Jakob Lorber: 'Bischof Martin - Die Entwicklung einer Seele im Jenseits'


182. Kapitel: Erklärungen des prophetischen Bildes durch Johannes. Erwachsendes Verständnis und Vertrauen des Sonnenweisen.

Originaltext 1. Auflage 1896 durch Project True-blue Jakob Lorber

Text u. Versnummerierung nach 3. Auflage 1960 Lorber-Verlag

01] Spricht Johannes: „Gut, so merke denn: Das neue Haus ist die neue Offenbarung des Herrn an euch, die er soeben erbauet in euren Herzen; die lebendige Stadt, die aus den Himmeln niedersteigt, ist - der Herr, und wir Seine Kinder, voll des ewigen Lebens; ihr aber sollet in diese unsere an euch gerichtete Offenbarung eingehen, und darinnen eine wahre Lebenswohnung nehmen; so wird diese Lehre sich zu euch neigen und euch unterthan sein.

02] Und so ihr aber in dieser Offenbarung werkthätig leben werdet, so werdet ihr dadurch in eine größere Weisheit gelangen, als diese da ist, die wir euch nun geben, und so wird es auch sein, daß ihr in diesen nun wenigen Worten, deren äußere Umfassung wirklich klein ist, einen innern so unendlich großen Weisheitsgehalt finden werdet, daß ihr selben in seiner ganzen Fülle wohl ewig nie völlig begreifen werdet, und zahllose Nachkommen werden in dieser Weisheit wohnen, und werden dennoch nie an ihre Schlußwände und Grenzen gelangen.

03] Wie der Mensch aber leiblich ein Wohnhaus hat, und bewohnet dasselbe, nachdem er es zu dem Zwecke zuvor wohl eingerichtet hat, ebenso aber ist die Gotteslehre für den Menschgeist auch ein ewiges Wohnhaus, in dem er wohnen und handeln wird ewig!

04] Und die Stadt Gottes, und die vielen Häuser in ihr, sind dann gleich dem einen Hause, und wer da bewohnet ein solches Haus, oder wer da thätig ist in der kleinen Weisheit des enggefaßten Gotteswortes, der wird dadurch in die Stadt Gottes eingehen, was so viel heißt, als in die Fülle der göttlichen Weisheit, da ihm alles zu Theile wird, was da hat der Herr in Seinem Hause, und in Seiner ewigen Stadt, und den endlos vielen Wohnhäusern in ihr!

05] Ich meine, Freund, daß du mich nun besser denn ehedem verstanden hast; daher sage mir, ob du damit aber auch einverstanden bist, und ob dir die Sache also genehm ist?!"

06] Spricht der Weise: „Ja, jetzt wohl, denn siehe, nun hat die Sache ein ganz anderes Gesicht! Nun habe ich mich gleich gefunden, und wußte schon bei der ersten Erläuterung des Hauses, wo hinaus die ganze Sache gehen wird; ich sehe, daß das lauter freilich tiefste Entsprechungen sind; aber sie sind begreiflich und faßlich, und du kannst daher schon fortfahren, uns den göttlichen Willen weiter zu offenbaren, und wir werden ihn ohne alle Widerrede annehmen!"

07] Spricht Johannes: „Freund! ich habe nun schon geredet, was ich zu reden hatte; nun aber kommt Er Selbst; Ihn höret! Sein Wort erst wird euch umstalten und euch geben die richtige Freiheit; und so höret Ihn!"

01] Spricht Johannes: »Gut, so merke denn: Das neue Haus ist die neue Offenbarung des Herrn an euch, die Er soeben erbaut in euren Herzen. Die lebendige Stadt, die aus den Himmeln niedersteigt, sind der Herr und wir, Seine Kinder, voll des ewigen Lebens. Ihr aber sollt in diese an euch gerichtete Offenbarung eingehen und darin eine wahre Lebenswohnung nehmen, so wird diese Lehre sich zu euch neigen und euch untertan sein.


02] So ihr aber in dieser Offenbarung werktätig leben werdet, so werdet ihr dadurch in eine noch größere Weisheit gelangen, als die wir euch nun geben. Und so wird es auch sein, daß ihr in diesen wenigen Worten, deren äußere Umfassung wirklich klein ist, einen inneren unendlich großen Weisheitsgehalt finden werdet, so groß, daß ihr selben in seiner ganzen Fülle wohl ewig nie völlig begreifen werdet. Und zahllose Nachkommen werden in dieser Weisheit wohnen und werden dennoch nie an ihre Schlußwände und Grenzen gelangen.


03] Wie der Mensch aber leiblich ein Wohnhaus hat und dieses bewohnt, nachdem er es zuvor wohl eingerichtet hat, ebenso ist die Gotteslehre für den Menschgeist auch ein ewiges Wohnhaus, in dem er wohnen und handeln wird ewig.

04] Die Stadt Gottes und die vielen Häuser in ihr sind dann gleich dem einen Hause. Wer da bewohnt ein solches Haus oder tätig ist in der kleinen Weisheit des enggefaßten Gotteswortes, der wird dadurch in die Stadt Gottes eingehen. Das heißt: in die Fülle der göttlichen Weisheit, da ihm alles zuteil wird, was da der Herr in Seinem Hause und in Seiner ewigen Stadt und den endlos vielen Wohnhäusern in ihr hat.


05] Ich meine, Freund, daß du mich nun besser denn ehedem verstanden hast. Sage mir daher, ob du damit einverstanden bist, und dir die Sache so genehm ist!«

06] Spricht der Weise: »Ja, jetzt wohl, nun hat die Sache ein ganz anderes Gesicht! Nun habe ich mich gleich gefunden und wußte schon bei der ersten Erläuterung des Hauses, wo hinaus die ganze Sache gehen werde. Ich sehe, daß das lauter tiefste Entsprechungen sind; aber sie sind begreiflich und faßlich. Du kannst daher schon fortfahren, uns den göttlichen Willen weiter zu offenbaren, und wir werden ihn ohne alle Widerrede annehmen!«


07] Spricht Johannes: »Freund, ich habe schon geredet, was ich zu reden hatte; nun aber kommt Er Selbst! Ihn hört; Sein Wort erst wird euch umgestalten und euch geben die rechte Freiheit! Merkt daher wohl auf, denn jedes Wort, das Er spricht, ist ewiges Leben und höchste Weisheit! Und so hört Ihn!«

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