Jakob Lorber: 'Himmelsgaben', Band 1, Seite 124


17] Nun seht, das ist also die Bildungs- und Entstehungsart dieser Alpe! - Hie und da werdet ihr auch unregelmäßige weiße Steine herumliegen sehen haben, von denen auch einige mehr braun und grau und einige ganz weiß wie der Schnee sind. Diese Steine sind nicht auf diesem Grund und Boden gewachsen, noch auch auf die Alpe gefallen, sondern ins Meer, mit Ausnahme der ganz weißen. In der letzten Periode nämlich, als von Mir die Bildung dieser Alpe angefangen wurde, wurden bei Erhebung jener Platten auch diese Steine emporgehoben. Und zwar solche, welche vorzüglich zur Zeit Adams bei einer allgemeinen (Natur-)Revolution dahin gefallen sind und ein mehr bräunliches Aussehen haben, und endlich solche, welche bei der nachherigen Zerstörung eines größeren Planeten, welcher sich zwischen dem Mars und dem Jupiter befand, auf die schon gebildete Alpe geschleudert wurden, und zwar aus der Ursache, weil zur Zeit der Zerstörung dieses Planeten die Erde gerade in einer Linie unter ihm gegen die Sonne sich befand. Dieses geschah nach eurer Rechnung um die Zeiten fünfhundert Jahre und etwas darüber vor Abraham. Daher rühren nun diese ganz weißen Blöcke her, welche ihr hie und da gerade auf der Oberfläche dieser Alpe habt liegen sehen.

18] Ihr werdet zwar fragen, warum Ich einen solchen Weltkörper zerstört habe? - Seht, zerstört habe Ich ihn eigentlich gerade nicht, sondern ihn nur ob einer daselbst unter den Bewohnern entstandenen großen Zwietracht wegen in vier kleinere Welten geteilt. Und seht, wie bei euch das Gold, Silber und Diamanten, so waren auf diesem Planeten diese weißen Steine wahre Steine des Anstoßes. Denn um einen solchen Stein, den ihr da nutzlos habt liegen sehen, haben sich diese Bewohner zu Tausenden und Tausenden erwürgt und haben sich abgeteilt in vier Hauptstämme, die sich gegenseitig solcher Steine wegen auf das hartnäckigste verfolgten. Denn sie bildeten sich untereinander ein, daß wer keinen solchen Stein besitze, nicht verständig sein könne und nur ein unverständiges Tier sei. Daher sammelten die Mächtigeren solches Gestein haufenweise, ja bergweise zusammen und ließen den Schwächeren davon nichts zukommen, damit sie dieselben desto leichter tyrannisieren konnten. Und so ging diese Betrügerei und Habsucht so weit, daß sich solche Steininhaber für Götter ansahen und sich als solche dem andern Volke aufdrangen.

19] Unter solchen »Göttern« wollte aber einer über dem andern sein. Daher wühlte ein jeder, soweit es nur möglich war, in den Eingeweiden dieses Weltkörpers herum, um seinen Steinhaufen möglichst zum größten zu machen und dadurch sein Göttertum zu beweisen. - Was geschah dann? Solche Götter mißhandelten das Volk auf das grausamste und ließen es Tag und Nacht in den Eingeweiden dieses Planeten wühlen. Andere wieder mußten sich in großen Rotten sammeln, um einem andern »Gott« seinen Steinhaufen mit Gewalt zu verringern. Und so ging das soweit, daß diese »Götter«, deren es da zu Hunderten gab, sich gegenseitig bis auf vier aufgerieben haben. Diese vier ließen nun durch ihre Völker solche Steine von allen Weltgegenden zusammentragen und errichteten förmliche, weit ausgedehnte Berge mit diesen Steinen.



Home  |    Inhaltsverzeichnis 'Himmelsgaben' Band 1  |   Werke Lorbers