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Prophet Jakob Lorber

Wissenschaftl. Echtheitsbeweise der Offenbarungen

Aktuelle Prophezeiungen Lorbers über

Kurt Eggenstein

Die Schrifttexterklärungen Lorbers


Inhaltsübersicht:


Wie wichtig sind Bibelauslegungen in der Neuoffenbarung?

Großen Raum nehmen in der Neuoffenbarung auch die Schrifttexterklärungen ein. Es kann in dieser kleinen Schrift nur durch einige wenige Beispiele dargetan werden, welche interessanten und plausiblen Schrift-Erklärungen die Neuoffenbarung für manche nicht ohne weiteres verständlichen Evangelientexte bietet. Z. B.:

Waren die Brüder und Schwestern Jesus weitere Kinder Marias und Josefs oder Stief- und Adoptivgeschwister?

"Ist er denn nicht der Sohn des Zimmermanns? Heißt nicht seine Mutter Maria und seine Brüder Jakobus, Simon und Judas? Und wohnen denn nicht alle seine Schwestern hier bei uns?" (mt.13,55 .56)

Die katholische Kirche deutet bekanntlich das Wort 'Brüder' in 'Vettern' um, was aber, wie aus der Neuoffenbarung hervorgeht, unzulässig ist. Im Hebräischen bzw. Aramäischen bedeutet zwar das Wort 'ach' sowohl Bruder als auch Vetter, Neffe oder Stammesgenosse. Die hebräischen Aufzeichnungen neutestamentlicher Schriften sind uns aber nicht erhalten geblieben, so daß der griechische Text maßgebend ist. Im Griechischen heißt 'adelphós' Bruder und 'anepsiós' Vetter. 141 Im Neuen Testament steht an der betreffenden Stelle das Wort 'adelphós'. Die Annahme, daß der Übersetzer einen Ausdruck gewählt hat, der dem Sinn des aramäischen Textes nicht gerecht wird, ist eine unzulässige Unterstellung. Die Neuoffenbarung gibt über den Sachverhalt eine klare und erschöpfende Auskunft.

Im jl.ev11.242, und in der 'Jugend Jesu' wird ausgeführt, daß die Brüder Jesu aus der ersten Ehe Josefs stammen. Josef war, als er Maria ehelichte, bereits etwas über 70 Jahre alt und schon lange Zeit Witwer. Die 'Schwestern' Jesu waren Kinder von Verwandten des Josef, die er wegen der übergroßen Armut ihrer Eltern als Adoptivkinder in sein Haus aufgenommen hatte. Für das Volk waren sie insoweit Schwestern von Jesus. Der Evangelist berichtet korrekt, wenn er die subjektiven Aussagen des Volkes wörtlich wiedergibt.

In den ersten christlichen Jahrhunderten haben die Kirchenschriftsteller Origenes, Clemens von Alexandrien, Epiphanes, Ephrem der Syrer u. a. berichtet, daß Josef Witwer war und Söhne aus erster Ehe hatte. Der Bibelübersetzer, der hl. Hieronymus, brachte dann im Jahre 383 n. Chr. die Ansicht auf, bei den Brüdern Jesu handle es sich um Vettern, indem er die Bezeichnung "die Schwestern seiner Mutter" (joh.19,25) auf Maria, des Kleophas Frau, bezog. "Diese Konstruktion des Hieronymus", schreibt Arthur Schult, "die bis heute noch in katholischen Kreisen allgemein angenommen wird, widerspricht aber dem eindeutigen Text der Evangelien."144

Reagierte Jesus bei der Hochzeit von Kana in seiner Antwort sehr hart gegen seine Mutter Maria?

joh.02,04:

Betr. die Hochzeit zu Kana: "Weib, was habe ich mit dir zu schaffen?"

