FAQs an Jesus Christus:

Warum und wozu haben Menschen und Geistwesen Willensfreiheit?

Antworten mittels Neuoffenbarungen Jesu durch Prophet Jakob Lorber (1800-64)

Komprimierte Aussagen mit Link zum Originaltext


Hand nach rechts Zusammenfassung des Themas 'Willensfreiheit' (aus prophetia.org). °

Textauszüge aus allen Werken Jakob Lorbers:

Jesus: „Wenn Gott Puppen und Automaten haben will, so ist dazu ein Augenblick hinreichend, um damit den ganzen sichtbaren Raum auszufüllen. Aber alle diese Wesen würden keinen eigenen freien Willen haben und kein eigenes, für sich dastehendes, selbsttätiges Leben. Sie würden sich regen und bewegen nur nach dem sie durchströmenden Willen Gottes. Ihre Sehe wäre die Sehe Gottes, und ihre Gedanken wären die Gedanken Gottes. Solche Geschöpfe wären gleich den einzelnen Gliedern deines Leibes, die sich ohne dein Erkennen und Wollen durchaus nicht für sich bewegen und tätig sein könnten. - Ganz anders verhält es sich mit deinen Kindern, die aus deinem Fleisch und Blut hervorgegangen sind. Diese warten nicht mehr auf deinen Willen; sie haben ein völlig eigenes Leben, Wollen und Erkennen. Sie werden wohl Lehre und Gebote von dir annehmen, aber dennoch nicht nach deinem, sondern stets nur nach ihrem eigenen Willen. - Und siehe, Geschöpfe mit freiem Erkennen und Wollen, die sich selbst zu bestimmen und zu vervollkommnen haben, um dadurch für ewig freie, sich selbst bestimmende Wesen zu bleiben, müssen von Gott auch so geschaffen sein, dass ihnen solches zu erreichen möglich ist." jl.ev05.071,10-13

Jesus: „Erschaffen ist leicht, aber die aus Gott hinausgestellten Geschöpfe zu einem freien, ungerichteten und selbständigen Sein hinleiten, das ist sogar für die göttliche Allmacht keine leichte Sache. Doch mit Geduld und Langmut kann man dennoch alles erreichen, und ist eine Sache in zweckvoller Hinsicht gelungen, dann gedenkt man nicht mehr der Zeit, die dazu vonnöten war. Es geht dabei zu wie bei einem Weibe, das in seiner Schwangerschaft viel Furcht und Wehen zu bestehen hat, aber wenn das Kind zur Welt geboren ist, dann hat bei dem Weibe alle Furcht aufgehört, und es gedenkt nicht mehr der Schmerzen; denn es sieht vor sich die lebendige Frucht, die aus ihm in ein freies, selbständiges Leben hervorgegangen ist. - Wäre es aber mit der freiesten Selbständigmachung eines Geschöpfes eine leichtere Sache, dann hätte Ich als der Schöpfer aller Dinge und alles Seins wahrlich nicht nötig gehabt, nun selbst als ein Mensch in die Welt zu kommen, um die völlige Freigestaltung des Menschen durch Lehre und Tat zu bewirken." jl.ev06.063,01-3

Jesus zu dem Römer Agrikola: „Welten erschaffen ist für Mich ein leichtes, aber freie Menschen ins Dasein zu rufen und sie aus sich selbst vollenden zu lassen, wobei die göttliche Allmacht vermöge ihrer Liebe, Weisheit und Ordnung schweigen und untätig sein muss, das bleibt auch für Mich keine leichte Sache! Da hilft Mir nichts als Meine unbegrenzte Geduld und Meine übergroße Sanftmut." jl.ev08.014,16

