum mit demselben vertauscht? Wer kann einem Menschen zur Sünde anrechnen, wenn er sich einen Wagen erbaut, das Pferd zähmt, und dann viel bequemer eine Reise macht, als mit seinen eigenen schwachen leidigen Füßen? - Wer ferner kann noch dem Menschen zum Fehler anrechnen, so er sich die Naturfrüchte zu seiner Nahrung kocht und würzet, und sie ihm wohlschmeckender macht? Ober sind die Dinge in der Welt für wen Anderen, als für den Menschen erschaffen worden, damit er sie zweckdienlich benützen sollte?

03] Wie viel Schönes und Nützliches hat der Mensch entdeckt zu seiner Bequemlichkeit und zu seiner Erheiterung? Sollte ihm das zum Fehler angerechnet werden, so er durch seinen Verstand seinem Schöpfer Ehre macht, ohne den der Wellkörper also uncultivirt dastände wie eine barste Wüste, auf der Alles durcheinander wüchse in der schönsten chaotischen Ordnung, wie Kraut, Rüben und Brennnesseln?

04] Wenn aber dem Menschen die verschiedenartige Cultivirung des Erdbodens doch unmöglich zu einem Fehler angerechnet werden kann, obschon sie in sich durchaus nichts anderes Zweckdienliches enthält, als die angenehmere und bequemere Genießung der Dinge in der Welt; so wird doch andererseits auch ein raffinirter Zeugungsgenuß dem Menschen auch mitnichten können zum Fehler angerechnet werden, indem sich sonst selbst der gebildete Mensch in diesem Acte am wenigsten von dem Thiere unterschieden hat. Also auch dieser Trieb des Menschen muß auf eine veredelten und raffinirtere Weise befriediget werden können, und das aus demselben Grunde, aus welchem man sich beq5eme Wohnhäuser erbaut, weiche Kleider verfertiget, geschmackvolle Speisen bereitet u. dgl. Annehmlichkeiten mehr.

05] Man nehme nur den Fall, ein Mensch gebildeten Standes hat zu seiner Befriedigung die Wahl zwischen zwei Weibspersonen; die Eine ist ein schmutziges ganz verwahrlostes, gemeines Bauernmensch, die Andere aber ist ein wohlerzogenes, sehr nett gekleidetes, am ganzen Leibe makelloses und sonst üppiges und reizendes Mädchen, als die Tochter eines ansehnlichen Hauses. Frage: Wornach wird der gebildete Mann greifen? - Die Antwort wird hier kein Kopfbrechen brauchen; sicher nur nach Nro. 2; denn vor Nro. 1 wird es ihm ekeln. Also ist auch hier eine Raffinerie sicher am zweckdienlichsten Platze, weil der Mensch durch sie beurkundet, daß er ein höheres Wesen ist, welches alles Unangenehme und Schmutzige zu reinigen und angenehmer darzustellen die volle Macht und Kraft in sich hat.

06] Da aber der Mann, wie das Weib, in dieser Hinsicht ein öfteres Bedürfniß sich zu befriedigen in sich mächtig wahrnimmt, wobei man doch nicht allzeit die Anforderung machen kann, in optima forma ein Kind zu erzeugen, wird es da wider die Gebühr der Ausübung seiner Verstandeskräfte sein, wenn er da die Mittel aufstellt, durch welche die Befriedigung dieses Triebes zuwege gebracht werden kann, sei es nur durch den blinden Beischlaf mit den Weibern, oder durch Selbstbefriedigung, oder im Nothfalle durch die sogenannte Knabenschändung? Denn dadurch unterscheidet sich ja eben auch der Mensch von dem Thiere, daß er eben auch diesen am meisten naturmäßigen Trieb auf anderen Wegen befriedigen kann, als gerade auf jenen nur, auf die er von der rohen Natur primo loco angewiesen wurde; und sonach sind ja ganz besonders wohlconditionirte Bordelhäuser und dergleichen Anstalten mehr zu billigen, und können dem Verstande des Menschen keineswegs zur Unehre, sondern nur zur Ehre gereichen.

07] Sehet, was läßt sich, naturmäßig betrachtet, allem Dem entgegen einwenden? - Denn das ist richtig, daß das Thier dergleichen Cultivirungen und allerlei Nüancirungen in der Befriedigung seines Geschlechtstriebes nimmer zuwege bringen kann; und so ist darin gewisserart eine Meisterschaft des menschlichen Verstandes unleugbar zu entdecken. - Das ist Alles richtig; das Thier hat in allem Dem seine Zeit, außer welcher es ganz stumpf für die Befriedigung dieses Triebes bleibt.

