Fische
Im Band I der "Himmelsgaben" bringt das ab Seite 89 behandelte Thema über "die Naturseelenentwicklung im Tierreich" (niedergeschrieben im Aug. 1840) Erläuterungen sowohl zur bezüglichen Position der Wasserfauna in der allgemeinen Evolutions-Hierarchie der Tierwelt, wie auch interessante physiologische Hinweise zum Schwimm- und Flugvermögen der Fliegenden Fische, stellvertretend für die Fische und Vögel ganz allgemein.
Dia Naturseelen-Evolution wird ausgehend von den Polypen betrachtet, welche "immerwährend, ohne abzusetzen, in sich verschlingen, was ihnen unterkommt". Sie bilden als "ruhige Seelenläuterungsanstalten" eine Mittelstufe zwischen den Würmern und allen möglichen Fischgattungen, "denn durch sie wird die Welt der Würmer in eine höhere Stufe befördert". Dabei handelt es sich stets um den Zusammenschluß von (durch den Tod der betreffenden Lebewesen) frei gewordenen Seelensubstanzen zu einer schon höher gestellten Lebenseinheit. Auf dieser Sprossenleiter rangiert auch der Tintenfisch, der "in großen Mengen vorzugsweise in den größten Tiefen des Meeres" lebt und sich "von einer Art schwarzbrauner Würmer in der Gestalt eines Haferkorns mit zwei Flossen an der Bauchseite" ernährt, wobei sein "zur Trübung des Wassers ausgestoßener schwarzer Saft zugleich eine betäubende Wirkung auf die kleine Tierwelt ausübt".
In psychischer Hinsicht sind die durch die Freßlust des Tintenfisches - der mehrere Millionen solcher Würmerleben in sich aufnimmt - potenziert vereinigten Naturseelensubstanzen dann die Vorfahren des Fliegenden Fisches (auch "Seefalk" genannt). Dieser ernährt sich von den Insekten des Meeres wie auch der Luft, und sein gutmütiges Wesen geht in der nächsthöheren Entwicklungsstufe in die Seelensubstanz teils der Seemöwe, teils der Taube über. Und wie der Seefalk stehen sämtliche Fische auf dieser Evolutionsstufe, so daß sie "nach ihrer Lebensvereinigung" zu Bewohnern der Lüfte werden. Und so entspricht fast jede Fischgattung einer Vogelgattung. -
Die im Meere lebenden Schaltiere können auf ihrer letzten Bildungsstufe teils auch schon auf der Erde in atmosphärischer Luft leben, wie etwa die Schildkröten, und auch schildlose Kröten- und Frosch-Gattungen. Die Meeressäugetiere - Seekalb, Seelöwe, Walroß usw. - sind als "Halbbewohner" des Wassers und der Erde anzusehen, durch deren Gattungsvereinigung (ihrer Naturseelenpotenzen) entsprechende Landtiere hervorgehen.
Nun zur Erläuterung des Schwimm- und Flugvermögens am Beispiel des Seefalken: die Funktion der Fischblase basiert auf einem elektro-chemischen Umwandlungsprozeß von einigen Tropfen Wassers mittels der vom "dunklen, metallisch aussehenden Gewebe unter der Blase plötzIich erzeugten Hitze von über 80°" in einen gasförmigen Zustand. Und im Prinzip nicht unähnlich basiert auch die Flugfähigkeit auf der Gewichtsreduzierung, sei es des Seefalk, sei es der Vögel, durch die Aufnahme von Wasserstoff in ein eigenes Röhrensystem, d. h. bei den Vögeln vor allem in die hohlen Federkiele. Weiteres hierüber ist unter dem Stichwort "Vogel-Anatomie" angeführt.
Jakob Lorber | Werke Lorbers | EBooks - Lorber-Themenbearbeitungen