Jakob Lorber: 'Das große Evangelium Johannes', Supplemente S. 325


01] So sie auch mit äußeren körperlichen Sinnen Mein geschriebenes Wort lesen, so verstehen sie aber doch lediglich nichts davon, weil sie in Meinem Zorne sind. (a hos.05,10; Am.07,06; mi.04,06)

02] Meine lieben Kindlein, in heutiger Zeit gibt es gar außerordentlich viele solcher Fürsten von Juda. Sie befinden sich noch bis auf diese Stunde in 'Meiner Reue', worunter verstanden wird: Meine Geduld, Milde, Sanftmut und Erbarmung. - In dem, was also Meine Reue betrifft, soll es auch nicht geschehen, daß die Erde je so verwaist dastehen sollte, als ob alles von Meinem Zorne überflutet würde. Denn darum stehet allhier 'der Herr', der da spricht aus Seiner Reue doppelt, einmal um anzuzeigen, daß Ich im unendlichen Sinne der Herr des Himmels und der Erde und somit der ganzen unendlichen Schöpfung geistig und körperlich bin. Und zum zweitenmale aber einer und derselbe Herr bin in eines jede Menschen einzelnem Herzen, wenn er dasselbe zu mir gekehrt hat. - Also bedeutet das zweimalige Wort Herr sowohl Meine äußere als auch Meine inwendige Gegenwart, da die äußere gleich ist der ewigen Weisheit und die zweite gleich der ewigen Liebe Gottes, welche spricht im Herzen und handelt im selben und zieht dasselbe. Sehet, dieser zweite Herr ist's eigentlich, der da sprach und noch immer spricht und auch soeben jetzt spricht in Seiner Reue: 'Es soll auch nicht geschehen', trotz der vielen Fürsten von Juda in dieser Zeit, daß Ich diejenigen möchte als Waisen lassen, die Mich suchen. Sondern Ich will bei ihnen und jeglichem verbleiben bis ans Ende der Welt, d.h. bis zu der Zeit, wo die Welt bei ihm ein vollkommenes Ende genommen hat. Von dieser Zeit an gelangt er dann zu Meiner vollkommenen und ewig verbleibenden Anschauung und Besitznahme des unvergänglichen Lebens, welches hier besagt ist in dem dritten von euch gewählten Texte und also lautet: (a hos.05,10; Am.07,06; mi.04,06)

03] »Zur selbigen Zeit will Ich die Lahmen versammeln und die Verstoßenen zu Haufen bringen und diejenigen, die von Mir geplaget worden sind«; das heißt: zu der weltlosen Zeit eines jeden einzelnen Menschen sollen alle seine darniederliegenden Kräfte geweckt werden und verreinigt zu einer Kraft der Liebe und des ewigen Lebens in ihm. Und die verstoßenen und zerstreuten Begierden sollen auf einen Haufen, d.h. unter ein und dasselbe Dach der Liebe gebracht werden. Die von Mir Geplagten endlich sind die verschiedenartigen Prüfungen und Versuchungen, welche da ganz natürlicherweise ein ewiges Ende nehmen. (a hos.05,10; Am.07,06; mi.04,06)

04] Denn so in jemandem der Herr spricht und wirket und ihn lehrt und ziehet, der ist in gewisser Hinsicht doch nur ein leidender Menschen, da er nicht sich selbst zieht, sondern von Mir gezogen wird, welches ebensoviel heißt als geplaget werden. (a hos.05,10; Am.07,06; mi.04,06)



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