Dieser Ausspruch Jesu hat schon manche fromme Seele schockiert. Der Evangelist vermittelt uns aber mit seiner sehr knappen Schilderung keine ausreichende Vorstellung von dem tatsächlichen Vorgang. In der Neuoffenbarung erscheint der Sachverhalt in einem wesentlich anderen Licht. Gemäß der dort zu findenden Darstellung sollte nach der damaligen Sitte ein ankommender Gast mit einem Becher Wein bewillkommnet werden. Maria hatte aber schon einige Zeit bemerkt, daß der gesamte Weinvorrat bereits ausgeschenkt war, also konnte auch die Bewillkommnung nicht stattfinden. "Deshalb", so lautet der wörtliche Text, "sagte sie Mir insgeheim: 'Sie haben keinen Wein mehr', worauf Ich der Maria eine sehr doppelsinnige Antwort vor den Gästen, aber freilich in einer sehr sanften Sprache gab und ihr der damaligen, besonders um Nazareth üblichen Sitte wegen sagte: Weib, was kümmert das Mich und dich? Ich als geladener Gast bin noch nicht an der Reihe, für den Wein zu sorgen.' Ein jeder Gast der Hochzeit mußte nämlich eine freiwillige Gabe von Wein mitbringen. Die Mutter hielt viel auf die übliche Sitte. Ich habe ihr nie etwas unerfüllt gelassen, was sie sich einmal gewünscht hatte" (jl.ev01.010 und 11)

Was meinte Jesus mit dem Ausspruch: 'Lasset die Toten ihre Toten begraben?'

mt.08,21-27: 'Lasset die Toten ihre Toten begraben.'

Mancher skeptische Bibelkritiker sah sich durch dieses scheinbare Paradoxon veranläßt, die 'Sinnlosigkeit' gewisser Aussprüche Jesu zu 'beweisen'. Die Neuoffenberung gibt uns auch in diesem Fall Aufschluß darüber, daß auch dieser Satz einen bestimmten Sinn hat: "Die Toten, die ihre Toten begraben, sind alle diejenigen, die aufs Begräbnisgepränge etwas halten. Sie sind mehr oder weniger tot, indem sie dem Tode die Ehre bezeugen und große Stücke auf die Ehre des Todes halten. Der wahre Tod des Menschen iet die Selbstsucht, und deren Geist ist der Hochmut, der vor allem nach der Ehre geizt. Und so ist dann ein prunkvolles Begräbnis eines Verstorbenen nichts als der letzte Hochmutszug des geistig schon lange toten Menschen" (jl.ev01.103,01-02).

War Jesus lediglich ein vollendeter Mensch oder der Schöpfergott selbst?

mt.19,16-17: "Da trat einer auf ihn zu und fragte: 'Guter Meister, was muß, ich tun, um zum ewigen Leben zu gelangen?' Jesus sprach zu ihm: 'Was fragst du mich über das Gute? Gott allein ist gut.'"

Auf Grund dieses Ausspruches Jesu glauben die Entmythologisierer beweisen zu können, daß Jesus nicht Gott sondern bestenfalls eine ideale menschliche Persönlichkeit gewesen ist. Diesen Syllogismus mag mancher bestechend finden, aber er ist dennoch ein Trugschluß, wie die Erläuterungen hierzu in der Neuoffenbarung das erhellen. Im Evangelientext fehlt die wichtige Prämisse, ohne die die Aussage leicht falsch interpretiert werden kann. In der Neuoffenbarung heißt der Text: "Da du Mich für einen Menschen deinesgleichen hältst, wie magst du Mich für einen guten Meister halten. Niemand ist gut als Gott allein" (jl.ev08.166,02}.

An der gleichen Stelle finden wir auch die Erklärung weshalb sich der Angesprochene entfernt, als ihm Jesus nahelegt, seine Güter zu verkaufen und ihm zu folgen. Jesus sagte zu ihm: "Du bist ein gar reicher Mann und bist, wenn nicht gerade geizig, aber doch ein sparsamer Mann, der es mit der Nächstenliebe stets kärglich zu drehen versteht. Dein Herz und deine Seele hängen noch viel zu mächtig an den toten Schätzen dieser Welt, und durch diese kann das sanfte Lebenslicht der Himmel nicht dringen". (jl.ev08.166,08).

