Jakob Lorber: 'Das große Evangelium Johannes', Supplemente S. 326


01] Wenn sich aber der Mensch bis zu Ende seiner Welt hat ziehen lassen und hat somit verharret bis ans Ende - dann tritt 'der Herr Herr' in ihn, welches da ist die volle Erlösung, die Geistestaufe mit dem Feuer oder die vollkommene Wiedergeburt, wodurch der Mensch vollends erfüllt wird mit Meinem heiligen Geiste in aller Liebe, Kraft, Macht und Gewalt, darum er dann auch vollkommen eins wird mit Mir. - Welche Versuchungen wären da wohl noch denkbar möglich, wo doch ebenso undenkbar möglich mehr irgendeine Schwäche im Menschen obwalten kann, und zwar aus dem einfachen Grunde, weil ein solcher wiedergeborener Mensch und Ich vollkommen eins sind. Er kann dann auch mit Meinem Paulus ausrufen: »Nun lebe nicht mehr ich, sondern Christus lebet in mir!« - Christus aber ist der 'Herr Herr'! (a Hos.05,10; Am.07,06; Mi.04,06)

02] Sehet, das ist das wahre innere Verständnis dieser Texte. Überdenket es wohl und nehmet es lebendig auf in euer Herz. Denn es ist wahrlich nicht genug, solches dem Äußeren nach zu wissen gleich den Fürsten von Juda, die da auch sagen: 'Herr, Herr', aber der Herr Herr wird nimmer in ihrem Herzen Einzug halten. Sondern alles dieses muß mit dem Herzen und im Herzen lebendig gelesen und verstanden sein, dann erst kommt der Herr und endlich der Herr Herr, wie im Verlaufe dieser Offenbarung gezeigt worden ist - in den Menschen und machte ihn aus Sich durch und durch lebendig. (a Hos.05,10; Am.07,06; Mi.04,06)

03] Tuet darnach, so werdet auch ihr überaus sicher und gewiß, und zwar in der kürzesten Zeit die Feuertaufe des Geistes schmecken. Amen. Meinen Segen mit euch allen jetzt und ewig. Amen. (a Hos.05,10; Am.07,06; Mi.04,06)

»Und sie fragten ihn und sprachen: Was sagen denn die Pharisäer und Schriftgelehrten, daß Elias müsse zuvor kommen?« (mk.09,11; a jl.ev11.326,07-327,04)

»Doch redete keiner frei von Ihm aus Furcht vor den Juden.« (Joh.07,13; a jl.ev11.326,07-327,04)

Wenn Ich zu euch von dem Irdischen rede, und ihr nicht glaubet, wie sollet ihr glauben, wenn Ich zu euch von dem Himmlischen rede?« (joh.03,12; a jl.ev11.326,07-327,04)

07] Siehe, das ist die rechte Form, wie die Welt gewöhnlich fragt bei allen Verheißungen aus den Himmeln, ob sie von den Wundern, die sich die Welt in ihrer großen Torheit vorstellt, verbreitet werden. Die in alle Blindheit verfallene Welt begründet sich demnach stets mehr in ihrer Torheit und malt sich die verheißenen Erscheinungen am Ende auf eine solch materielle Art aus, wie sie in einem Engelssinn nie hätte aufkommen können. Kommen dann aber die vorgesetzen Zeichen sicher in einer ganz andern Gestalt, als sich selbe die dumme Welt ausgemalt hat, da wird geradeso gefragt, und der Elias wird, wie bei den Juden, allezeit vermißt. Also geht es nun mit der Verheißung von Meinem tausendjährigen Reiche; man erwartet es materiell in Meiner persönlichen Gegenwart. (Mk.09,11; Joh.07,13; Joh.03,12)

08] Siehe, dieses Reich ist schon lange da im Geiste und im Herzen der guten Menschen, aber weil der materielle Elias oder die von der Verheißung voreingebildete Dummheit nicht also zum Vorscheine kommt, wie sich selbe eben die Welt in ihrer Blindheit ausgemalt hat, so geht es nun Mir und Meinem Reiche geanau also, wie es Mir vor neunzehnhundert Jahren ergangen ist. (Mk.09,11; Joh.07,13; Joh.03,12)



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