Kath. Mysterienkult
War Petrus der erste Papst? Woodrow, S. 78-81
Inhaltsübersicht:
- Gleichheit in Christus oder Herrschaft des Papstes?
- Warnung vor schmeichelhaften Titeln
- »Auf diesem Felsen werde ich meine Gemeinde bauen«
- Ein Vergleich zwischen dem Apostel Petrus und dem Papst
- War Petrus jemals in Rom?
Gleichheit in Christus oder Herrschaft des Papstes? An der Spitze der Römisch-Katholischen Kirche steht der Papst von Rom. Dieser Mann ist nach katholischer Lehre das irdische Oberhaupt der Kirche und der Nachfolger des Apostels Petrus.
Nach dieser Vorstellung hätte Christus Petrus zum ersten Papst ernannt, der daraufhin nach Rom ging und dort seiner Aufgabe 25 Jahre lang diente.
Die katholische Kirche erhebt nun den Anspruch, daß es nach Petrus eine Nachfolgerreihe von Päpsten geben müsse, und diese bis zum heutigen Tag bestehe. Das ist ein sehr wichtiger Bestandteil der Römisch-Katholischen Lehre.
Aber lehrt die Schrift, daß Christus EINEN Mann dazu auserkoren hat, der in Seiner Kirche über alle anderen sein solle? Finden wir irgendeine biblische Rechtfertigung für das Amt eines Papstes, eines obersten Pontifex? Betrachteten die ersten Christen Petrus als einen solchen?
Das Gegenteil ist der Fall. Die Schrift zeigt klar, daß unter den Gliedern der Kirche Gleichheit herrschen solle, und daß CHRISTUS »das Haupt der Gemeinde ist« (Eph. 5,23), nicht der Papst!
Jakobus und Johannes kamen einst zu Jesus und fragten ihn, ob einer von ihnen zu seiner Rechten, und der andere zu seiner Linken im Reiche Gottes sitzen könne. (In orientalischen Königreichen nahmen zwei Minister des Staates, die an Autorität direkt unter dem König standen, diese Plätze ein.) Wenn der Anspruch, den die katholische Kirche erhebt, wahr sein soll, hätte Jesus erklärt, daß Petrus der Platz an Seiner Rechten zustehe, und Er nicht beabsichtige, eine besondere Position an Seiner Linken zu schaffen! Aber im Gegenteil lautete die Antwort so: »Ihr wißt, daß die, welche als Regenten der Nationen gelten, sie beherrschen, und ihre Großen Gewalt gegen sie üben. So aber ist es nicht unter euch . . .« (Mk. 10,42-43).
In dieser Aussage stellt Jesus eindeutig klar, daß keiner von ihnen über die anderen herrschen solle. Stattdessen lehrte er Gleichheit und verneinte klar die Prinzipien, die im Papsttum gelten, in dem ein Papst als der Bischof der Bischöfe über die Kirche herrscht!
Warnung vor schmeichelhaften Titeln Eine andere Art und Weise, wie Jesus das Prinzip der Gleichheit lehrte, war die Warnung vor dem Gebrauch schmeichelhafter Titel wie »Vater« (das Wort »Papst« bedeutet Vater), »Rabbi« oder »Meister«. ». . .; denn e i n e r ist euer Meister,... ihr alle aber seid Brüder« (Matt. 23,8-10).
Die Vorstellung, daß einer von ihnen zum Papst erhoben werden sollte, steht im krassen Gegensatz zu diesem Textabschnitt.
»Auf diesem Felsen werde ich meine Gemeinde bauen«
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Die Katholiken werden jedoch gelehrt, daß dem Petrus eine solch erhöhte Stellung gegeben wurde, daß die gesamte Kirche auf ihn gebaut ist! Der Vers, der diesen Anspruch stützen soll, ist Matthäus 16,18: »Aber auch ich sage dir, daß du bist Petrus, und auf diesem Felsen werde ich meine Gemeinde bauen, und des Hades Pforten werden sie nicht überwältigen.«
Lesen wir diesen Vers jedoch in seinem Zusammenhang, können wir sehen, daß die Gemeinde nicht auf Petrus, sondern auf CHRISTUS gebaut wurde. In den vorangehenden Versen fragte Jesus die Jünger, für wen die Menschen ihn halten würden. Einige sagten, er wäre Johannes der Täufer, einige hielten ihn für Elia; andere dachten, er wäre Jeremia oder einer der Propheten. Dann fragte Jesus: »Ihr aber, wer sagt ihr, daß ich sei?« Daraufhin antwortete Petrus: »Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes.« Dann geschah es, daß Jesus sagte: ». . ., daß du bist Petrus (petros = ein Stein, ein Fels), und auf diesem Felsen (petra = eine Masse von Felsen - der große Eckstein der Wahrheit, den Petrus in den vorherigen Worten beschrieben hatte), werde ich meine Gemeinde bauen.« Der Fels, auf dem die wahre Kirche gebaut werden sollte, war mit der Aussage des Petrus beschrieben: »Du bist der Christus« - und so war die wahre Grundlage, auf der die Kirche gebaut wurde, Christus und nicht Petrus.