Nach dem Weggang des reichen Mannes sagte dann Jesus zu seinen Jüngern: "Wie schwer werden solche Reichen in das Reich Gottes kommen! Denn eine jede Seele nimmt nach dem Abfall ihres Leibes nichts mit hinüber als ihre Liebe, der ihre Werke als Produkte ihres Willens nachfolgen. Hängt die Liebe der Seele aber an den toter Dingen dieser Welt so sehr, daß sie mit ihnen völlig eins geworden ist, so ist sie auch tot, und das ist es, was mar die Hölle und den ewigen Tod nennt". (jl.ev08.166,15).

Wurde die Welt innerhalb von 6 Tagen erschaffen oder was wird damit ausgesagt? Wie lange dauern Schöpfungsperioden?

In der Genesis (gen.01,01-31) wird die Erschaffung der Welt innerhalb von sechs Tagen geschildert. An diesem Buchstabenglauben hielten die Kirchen zäh fest, bis schließlich die Wissenschaft im 20. Jahrhundert unwiderlegbar nachwies, daß die Entstehung des Kosmos und der Erde sich über Milliarden von Jahren hinzog. Es ist bemerkenswert, daß Lorber bereits Mitte des vorigen Jahrhunderts schrieb, die Vorstellung, die Erschaffung der Welt sei innerhalb von sechs Tagen erfolgt, sei "eine unlogische und dumme Lehre" (jl.ev02.222,02). An anderer Stelle heißt es ergänzend: "Die Weisen (die Gelehrten) werden nach und nach auf die Spur geführt werden, daß die Erde älter ist als die kurze Zeit der mosaischen Rechnung, und Moses wird dadurch eine Zeitlang in Mißkredit kommen" (jl.ev02.215,14).

Die Lehre vom Seelenschlaf. Wo verweilt die Seele nach dem Leibestod?

Die Lehre vom Seelenschlaf, die in evangelischen Theologenkreisen weit verbreitet ist, findet in den Kundgaben der Neuoffenbarung keine Stütze. Noch den Aufzeichnungen Lorbers gelangt die Seele vielmehr nach dem Tod sofort in das Mittelreich. Viele Seelen haben zunächst nicht einmal das Bewußtsein, daß sie gestorben sind. Die sich aber bald verändernden Zustände der Seele sind ganz und gar abhängig von den Verhaltensweisen des Menschen während seiner Lebenszeit auf Erden.

Der Seher Swedenborg berichtet ebenfalls, daß "jeder Mensch nach dem Tode zuerst in die Geisterwelt kommt, welche zwischen Himmel und Hölle ist" 145

Die Neuoffenbarung vermittelt durch umfangreiche Darstellungen von Schicksalen Verstorbener in Entsprechungen aufschlußreiche Einblicke in die jenseitige Welt. Nach Lorber gibt es sowohl im Himmel als auch in der Hölle drei Stufen. Bezüglich des 'Jüngsten Tages' ist folgendes gesagt: "Jedermanns jüngster Tag wird sein, wann er erweckt wird zum ewigen Leben (die Wiedergeburt, d. Vf.), sei es schon hier auf Erden (was äußerst selten ist) oder im Jenseits." "Wer schon auf Erden erweckt wird, der wird den Tod des Fleisches weder fühlen noch schmecken, d. h. seine Seele wird (durch das Sterben, d. Vf.) nicht geängstigt werden."

Besteht das menschl. Wesen aus Körper, Seele und Geist oder nur aus Körper und Seele? (1 thess.05,23)

Paulus: 1 thess.05,23:

"Euer Geist und euere Seele und euer Leib bleibe makellos bis zur Ankunft unseres Herrn Jesus Christus."

