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Honorierungsfragen

    Befreiung von Umsessenheit, Besessenheit und magischen Einflüssen

    Pfarrer Blumhardts erfolgreiche Methoden bei Gottliebin Dittus


    Inhaltsübersicht:


    Manipulation der Umwelt und Helfer

    Erfahrungsgemäß beeinflussen Dämonen nicht nur ihre eigentliche Zielperson, sondern auch deren Umgebung und vor allem Jene, die ihnen bei der Befreiung Hilfestellung leisten. So bewirkten sie einerseits, dass G.D. sich Pfr. Blumhardt und anderen Menschen gegenüber sehr abweisend verhielt: G.D. wurde von der Umwelt für "eigensinnig, selbstgerecht, geistlich stolz" gehalten.
    Blumhardts Gedanken und Gefühle wurden wiederum so manipuliert, dass er "lieber wegblieb, als mich lauter Verlegenheiten auszusetzen." (BluK.013)
    Die Taktik der beeinflussenden Geistwesen zielte also offensichtlich auf Isolierung ab, indem sie beide Seiten beeinflusste.

    Abwehrende Dämonen-Taktiken gegen Helfer

    Viel Kraft und Raffinesse wandten die G.D. beeinflussenden Geistwesen an, um Pfr. B. von seinen Befreiungsbemühungen abzuhalten. Sie machten nicht nur G.D., sondern auch ihm das Leben sehr schwer: "Was ich im Geist und Gemüt damals ausgestanden habe, lässt sich mit keinen Worten beschreiben. Mein Drang, der Sache ein Ende zu machen, wurde immer größer, und obwohl ich jedesmal befriedigt scheiden konnte, sofern ich fühlte, dass die dämonische Macht sich fügen müsse, und sofern die Person jedesmal vollkommen recht war, so schien die finstere Macht sich doch immer wieder zu verstärken und mich zuletzt in ein großes Labyrinth verstricken zu wollen, mir und meiner amtlichen Wirksamkeit zum Schaden und Verderben. Alle Freunde rieten mir, zurückzutreten. Aber ich musste mit Schrecken daran denken, was aus der Person werden könnte, wenn ich meine Hand von ihr abzöge, und wie sehr ich vor Jedermann, wenn es übel ginge, als der Ursächer dastehen müsste. Ich fühlte mich in einem Netze, aus dem ich mich ohne Gefahr für mich und Andere unmöglich durch bloßes Abtreten herauswinden konnte."
    Unter dem Einfluss eines besonders bösartigen Geistes war G.D. "äußerst mürrisch und widerwärtig, und besonders widrig wurden ihr Besuche von mir." (BluK.031)

    Anm.: Solche Verhaltensweisen Besessener stellen nicht ihre tatsächlichen, persönlichkeitstypischen Reaktionen dar, sondern spiegeln in den veränderten Worten, in der Mimik und Gestik den Gemüts- und Willenszustand des besetzenden Geistes nach außen. Man erlebt oder vernimmt also im Grunde den innewohnenden fremden Geist und nicht die sichtbare Person vor einem! Das ist bei der eigenen Reaktion immer zu bedenken!

    Drohungen gegen die Helfer

    Ausfahrende Dämonen drohen dem Exorzisten und seinen Helfern oder deren Angehörigen oft mit Rache. So erging es auch Pfr. B. sehr oft: "Auch mancherlei Drohworte wurden gegen mich ausgesprochen, die ich nicht beachtete." (BluK.022)
    "Schrecklich waren oft die Drohungen der Dämonen anzuhören, den ganzen Ort und vornehmlich mein Haus in Brand zu stecken. Öfters grinsten sie mir mit grässlicher Miene entgegen: 'Blut oder Feuer!' Wirklich war es auffallend, dass einmal in einer besonders schweren Kampfnacht die Schafherde durch einen unbekannten Hund, dessen der Schäfer nicht mächtig werden konnte, in große Angst und Verwirrung gebracht wurde, und am Morgen lagen zwei der größten Schafe zerrissen vor meinem Fenster. Ich berühre dies darum, weil es einmal hieß: 'Blut! Und wenn's nur ein Schaf ist.' (BluK.042)

    Anm.: Jeder, der an der Befreiung von Umsessenen und Besessenen teilnimmt, erlebt, dass sich Geistwesen, zumal höllische, nicht gerne ihre Ziele durchkreuzen lassen und mit allen Tricks und Finessen die Helfer abschrecken wollen. Oft drohen sie ihnen durch den Mund des Besessenen mit großen Übeln. Sie unternehmen viele Versuche, ihnen selbst, aber auch Angehörigen, Freunden, Arbeitskollegen etc. zu schaden. Damit wollen sie den Abbruch der Bemühungen erpressen.
    Es erwies sich, dass die ausgefahrenen Dämonen ihre Drohungen im Umfeld von Pfr. Blumhardt z.T. wahrmachen konnten. Daher ist Gebet zum Schutz gegen die Rache solcher Wesen unbedingt wichtig. Ins Gebet um Schutz sollte man alle Menschen einbeziehen, die mit einem zu tun haben.

    Täuschungsmanöver der Dämonen, um ihre Ausweisung zu verhindern

    Dämonen versuchen, den Exorzisten auf vielerlei Art zu täuschen, um nicht vertrieben zu werden. Pfr. B. berichtet: Bei einem erneuten dämonischen Angriff "sank die Kranke rückwärts, wie sonst, wenn Dämonisches sie überfiel. Es kamen zornige Drohworte, bei denen ich aber leicht Stille gebieten konnte. Dann kehrte die Besinnung scheinbar zurück. 'Sie können jetzt gehen!' sagte sie. - 'Kann ich aber ruhig sein?' entgegnete ich. - 'Warum denn nicht?' fuhr sie fort; 'Sie trauen einem auch gar nicht.' - 'So?' sagte ich; 'nein, ich traue Dir nicht', worauf ich Hut und Stock wieder beiseite legte. Noch sprach ich ein kurzes Gebet, als es hohnlachend ausbrach und sagte: 'Du hast recht getan, dass Du nicht gegangen bist; Du hättest's verspielt und alles verloren.'" (BluK.029)
    Dämonen sprachen also durch den Mund von G.D. und täuschten Ruhe bzw. ihren Weggang vor, um weitere Bemühungen des Exorzisten zu verhindern.

