Der Wald
Im 'Großen Evangelium Johannes', jl.ev09.063 belehrt Jesus die Seinen anläßlich ihres Weges und Aufenthaltes durch und in einem damals noch vorhandenen großen Urwald in Samaria über die Funktionen und Aufgaben des Waldes im Plan der Natur und über seine Lebenswichtigkeit auch für den Menschen.
Die Hauptaufgaben des Waldes sind: Wohnstätte zu sein für "allerlei Getier, das für den natürlichen Bestand der Erde ebenso notwendig ist wie dem Menschen das Auge zum Sehen"; zur "fortschreitenden und selbständigen Ausbildung der Seelen auf dieser Erde"; "vor allem aber sind die Wälder die ersten Aufnahmegefäße für zahllos viele Naturgeister, die im Reiche der Pflanzen ihre erste, schon mit einer geordneten Intelligenz gesonderte Inkorporierung (Einkörperung) erhalten und insoweit zur Reife gelangen, daß sie dann bereits ins intelligentere und freiere Tierleben übergehen können". Und "weil zur endlichen Ausbildung des Menschen das Getier aller Art und Gattung da sein muß", "so muß es neben dem Menschen auf dieser Erde doch auch eine Wohnstätte haben". -
(jl.ev09.063,06) "Solange derlei Wälder auf der Erde in gerecht reichlichem Maße bestehen und die stets aus allen Sternen zur Erde kehrenden und aus dieser Erde sich entwickelnden und aufsteigenden Naturgeister in solchen Wäldern ihre Aufnahme und wohlgeordnete Unterkunft finden, so lange werdet ihr über dem Erdboden hin weder zu heftige Elementarstürme noch irgend zu verschiedenartig pestilenzische Krankheiten auftauchen sehen. Wenn aber einmal die zu gierige Gewinnsucht der Menschen sich zu sehr an den Wäldern der Erde vergreifen wird, dann wird es für die Menschen auch böse zu leben und zu bestehen sein auf dieser Erde..".
Aus jl.ev01.233 geht hervor, daß Waldfrevel im alten Rom schwer bestraft wurde. Im konkreten Falle handelte es sich um den Prozeß wegen eines durch einen Wald - auf eine Strecke von "nahe fünf Stunden Weges" - geschlagenen Schmuggelweges, wodurch "nahezu tausend schöne junge Zedern und mehrere tausend andere geringere alte und junge Baumstämme verwüstet" worden waren.
Welcher Art die durch die Ausrottung von Wäldern verursachten Katastrophen und sonstigen bösen Folgen sein können, geht aus den folgenden zwei Stellen hervor: in jl.ev04.143 erläutert der Herr, daß nach großen Waldbränden die vielen "dadurch tatlos und nackt gewordenen Naturgeister in der freien Luft zu wüten und zu toben beginnen, und Blitze in Unzahl, Wolkenbrüche von der fürchterlichsten Art und ein unausgesetzter Hagelschlag werden... die Umgegenden verheeren". -
Solche Wälderverheerungan größten Ausmaßes und ihre soeben geschilderten Folgen hatten auch wesentlichen Anteil an den mehr als vierzigtägigen "massenhaften Wolkenbrüchen" während der Sündflut (Sintflut) . -
Und als zweites Beispiel zeigt in den "Himmelsgaben", Band II, der Text vom 10. Januar 1847 (jl.him2.307) die Folgen der Unterbrechung der Wesenskette in der stufenweisen Lebensentwicklung durch die Ausrottung der Wälder: "Durch die gewaltige Ausrottung der Tiere aller Art sowie der Wälder wird die erlösende Aufnahme dar Urgrundgeister in die höheren Leitungs- und Läuterungsstufen gehindert. Wenn diese Naturgeister aber keine geeignete nächsthöhere Betätigungsstufe finden, "dann vereinen sie sich in ein nahezu menschlich aussehendes Wesen, wandern (als Naturseelen) sodann auf der Erde umher, ergreifen Menschen und auch Tiere und Pflanzen in der Absicht, in ihnen zu gradieren. Allein, da diese Geister noch zu unreif sind, bringen sie allem den Tod, was sie einmal ergriffen haben." (Siehe Stichwort Pestkrankheiten.)
Jakob Lorber | Werke Lorbers | EBooks - Lorber-Themenbearbeitungen