H. E. Sponder

Nordpol und Südpol


Vielleicht nirgends auf der Erdoberfläche wird das organische Wesen und Leben der Erde, welche "gewisserart ein großartiger Tierkörper ist", sinnfälliger als am Nordpol, welcher "des Erdkörpers Hauptnährmund" ist.

In "Erde und Mond", Kapitel 007 ist dieser Nordpol-Mund und seine Funktionsweise anschaulich beschrieben: "Sein Durchmesser am äußersten Rand, wo die Einmündung trichterförmig beginnt, hat ein Maß im Durchschnitt zwischen 20 und 30 Meilen, verengt sich aber am Ende (in der Tiefe) bis auf eine Achtelmeile. In welcher Weite dann dieser Schlund bis zum Magen des Erdkörpers fortgeht, und zwar in ziemlich gerader Richtung." Die Wände dieses Schlundes sind "sehr riffig" und auf große Strecken fortlaufend so dicht mit Spitzen besetzt, "als ob sie mit der Haut eines Riesenigels überzogen wären". Das "Futter" bilden die "um den weiten Polrand in ungeheurer, dammartiger Anhäufung" vorhandenen "Schneekristalle und mitunter mehrere Klafter hohen Eisspitzen", was alles der "magnetische Erdmund mit großer Kraft in sich hineinzieht". (NB.: Die trichterförmige Form des Nordpoles und die darin waltenden magnetischen Wirbelströme wurden durch amerikanische Forschungsergebnisse wissenschaftlich bestätigt.)

Der Erdmagen befindet sich "gleich unter dem Erdherzen so ziemlich in der Mitte des Erdkörpers" und ist "ein bei zehn Quadratmeilen in sich fassender Hohlraum", den "allerlei kleinere und größere Querstreifen ... nach allen Richtungen hin zum Teil ausdehnen und zum Teil unterstützen". Von diesem Magen geht "ein schraubenartig gewundener Hauptkanal durch den ganzen Erdkörper hindurch und mündet dann am Südpol aus und ist von gleicher Materie wie der Magen, nur wird er gegen die Ausmündung verhältnismäßig fester und fester". Durch das im Magen vor sich gehende Zerreiben und Zermalmen der Kost "wird ein neuer elektrischer Stoff gewonnen, der im Magen die nahrhaften Wasserteile zersetzt und sie in die zahllosen Nährkanäle ableitet, während dann ein ausgeschiedener, negativ elektrischer Strom die unverdaulichen Überreste im Magen ergreift und durch den schraubenartig gewundenen Entleerungskanal mit großer Gewalt forttreibt, auf welchem Wege diese exkrementarischen Nährteile, zufolge fortwährender mächtiger Reibung, noch die letzten Reste ihrer erdernährenden Substanz abgeben müssen.

"Durch den endlichen Abtrieb der letzten Exkremente der Erde wird auch die Rotation des Erdkörpers bewerkstelligt, und zwar dadurch, daß die freilich sehr luftig aussehenden Exkremente in der gewundenen Richtung hinaus auf den freien Äther stoßen und der Erde dergestalt einen Rollschwung geben, wie eine Rakete, die um ein Rad gebunden ist, dieses in Bewegung setzt, wenn sie entzündet wird...". Auf diese Weise wird "die tägliche Rotation der Erde durch ihren eigenen, ganz natürlichen Mechanismus hervorgebracht und fortwährend gleichmäßig unterstützt".

In den "Schöpfungsgeheimnissen" (Text über das Licht vom 4. Januar 1876) wird gm.sgeh-028 dann gezeigt, wie diese am Südpol ausgestoßenen verbrauchten Gase "gleich leuchtenden Bändern" zum Magnetpol der Erde zurückkehren, um nach ihrer Regenerierung - die als Nordlicht sichtbar wird - dann neuerdings als tätige magnetische Kraft und belebender Stoff in das Erdinnere einzuströmen. (Diese Stelle ist bei den Stichwörtern: Elektrizität bzw. Magnetfeld der Erde ausführlicher zitiert.)

In den "Lebensgeheimnissen" (Text vom 14. Januar 1871) heißt es in gm.lgeh.012 "Die nördliche Erdhalbkugel mit dem Nordpol ist der Teil, welcher von dem großen Ätherraum das Geistige für die Erde einsaugt, und der Südpol mit seinem großen Wulstgebirge ist der Ort, von wo das in der Erde Verbrauchte wieder in den Ätherraum sich ergießt."

Auch in "Erde und Mond" ist in jl.erde.013 die Form des Südpoles als "stark aufgewulstet" angegeben.

Im Kapitel 014 von "Erde und Mond" wird die polarische Wechselwirkung der beiden Pole erläutert: "Die beiden Pole bleiben in Hinsicht auf die Hauptwirkung der Erde stets das, was sie sind, nämlich der eine der Südpol, der andere der Nordpol, oder der eine negativ und der andere positiv, oder der eine anziehend und der andere abstoßend - was dann zur Folge hat, daß sich zwei solche ungleiche Polaritäten notwendig sehr gut nebeneinander vertragen können; denn der eine Pol ist der Geber und der andere der Empfänger." "Ursprünglich oder in der Ausmündung" ist es umgekehrt: der Nordpol nimmt die Nahrung auf, der Südpol gibt das Verbrauchte hintan. Zuletzt sei noch auf jene Stelle im jl.ev08.147 hingewiesen (erwähnt auch beim Stichwort Elektrizität), wo die Kälte der Pole nicht nur durch die Schwäche der Sonneneinstrahlung erläutert wird, sondern auch durch die fast untätige Ruhe der Äthergeister an den bewegungsarmen Polkappen.


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