Jakob Lorber: 'Himmelsgaben', Band 2


09] Seht, auf der Welt lasse ich alles frei walten, was nur immer den Namen Mensch hat. - Warum? - Das wißt ihr ja schon lange.

10] Wäre es wohl recht von Mir, so Ich nun ganz fest bestimmen möchte: »Am 21. März 1847 wird ein überaus blutiger Krieg seinen Anfang nehmen und wird sich zehn Jahre dauernd über ganz Europa erstrecken!«? - So sich nun aber die Menschen im einen oder andern bessern würden, und Ich ließe dennoch diese Geißel über sie kommen - wäre Ich da wohl ein rechter Richter und ein Vater jedes Menschen?

11] O seht, wie eitel doch eure Fragen sind! - Ich sehe wohl in euren Herzen eine Kriegslust, durch die ihr gerne anmaßende Herrscher gedemütigt sehen möchtet! Was aber würde wohl die Frucht davon sein? Der eine wird wohl gedemütigt, aber Tausende werden dafür in ihrem Sinnesrausche erbost und werden dann ein noch viel ärgeres Spiel mit der armen und schwachen Menschheit treiben als irgendein jetziger, sich zwar wohl mächtig dünkender Herrscher, der aber dennoch in gewissen Schranken sich zu halten bemüßigt ist, weil er anderen Mächten wie auch seinem Volke doch nicht völlig traut. Wird aber einer oder der andere seine Macht erproben, dann wird auch alle mißtrauische Furcht verbannt sein, und er wird dann mit eisernem Zepter seine unterjochten Völker beherrschen, was viel Jammer, Heulen und Zähneklappern mit sich bringen würde.

12] Wer Licht sucht und will, dem wird es; wer den Frieden, dem soll er werden! Der Gute und Barmherzige wird Güte und Barmherzigkeit finden, wie der Böse seinen unbarmherzigen Richter. - Ihr aber kümmert euch alles dessen gar nicht, sondern eure Frage sei nur: »Herr, Vater, bist Du bei uns?« -Und Ich sage zu euch dann: »Ja, Meine Kinder!« - Alsdann laßt nach Krakau Österreicher, Russen oder Chinesen einziehen, und es wird für euch ganz einerlei sein!

13] Mag da geschehen, was da wolle, die Meinen werden allezeit sich unter Meinem allmächtigen Schutze befinden, sei es auf der Welt oder in der Hölle. Die Welt und ihre Schwester, die Hölle, aber wird stets das bleiben, was sie ist - bis zu ihrem Gerichte.

14] Ich aber weiß gar wohl, warum Ich über ein oder das anden Volk dies oder jenes kommen lasse. Euch aber genüge es, zu wisse, daß da von Mir, dem Vater aller Menschen, keine bösen Gaben den Kindern, wie diese auch beschaffen sein mögen, gereicht werden, am wenigsten denen, die Mich suchen, erkennen und lieben. Amen! - Das zu eurer Belehrung und Danachachtung!



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