    Zorn, Wut und Angst der Dämonen; Blutsverschreibungen an Satan als Grund von Höllenbindungen

    In jener Nacht, als die eingedrungenen Dämonen G.D. zum Selbstmord bringen wollten, wurde Pfr. B. darauf hingewiesen, warum Geister, die G.D. belästigten, an Satan gebunden waren und nun ihre Austreibung fürchteten: "Plötzlich brach mit ganzer Stärke der Zorn und Unmut der Dämonen los, und es wurde eine Menge Äußerungen folgender Art vernommen, meist mit heulender und wehklagender Stimme: Jetzt ist alles verspielt! Jetzt ist alles verraten! Du verstörst uns ganz! Der ganze Bund geht auseinander! Alles ist aus! Alles kommt in Verwirrung! Du bist schuld daran mit Deinem ewigen Beten! Du vertreibst uns doch noch! Wehe! Wehe! Alles ist verspielt! Unser sind 1067, und derer, die noch leben, sind auch viele!' - Von denen, die noch leben (und als Magier/Hexen wirken, d. Hrsg.), hieß es: Aber die sollte man warnen! O, wehe ihnen! Wehe! Sie sind verloren!' Ich sagte hier dazwischen hinein: 'Die noch leben, können sich noch bekehren; Gott vermag sie wohl noch zu retten! Denket ihr nur an euch!' - Da erhielt ich mit starker Stimme die Antwort: 'Sie haben sich mit Blut verschrieben!' - 'Wem denn?' -'Dem Teufel, dem Teufel!' - Von solchen Blutverschreibungen war später oft die Rede, besonders mit dem Beisatze: 'Gott verschworen, ewig verloren', als ob solche Verschworene keiner Bekehrung und Rettung mehr fähig wären. Doch schienen sie das mehr nur von sich, den Verstorbenen, zu sagen. Im gegenwärtigen Augenblicke zeigte sich bei den Dämonen nur Verzweiflung, weil der Weg in den Abgrund ihnen gewiss schien." (BluK.029)

    Vor allem die ärgsten Dämonen "hatten ein Grauen vor dem Abgrund, dem sie jetzt sich nahe fühlten, und sagten unter anderem: Du bist unser ärgster Feind, wir sind aber auch Deine Feinde. Dürften wir nur, wie wir wollen!'"

    Anm.: Wenn Dämonen aus einem Menschen im Namen Jesu ausgetrieben werden, werden sie von Satan bzw. ihrem höllischen Beherrschern meist als Versager sehr hart bestraft. Das wissen und fürchten sie sehr. Ihre Angstäußerungen wie Zittern, sich winden, heulen, schreien, wehklagen, betteln um Gnade äußert sich durch den Körper bzw. Mund des Besetzten ebenso wie ihre Wut und ihr Hass auf den Exorzisten bzw. die Beter, die ihre Vertreibung bewirken. Sie suchen daher fast immer nach Rachemöglichkeiten.

    Verletzungen beim Ausfahren eines Dämons

    Wenn Dämonen erkennen, dass ihre Ausweisung bevorsteht, versuchen sie nicht selten, ihr Opfer zuvor umzubringen oder zumindest so stark wie möglich zu verletzen bzw. ihm zu schaden. Der leitende Magier-Dämon fuhr nach 3-tägigem Gebetskampf auf eine Art aus G.D. heraus, "dass der Hals innen ganz verbrannt wurde, was ihr längere Zeit viel Beschwerden und Schmerzen verursachte." (BluK.032)

    Ausfahren von Dämonen durch den Mund

    Geister können auf sehr verschiedene Art in einen Menschen eindringen bzw. ihn wieder verlassen. Dies geschieht z.B. wie bei G.D. durch den Mund: "Auf einmal fing das Ausfahren der Dämonen durch den Mund an. Eine Viertelstunde lag sie wie tot da... Nach manchen heftigen Zuckungen des Oberleibs öffnete sie jetzt weit den Mund, und es war, als spucke sie einen Dämon um den anderen heraus. Es ging immer partienweise, je 14 oder je 28, oder je 12, und so schien es bis in die Tausende zu gehen, ohne ein Wort von meiner Seite, auch ohne dass ein Wort von den Dämonen gesprochen worden wäre, außer dass diese, wenn wieder eine neue Partei kam, zornige Blicke umherwarfen. Endlich hörte es auf; und jetzt schien eine bedeutende Epoche gekommen zu sein. Mehrere Wochen kam so gut wie nichts vor; und G. konnte wandeln, wo sie hin wollte." (BluK.025)

    Gruppenweises Weichen von Dämonen

    Aufgrund der Gebete und des Gebietens in Jesu Namen, zu weichen, verließen arge Geister oft gruppenweise G.D. "Bald war es, als führen auf die bezeichnete Weise 3, dann 7, endlich 14 Dämonen aus, wobei jedesmal das Gesicht der Person sich veränderte und eine neue drohende Miene gegen mich annahm." (BluK.022)... Nach jenen 14 Dämonen steigerte sich die Zahl schnell zu 175, dann zu 425... Nach dem letzten dieser Kämpfe trat auf etliche Tage Ruhe ein." (BluK.023)

    Anm.: Geister bzw. Dämonen sind zu Gesellschaften zusammengeschlossen. Wenn ein höllischer Geist einen Menschen besetzen kann, versucht er immer, seine Stellung dadurch abzusichern und auszuweiten, dass er weitere gleichgesinnte bzw. ihn unterstützende Geister hinzuholt. Wird ein leitender Geist vertrieben, folgen ihm meist auch alle Untergebenen aus seiner Gruppe. Insofern sind die Angaben von Pfr. B. über das gruppenweise Ausfahren von Geistern durchaus glaubwürdig.


    Unterschiedliche Motive und Höllenbindung der Dämonen

    G.D. unterschied zweierlei Gruppen von negativ einwirkenden Geistwesen: "Die Einen fand sie immer voll Wut und Ingrimm, namentlich in Beratschlagungen begriffen, wie sie in dem durch das Wort Gottes gegen sie gemachten Angriff sich helfen wollten; die Anderen schienen von diesen mit Gewalt festgehalten.
    Dieser Unterschied stellte sich auch bei denen heraus, die aus ihr sprachen. Die einen waren trotzig, voll Hass gegen mich, und sprachen oft Worte aus, die wert gewesen waren, aufgehalten zu werden. Sie hatten ein Grauen vor dem Abgrund, dem sie jetzt sich nahe fühlten, und sagten unter anderem: Du bist unser ärgster Feind, wir sind aber auch Deine Feinde. Dürften wir nur, wie wir wollen!' Und dann wieder: 'O, wenn doch nur kein Gott im Himmel wäre!' Daneben schrieben sie doch alle Schuld ihres Verderbens sich selber zu."
    (BluK.033)

    Anm.: G.D. und Pfr. B. differenzieren also zwischen

    • eigentlichen Dämonen mit leitender Funktion
    • Verstorbenen aus der Höllengesellschaft dieser Dämonen, die beherrscht werden und tun müssen, was ihnen von ihren höllischen Leitern befohlen wird.