Ein fremder, weiser Gast am Tische König Lamechs: „Bei der Erschaffung der Dinge kommt es nur auf den Willen Gottes an, und es wird da sein, was Gott haben will. Ein von Ihm ausgesprochenes allmächtiges ,Werde' genügt, und zahllose Sonnen und Welten drehen sich in übergroßen Kreisen vor dem Auge des allmächtigen Werkmeisters! - Aber beim freien Geiste ist das allmächtige ,Werde!' ein Gericht, welches ist des Geist Tod. Da muß an die Stelle der Allmacht große Liebe, Erbarmung, Geduld, Sanftmut und endlos weise Führung Gottes treten und muß den Geist (die Seele) des Menschen wie einen zweiten Gott führen und lehren, damit dieser dann durch die Selbsterkenntnis das werde, was er sein soll nach der göttlichen Ordnung. Und das ist mehr als Welten und Sonnen erschaffen." jl.hag3.042,11-12

Jesus: „Ich will es, dass jeder Mensch auf dem von Mir vorgezeichneten Wege fortschreitet und sich mit eigener Mühe und Aufopferung das erwirbt, dessen er hier und jenseits bedarf, um selbsttätig und dadurch (vollkommen) selbständig werden zu können. Denn die volle Selbständigkeit ist zur höchsten Seligkeit eines der allernötigsten Erfordernisse." jl.ev03.177,14-15

Jesus: „Wenn Ich vermöge Meiner Allmacht wollte, dass kein Mensch je eine Sünde begehe, so würde auch kein Mensch mehr sündigen; denn er würde sich nicht um eine Linie über Meinen Willen hinausbewegen können. Wer aber hätte dann ein Verdienst ob des sündenfreien Lebens eines Menschen, den allein Gottes Allmacht leitete, wie sie das Wachstum der Bäume und ihrer Früchte leitet und die Welten durch den endlosen Raum führt? Niemand als Gott allein, weil der Mensch dann nur eine Spielpuppe in den Händen Gottes wäre. Die Menschen aber sind bestimmt, freie und völlig selbständige Kinder Gottes zu werden; darum müssen sie so geleitet werden, dass dabei ihr freier Wille nicht die geringste Nötigung von einem mächtigeren Geiste erfahre, sondern allein durch Offenbarung und Lehre durch äußere Gesetze dahin geleitet werde, aus sich selbst das Wahre und Gute zu ergreifen und aus eigener Bestimmung danach tätig zu werden." jl.ev06.225,06-7

Der Erzengel Raphael: „Die Seele prüfe sich selbst, inwieweit sie in aller Selbstverleugnung, was die Lustreizdinge dieser Welt betrifft, vorgedrungen ist, und wieweit sie völlig eins mit dem Willen Gottes geworden ist, ob in ihr wohl schon Meisterhaftes sich regt, - und Gott der Herr wird nicht säumen, in ihr Seines Willens Macht offenkundig werden zu lassen. Die Macht des göttlichen Willens aber wird dem Menschen nicht etwa wie einem Kinde die Milch eingegossen, sondern er muß sie selbst durch seine eigene Willenskraft, die bei jedem Menschen völlig frei ist, wie mit Gewalt an sich ziehen. - dass diese Sache sich so und nicht anders verhält, ist daraus ersichtlich, dass der Herr, dem doch alle Dinge möglich sind, Seine Jünger selbst gleichfort lehrt, erzieht und ihnen zeigt, was sie zu tun haben, um sich Seinen Willen für ewig zu eigen zu machen. Was aber die eigens vom Herrn erwählten Jünger zu tun haben, das hat auch jeder andere Mensch zu tun, um zu der Macht des göttlichen Willens in seiner Seele zu gelangen." jl.ev10.017,11, 13-15

Jesus zu einem hohen römischen Richter: „Bestrebe dich, dir Meinen Willen so anzueignen, wie du dir des Kaisers Willen zu eigen gemacht hast, und du wirst dann bald vollkommen eins werden mit deinem jenseitigen Geiste aus Mir, welcher ist Meine Liebe, Weisheit und Macht, und du wirst dann auch so wirken können wie dieser Engelsgeist Raphael zu wirken imstande ist." jl.ev10.200,04

