Jakob Lorber: 'Himmelsgaben', Band 1, Seite 123


13] Die auf solche Weise emporgetriebene Platte hatte ungefähr die Gestalt eines sehr großen Erdschwammes und wuchs durch die Triebkraft des Feuers gleichsam beständig höher und höher über dem Meeresspiegel empor und bildet endlich eine bedeutende Insel über der Oberfläche des Meeres. Und wie diese Hauptspalte, so wurden auch mehrere kleinere Platten auf diese Weise horizontal emporgetrieben, jedoch nicht alle gleich hoch, und bildeten auf diese Weise einen großartigen Erdschwammwald. Endlich aber wurden die massiven, solche Platten unterstützenden Stiele durch die Fluten abgewaschen und abgenützt. Dadurch geschah es denn, daß eine solche Platte das Gleichgewicht verlor, umstürzte und auf ihrem Stiele sich anlehnte. Dadurch nahm eine solche Platte eine schiefe Lage an, wie ihr die Plattenform auf dem sogenannten Speikkogel selbst bemerkt habt. Und da gab's denn zur Bildung dieser »Choralpe« wohl mehrere hundert größere und kleinere Platten, welche notwendigerweise dasselbe Schicksal erlitten haben. Nur von einigen wenigen sind noch Spuren da, aber keine ganzen mehr.

14] Wenn ihr nun einen Blick auf den sogenannten »Kumpfkogel« geworfen hättet, alldort hättet ihr noch eine horizontal liegende Platte entdeckt, welche jedoch schon sehr verwittert und nach allen Seiten abgefallen und zerbröckelt ist. Vielfach aber habt ihr droben noch ein solches Geschiebe nach Westen gerichtet gesehen, auf welches ihr von Morgen her recht leicht hinaufgelangen konntet. Jedoch gegen Westen war es wie abgebrochen (wie es der Fall auch wirklich ist). Denn vorzüglich an den Stellen, wo ihr solche überstehende Platten gesehen habt, da ragten diese noch vor tausend Jahren, einem Halbdache ähnlich, zu hundert, fünfzig, dreißig und zehn Klafter über die anderen Gebirgsschichten herüber. Durch Erdbeben aber, gewaltige Stürme und starke Blitze wurden sie abgebrochen und fielen auf die westliche Seite, was ihr dadurch leicht entnehmen könnt, daß diejenige Steinmasse, die sich am westlichen Abhange befindet, eine ganz entgegengesetzte Blattwende zeigt.

15] Was das Weiche (die lockeren Teile) solcher Alpen betrifft, so ist es nicht als Anschwemmung, teils von Sand, teils aber auch von zerbröckelten Blättern, die jünger und daher auch noch weicher waren, weil sie von den letzten Bildungen herrührten.

16] Seht, solch eine Alpe hat nicht eigentlich eine vulkanische Entstehung, wohl aber ist sie durch ein unterirdisches Feuer auf die schon bekanntgegebene Art emporgehoben worden.



Home  |    Inhaltsverzeichnis 'Himmelsgaben' Band 1  |   Werke Lorbers