    Befreiungsdienst ohne alle magischen Bestandteile, nur durch glaubensvolles Gebet und Gebieten im Namen Jesu

    Bei den Problemen mit allen Fremdeinflüssen - egal ob von außen oder aus dem Körperinnern - bei G.D. wendete Pfarrer Blumhardt dieselben Mittel an: "In allen diesen und ähnlichen Dingen siegte der Name Jesus, oft nur die Anführung der Markus 16 enthaltenen Verheißung, oder der Spruch in Phil. 2." (BluK.064)

    Die meisten Exorzisten verwenden nicht nur Gebet, Handauflegung und Befehl an die Dämonen, im Namen Jesu Christi zu weichen, sondern darüber hinaus sog. 'Hilfsmittel' wie geweihtes Wasser, Kreuz, Kreuzzeichen, Auflegen der Bibel etc. Pfr. B. nimmt auch Stellung dazu, ob dies wichtig oder richtig ist oder bereits zu den unerlaubten, weil im Grunde heidnisch-magisch-abergläbischen Methoden zählt.
    Es ist sehr aufschlussreich, wie Pfr. B. erkannte, dass er beim Befreiungsdienst auf alle magischen Abwehr- und Schutzmittel zugunsten des bloßen Gebetes und Gebietens im Namen Jesus verzichten sollte:
    "Es fiel mir ein, dass es Leute gebe, denen man geheimnisvolle Künste zur Abwehr von allerlei dämonischen Übeln zuschrieb, und sympathetische (Zauberei)Mittel, welchen immer Hohe und Niedere huldigen. Sollte ich etwa nach dergleichen Dingen mich umsehen? Das hieße, wie ich längst überzeugt war, Teufel mit Teufel vertreiben. Ich erinnerte mich alsobald an die Warnung, die ich schon einmal bekommen hatte, da ich damit umging, etwa den Namen Jesu an die Türe der Wohnung der Kranken zu heften oder sonst so etwas zu versuchen, weil eben ein guter Rat oft schwer zu finden war. Unter solchen Gedanken las ich morgens die Losung der Brüdergemeinde jenes Tages, welche lautete: Seid ihr so unverständig? Im Geist habt ihr angefangen, wollt ihr's denn nun im Fleisch vollenden?' Gal.03,03. Ich verstand den Wink, und Gott sei gepriesen, der mich geleitet hat, stets bei den lauteren Waffen des Gebets und Wortes Gottes zu bleiben! Soll, durchfuhr es mich, gläubiges Gebet nicht auch wider obige Satansmacht, worin sie nun bestehen sche, etwas auszurichten vermögen? Was sollen denn wir arme Menschlein machen, wenn hier nicht direkte Hilfe von oben zu erflehen ist? Ist Satan hier im Spiel, ist's recht, es dabei zu belassen?" (BluK.027)
    Auch von jenem weiblichen Geist, der sich als Kindesmörderin und Hexe zu erkennen gab, kam nach ihrer Umkehr zu Gott ein aufschlussreicher Hinweis, welche Folgen weißmagische Befreiungsmittel haben: "Mein Glück aber sei das gewesen, dass ich ganz allein beim Worte Gottes und dem Gebet geblieben sei. Wenn ich etwas anderes als das versucht und etwa zu geheimnisvoll wirkenden Mitteln (weiße Magie, d. Hrsg.) meine Zuflucht genommen hätte, wie sie vielseitig unter den Leuten üblich seien, und auf welche es die Dämonen bei mir angelegt hätten, so wäre ich verloren gewesen. Das sagte sie mit bedeutungsvoll aufgehobenem Finger..." (BluK.035)

    Da jede Form von Magie und Hexerei - auch die sog. 'weiße' - durch Einwirken von Geistwesen außerhalb der göttl. Ordnung bzw. gegen sie geschieht, bringen auch sog. weißmagische Abwehr- und Schutzmittel in die Abhängigkeit von Satan und seinen dämonischen Helfern. Wer durch sie Hilfe und Befreiung von einem argen Geist erhält, tauscht den Einfluss eines schwächeren Geistes in den durch einen stärkeren höllischen Geist ein! Man kommt dadurch vom Regen in die Traufe!

    Fernheilung von aufgerissenen Wunden durch Gebet

    Gebet und Gebieten im Namen Jesu kann auch aus der Ferne zum Erfolg führen, weil der Erfolg nicht von der Anwesenheit des Menschen, sondern von der Hilfe Jesu und seiner Engel abhängt. Dies erlebte auch Pfarrer Blumhardt immer wieder:
    "Einmal wurden alle Wunden... plötzlich wieder aufgerissen, und die Gefahr (zu verbluten, d. Hrsg.) war aufs Äußerste gestiegen. Ich blieb beim Glauben, der mich nie zu Schanden machte. Als in größter Bestürzung ihre Freundin herbeieilte und meldete, dass jede Minute Verzug gefährlich sei, stürzte ich, ganz übernommen, in meinem Zimmer auf die Knie nieder und redete kühne Worte. Diesmal wollte ich - so stark wurde ich im Augenblick - dem Teufel nicht einmal die Ehre antun, hinzugehen, sondern ließ durch die Freundin sagen, sie solle sich aufmachen und zu mir kommen, sie könne es im Glauben. Es stand nicht lange an, so kam sie die Treppen herauf; - wie es aber mir dabei wurde, kann mir niemand nachfühlen.
    Übrigens bedurfte es auch hier, wie sonst, etliche Tage zur völligen Heilung."

    Fasten als Befreiungsmittel

    Pfr. B. schildert, welche Wirkung Fasten bei der Befreiungsarbeit zeigte: "Ein teurer Freund in meinem Nachbarlande, dem ich in jener Zeit Gelegenheit und Mut hatte, meine schwere Lage zu schildern, wies mich ... auf das Wort des Herrn hin. 'Diese Art fährt nicht aus, denn durch Beten und Fasten', und durch weiteres Nachdenken kam ich darauf, dem Fasten mehr Bedeutung zu geben, als man ihm gewöhnlich gibt.
    Sofern dasselbe ein tatsächlicher Beweis vor Gott ist, dass der Gegenstand des Gebets dem Beter ein wahres und dringliches Anliegen sei, und sofern es die Intention und Kraft des Gebets in hohem Grade verstärkt, ja ein fortgesetztes Gebet auch ohne Worte repräsentiert, konnte ich glauben, dass es ohne Wirkung sein werde, besonders da für den Fall, in dem ich stand, ein besonderes Wort des Herrn vorlag?! Ich versuchte es, ohne Jemandem etwas davon zu sagen, und muss bekennen, dass die nachfolgenden Kämpfe mir außerordentlich dadurch erleichtert wurden. Besonders gewann ich das damit, dass ich viel ruhiger, bestimmter und fester reden konnte, auch nicht mehr nötig hatte, so lange Zeit zu verweilen. Ich fühlte, dass ich, ohne da zu sein, wesentlich einwirken konnte, und wenn ich kam, gewahrte ich oft in wenigen Augenblicken bedeutende Resultate."
    (BluK.030)

    In diesem Falle fastete der Exorzist. Genauso wirkungsvoll und mindestens so wichtig ist es, dass die umsessene bzw. besessene Person fastet. 'Fasten' bezieht sich jedoch nicht nur auf die Enthaltung von materieller Nahrung oder leiblichen Genüssen, sondern auch und gerade auf den Verzicht von allem Falschen und Bösem, das Geistwesen den Zutritt zu sich ermöglicht. Dies entzieht den Geistwesen ihre Erfolgserlebnisse und sie suchen daher oft eine andere Person, bei der sie mit ihren Bemühungen leichter Erfolg haben.