Der Herr zu den Vätern der Urzeit, die ihre Lauheit in der Liebe beklagen: „Alles kann Ich euch geben, allein die freie Liebe eures Herzens zu Mir, diese kann Ich niemandem geben! Und wenn Ich solches täte, was wäre da eure Liebe?! Sie wäre nur ein fremder Trieb in euch, der euch nötigen möchte, wider euren Willen Mich zu lieben und anzubeten. Ich aber habe euch zu freien Menschen und Kindern erschaffen und habe einem jeden gegeben einen eigenen guten Anteil der Liebe, die da bewirkt das Leben in euch. Mit dieser freien, eigenen Liebe müßt ihr Mich ergreifen, so werdet ihr das Leben in euch erfassen!" jl.hag1.142,04-6

Jesus, der Herr, zu dem römischen Oberstatthalter Cyrenius: „Würde Gott mit Seiner Allmacht aus Seiner Weisheit heraus den Willen des Menschen leiten, so wäre der Mensch um nichts besser als ein Tier, ja, er stünde sogar noch unter dem Tier, weil sogar dem Tier schon eine kleine Willensfreiheit insoweit verliehen ist, als es auch Verständnis und Gedächtnis hat, Hunger, Durst und Schmerz fühlt und darum etwas denken, urteilen und durch seine Stimme, Miene und Gebärd kundgeben kann, was es für sein Bedürfnis will." jl.ev07.214,09

Jesus im Jenseits zu Robert Blum: „Würde die Gottheit sich durch Ihre Macht eines Wesens bemächtigen, das aus seinem eigenen freien Willen Ihr aufs entschiedenste und hartnäckigste widerstrebt, so würde das solch ein Wesen augenblicklich vernichten, was wider alle göttliche Ordnung wäre. - Wenn aber die Gottheit Ihre Ordnung für ewig unwandelbar dahin feststellt, dass kein Wesen, möge es sich gestalten, wie es wolle, je vernichtet werden kann, so wird dadurch allen Wesen die ewige Fortdauer gesichert und zugleich auch jedem Wesen die freie Möglichkeit gegeben, ein überaus glückliches zu werden, aber auch ein unglückliches zu verbleiben, solange es dies selbst will!" jl.rbl1.030,09-10

Jesus schildert den unumgänglichen Weg der Erschaffung und Gestaltung freier Menschen, wobei die Anwendung der götttlichen Allmacht bald in den Hintergrund treten muß. jl.rbl1.095,03-7

Jesus im Jenseits zu übereifrigen Geistern: „Es ist leicht gesagt: ,Herr, richte die bösen Völker! Vertilge alle, die eines hochmütigen und herrschgierigen Herzens sind! Tue Wunder! Laß durch eine allgemeine Pest das ganze arge Menschengesindel zugrundegehen!' - Aber bedenket, dass Ich dann umsonst gearbeitet hätte! - Wir müssen vielmehr größte Geduld üben und sogar die verkehrtesten Handlungen mit derselben Ruhe betrachten wie die guten und gerechten! Denn die erste Hauptbedingung zur Gestaltung freier Menschen ist, dass sie in der Trennung von Mir ihrer selbst bewußt werden und aus sich selbst heraus zu handeln anfangen - ob gut oder schlecht, ob gesetzlich oder ungesetzlich, das muß für den Anfang eines jeden werdenden Menschen völlig eins sein!" jl.rbl1.095,08-9

Jesus zu einer gutwilligen Seele im Jenseits: „Du verlangtest Gutes - und verlangtest Mich selbst und siehe, so steht nun vor dir wahr und lebendig, was du in deinem Herzen wolltest! - Von nun an wird dir Mein besonderer Wille kundgetan werden. Wirst du diesen zu deinem eigenen machen, so wirst du leben ein wahres, seligstes Leben!" jl.rbl1.130,08

