Jakob Lorber: 'Himmelsgaben', Band 2


Zur silbernen Hochzeit (10.12.1846)

01] So schreibe ein kurz Wörtlein darob, daß dein und Mein Freund ein Fest in guter Weise feierte, das ihm und seiner Familie eine seltene Freude machte.

02] Ich habe zwar an keinerlei (äußerlichen) Festen, welche die Menschen auf Erden begehen, irgendeine Freude. Aber wenn Feste zu seltenen Malen begangen werden von solchen, die in Meinem Herzen gezeichnt sind, da freilich wohl bin auch Ich dabei, wie bei der Hochzeit zu Kana in Galiläa, und verwandle das Wasser der Welt in den belebenden Wein des Geistes!

03] Das habe Ich wohl auch bei unserem Freunde nicht unterlassen - und habe es dadurch sichtbar angezeigt, daß Ich dich (Jakob Lorber) zu dieser Zeit in dies Haus brachte und war und bin mit dir sichtlich daselbst eingekehrt. Und wie du da Aufnahme fandest, also habe auch Ich solche, Mich sehr erfreuend, gefunden, nicht nur geistig, sondern sogar leiblich - was aber also, nach dem Evangelium, zu verstehen ist:

04] Wer Mich in seinem Glauben bekennt und tut nach Meinem Worte, der nimmt Mich geistig auf, und Ich bin im Geiste bei ihm. - Wer aber aus Liebe zu Mir einen Bruder aufnimmt in Meinem Namen, der nimmt Mich in dem Bruder leibhaftig auf.

05] Der aufgenommene Bruder ist dann nicht mehr der, der er dem Äußern nach zu sein scheint. Sondern der aufgenommene Bruder bin dann leibhaftig Ich Selbst in der Fülle Meiner Liebe, Gnade und Erbarmung. - In der Liebe bin Ich's, weil dem Bruder Liebe erwiesen ward; in der Gnade bin Ich's, weil der Bruder mit offenem Herzen Aufnahme fand; und in der Erbarmung bin Ich's, weil da nicht nur ein, sondern mehrere Brüder, die es hungerte, eine barmherzige Aufnahme zur Sättigung ihres Leibes fanden.



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