    Umkehrwillige Höllengeister

    Vielfache und schwerwiegende Übertretungen der göttl. Gebote - vor allem Abgötterei und Zauberei - bringen Verstorbene in die Abhängigkeit von Höllenfürsten und in ihre missliche Lage. Aus Zwang heraus müssen sie evtl. Lebende besetzen und zum Bösen und Falschen verführen. Im Gegensatz zu den uneinsichtigen, boshaften Dämonen haben solche besetzenden Geister nicht selten letzlich doch ein ganz anderes Ziel: "Die meisten Dämonen indessen, die sich vom August 1842 bis Februar 1843 und später kund gaben, gehörten zu solchen, die mit heißester Begierde nach Befreiung aus den Banden Satans schmachteten." (BluK.034)

    Wenn solche nach Befreiung suchenden Höllengeister lediglich vertrieben würden und damit weiter in der Macht einer Höllengesellschaft verblieben, wäre das gegen den Rettungsplan Gottes mit allen gefallenen Geistwesen. Dies sollte ein wahrer Seelsorger berücksichtigen. Pfarrer Blumhardt kam letztlich auch zu dieser Erkenntnis und handelte dementsprechend.

    Erkundung des Zustandes, der Motive und Ziele des besetzenden Geistwesens

    Anfangs hatte Pfarrer Blumhardt sehr große Scheu, darauf verbal zu reagieren, wenn Worte eines eingedrungenen Geistes durch den Mund von G.D. vernehmbar waren und eine Reaktion erfordert hätten. Er fürchtete, dadurch unerlaubten Spiritismus zu betreiben und belogen zu werden.
    Später änderte er jedoch seine Vorgehensweise und stellte seinerseits Fragen an jene Verstorbene, die noch wenige Jahre zuvor seiner Gemeinde angehört hatte: "Hast du denn keine Ruhe im Grab?' - Nein.' - Warum nicht?' - Das ist meiner Taten Lohn.' - Hast du denn, fuhr ich fort, nur still voraussetzend, dass es jene Person sei, mir nicht alle Sünden gestanden?' - Nein, ich habe zwei Kinder gemordet und im Acker begraben.' - Weißt du denn jetzt keine Hilfe mehr? Kannst du nicht beten?' - Beten kann ich nicht.' - 'Kennst du denn Jesum nicht, der Sünden vergibt?' - 'Den Namen kann ich nicht hören.' - 'Bist du allein?' - 'Nein!' - 'Wer ist denn bei dir?' Die Stimme antwortete zögernd, zuletzt rasch herausfahrend: 'Der Allerärgste.' So ging das Gespräch noch eine Weile fort, und die Redende klagte sich auch der Zauberei an, um deren willen sie des Teufels Gebundene sei. Schon siebenmal, sagte sie, sei sie ausgefahren, jetzt gehe sie nicht mehr. Ich fragte sie, ob ich für sie beten dürfe, was sie erst nach einigem Bedenken gestattete, und gab ihr endlich zu verstehen, dass sie im Leibe der G. nicht bleiben könne und dürfe. Sie schien wehmütig zu flehen, dann wieder trotzig zu werden; ich aber gebot ihr mit ernster Stimme, auszufahren, jedoch nicht im Namen Jesu, was ich lange nicht wagte, worauf sich schnell die Szene änderte, indem G. die Hände stark aufs Bett niederschlug, womit die Besitzung vorüber zu sein schien." (BluK.021 f.)

    Anm.: Nicht nur die bisher geschilderten Abwehrreaktionen gegen Gebet, Gottesdienst und die Nennung des Namens Jesus, sondern auch die eigenen Angaben des besetzenden weiblichen Geistes geben nun Klarheit darüber, dass dieses Geistwesen aufgrund von Kindermorden und Zauberei/Hexerei nach ihrem Tod in eine höllischen Gesellschaft geraten war. Unter satanischem Einfluss wurde sie offensichtlich zu Umsessenheitshandlungen und Besessenheit von G.D. veranlasst bzw. sogar gezwungen. Sie fühlte sich als Gefangene Satans bzw. ihrer Höllengesellschaft.
    Es sind aufgrund dieses Gesprächs erste Anzeichen erkennbar, dass sie aus dieser Höllengesellschaft frei werden will. Offensichtlich wurde sie aber von Dämonen am Beten gehindert. Das ist eine übliche Dämonentaktik, denn Gebet und Anrufung Jesus sind die wirksamsten Waffen und Verteidigungsmittel gegen Dämonen und wirksame Mittel zur Befreiung aus ihrer Abhängigkeit. Zauberei und Hexerei binden an höllische Mächte und geben den jenseitigen Wesen die Macht und das Recht, Magier, Hexen und Zauberer auch noch nach dem Tode zu beherrschen.


    Umgang mit Erlösung suchenden Höllengeistern

    Erst nach langem Zögern und mit großer Vorsicht ließ sich Pfr. B. auf Gespräche mit argen, besetzenden Geistern ein und lernte einen differenzierten Umgang mit ihnen, je nachdem, wie ihre Absichten waren.
    Ich "teile Einiges von den nach Befreiung schmachtenden Dämonen aus jener Zeit mit. Ich gab lange Zeit ihren Reden kein Gehör und kam oft in großes Gedränge, wenn ich den schmerzvollen Ausdruck im Gesicht, die flehentlich emporgehobenen Hände und den heftigen Tränenstrom, der aus den Augen floss, sah, und dabei Töne und Seufzer der Angst, Verzweiflung und Bitte hörte, die einen Stein hätten erweichen sollen. So sehr ich daher mich sträubte, auf irgendeine Erlösungsmanier einzugehen, weil ich bei Allem, was vorkam, immer zuerst an einen etwaigen gefährlichen und verderblichen Betrug des Teufels dachte und für die Nüchternheit meines evangelischen Glaubens fürchtete, so konnte ich doch zuletzt nicht umhin, eine Probe zu machen, besonders, da gerade diese Dämonen, die einige Hoffnung für sich zu haben schienen, weder durch Drohungen, noch durch Anmahnungen sich zum Weichen bringen ließen." (BluK.035)

    Anm.: Wenn letztlich alle gefallenen Geistwesen - inkl. Satans - zur Ordnung Gottes und damit zum ewigen Heil gelangen sollen, muss ihnen dazu auch Gelegenheit gegeben werden. Dazu bietet gerade der Befreiungsdienst mit seinen Aufklärungsmöglichkeiten für Mensch und Verstorbene hervorragende Möglichkeiten und zeigt die unendlich große Barmherzigkeit Gottes. Daher versagen bei solchen umkehrwilligen Höllengeistern scheinbar auch alle Bemühungen, sie gewaltsam im Namen Jesu zu vertreiben. Da Jesus in solchen Fällen nicht ihre Rückkehr zur Hölle, sondern ihre Einsicht und freiwillige Umkehr will, werden keine menschl. 'Räumungsbefehle' in seinem Namen, sondern die Aufklärungs- und Rettungsbemühungen von ihm und seinen Engeln unterstützt.