Jesus: „Jeder Mensch trägt gewisse Schwächen in sich, welche die gewöhnlichen Fesseln des Geistes sind, durch die er wie in einer festen Hülse eingeschlossen ist. Die Fesseln aber können erst dann gesprengt werden, wenn die mit dem Fleisch verbundene Seele sich durch die gerechte Selbstverleugnung so gestärkt hat, dass sie fest genug ist, den freien Geist zu fassen und zu halten. Aus diesem Grunde kann der Mensch auch nur durch allerlei Versuchungen seine Schwächen gewahren und erfahren, wie und worin sein Geist geknebelt ist. Wenn er dann gerade in diesen Punkten sich in seiner Seele selbst verleugnet, so löst er dadurch dem Geiste die Fesseln und bindet damit die Seele. - Ist in der notwendigen Zeit die Seele mit allen den ehemaligen Geistesbanden gefestet, so geht dann der entfesselte Geist in die stark gewordene Seele über, und diese gelangt dadurch in alle himmlische Machtvollkommenheit des Geistes und wird für ewig vollkommen eins mit ihm." jl.kjug.298,08-15

Jesus zu dem Mägdlein Jarah: „Höre, Meine liebe Jarah, Ich sehe wohl in dein Herz und lese darin, wie sehr du Mich liebst, und kenne auch deine Treue; aber du bist nun noch ein Kind. Bis jetzt warst du unter dem Schutze Meiner Engel, und die bösen Geister der Welt konnten sich dir nicht nahen. Wenn aber deine Jahre reifer werden, dann wirst du aus eigener Kraft der argen Welt und ihren Gelüsten widerstehen müssen, um dadurch nach Meiner für alle Wesen gestellten unwandelbaren Ordnung aus dir selbst den festen Boden zu gewinnen, auf dem du dich Mir im Geiste und in aller Wahrheit wirst nahen können. Die Welt hat eine starke Macht über den Menschen, weil sie zum größten Teil von der Hölle beherrscht wird, und die Seele muß mit ihrem Fleisch und Blut manch harten Kampf bestehen, um nicht von der Welt verschlungen zu werden. - Wenn aber solche Kampfzeit über dich kommen wird, dann gedenke in deinem Herzen Meiner und alles dessen, was du von Mir gehört und gesehen hast, und der Sieg über die Welt wird dir ein leichter werden!" jl.ev02.137,13-14

Jesus: „Warum ist denn die langsame, stufenweise Entwicklung eines Menschen vom Embryo im Mutterleibe bis zum erwachsenen, erfahrenen Manne nötig, wenn Gott doch mit Seiner Allmacht sogleich völlig weise und kräftige Menschen herstellen könnte? - Ja, das kann Gott allerdings, aber was wären solche Menschen? Ich sage es euch: Nichts als Maschinen, die nie einen eigenen freien Willen, ein eigenes Selbstbewußtsein und nie ein selbständiges, freies Denken, Fühlen und Handeln haben könnten, sondern Gottes allmächtiger Wille müßte sie in jedem Augenblick aus sich neu beleben, in ihnen denken, wollen und ihre Glieder zur Tätigkeit anregen. - Daher ward von Got von Ewigkeit her eine Ordnung gestellt, derzufolge die aus Gott hinausgestellten Ideen sich selbst immer mehr von Gott lösen, endlich sich als ein von Gott getrenntes Sein und Leben finden und erkennen müssen und nach ihren eigenen Gedanken freiwollend und frei tätig zu werden haben, auf dass sie dadurch als völlig lebensgefestet dann durch äußere Lehre zur Lebensvollendung wie auf eigenem Grund und Boden gebracht werden können. Dazu aber bedarf es einer sehr langen Zeit, die von Gott aus wohl berechnet und in viele Abschnitte eingeteilt ist, in denen dies und jenes fortschreitend vorgenommen werden kann." jl.ev06.063,04-11