Petrus selbst erklärte, daß Christus der Eckstein ist (1.Petr.2,4-8). Er sprach von Christus als von dem »Stein, der von euch, den Bauleuten, für nichts geachtet, der zum Eckstein geworden ist. . . und in keinem anderen ist das Heil. . .« (Apg. 4,11.12). Die Kirche wurde auf Christus gebaut. Er ist die wahre Grundlage und es gibt keine andere: »Denn einen anderen Grund kann niemand legen, außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus« (l.Kor. 3,11).
Als Jesus davon sprach, daß er seine Kirche auf einen Felsen bauen wollte, nahmen die Jünger seine Worte nicht als Veranlassung, zu denken, Er erhöhe Petrus, damit er ihr Papst sein solle. Denn zwei Kapitel weiter fragten sie Jesus, wer der GRÖSSTE sei (Matth. 18,1). Wenn Jesus gelehrt hätte, daß Petrus der eine sein solle, auf den Er Seine Kirche bauen wollte - wenn dieser eine Vers wirklich bewiese, daß Petrus der Papst sein sollte - hätten die Jünger doch sofort gewußt, wer der Größte unter ihnen war!
Ein Vergleich zwischen dem Apostel Petrus und dem Papst Es geschah tatsächlich erst in der Zeit des Calixt I, der von 218 bis 223 Bischof von Rom war, daß Matth. 16,18 in einem Versuch verwandt wurde, zu beweisen, daß die Kirche auf Petrus gebaut und der Bischof von Rom sein Nachfolger sei. Wenn wir Petrus in der Schrift näher betrachten, wird es offensichtlich, daß Petrus auf keinen Fall ein Papst gewesen war!
Aller Wahrscheinlichkeit nach hatte Petrus in den ersten Tagen der Kirche tatsächlich die führende Stellung unter den Aposteln inne. Petrus war es, der nach der Ausgießung des Heiligen Geistes an Pfingsten die erste Predigt hielt und wo 3.000 Menschen der Gemeinde des Herrn zugetan wurden.
- Petrus war verheiratet. Die Tatsache, daß Petrus ein verheirateter Mann war, harmoniert nicht mit dem katholischen Dogma, daß ein Papst unverheiratet sein müsse. Die Schrift sagt uns, daß die Mutter der Ehefrau des Petrus von einem Fieber geheilt wurde (Matth.8,14). Es kann natürlich nur eine Schwiegermutter des Petrus gegeben haben, wenn Petrus verheiratet war! Noch Jahre später machte Paulus noch einmal eine Aussage, die zeigt, daß die Apostel - einschließlich Kephas (l.Kor.9,5) - durchaus Ehefrauen gehabt haben. Kephas war der aramäische Name des Petrus (Joh. 1,42).
- Petrus hatte den Menschen nicht erlaubt, vor ihm niederzuknien. Als Petrus in das Haus des Kornelius kam, ging dieser ihm entgegen, »fiel ihm zu Füßen und huldigte ihm. Petrus aber richtete ihn auf und sprach: Steh auf! Auch ich bin ein Mensch« (Apg. 10,25.26). Dieses Verhalten weicht eindeutig von dem ab, was ein Papst gesagt hätte; denn es ist üblich, daß sich die Menschen vor dem Papst beugen.
- Petrus hatte die Tradition nicht auf eine Ebene mit dem Wort Gottes gestellt; im Gegenteil, Petrus hatte wenig Vertrauen in den »von den Vätern überlieferten Wandel« (1.Petr. 1,18). Seine Pfingstpredigt war erfüllt mit dem WORT und nicht mit Traditionen der Menschen. Als die Menschen fragten, was sie tun sollten, damit sie mit Gott in Ordnung kämen, sagte ihnen Petrus nicht, daß sie ein wenig Wasser, das über sie gegossen und gesprenkelt werden müsse, benötigten. Stattdessen sagte er: »Tut Buße, und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden, und ihr werdet die Gabe des Heiligen Geistes empfangen« (Apg. 2,38).