    Weisungen aus himml. Sphären durch die Besessene

    Außer Dämonen und von ihnen abhängigen höllischen Verstorbenen sprachen aus G.D.s Mund offensichtlich auch höherstehende Geistwesen (vermutlich Engel:) "Dazwischen hinein ließen sich Worte vernehmen, die ich keiner von beiden Arten Dämonen zuschreiben konnte. Denn sie klangen als aus einer höheren Region stammend. Dahin gehört die über die Maßen häufige Anführung der Worte (Hab.02,03. 04): 'Die Weissagung wird ja noch erfüllt werden zu seiner Zeit und wird endlich frei an den Tag kommen und nicht ausbleiben. Ob sie aber verzieht, so harre ihrer, sie wird gewisslich kommen und nicht verziehen. Siehe, wer halsstarrig ist, der wird keine Ruhe in seinem Herzen haben; denn der Gerechte lebt seines Glaubens.'
    Dann war's wieder, als ob dieselbe höhere Stimme sich zu den Dämonen wenden wollte, indem sie eine Stelle, die ich lange nicht finden konnte, bis ich sie in Jer.03,25 erkannte, ausrief. Statt der ersten Person 'wir' wurde die zweite gebraucht, also: 'Darauf ihr euch verließet, das ist euch jetzt eitel Schande; und des ihr euch tröstet, des müsst ihr euch jetzt schämen. Denn ihr sündigtet damit wider den Herrn, euren Gott, beide, ihr und eure Väter, von eurer Jugend auf, auch bis auf diesen heutigen Tag, und gehorchtet nicht der Stimme des Herrn, eures Gottes.'
    Diese und andere Bibelstellen begriff ich lange nicht, doch lernte ich Allem mehr Aufmerkamkeit und Bedeutung schenken. Bei solchen Äußerungen, die bisweilen am Schlusse eines Kampfes vorkamen, war es mir zumut, als ob mir Stärkung und Trost von oben damit geboten wäre..."
    (BluK.034)

    Im Ringen um G.D. zeigten sich also unterscheidbar Einwirkungen bzw. Besetzungen von Dämonen sowie von ihnen abhängigen Höllengeistern, die nach Freiheit strebten, aber auch stützende, ermunternde, schützende und helfende höhere Geistwesen.

    Rettung der Kindesmörderin und Hexe; Aufenthalt nach der Befreiung in einer Kirche

    Erst nach langem Zögern aufgrund theologischer Bedenken und seiner Kenntnis der Person eines hilfesuchenden Höllengeistes machte Pfarrer Blumhardt einen ersten Rettungsversuch bei einem umkehrbereiten höllischen Geist: "Der erste Dämon, bei welchem ich es, soviel ich mich erinnere, wagte, war jenes Weib, durch welches die ganze Sache angeregt schien (Das ehemalige Pfarrmitglied, das ihre 2 Kinder ermordete und Hexerei betrieb, d. Hrsg.) Sie zeigte sich wieder in der G.D. und rief fest und entschieden, sie wollte des Heilands und nicht des Teufels sein. Dann sagte sie, wie viel durch die bisherigen Kämpfe in der Geisterwelt verändert worden sei... Dann flehte sie dringend, ich möchte für sie beten, dass sie vollends ganz aus des Teufels Gewalt befreit werde, in die sie fast unwissend durch getriebene Abgötterei, Sympathie und Zauberei gefallen sei, und dass sie irgendwo einen Ruheort erhalte.
    Ich hatte das Weib im Leben gut gekannt, und sie zeigte damals eine Begierde zum Worte Gottes und nach Trost, wie ich sonst nicht leicht wahrgenommen hatte, wie denn auch kaum eine Woche verging, da sie nicht zwei- bis dreimal in mein Haus kam und mich besuchte. Namentlich hatte sie von mir das Lied: 'Ruhe ist das beste Gut' sehnlich begehrt. Nun wollte mir doch das Herz um sie brechen; und mit innerlichem Aufblick zu dem Herrn fragte ich sie: 'Wo willst Du denn hin?' - 'Ich möchte in Ihrem Hause bleiben', antwortete sie. - Ich erschrak und sagte: 'Das kann unmöglich sein.' - 'Darf ich nicht in die Kirche gehen?' fuhr sie fort. Ich besann mich und sagte: 'Wenn Du mir's versprichst, dass Du niemanden stören und nie Dich sichtbar machen willst, unter der Voraussetzung, dass es Jesus Dir erlaubt, habe ich nichts dagegen.' Es war ein Wagnis von mir, doch vertraute ich dem Herrn, er werde alles recht machen, da ich mich vor ihm keiner Vermessenheit schuldig fühlte. Sie gab sich zufrieden, nannte noch den äußersten Winkel, dahin sie sich begeben wolle, und fuhr sodann freiwillig und leicht aus nach dem Anschein.
    Von alledem wurde der Kranken nichts gesagt; und doch sah sie das Weib zu ihrem großen Schrecken an der bezeichneten Stelle in der Kirche. Außer ihr aber gewahrte niemand etwas davon, und in der Folge hörte die Erscheinung ganz auf..."
    (BluK.035 f.)

    Geistwesen, die einen besetzten Menschen verlassen und zur göttlichen Ordnung umkehren wollen, werden aus ihrer bisherigen Höllengesellschaft frei. Meist wissen sie zunächst nicht, wohin sie nun gehen und an wen sie sich wegen Führung und Schutz gegen die Rache ihrer bisherigen Höllengesellschaft wenden sollen. Daher versuchen sie evtl., in der Nähe des bisherigen Wirkens zu bleiben. Das kann für sie selbst als auch für den eben erst von ihnen frei gewordenen Menschen kritisch werden. Sinnvoll ist es nach eigenen Erfahrungen, sie darauf hinzuweisen, dass sie sich an Jesus und seine Engel wenden sollen, damit sie von ihnen in eine Gruppe von Geistwesen geleitet werden, die ihrer seelisch-geistigen Reife und ihrem Weiterkommen dienlich ist.