Jesus: „Es ist dem Menschen schon auf dieser Erde - etwa als hoher Amtsinhaber - die höchste Seligkeit, von seinem freien Willen Gebrauch zu machen. Wieviel größer aber ist jene Seligkeit, die aus der Einigung des Menschenwillens mit dem Willen Gottes für die ganze Unendlichkeit und Ewigkeit hervorgeht! Aber bevor dies erfolgen kann, ist eine ernstliche Grund- und Hauptbildung des menschlichen Willens durch alle Lebensstadien erforderlich, sonst wäre es höchst gefährlich, des Menschen freien Willen mit großer Machtvollkommenheit auszustatten. Der Mensch muß belehrt und so geführt werden, dass er sich freiwillig auf die Wege des Lichts begibt und sich auf ihnen so lange in aller Liebe und Selbstverleugnung übt, bis er das rechte Ziel durch seine eigene Tätigkeit und Selbstbestimmung erreicht." jl.ev05.078,04-7

Jesus: „Alle Geschöpfe bestehen unter Meinen Mußgesetzen, auch der Mensch seinem Leibe nach, - nur des Menschen Seele und Geist nicht, d. h. was da betrifft den Willen und das freie Erkennen. Die Form und die Lebenseinrichtung der Seele in allen ihren Teilen ist natürlich auch ein Mußwerk, von Mir ausgehend, doch nur so, dass sie durch den freien Willen im Menschen entweder sehr veredelt und befestigt oder auch sehr verunstaltet und geschwächt werden kann." jl.ev07.121,04

Der Herr: „Wer als Sünder nicht reumütig zu Mir kommt, der hat sich sein Urteil selbst an seine Stirn geschrieben; denn Ich halte niemanden wider seinen freien Willen und ziehe niemanden wider solchen Willen! Alles aber, was Ich, der Allmächtige, tue, ist, dass Ich Meine Kinder rufe, zu Mir zu kommen, als ein ewiger, wahrer Vater! Wohl denen, die den Ruf nicht überhören und, so sie ihn hören, sich danach kehren!" jl.hag3.355,04-5

Ein Engel zu dem Römer Agrikola: „Wenn es für die werdenden Menschen dieser Erde gut und zu ihrem Seelenheile notwendig wäre, so wären wir auch beständig sichtbar unter ihnen; da aber das nicht der Fall ist, so dürfen wir die Menschen nur ungesehen leiten, auf dass ihr freier Wille keine Nötigung erleide." jl.ev06.190,03

Abedam-Jehova zu den Kindern der Höhe: „Wenn Ich stets sichtbar bei euch bliebe, so könnte niemand zum wahren, selbständigen, freiesten Leben gelangen, weil schon die Sünde die Welt in harte Knechtschaft nahm und eben darum Zwang und Nötigung auf der Erde ohnehin in Fülle vorhanden sind. Würde nun Ich als die allerhöchste Urmacht beständig sichtbar unter euch verweilen, so hättet ihr eine weitere Nötigung auf der Erde, sodass sich niemand auch nur im geringsten frei bewegen könnte. - Wenn Ich jedoch fremd bleibe euren Augen, aber - so es jemand ernstlich will - desto bekannter und vertrauter seinem Herzen, da ist dennoch jeder vollkommen frei. Er kann die Knechtschaft der Sünde verachten, mit Füßen treten und sich zu Mir wenden, Mich in der Liebe seines Herzens suchen und frei erfassen, wo er dann sogleich nach dem Maße seiner Liebe von Mir aufgenommen und nach seinem Liebewillen behalten und erhalten wird, welches alles dann erst die Gewinnung des ewigen Lebens ist!" jl.hag1.185,33-34