08] Aber was ist alle diese Raffinirung? Das ist eine kurze Frage; aber ihre Beantwortung ist groß und gewichtig. - Diese Raffinirung hat doch sicher nichts Anderes zum Grundmotive, als die entsetzlich leidige Genußsucht. Die Genußsucht aber wissen wir, daß sie ein unverkennbares Kind der Eigenliebe ist, welche aber mit der Herrschliebe ganz identisch einhergeht.

09] Es ist wahr, in einem stattlichen Hause läßt sich angenehmer wohnen, denn in einer niedrigen Erdhütte; betrachten wir aber die Einwohner! Wie stolz und hochtrabend sehen wir den Bewohner eines Palastes einhergehen, und wie völlig zerknirscht beugt sich der schlichte Hüttenbewohner vor einem solchen glänzenden Palast-Herrn?

10] Betrachten wir die Bewohner einer großen Stadt, und dagegen die eines niedrigen Bauerndorfes. Die Bewohner der großen Stadt wissen sich aus lauter Genußsucht nicht zu helfen; Alles will angenehm leben, Alles sich unterhalten, Alles glänzen und wo möglich ein Bischen herrschen. Kommt ein solcher armer Landbewohner in die große Stadt, so muß er wenigstens einen jeden Stiefelputzer etc. „Euer Gnaden" anreden, will er sich nicht irgend einer Grobheit aussetzen.

11] Gehen wir aber in's Dorf; da werden wir noch Hausväter antreffen, nicht selten friedliche Nachbarn, welche sich nicht „Euer Gnaden" und „Herr von" tituliren. Was ist da wohl vorzuziehen, wenn ein Bauer zum andern spricht: „Bruder!" oder wenn in der Stadt ein nur ein wenig Bemittelter zu einem etwas mehr Bemittelten „Euer Gnaden" und „Herr von" u. dgl. mehr spricht?

12] Ich meine, es wird kaum nöthig sein dergleichen unsinnige Raffinirungsgeburten des menschlichen Verstandes noch weiter zu verfolgen, sondern wir können sogleich den Hauptspruch machen: Alle solche genußsüchtigen Verfeinerungen sind nach der vorangehenden Betrachtung nichts als Abgöttereien; denn sie sind Opfer des menschlichen Geistes an die äußere todte Naturmäßigkeit.

13] Sind sie aber Abgöttereien, so sind sie auch die barste Hurerei; und daß sie nicht in die Sphäre der Keuschheit aufgenommen werden können, beweiset ihre Tendenz.

14] Warum ward Babel eine Hure genannt? Weil dort alle erdenkliche Raffinerie zu Hause war. Also heißt auch „die Hurerei treiben" im vollkommensten Sinne: Der Unkeuschheit dienen nach aller Lebenskraft; und so ist ein reicher Ehemann, der sich ein üppiges und geiles Weib genommen hat des alleinigen Genusses wegen, nichts mehr und nichts weniger, als ein barster Hurer, und dessen Weib eine barste Hure; - und eben also wird auch hier diesen Kindern die Unkeuschheit in ihrem Fundamente gezeigt, wie sie nämlich ist eine allerbarste Selbst- und Genußsucht.

15] Es war nothwendig, dieses Gebot für euch um desto gründlicher zu beleuchten, weil sich der Mensch eben über keines so leicht hinaussetzt, als über dieses. - Ich meine daher, daß ihr nun auch diesen Vortrag verstehet; und so wollen wir uns denn auch sogleich in den siebenten Saal begeben.

01] Man könnte hier sagen, indem es im sechsten Gebote nur heißt: »Du sollst nicht Unkeuschheit treiben«, daß da die Hurerei nicht als verboten angesehen werden kann, da es im sechsten Gebote nirgends heißt: »Du sollst nicht Hurerei treiben«. - Ich aber sage: Was ist die Hurerei, welcher Art sie auch sein mag, geistig oder fleischlich? Sie ist eine sichere Anbequemung des Lasters, und zwar auf folgende Weise: Man philosophiert sich über die sündige Möglichkeit hinweg, setzt alle Erscheinungen in das Gebiet ,natürlicher Bedürfnisse'. Wenn jemandem seine eigene Wesenheit die Forderung kundgibt, sie zu befriedigen, so tut der Mensch zufolge seines Verstandes und seiner Erfindungskraft ja nur etwas Lobenswertes und Ersprießliches, so er für alle zu fordernden Bedürfnisse seiner Natur Mittel zustande bringt, durch welche denselben Genüge geleistet werden kann. Das Tier muß zwar seine Bedürfnisse in der rohesten instinktmäßigen Art befriedigen, weil es keinen Verstand, keine Vernunft und keinen Erfindungsgeist hat. Dadurch aber erhebt sich ja eben der Mensch über das gemein naturmäßig Tierische, daß er allein den Anforderungen seiner Art auf eine raffinierte Weise Genüge leisten kann. Daher sagt der Verstand des Kulturmenschen:

02] Wer kann einem Menschen zur Sünde rechnen, so er sich mit Hilfe seines Verstandes ein stattliches Haus zur Bewohnung erbaut, und somit ein ehemaliges Erdloch oder einen hohlen Baum mit demselben vertauscht? Wer kann einem Menschen zur Sünde anrechnen, so er die Baumfrüchte veredelt, aus den sauren Äpfeln und Birnen süße und wohlschmeckende erzeugt? Wer kann einem Menschen zur Sünde anrechnen, wenn er sich einen Wagen erbaut, das Pferd zähmt, und dann viel bequemer eine Reise macht als mit seinen eigenen schwachen, leidigen Füßen? Wer ferner kann noch dem Menschen zum Fehler anrechnen, so er sich die Naturfrüchte zu seiner Nahrung kocht und würzt und sie ihm wohlschmeckender macht? Oder sind die Dinge in der Welt für einen anderen als für den Menschen erschaffen worden, damit er sie zweckdienlich benützen sollte? -

03] Wie viel Schönes und Nützliches hat der Mensch entdeckt zu seiner Bequemlichkeit und zu seiner Erheiterung! Sollte ihm das zum Fehler angerechnet werden, so er durch seinen Verstand seinem Schöpfer Ehre macht, ohne den der Weltkörper so unkultiviert dastände wie eine barste Wüste, auf der alles durcheinanderwüchse in chaotischer Unordnung wie Kraut, Rüben und Brennesseln?

04] Wenn aber dem Menschen die verschiedenartige Kultivierung des Erdbodens doch unmöglich zu einem Fehler angerechnet werden kann, obschon sie in sich durchaus kein anderes zweckdienliches enthält als den angenehmeren und bequemeren Genuß der Dinge in der Welt; so wird doch andererseits auch ein raffinierter Zeugungsgenuß dem Menschen mitnichten können zum Fehler angerechnet werden, indem sich sonst selbst der gebildetste Mensch in diesem Akte am wenigsten von dem Tiere unterschieden hat. Also auch dieser Trieb des Menschen muß auf eine veredeltere und raffiniertere Weise befriedigt werden können, und das aus demselben Grunde, aus welchem man sich bequeme Wohnhäuser erbaut, weiche Kleider verfertigt, geschmackvolle Speisen bereitet, u. dgl. Annehmlichkeiten mehr.

05] Man nehme nur den Fall, ein Mensch gebildeten Standes hat zu seiner Befriedigung die Wahl zwischen zwei Weibspersonen; die eine ist eine schmutzige, gemeine Bauernmagd, die andere aber als die Tochter eines ansehnlichen Hauses ist ein wohlerzogenes, sehr nett gekleidetes, am ganzen Leibe makelloses und sonst üppiges und reizendes Mädchen. Frage: Wonach wird der gebildete Mann greifen? Die Antwort wird hier kein Kopfzerbrechen brauchen; sicher nach Nr. 2, denn vor Nr. 1 wird es ihm ekeln. Also ist auch hier eine Verfeinerung sicher am zweckdienlichsten Platze, weil der Mensch durch sie beurkundet, daß er ein höheres Wesen ist, welches alles Unangenehme und Schmutzige zu reinigen und angenehmer darzustellen die volle Macht und Kraft in sich hat.


06] Da aber der Mann wie das Weib in dieser Hinsicht ein öfteres Bedürfnis sich zu befriedigen in sich stark wahrnehmen, wobei man doch nicht allezeit die Anforderung machen kann, ein Kind zu erzeugen, wird es da wieder die Gebühr der Ausübung seiner Verstandeskräfte sein, wenn er die Mittel aufstellt, durch welche die Befriedigung dieses Triebes zuwege gebracht werden kann, sei es nur durch den blinden Beischlaf mit den Weibern oder durch Selbstbefriedigung oder im Notfalle durch die sogenannte Knabenschändung? Denn dadurch unterscheidet sich ja eben auch der Mensch von dem Tiere, daß er diesen am meisten naturmäßigen Trieb auf anderen Wegen befriedigen kann als gerade auf jenen nur, auf die er von der rohen Natur angewiesen wurde. Und sonach sind ja ganz besonders wohlkonditionierte Bordellhäuser und dergleichen Anstalten mehr zu billigen, und können dem Verstande des Menschen keineswegs zur Unehre, sondern nur zur Ehre gereichen!?


