Die Materie
Es ist nur logisch und konsequent, daß Materie, deren trügerisches Sein unsere Welt trotz ihres Wissens darum (mindestens seit Einstein) weiterhin so verhängnisvoll verführt, daß also dieses "Materie" genannte Phänomen notwendigerweise ein Haupt- und Zentralthema der Neuoffenbarungsschriften darstellt. Denn als diese Schriften niedergeschrieban wurden, hielt man Materie noch für die eigentliche, und vielfach auch für die einzige Realität, und alle gegenteiligen Mitteilungen im Werke Jakob Lorbers, so ausführlich und einleuchtend sie auch begründet sind, mußten der damaligen Gelehrtenwelt schlechtweg als absurd erscheinen. Heute hingegen wird wohl kein ernst zu nehmender Gelehrter mehr den unbedingten Wahrheitsgehalt der im Lorberwerk gegebenen Mitteilungen und Erläuterungen über die Entstehung und das Wesen der Materie grundsätzlich in Zweifel ziehen können.
Im Bändchen "Die Fliege" wird im Kapitel 008 über die Entstehung der Kometen die allmähliche Materiebildung aus dem Zusammentreffen von Lichtstrahlen im Ätherraum erläutert.
In jl.flie.011 wird dann gezeigt, "daß jede Materie, aus welcher eine Form gebildet ist, nichts als ein Konflikt geistiger Potenzen ist", ein Postulat, das an anderen Stellen (siehe weiter unten) noch mehrfach aus verschiedenen Aspekten beleuchtet und erhärtet wird.
Im Band "Erde und Mond", Kapitel 004 wird erläutert, daß "der Zweck der Materie nicht im Bestehen derselben liegen kann", sondern daß "Materie nur ein Mittel zur Regulierung und Freimachung des freien Lebens ist". (Siehe auch Stichwort Atom.)
"Wenn durch sie der betreffende Lebenszweck erreicht worden ist", dann vergeht sie wieder und kann auf die gleiche Art aufgelöst werden, wie sie fixiert wurde. "Diese Fixierung aber ist der Hauptschwerpunkt der Materie, oder das belebende und erhaltende Prinzip." (Siehe dazu Stichwort Schwerpunkt.)
In diesen Zusammenhang fügt sich auch in "Himmelsgaben", Band I, Seite 213, der Text vom 22. November 1840 "Vom Atmen der Naturwelt", welcher Text zu dem Schlusse kommt, daß die Materie nichts als der Ausdruck zweier sich widerstrebender Kräfte ist, nämlich der Zentrifugal- und Zentripetalkraft.
(jl.him1.216) Diese beiden sich widerstreitenden Kräfte werden durch das Aufnehmen des magnetischen Fluidums (welches Aufnehmen als das "elektrische Atmen" bezeichnet wird) in ihrer Beharrlichkeit gestärkt, welche Beharrlichkeit wiederum nichts anderes ist als der sichtbare Ausdruck der gegenseitigen Polarität, und zwar deshalb "sichtbar", weil "die Materie in ihrer Erscheinlichkeit nichts anderes ist als die Polarisation der sich entgegenstrebenden Kräfte. Diese Polarisation ist gewisserart das Leben der Materie". Wird die Polarisation in ihrer Beharrlichkeit gestört, "dann verwittert die Materie und zerfällt endlich zu Staub, welcher so lange existiert, als in seinen Partikeln noch irgend ,Polarität' vorhanden ist".
Im Band "Die natürliche Sonne" wird in Kapitel 007, Absatz 07 Materie als "eine Gefangenschaft des Geistigen oder der Geister" (analog also zur Erläuterung der Materie in "Erde und Mond" als eines Mittels zur Regulierung des Lebens) bezeichnet, und daraus die große Explosionskraft bei deren "Bedrückung durch Stoß oder Druck" abgeleitet.
Im gleichen Sinne befaßt sich im 'Großen Evangelium Johannes', jl.ev03.234 mit dem Wesen der Materie und der darin vorhandenen enormen latenten Kraft. -
In jl.ev04.103 wird (wie schon im Bändchen "Die Fliege") nochmals die allmähliche Entwicklung der Materie, und hier nun die ursprüngliche Bildung einer Hauptzentralsonne und aus dieser dann aller anderen zahllosen Sonnen- und Weltenkörper (einer Hülsenglobe) aufgezeigt. Und auch an dieser Stelle wird betont, daß die Materie als ein "gerichtetes und aus sich selbst verhärtetes Geistiges" eine "allergröbste und schwerste Umhäutung oder Umhülsung des Geistigen" ist.
Im jl.ev04.105 wird dann im Zusammenhang mit der Bildung der Materie noch näher auf die Entstehung der Sonnensysteme und Ihrer hierarchischen Ordnung eingegangen.
In jl.ev05.111, wo vom Ende der Erdmaterie die Rede ist, heißt es in jl.ev05.111,06: "Jede Materie, als etwas räumlich und zeitlich in sich abgeschlossen Begrenztes, kann nur eine zeitliche Bestimmung haben."
Und auch in jl.ev06.154 wird die Notwendigkeit der Vergänglichkeit der Materie erläutert, welche (jl.ev06.154,07) nur "ein zeitweiliges Aufnahmegefäß von einem bestimmten Maße des geistigen Lebenselementes ist".
Vom Reingeistigen in der Materie handeln im jl.ev07.073 und jl.ev07.074 - wo die Wirkung "des beharrlichen Willens des Geistes" auf Materie aufgezeigt wird - und jl.ev07.075, der der Geist als die innerste, alles durchdringende Kraft. (Ausführlich zitiert bei Stichwort: Geistiges.)
Nochmals auf den substantiellen Ursprung der Materie aus dem Lichte weist in jl.ev07.209,20 mit größter Klarheit hin: "Die Substanz aber ist gleich dem aus der Sonne gehenden Lichte, das der Materie wie gar nichts zu sein scheint und dennoch der Grundstoff der Materie ist, ohne mit ihr ein und dasselbe zu sein, denn aller Urstoff ist frei und ungebunden."
Abschließend seien aus dem "Großen Evangelium Johannes", jl.ev05.070,05 noch einige Definitionen der Materie zitiert, wie sie Jesus im Gespräch mit einem Essäer formulierte: "Weil die Materie nicht ist, was sie zu sein scheint, ist sie dem sich selbst probenden Menschen gegenüber Lug und Trug, also ein Scheingeist, der da ist und nicht ist." - (jl.ev05.070,06) "dieser Truggeist als durch und durch Lüge in sich selbst ist der Geist aller Welt der Materie..." (jl.ev05.070,10) "Was aber dein Schatten zu dir..., dasselbe sind alle Materie und ihre Schätze gegenüber dem Geiste. Sie ist ein notwendiger Trug und in sich selbst Lüge, weil sie das nicht ist, als was sie den Sinnen des Leibes erscheint."
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