    Befreiung umkehrwilliger Höllengeister nach Jesu Willen und Weisung

    Von innen geleitet, verhalf Pfr. B. auch weiteren umkehrbereiten Höllengeistern und damit auch der besessenen G.D. zur Freiheit von höllischen Fremdeinflüssen bzw. Wesen:
    "Auf gleiche Weise suchten auch andere Geister, die durch Abgötterei und Zauberei noch Gebundene des Teufels zu sein vorgaben, während sie sonst Liebe zum Heiland hätten, Befreiung und Sicherheit. Nur mit äußerster Behutsamkeit und angelegentlichen Bitten zu dem Herrn ließ ich mich in das Unabweisbare ein. Mein Hauptwort war immer: 'Wenn Jesus es erlaubt!' Es zeigte sich auch, dass eine göttliche Leitung darunter waltete. Denn nicht Alle erlangten, was sie baten, und manche mussten, auf die freie Barmherzigkeit Gottes sich verlassend, fortgehen. Ich möchte diesen subtilen Punkt nicht weiter ausführen und bemerke nur, dass keinerlei Unruhe vorgekommen ist, während die Kranke stets wieder erleichtert wurde." (BluK.036)

    Von Zeit zu Zeit erlebte G.D., was mit jenen Geistwesen geschah, die sie verlassen hatten. Während die uneinsichtigen und unverbesserlichen Höllengeister in ihre Gesellschaft zurück mussten, war das Los der Umkehrwilligen anders: "Ein andermal wurde ihr die Errettung von mehr als 800 vorher gebundenen Dämonen vorgestellt." (BluK.041)

    Anm.: Diese Hinweise von Pfr. B. sind seelsorgerlich für den Umgang mit besetzenden Geistern sehr aufschlussreich und zugleich wichtig: Sofern Höllengeister umkehrbereit sind, können sie auch durch menschliche Aufklärung und Engelswirken gerettet werden.
    Auf Wünsche der umkehr- und auszugsbereiten Höllengeister ging Pfr. B. nur insoweit ein, dass er die Entscheidung Jesus überließ. Mit der nötigen Vorsicht ließ er sich auf Seelsorge für diese Geister ein und befreite dadurch sowohl sie als auch die Besessene.
    Wenn Geister aus ihrer höllischen Gebundenheit frei werden wollen, zeigt der Befehl an sie, in Jesu Namen zu weichen, keine Wirkung. Erst die seelsorgerliche Aufklärung, Abkehr von Satan und Hinführung zu Jesus als neuem Herrn brachte allen Beteiligten den erhofften Erfolg bzw. die erwünschte Freiheit. Zahlreiche eigene Erfahrungen bestätigen das, was hier Pfr. B. erkannte.

    Kampfausweitung auf Angehörige; Sieg durch Jesus

    Wenn Dämonen auf dem Rückzug sind, versuchen sie nicht selten, sich zu retten, indem sie den Druck ausweiten bzw. dadurch erhöhen, dass sie mit ihren höllischen Helfern andere Personen, die bisher nicht direkt betroffen waren, angreifen, umsessen oder besessen machen. Dies soll die Kräfte der Helfer überfordern, sie entmutigen oder zum Aufgeben zwingen. Solche Unterstützung bekommen aber meist nur hochrangige Höllengeister.

    Am Schluss des Befreiungskampfes um Gottliebin Dittus wurde diese Taktik gegen ihren Bruder und ihre Schwester Katharina angewandt. Pfarrer Blumhardt berichtet:
    "Das Misslichste war, dass sich in diesen Tagen die finsteren Einwirkungen auch auf den halbblinden Bruder und eine andere Schwester, Katharina, ausdehnten, ich also mit Dreien zumal den verzweifeltsten Kampf durchzumachen hatte, wobei deutlich der innere Zusammenhang zu erkennen war. (BluK.064)
    Der Bruder war am schnellsten wieder frei, und zwar so, dass er sogleich tätige Hilfe im Nachfolgenden leisten konnte...
    Ihre Schwester Katharina, welche früher nicht das Mindeste der Art erfahren hatte, wurde nun aber so rasend, dass sie nur mit Mühe festgehalten werden konnte.
    Sie drohte, mich in tausend Stücke zu zerreißen, und ich durfte es nicht wagen, ihr nahe zu treten.
    Sie machte unaufhörliche Versuche, mit eigener Hand, wie sie sagte, sich den Leib aufzureißen, oder sie lauerte listig umher, als wollte sie irgend etwas Gräßliches an denen, die sie hielten, verüben. (BluK.064)
    Dabei laffelte und plärrte sie so fürchterlich, dass man Tausende von Lästermäulern in ihr vereinigt sich denken konnte.
    Am auffallendsten war, dass sie ganz bei Besinnung blieb, indem man mit ihr reden konnte, sie auch bei scharfen Ermahnungen sagte, sie könne nicht anders reden und handeln, man möchte sie doch nur recht fest halten, dass nichts durch sie geschehe.
    Auch nachher hatte sie noch von Allem, selbst von den grässlichsten Mordversuchen, bestimmte Erinnerungen; und diese wirkten so niederschlagend auf sie, dass ich mich mehrere Tage ihrer besonders annehmen musste, bis nach fleißigem und ernstlichem Beten ihr die Erinnerungen allmählich schwanden." (BluK.065) Daneben ließ sich dennoch der Dämon aus ihr ebenso bestimmt vernehmen, der sich diesmal nicht als ein abgeschiedener Menschengeist, sondern als ein vornehmer Satansengel ausgab, als das oberste Haupt aller Zauberei, dem vom Satan die Macht dazu erteilt worden sei, und durch den dieses Höllenwerk nach den verschiedensten Seiten hin zur Förderung des satanischen Reichs sich verzweigt hätte, mit dem aber nun, da er nun in den Abgrund fahren müsse, der Zauberei der Todesstoß gegeben werde, an dem sie allmählich verbluten müsse.
    Plötzlich, gegen 12 Uhr um Mitternacht, war es, als erblickte er den geöffneten Feuerschlund. Da dröhnte aus der Kehle des Mädchens zu mehreren Malen, ja wohl eine Viertelstunde andauernd, nur ein Schrei der Verzweiflung, mit einer erschütternden Stärke, als müsste das Haus zusammenstürzen. Grausenerregenderes lässt sich nichts denken, und es konnte nicht fehlen, dass nicht die Hälfte der Bewohner des Orts, nicht ohne besonderen Schrecken, Kenntnis von dem Kampfe bekam.
    Dabei befiel die Katharina ein so starkes Zittern, dass es war, als wollten sich alle ihre Glieder voneinander abschütteln. Schien so der Dämon lauter Angst und Verzweiflung zu sein, so war nicht minder riesenhaft sein Trotz, indem er Gott herausforderte, ein Zeichen zu tun und nicht eher auszufahren vorgab, als bis ein den ganzen Ort erschütterndes Zeichen vom Himmel erfolgt wäre, damit er nicht so gemein wie andere Sünder seine Rolle niederlegen, sondern gewissermaßen unter Ehren in die Hölle fahren müsse. Solches schauerliche Gemisch von Verzweiflung, Bosheit, Trotz und Hochmut ist wohl schwerlich je irgendwo erblickt worden. (BluK.065)
    Unterdessen schien in der unsichtbaren Welt immer rascher sein erwarteter Untergang vorbereitet zu werden. Endlich kam der ergreifendste Augenblick, welchen unmöglich jemand genügend sich vorstellen kann, der nicht Augen- und Ohrenzeuge war. Um 2 Uhr morgens brüllte der angebliche Satansengel, wobei das Mädchen den Kopf und Oberleib über die Lehne des Stuhls zurückbog, mit einer Stimme, die man kaum bei einer menschlichen Kehle für möglich halten sollte, die Worte heraus: 'Jesus ist Sieger! Jesus ist Sieger!', Worte, die, so weit sie ertönten, auch verstanden wurden und auf viele Personen einen unauslöschlichen Eindruck machten.
    Nun schien die Macht und Kraft des Dämons mit jedem Augenblicke mehr gebrochen zu werden. Er wurde immer stiller und ruhiger, konnte immer weniger Bewegungen machen und verschwand zuletzt ganz unmerklich, wie das Lebenslicht eines Sterbenden erlischt, jedoch erst gegen 8 Uhr morgens... (BluK.066)
    Die Katharina hatte noch eine Zeitlang je und je krampfartige Bewegungen infolge der außerordentlichen Angegriffenheit des Gemüts, war aber bald wieder völlig hergestellt..."
    (BluK.066)