07] Sehet, was läßt sich, naturmäßig betrachtet, allem dem entgegen einwenden? Denn das ist richtig, daß das Tier dergleichen Kultivierungen und allerlei Nuancierungen in der Befriedigung seines Geschlechtstriebes nimmer zuwege bringen kann, und so ist darin gewisserart die Meisterschaft des menschlichen Verstandes unleugbar zu entdecken. Das alles ist richtig, das Tier hat in allem dem seine Zeit, außer welcher es stumpf für die Befriedigung dieses Triebes bleibt.

08] Aber was ist alle diese Raffinesse? Das ist eine kurze Frage, aber ihre Beantwortung ist groß und gewichtig. - Diese Raffinesse hat doch sicher nichts anderes zum Grundmotive als die entsetzlich leidige Genußsucht. Die Genußsucht aber, wissen wir, ist ein unverkennbares Kind der Eigenliebe, welche mit der Herrschliebe ganz identisch einhergeht.

09] Es ist wahr, in einem stattlichen Hause läßt sich angenehmer wohnen denn in einer niedrigen Erdhütte. Betrachten wir aber die Einwohner! Wie stolz und hochtrabend sehen wir den Bewohner eines Palastes einhergehen, und wie zerknirscht beugt sich der schlichte Hüttenbewohner vor einem solchen glänzenden Palastherrn!

10] Betrachten wir die Bewohner einer großen Stadt und dagegen die eines kleinen Bauerndorfes. Die Bewohner der großen Stadt wissen sich vor lauter Genußsucht nicht zu helfen, alle wollen angenehm leben, alle sich unterhalten, alle glänzen und womöglich ein bißchen herrschen. Kommt ein armer Landbewohner in die große Stadt, so muß er wenigsten einen jeden Stiefelputzer usw. ,Euer Gnaden' anreden, will er sich nicht irgendeiner Grobheit aussetzen.

11] Gehen wir aber ins Dorf, da werden wir noch Hausväter antreffen, nicht selten friedliche Nachbarn, welche sich nicht ,Euer Gnaden' und ,Herr von' titulieren. Was ist da wohl vorzuziehen, wenn ein Bauer zum andern spricht: ,Bruder'! oder wenn in der Stadt ein nur wenig Bemittelter einen etwas mehr Bemittelten ,euer Gnaden' und ,Herr von' und dgl. mehr anspricht?

12] Ich meine, es wird kaum nötig sein, dergleichen unsinnige Ausgeburten der Raffinesse des menschlichen Verstandes noch weiter zu verfolgen, sondern wir können sogleich den Hauptspruch machen: Alle derartigen genußsüchtigen Verfeinerungen sind nach vorangehender Betrachtung nichts als Abgöttereien; denn sie sind Opfer des menschlichen Geistes an die äußere tote Naturmäßigkeit.

13] Sind sie aber Abgöttereien, so sind sie auch die barste Hurerei, und daß sie nicht in die Sphäre der Keuschheit aufgenommen werden können, beweist ihre Tendenz.

14] Warum wurde Babel eine ,Hure' genannt? Weil dort jede erdenkliche Raffinerie zu Hause war. Also heißt auch ,die Hurerei treiben' im eigentlichen Sinne: der Unkeuschheit dienen nach aller Lebenskraft. So ist ein reicher Ehemann, der sich des alleinigen Genusses wegen ein üppiges und geiles Weib genommen hat, nichts als ein barster Hurer und das Weib eine barste Hure. Und eben also wird auch hier die Unkeuschheit in ihrem Fundamente gezeigt, wie sie nämlich eine allerbarste Selbst- und Genußsucht ist.

15] Es war notwendig, dieses Gebot für euch gründlicher zu beleuchten, weil sich der Mensch über kein Gebot so leicht hinwegsetzt wie über dieses. - Ich meine daher, daß ihr nun auch diesen Vortrag versteht; und so wollen wir uns denn auch sogleich in den siebenten Saal begeben. -

Home  |    Inhaltsverzeichnis  |   Werke Lorbers