Jesus, der Herr, zu dem römischen Oberstatthalter Cyrenius: „So plötzlich, wie Ich den Meeressturm bändigte, geht es mit der geistigen Hilfe für die blinde Menschheit nicht; denn bei der Stillung des Sturmes hatte Ich nur mit Geistern und Kräften zu tun, die noch lange keinen eigenen freien Willen haben und Mir sonach unbedingt gehorchen müssen. Jeder Mensch aber hat einen freien Willen, demnach er tun kann, was er will, und sein Gehorchen ist darum ein bedingtes. Gott selbst kann und darf den Menschen mit Seiner Allmacht niemals zwingen, sondern kann ihn nur in solche Lage führen, durch die er zu einer reineren Erkenntnis auf dem Wege der Erfahrung wie aus sich selbst gelangt und dann seinen Willen durch seinen eigenen Verstand leiten kann." jl.ev07.214,07-8

Jesus, der Herr, zu einem römischen Ratsherrn, der eine schnelle, durch Wunder bekräftigte Belehrung der Völker wünscht: „Gott hat die Menschen nicht zu Spielpuppen, sondern zu Ihm völlig ähnlichen Ebenbildern erschaffen, die Er nicht als Geschöpfe Seiner allmächtigen Laune, sondern als wahre Kinder Seiner ewigen Vaterliebe aus sich ins Dasein gestellt und mit der Ihr ähnlichen schöpferischen Eigenschaft begabt hat, sich ganz frei aus der eigenen Lebenskraft nach dem eigenen freiesten Willen zur völligen Gottähnlichkeit heranzubilden. Und siehe, daher geht es bei der Bildung der Menschen nicht an, dass man ihren freiesten Willen durch ein göttliches Muß hemme!" jl.ev07.215,08

Jesus: „Ich sehe, wenn Ich ein Volk drei- bis siebenmal ermahnt habe, nicht mehr darauf, was es will und tut; das Volk oder auch jeder Mensch für sich kann dann wollen und tun, was ihm beliebt, und Ich nehme von nichts Kenntnis bis entweder zu seiner Besserung oder bis zu seinem Sündenvollmaße. Wie dann das Volk oder ein Mensch will und handelt, so wird es ihm auch werden. Denn Ich habe es auf der Erde so eingerichtet, dass auf jede Handlungsweise der Menschen der sichere Erfolg von selbst kommen muß!" jl.ev08.099,17

Der Evangelist Markus: „Die Erde ist ein Ort der Prüfung des freien Willens, und da ist denn auch alles frei: Guter Sinn und Unsinn, Satan und Engel! Denn damit der Wille des Menschen in seiner Freiheit sich üben kann, so müssen auf einem Weltkörper auch allerlei Reizungen vorhanden sein, welche unablässig dahin wirken, den Menschen von der Wahrheit abzuziehen und ihn ins Falsche zu leiten, wodurch dann jeder Mensch einen ständigen Kampf zu bestehen hat, durch welchen die Lebenskraft geübt wird und die Freiheit des Willens eine bestimmte Richtung annehmen muß." jl.gso1.084,06-7

Der Herr: „Hat eure Liebe Mich erfaßt, der Ich das freieste Leben selbst bin, so hat sie dadurch auch die höchste Freiheit erfaßt und hat sich frei gemacht durch die allergrößte Freiheit Meines ewigen, allein wahren Lebens!" jl.him1.207,22

Der Herr zu Jakob Lorber: „Siehe, Ich gebiete nicht und sage nicht: ,Also tue!' - Willst du aber frei sein, so mache dir aus Meinem Rate selbst ein Gebot!" jl.him2.054,06