Die Neuoffenbarung unterscheidet ebenso wie der Apostel Paulus zwischen Geist, Seele und Leib des Menschen, während die katholische Kirche heute nur von Leib und Seele spricht. Diese Zweiteilung stellt allerdings keine Lehrmeinung ex cathedra dar. Der Text der Neuoffenbarung befindet sich auch in Übereinstimmung mit dem Alten Testament. Mose unterscheidet in der Genesis die Geistseele (ruach), d. i. die dem Geist zugehörige und zugewandte Kraft der Seele, und die Körperseele (nephesch), d. i. das vitale, naturgeistige Lebensprinzip im Erdenmenschen.146 Für die Mehrheit der früheren Kirchenlehrer besteht der Mensch aus Leib, Seele und Geist, wie dies Hans Urs von Balthasar hervorhebt.147 Seit Paulus und Augustinus haben sämtliche Mystiker und auch alle augustinisch inspirierten Theologen des Mittelalters den Unterschied zwischen Geist (spiritus) und Seele (anima) immer wieder hervorgehoben, ohne mit der Inquisition in Konflikt zu geraten. Der kath. Theologe, Prof. Alois Mager OSB, weist darauf hin, daß nicht - wie gelegentlich zu lesen ist - die Dreiteilung auf dem Konzil von Konstantinopel im Jahre 869 beseitigt wurde, sondern daß erst Papst Plus IX. sich im Jahr 1857 gegen eine Unterscheidung von Seele und Geist ausgesprochen hat. Diese Äußerung war jedoch keine ex cathedra gefällte Entscheidung.147a

Die hl. Theresia von Avila, die einen Markstein in der Geschichte der Mystik darstellt, setzt den Unterschied von Geist und Seele in ihren Schriften als sehr bekannt voraus.148 In gleicher Weise spricht auch der Mystiker Johannes vom Kreuz von der Seele (alma) und Geist (espiritu). Prof. Mager OSB bekennt: "Ich stehe seit Jahren auf dem Standpunkt der Dreibenennung: Leib, Seele, Geist ... Und nur der Geist, der ganz immateriell ist, lebt weiter. 149

Enthüllen, erweitern und vertiefen die Neuoffenbarungen die Evangelien bzw. die Bibel?

Die wenigen Beispiele zeigen bereits, daß die Neuoffenbarung eine wahre Fundgrube zusätzlicher Erkenntnisse zum Neuen Testament ist. Die zahlreichen Bände des 'Großen Evangelium Johannes' stellen - wie dort auch gesagt ist - "die Enthüllung des Neuen Testaments dar".

Was sind die Voraussetzungen, daß Neuoffenbarungen zum Licht und ewigen Leben führen?

Wie alle echten Offenbarungen ist auch die Neuoffenbarung ein Wegweiser zum wahren Leben. Den inneren Zugang zu dem Werk eröffnet allerdings nur die sehnsüchtige Hinwendung eines die Wahrheit und Gott suchenden Herzens. Zwar sind manche Kundgaben nicht so leicht und sofort verständlich, weil sie unerwartet einen neuen Horizont eröffnen. Für die ernsthaften Wahrheitssucher kann aber das Dichterwort: "Bist du beschränkt, daß neues Wort dich stört? Willst du nur hören, was du schon gehört?" keine Geltung haben. Wer Ernst macht mit dem vertieften Studium der Neuoffenbarung, der wird feststellen, daß er die Fülle und Tiefe des dort zu findenden Gedankengutes langsam, sozusagen organisch wachsend immer besser verstehen lernt.

Wie verpflichtend sind die Inhalte der Neuoffenbarung?

Wenn etwas, sowohl beim Neuen Testament als auch bei der Neuoffenbarung, Schwierigkeiten bereitet, dann ist es erfahrungsgemäß etwas anderes. Der Schriftsteller Mark Twain formulierte das so: "Mir persönlich bereiten die leichtverständlichen Aussagen der Heiligen Schrift Unruhe, nämlich diejenigen Stellen, die streng die Verwirklichung des Hauptgebotes Jesu, die Gottes- und Nächstenliebe, fordern."

Das Wort Gottes will nicht nur gehört, sondern auch angenommen werden, d. h. getan werden. "Wer mein Wort liest, erklärt die Neuoffenbarung, "der lese es aufmerksam und behalte es wohl im Herzen. Er handle nach seiner Kraft nach dem Worte und sei nicht ein bloßer eitler Leser oder Hörer desselben, sondern ein wahrer und lebendig-warmer Täter" (jl.ev11.337).

Hand nach rechts Mehr zur Bedeutung der Bibel in den Neuoffenbarungen, über die Verfasser der Evangelien, Erläuterungen, Ergänzungen und Berichte über Leben, Erlebnisse, Lehren und Taten Jesu

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