Vogel-Anatomie (und -Physiologie)
In den "Himmelsgaben", Band I befaßt sich der Text vom 23. August 1840 mit der "Inneren Leibesgestaltung der Tauben und anderer Vögel". Dabei heißt es vom außerordentlich scharfen Wahrnehmungsvermögen der Vögel u. a. (jl.him1.103): "...Denn da sieht ein Adler, wie auch fast jeder Vogel, mit seinem Auge besser, als ihr durch ein gutes Fernrohr. Ebenso übertrifft sein Gehör das eurige bei weitem. Seine Geruchsorgane sind schärfer als die Organe des besten Spürhundes. Denn damit nimmt ein Adler ein mehrere Tagereisen weit liegendes Aas wahr. ... Desgleichen ist auch sein Geschmack so stark, daß er sogar die Würze und das ihm zusagende Salz in den festesten Steinen wahrnimmt." Wie seine Sinne, "in ebenso hohem Grade ist auch sein Gehirn reizbar und voll Tätigkeit. Und es ist in demselben mehr Intelligenz als in allen übrigen Tieren, den großen Elefanten selbst nicht ausgenommen. Aus diesem Grunde besitzt auch manche Vogelgattung von allen übrigen Tieren ein Gedächtnis von ganz besonderer Stärke", so "daß mancher Vogel sogar geregelte menschliche Gesangsweisen und auch Worte und oft auch ganze Sätze nachahmen kann... ". "Dieses alles rührt daher, weil ein Vogel vermöge seiner Inneneinrichtung so gestellt ist, daß er für die Eindrücke der Außenwelt die höchste Empfänglichkeit besitzt und in seinem sehr reizbaren Gehirn sich schon eine gewisse geregelte Vorstellung machen kann von dem, was er durch die Sinne aufgenommen hat, aus welcher Ursache schon im natürlichen Zustande eines Vogels seine Stimme oft recht wohlartikuliert erscheint."
Über den Zusammenhang der von den Vögeln stets auch aufgenommenen mineralischen Kost mit dem Flugvermögen der Vögel gibt (jl.him1.106, 22) Aufschluß: "Die Mineralkost dient aber neben dem Verdauungsgeschäft, gleich einer sogenannten voltaischen Säule, auch zur Entbindung des feinsten Wasserstoffgases, welches da sogleich nach Willkür aus dem häufig in sich aufgenommenen Wasser entwickelt werden kann, und zwar auf dem euch schon bekannten chemischen Wege." "Das reinste Gas (Wasserstoff) aber strömt in die zahllosen kleinen Organe in die Kiele der Federn. ... Allda befindet sich eine sogenannte ,Seele' oder ,Federmutter, die aus mehreren aneinandergereihten Bläschen geformt ist. Will nun der Vogel fliegen, so füllt er in einem Augenblicke diese Bläschen wie auch seine übrigen Organe (u. a. die Knochenröhren) mit diesem Gas, wodurch er bedeutend leichter wird...Nur zu Beginn des Fliegens braucht er die Flügel, um sich zu erheben, aber während des Fliegens wird er leichter und leichter, wobei er dann seine Flügel nicht mehr zum Tragen, sondern nur zum Vorwärtsbewegen braucht." "Will er sich wieder zur Erde niederlassen, dann läßt er nach Bedarf etwas Gas entströmen und füllt dafür den Kiel mit atmosphärischer Luft. - Das ist nun das Geheimnis, wie ein Vogel fliegt und wie dies alles durch seine innere Einrichtung bewirkt wird."
(jl.him1.108) "Was den schnellen Flug betrifft, so rührt dieser von der größeren elektromagnetischen Quantität in einem Vogel her, welche sich sehr leicht aus seinem blitzwendigen Fluge entnehmen läßt."
Analoge Erläuterungen und Beobachtungen des Flugvermögens der Vögel enthalten im 'Große Evangelium Johannes'. auch: jl.ev08.101 ff. - wo auch die Sensibilität der Kraniche für die Außenlebenssphäre von Menschen und Tieren erwähnt ist -, und jl.ev10.226 ff. ebenfalls im Zusammenhang mit einem Kranichzug am See Genezareth.
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