Jesus zu Lazarus von Bethanien: „Soll der Mensch zur vollen Gottähnlichkeit gelangen, dann muß sein Wille so völlig frei gestellt sein, dass er sich - verkehrten Sinnes - sogar an seinem Gott und Schöpfer vergreifen kann. Hätte der Mensch nicht die Fähigkeit, ein Erzteufel zu werden, so könnte er auch nie zur vollen Gottähnlichkeit gelangen! Der Mensch hat also den freiesten Willen, den er durch die gegebenen Gesetze in sich erkennt. Was wäre aber der freie Wille ohne den Reiz, die Gesetze zu übertreten, wie und wann der Mensch es will!? Ohne solchen Reiz wäre der Mensch nur ein Tier, das stets so handeln muß, wie das ihm gegebene Mußgesetz es antreibt." jl.ev06.169,06-9

Jesus: „Gott gab dem Menschen den freien Willen, damit er frei aus sich tätig sein kann; Gott gab dem Menschen aber auch die Vernunft und den Verstand, damit er die Ratschläge und Gesetze Gottes begreifen und verstehen kann, und dazu auch die Kraft, danach zu handeln. Wenn ein Mensch sich dennoch aus freiem Willen von der Welt beherrschen läßt und den Rat Gottes nicht beachtet, ist er da nicht selbst daran schuld, wenn er von einem Elend ins andere fällt?! jl.ev06.221,07

Jesus zu dem Römer Agrikola, der eine völlige Vernichtung arger Seelen für geraten hält: „Alle Seelen, gute und böse, sind aus Mir, und wie von Mir ewig nichts vernichtet werden kann, also auch die böseste Seele nicht, sondern jede Seele wird fortleben nach ihrer Liebe." jl.ev06.240,10

Jesus: „Eine Menschenseele kann niemals ihr Dasein völlig verlieren, aber sie kann höchst unglücklich und unselig werden durch ihren eigenen, freien Willen und kann, wenn sie es ernstlich will, durch ihren eigenen freien Willen auch wieder glücklich und völlig selig werden." jl.ev08.017,07

Jesus zeigt die Nutzlosigkeit einer gewaltsamen Wesensänderung durch Gottes Allmacht am Beispiel eines Raubmörders und fährt fort: „Ein solcher Mensch kann gebessert werden, und das zunächst durch den höchst schlimmen Zustand, in den er sich selbst durch seine böse Liebe versetzt hat. Denn des Menschen Seele fängt erst dann an, über den Grund ihres argen und unglückseligen Zustandes nachzudenken, wenn sie sich im selbstverschuldeten schweren Gericht befindet. Beginnt die Seele den Grund zu erkennen, dann wird sie auch bald den Wunsch in sich wahrnehmen, ihres argen Zustandes loszuwerden und sinnt auf Mittel und Wege, wie sie aus dem harten Gericht kommen könnte. Hat die Seele solchen Willen in sich, so ist sie schon fähig, ein Licht in sich aufzunehmen, das ihr von oben her durch geeignete Mittel geboten wird. Ergreift die Seele diese Mittel, so fängt ihre ehedem böse Liebe an, sich in eine bessere umzugestalten. Es wird lichter in ihr, und sie geht von Stufe zu Stufe zu einer höheren Lebensvollendung über." jl.ev07.052,08-11

Ein erleuchteter Oberägypter zu einigen Pharisäern: „Der Herr will auch dem Tempel keinen Zwang antun und läßt ihn frei walten; wenn aber der Tempel von seiner Bosheit nicht läßt, so wird er samt seinem Anhang dem Gericht und dem Untergang überlassen. Das merket euch wohl und schreibet es euch hinter die Ohren! Denn Gott, der ist, war und ewig sein wird, läßt mit sich nicht scherzen, da Er selbst in Seinem höchsten göttlichen Ernst die Menschen für eine wahre, ewige Seligkeit bestimmt hat." jl.ev07.147,08

Der Herr: „Wo der Himmel seine größte Tätigkeit entwickelt, da ist auch die Hölle nicht minder tätig. Es muß aber auch so sein; denn sonst wäre keine Freischwebe zwischen diesen beiden Polen denkbar." jl.erde.039,13