    Anm.: Fremdeinflüsse beherrschen mitunter einen großen Teil der Motorik, Sinne, Sprache oder sonstigen Körperfunktionen. Nichtsdestoweniger können bestimmte Persönlichkeitsbereiche, z.B. das Bewusstsein, der Verstand, die Urteilskraft, Unterscheidungsfähigkeit etc. davon unberührt bleiben. Es lässt sich diesbezüglich kaum eine feste Regel erkennen, denn bei jedem Beeinflussten ist der Umfang und die Intensität der Fremdeinflüsse anders. Man kann dies vielleicht am ehesten verstehen, wenn man die Besetzung eines Menschen mit Angriffen auf eine Stadt vergleicht. Selbst wenn ein Feind durch eine Stadtmauer oder einen Schutzring eingedrungen ist, kann es noch lange dauern, bis er Haus für Haus, Raum für Raum und Person für Person besetzt bzw. besiegt hat.
    Im konkreten Falle gab also die Besessene selbst noch Anweisungen, wie man sich verhalten solle, damit der Kampf effektiver geführt werden und Verletzungen vermieden werden könnten!
    Auch im Falle der schweren Besessenheit von Katharina Dittus wandte Pfr. Blumhardt nur Gebet und Befehle im Namen Jesu an den Magierfürsten an, um sie von diesem einflussreichen Dämon zu befreien. Als Zeichen grösster Demütigung musste ausgerechnet dieser machtvollste und stolzeste aller aufgetretenen Dämonen mit unvorstellbarer Lautstärke die Überlegenheit Jesu als Sieger herausschreien und weithin vernehmbar machen!!

    Völlige Befreiung und Gesundung von G.D.

    Selbst wenn die stärksten und auffälligsten Gegner entfernt oder entmachtet sind, versuchen erfahrungsgemäß immer noch einige unentdeckte, im Menschen befindliche Gegner oder auch neue Gegner, das verlorene Gelände im Menschen wiederzuerobern. Sofern die erfolgreichen Befreiungsmittel des vertrauensvollen Betens und energischen Gebietens im Namen Jesu angewendet werden, verlieren jedoch auch sie die Nachgefechte. So war es auch im Falle der Gottliebin Dittus. Pfarrer Blumhardt berichtet:
    "Etwas Mehreres stellte sich noch in der nächsten Zeit bei der G. ein; aber es waren mehr nur erneuerte, jedoch von selbst misslingende Versuche der Finsternis mit Früherem, die mich weiter nicht viel in Anspruch nahmen. (BluK.066)
    Ja, unter diesen Nachzüglern geschah es allmählich, dass sie zu einer vollkommenen Gesundheit gelangte. Alle ihre früheren Gebrechen, die den Ärzten wohl bekannt waren, wurden ganz aufgehoben, die hohe Seite, der kurze Fuß, die Magenübel usw. Dabei wurde ihre Gesundheit immer fester und dauerhafter; und jetzt steht es seit geraumer Zeit mit ihr so, dass sie in jeder Hinsicht als vollkommen hergestellt, als ein wahres Wunder Gottes angesehen werden kann.

    Anm.: Durch die Austreibung weiterer Dämonen wurden alle bisherigen Gesundheitsprobleme inkl. einer Beinverkürzung durch Beckenschiefstand ohne zusätzliche medizinische Hilfen oder Medikamente beseitigt. So erfolgte der Beweis, dass Dämonen die eigentlichen Urheber aller Krankheiten bei G.D. waren (und es auch bei den meisten Erkrankungen bei allen Menschen sind).

    Was G.D. in 4 Jahren voller Pein aber auch durch ungezählte klare Siege durch Gebet und die Macht Jesu erlebte, hatte positive Auswirkungen nicht nur auf ihre gesundheitliche, sondern auch auf ihre seelische und geistige Weiterentwicklung: "Ihr christlicher Sinn hat auch auf eine erfreuliche Weise zugenommen, und ihre stille Demut, ihre gediegene und verständige Rede, mit Entschiedenheit und Bescheidenheit gepaart, macht sie zu einem gesegneten Werkzeug an vieler Herzen. Was den Wert ihres Charakters am deutlichsten zu erkennen gibt, ist das, dass mir keine weibliche Person bekannt ist, die mit so viel Einsicht, Liebe, Geduld und Schonung Kinder zu behandeln wüsste, weswegen ich bei nötig werdender Aushilfe am liebsten ihr meine Kinder anvertraue; und wie sie schon im vorigen Jahre Industrielehrerin zu aller Zufriedenheit gewesen war, wobei ich nur mit dankbarem Erstaunen auf die bewahrende göttliche Vorsehung zurückblicken kann, infolge deren sie in der sonst so schweren Zeit auch nicht ein einziges Mal genötigt war, den Unterricht einzustellen, so konnte ich jetzt, da eine Kleinkinderschule errichtet werden sollte, keine Person finden, die so geeignet wie sie gewesen wäre, dieselbe zu übernehmen." (BluK.067)

    Die positiven Folgen des Befreiungsdienstes bei G.D.