- Petrus war kein Papst, denn er trug keine Krone. Petrus selbst erklärte, daß, wenn der Oberhirte erscheinen wird, »ihr dann den unverwelklichen Kranz (im griech. auch Krone) der Herrlichkeit empfangen werdet« (1.Petr. 5,4). Da Christus noch nicht wiedergekommen ist, ist die Krone, die der Papst trägt, ihm nicht von Christus verliehen worden. Kurz, Petrus hatte sich weder als Papst verhalten, noch war er wie ein solcher gekleidet, noch hat er so gesprochen oder so geschrieben, und die Menschen begegneten ihm auch nicht, wie man einem Papst begegnet!
Später war es Petrus, der als erster das Evangelium zu den Heiden trug. Wo immer wir eine Aufstellung der 12 Apostel in der Schrift finden, ist der Name des Petrus an erster Stelle erwähnt (Matth. 10,2; Mk. 3,16; Lk. 6,14; Apg. 1,13). Nichts von dem, auch nicht bei Erweiterung der Phantasie, deutet jedoch daraufhin, daß Petrus der Papst oder der universale Bischof der Bischöfe gewesen war!
Während Petrus ganz am Anfang offensichtlich die herausragendste Stellung unter den Aposteln einnahm, scheint es später Paulus gewesen zu sein, der den herausragendsten Dienst hatte. Als Schreiber des Neuen Testaments zum Beispiel schrieb Paulus 100 Kapitel mit 2.325 Versen, wobei Petrus nur 8 Kapitel mit 166 Versen schrieb.
Paulus nannte Petrus, Jakobus und Johannes Säulen der christlichen Gemeinde (Gal.2,9). Trotzdem konnte er sagen: ». . ., denn ich habe in nichts den 'übergroßen' Aposteln nachgestanden« (2.Kor.12,1l).
Wenn Petrus jedoch der höchste Pontifex, der Papst gewesen wäre, wäre Paulus sicherlich in seiner Stellung unter Petrus gewesen. In Gal.2,11 lesen wir, daß Paulus den Petrus tadelte,». . ., weil er durch sein Verhalten verurteilt war«; Worte, die einem seltsam anmuten, wenn doch Petrus der »unfehlbare« Papst gewesen sein soll!
Paulus wurde »der Apostel der Heiden« (Rom. 11,13) genannt, während Petrus vorrangig den Juden diente (Gal. 2,7-9). Diese Tatsache alleine würde genügend beweisen, daß Petrus nicht der Bischof von ROM war; denn Rom war eine Stadt der Nationen (siehe z.B. Apg. 18,2). All dies ist tatsächlich von höchster Bedeutung, wenn wir bedenken, daß der gesamte Rahmen des Römischen Katholizismus auf die Behauptung gegründet ist, daß Petrus Roms erster Bischof gewesen ist!
War Petrus jemals in Rom?
Es gibt aufgrund der Bibel keinen Beweis, daß Petrus jemals in die Nähe von Rom gekommen war.
Das Neue Testament sagt uns, daß er nach Antiochien, nach Samaria, Joppe, Cäsarea und anderen Orten gegangen war, aber wir lesen nichts von Rom! Dieses Verschweigen ist eigenartig, besonders da Rom die wichtigste Stadt der Welt war!
Die Katholische Enzyklopädie (Stichwort »Petrus«) weist daraufhin, daß bereits im dritten Jahrhundert die Legende auftauchte, daß Petrus 25 Jahre lang der Bischof Roms gewesen wäre. Diese Jahre seien (wie Hieronymus glaubte) die Jahre 42 bis 67 anno Domini gewesen. Diese Anschauung ist jedoch nicht ohne besondere Probleme. Etwa im Jahre 44 war Petrus auf dem Apostelkonzil zu Jerusalem (Apg. 15). Ungefähr 53 n.Chr. traf ihn Paulus in Antiochien (Gal. 2,11). Um das Jahr 58 schrieb Paulus seinen Brief an die Christen in Rom, in dem er Grüße an 27 Personen bestellte, aber Petrus nicht erwähnte. Stellen Sie sich einen Missionar vor, der an eine Gemeinde schreibt und 27 Gemeindeglieder mit Namen grüßt, aber mit keinem Wort den Pastor erwähnt!
Die Petrus-Statue im Petersdom Die Photographie zeigt eine Statue, die angeblich Petrus darstellen soll, die in dem Petersdom in Rom steht. Ich bin Zeuge langer Schlangen von Menschen gewesen, die darauf warteten, vor sie hinzutreten und ihre Füße zu küssen.s. Wikipedia-Artikel über Simon Petrus
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