Jesus zu dem Jünger Andreas, der den Judas aus der Gesellschaft des Herrn entfernt sehen will: „Ihr habt gesehen, dass Ich sogar den Teufeln nach ihrem Willen gestattete, in die Säue zu fahren, und so gestatte Ich auch diesem Menschen (Judas), der unter euch auch ein Teufel ist, zu bleiben oder zu gehen. Denn von Mir aus ist jeder Mensch und Geist, gleich ob er ein Engel oder ein Teufel werden will, vollkommen frei." jl.ev08.075,04-5

Jesus: „Wenn Ich die Menschen ihrer großen Bosheit wegen züchtige, so muß die Züchtigung so gestellt sein, dass sie soviel wie möglich als eine natürliche Folge der Böswilligkeit erscheint, damit durch sie die Freiheit des Geistes und der Seele nicht untergraben wird." jl.rbl2.164,07

Auf Satans Fangfrage: ,Hat der eine, gute Gott aus sich heraus wohl Gutes und Böses erschaffen können?' erwidert der Apostel Johannes: „Da Gott allein der Schöpfer aller Dinge ist, da es außer Ihm keinen Gott gibt, ist es auch klar, dass alles, was aus Seiner Hand hervorging, nur gut sein konnte. Alle Geister gingen von ihm aus so rein und gut, wie Er es selbst ist; aber da Er den Geistern die volle Freiheit des Willens gab, derzufolge sie alles tun konnten, was sie wollten, und da Er, um sie den Gebrauch dieser Gabe zu lehren, ihnen mit dem freiesten Willen auch durch Ihn selbst geheiligte Gesetze gab, konnten sie diese entweder beachten oder nicht. - Und siehe, alle beachteten diese Gesetze Gottes bis auf einen; dieser Eine, mit dem hellsten Erkenntnislichte begabt, verschmähte die Gesetze Gottes aus seinem freien Willen heraus. Dieser Geist verkehrte sonach in sich die göttliche Ordnung durch seinen freien, ihm von Gott eingehauchten Willen. Auf diese Weise ist er widerordentlich geworden, also durch sich selbst böse, und mußte sich sodann von der Gesellschaft der reinen Geister entfernen auf so lange, bis er freiwillig umkehren wird in jene Ordnung, die der Herr allen Geistern gleich gegeben hat, nämlich die Ordnung der Liebe. - Gott und uns himmlischen Geistern gegenüber aber kannst du als der widerordentlich gewordene Geist unmöglich böse sein, da du uns ewig nie schaden kannst. Böse und schlecht bist du nur gegen dich selbst, weil du dir nur schadest, solange du in deiner Widerordnung verharrst.--- Du hast mich fangen wollen, da du meintest, ich werde genötigt sein zu sagen, dass Gott auch Böses erschaffen habe, weil du als ein böser Geist auch ein Geschöpf Gottes bist. - Gott wäre dann unvollkommen, wenn Er den geschaffenen Geistern nur einen gerichteten und keinen freien Willen eingehaucht hätte, wovon aber du selbst (Satan) den mächtigsten Gegenbeweis lieferst. Denn wie ungeheuer frei und vollkommen Gott alle Geister, also auch dich, erschaffen hat, ist ja eben daraus am hellsten zu ersehen, dass du, obschon dem Äußeren nach hart gerichtet, doch dich dem Schöpfer trotzigst entgegenstemmen kannst, solange du es nur willst, - aber auch ebensogut wie wir alle vollkommen frei nach dem Willen des Herrn handeln kannst!" jl.bmar.198,04 ,07-12 und 14

Jesus: „Wenn der Mensch wider den erkannten Willen Gottes Böses tut, so ist die Tat des Menschen völlig eigenes Werk; denn da hat der Mensch seinen eigenen freien Willen nicht dem erkannten Willen Gottes untergeordnet, sondern ihm widerstrebt, und es kann von ihm füglich gesagt werden, dass seine bösen Taten völlig sein eigen sind!" jl.ev08.019,05


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