    Wie es weiterging, berichtete Pfr. B. nach 6 Jahren:
    G.D. "ist seit vier Jahren ganz in mein Haus eingekehrt, als die treueste und verständigste Stütze meiner Frau in der Haushaltung und Kindererziehung, der meine Frau alles ins Haushaltungswesen Einschlagende, Kleines und Großes, unbedingt anvertrauen und nach Umständen überlassen darf.
    Übrigens ist sie nicht als eine Dienstperson bei uns, da ihre Dankbarkeit sich für das, was sie für uns tut, nicht will bezahlen lassen, sondern sie betrachtet und fühlt sich als von uns an Kindesstatt angenommen, was nun auch mit ihrer Schwester Katharina und dem erwähnten halbblinden Bruder der Fall geworden ist.
    Was sie unserm Hause und allen Personen, die bei uns ein- und ausgehen, ist, lasse ich Andere bezeugen, da ich weiß, dass, wer sie kennenlernt, nicht versäumt, seine Achtung und Wertschätzung ihrer Person überall auszusprechen.
    Mir ist sie namentlich auch für Behandlung von geisteskranken Personen nahezu unentbehrlich geworden, da dieselben alsbald das ungemessenste Zutrauen zu ihr bekommen, sodass mein Umgang mit ihnen nur wenig Zeit erfordert."

    Wer bestimmte Probleme hatte und sie bewältigt, kann dadurch anderen Menschen mit vergleichbaren Problemen meist ein guter Lehrer oder Helfer sein. Angesichts ihrer langen und extrem vielseitigen Belastungen durch Umsessenheit und Besessenheit und die Vielzahl der magischen Angriffe war Gottliebin Dittus nach ihrer Befreiung verständlicherweise hochqualifiziert für den Befreiungsdienst an anderen betroffenen Menschen.

    Zuweisen eines Ortes für ausgetriebene Geister nur nach Jesu Willen

    Wenn Geister aus einem Menschen weichen (müssen), bitten sie mitunter darum, in der Nähe des Befreiten bzw. in Menschennähe bleiben zu dürfen. Selbst wenn sie zuvor Polterspuk und Umsessenheit erzeugten, ändert sich dies nach ihrer Umkehr zur göttlichen Ordnung.
    Pfr. B. unterschied: "Solche Geister, denen ein vorübergehender Ruheort gegeben wird, dürfen auch mit den eigentlichen Spukgeistern nicht verwechselt werden. Die letzten erscheinen immer als unter dem Gerichte und unter der Gewalt des Satans, von welcher jene (durch ihre Umkehr zu Jesus, d. Hrsg.) befreit waren." (BluK.037)


    Geister, die freiwillig einen besetzten Menschen verlassen, weil sie zur göttlichen Ordnung umkehren wollen, verhalten sich also anders, als Spukgeister, selbst wenn sie mit ihnen am gleichen Ort in Menschennähe sind.
    Pfr. B. erkannte, dass man auf Wünsche von umkehrbereiten Höllengeistern nur vorsichtig eingehen darf und die Beachtung des göttlichen Willens bei der Zuweisung eines zukünftigen Aufenthaltsortes für einen Geistes wichtig ist. "Einer der Geister bat gleichfalls darum, in die Kirche gelassen zu werden. Ich sagte mein gewöhnliches 'Wenn es Jesus erlaubt!' - Nach einer Weile brach er in ein verzweifeltes Weinen aus und rief oder hörte rufen: 'Gott ist ein Richter der Witwen und Waisen!' mit dem Bemerken, es werde ihm nicht gestattet, in die Kirche zu gehen. Ich sagte: 'Du siehst, dass der Herr es ist, der Dir den Weg zeigt, und dass es also nicht auf mich ankommt. Geh hin, wo der Herr Dich hingehen heißt!' - Dann fuhr er fort: 'Dürfte ich nicht in Ihr Haus gehen?' Diese Bitte überraschte mich; und an Frau und Kinder denkend, wollte ich nicht geneigt sein, zu willfahren. Allein ich bedachte mich, ob es nicht eine Versuchung für mich sein soll, zu zeigen, dass ich mir alle Aufopferung gefallen lassen könne, und sagte daher endlich: 'Nun denn, wenn Du niemand beunruhigst, und Jesus es Dir erlaubt, so mag es geschehen.' - Plötzlich hörte ich wieder etwas, wie von höherer Stimme, aus dem Munde der Kranken, das rief: 'Nicht unter Dach! Gott ist ein Richter der Witwen und Waisen!' Der Geist fing wieder nach dem Ansehen an zu weinen und bat, wenigstens in meinen Garten gehen zu dürfen, was ihm jetzt gestattet zu werden schien. Es war, als ob einst durch seine Schuld Waisen um ihr Obdach gekommen wären. (BluK.037)

    Wo sich die vertriebenen Geister anfangs aufhielten

    Die vertriebenen Geister hielten sich oft noch einige Zeit um G.D. bzw. um Pfr. B. auf: "Sie wollte noch nachher (nach den Vertreibungen der Geister) allerlei Gestalten vor sich sehen, die sich erst nach und nach verloren. So ging es noch etliche Male zu, mit Unterbrechungen von einem bis drei Tagen; und am Ende ließ diese Art von Konvulsionen ganz nach"... "Sie sah ferner die ausgefahrenen Geister jedesmal noch eine Weile in der Stube." (BluK.021)
    Die vertriebenen Geister hielten sich nicht nur bei G.D., sondern teils auch bei Pfr. B. auf: "Viele, die bisher öfters wiedergekehrt waren, kamen nicht wieder; und die Person sah mich von diesen in der Kirche, während ich auf der Kanzel stand, auf eine grässliche Weise umschwärmt, als wollten sie alles versuchen, mir Schaden zuzufügen..."
    "Bei andern Geistern, die fortan sich zu erkennen gaben, schien es in der Schwebe zu sein, was weiter aus ihnen werden sollte. Merkwürdig war es, dass G.D. von Anfang an entweder im Schlafe, oder wenn sie nicht bei ihren gewöhnlichen Sinnen (in Trance, d. Hrsg.) war, beständig in der Gesellschaft dieser Geister sich befand, von denen sie viele kannte, während sie von dem, was zwischen mir und den Geistern aus ihr vorfiel, nichts wusste.

    Anm.: Um zu verhindern, dass ausgetrieben Geister noch lange in der Umgebung verweilen, empfiehlt es sich, Jesus darum zu bitten, dass er die vertriebenen Geistwesen in die Obhut der Engel gibt. Sie sollen nach dem göttlichen Plan entscheiden, was mit den vertriebenen Geistwesen geschehen soll.

    Aufenthaltsort vertriebener Geister

    Weichende Geister gelangen meist in ihre jeweilige Gesellschaft zurück oder suchen sich eine neue Bleibe bei Menschen. Nicht selten verweilen sie in der Nähe des Betroffenen und hoffen, irgendwann wieder in ihn eindringen zu können. Aus Rachedrang halten sie sich aber auch gerne in der Nähe der Helfer oder deren Angehörigen oder Freunden auf.
    Die hellsichtige G.D. registrierte, wo sie sich aufhielten: Es "drängten sich des Nachts viele Gestalten um das Bett der Person, nach ihrer Aussage; und auch ihre Wärterin wollte um jene Zeit etliche Gestalten erblickt haben." (BluK.023)


    Weitere Aspekte des Falles von Magie und Besessenheit der G. Dittus

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Letztes Update: 19.03.2021