H. E. Sponder

Perpetuum mobile


Die in naturkundlichem Sinne vielleicht großartigste Erkenntnis, welche Jakob Lorber und, in seiner Nachfolge, Gottfried Mayerhofer unserem gerne als "wissenschaftlich" apostrophierten Zeitalter in den Neuoffenbarungsschriften vermitteln durften, ist die Tatsache, daß die gesamte materielle Schöpfung auf dem Prinzip der Selbsterhaltung basiert und somit ein echtes Perpetuum mobile darstellt.

Besonders klar wird dieses Prinzip an verschiedenen Stellen bei Mayerhofer herausgestellt. Zunächst sei auf seinen Text vom 15. Januar 1871 in den "Schöpfungsgeheimnissen" über die Schöpfung der materiellen und der geistigen Welt hingewiesen, wo es in gm.sgeh-013 heißt: "Ein Hauptfaktor dar ganzen Schöpfung ... ohne den nichts bestehen könnte, ist das Prinzip der Selbsterhaltung." "Nur einmal (spricht der Herr) schuf und dachte Ich Mir die materielle Welt in ihrem ganzen Bereich und Umfange, und da ward auch ihre fernere Selbständigkeit durch Selbsterhaltung bestimmt, bis, wie im Kleinen so im Großen, die Körper und Welten und alle geschaffenen Wesen so weit ausgebildet sind, daß sie dann für eine höhere (rein geistige) Stufe geeignet wären ...".

Als Beispiel dafür, "wie auch heute noch" am Universum fortgebaut wird, weist in den "Lebensgeheimnissen" der Text vom 9. November 1875 (lgeh.026) darauf hin, wie "aus dem Samen die Pflanze und aus der Pflanze der Same sich wieder bildet".

Den gleichen Kreislauf, nur in kosmischen Ausmaßen, erläutert unter anderem im Band 'Die natürliche Sonne' Kapitel 073 im Hinblick auf das unaufhörliche Vergehen und neue Entstehen von Weltkörpern in einer "für eure Begriffe unendlich zu nennenden Zeitdauer". (Siehe die Stichwörter Schöpfung und Universum.)

In den "Schöpfungsgeheimnissen" wird im Text vom 21. Dezember 1875 (gm.sgeh.027) die "große geistige Kette zur Selbsterhaltung des Geschaffenen" besprochen, "welche alles zu einem verbindet und bis ins Kleinste verzweigt", und dann auf den Lichtstrahl als "Träger einer ewigen Lebenskraft" hingewiesen, "dessen ursprüngliche Kraft niemals verloren gehen, sich aber erst äußern kann, sobald ein Gegenstand sich seiner Bahn entgegenstellt". -

In diesem Zusammenhang sei auch eine Stelle aus dem Bändchen "Die Fliege", Kapitel 007 angeführt: "Damit aber die lebende Kraft sich nicht zu sehr in das Allerunendlichste zerstreue und daher in sich selbst schwächer wird, so hat sie sich durch die ganze Endlosigkeit des ewigen Raumes auch endlos viele Lebenssammelpunkte geschaffen, in welchen sich das Leben gewisserart selbst auffängt...".

Der sozusagen materielle Mechanismus der Selbsterhaltung wird im zuerst zitierten Text der "Schöpfungsgeheimnisse" auf Seite 62 erläutert: Um diese Selbsterhaltung herzustellen, mußte jedes Wesen nebst der Außenseite eine innere Organisation bekommen, "die alle Bedingungen erfüllt, damit das Verbrauchte ausgeschieden und Neues dafür eingesaugt wird, durch welchen Austausch das Leben bedingt und die weitere Selbsterhaltung vollführt wird".

Als Beispiel für einen solchen Mechanismus sei auf die tägliche Rotation unserer Erde hingewiesen, welche (lt. "Erde und Mond", Kapitel 7) "durch ihren eigenen, ganz natürlichen Mechanismus hervorgebracht und fortwährend gleichmäßig unterstützt wird". (Siehe Stichwort Nord- und Südpol.)

Die Mitteilungen in den Neuoffenbarungen über das großartige - und der Wissenschaft noch nicht bewußte - Gesetz der Selbsterhaltung der materiellen Schöpfung kulminiert in der Kundgabe des Herrn an G. Mayerhofer vom 19. Dezember 1874 "Die Schraube" in den "Schöpfungsgeheimnissen" (gm.sgeh.032), welche wie folgt beginnt: "Hier will Ich euch wieder ein großes Gesetz Meiner Schöpfung aufdecken, woraus ihr erkennen sollt, wie es möglich ist, durch eine einzige Linie, wie die euch bekannte ,Schraubenlinie', ein Universum in Gang zu bringen, es von selbst zur Vervollkommnung zu drängen, und so mit dem ersten Impulse eines Schöpfungsaktes sogleich seine ewige Bestanddauer zu begründen." Der ausführliche Text erläutert dann die "Anwendung der Schraubenform" (in bewegungsmäßiger Hinsicht) als einen "Hauptfaktor alles Bestehenden". Es wird gezeigt, wie durch diese "nicht plötzliche und zerstörende", sondern "langsame, aber stetige und nicht zurückweichende" Schrauben- oder Spiral-Bewegung jegliches Vorwärtsschreiten oder tiefer Eindringen überall im Universum bewerkstelligt wird.

"Selbst das Licht, das mit so großer Geschwindigkeit von einer Sonne zur anderen fliegt, schraubt sich in den Äther hinein; und eben deswegen ist das Licht auch Wärmeträger, welche sich kundgibt, wo das Licht auf feste Gegenstände fällt." "So seht ihr überall die schraubenartige Bewegung als Lebensprinzip" und "so erkennet ihr im Materiellen sehr leicht, wie nötig und allein nur möglich diese Bewegung ist, um einmal Geschaffenes für immer zu erhalten, auf daß es seinen Zweck erreiche." (Näheres bei Stichwort die Schraube.)


Home | Zurück zur Themaübersicht  A-Z-Naturkundl. Themen | Naturkundl. Stichwörter |  Kosmos und Natur | Registerübersicht | 

Jakob Lorber |  Werke Lorbers  |  EBooks - Lorber-Themenbearbeitungen