Jakob Lorber: 'Himmelsgaben', Band 3, Seite 058


29] O seht, auch diese Art ist Mir ein Greuel. Diese werden einst sehr große Augen machen, wenn sie sehen werden, welche merkwürdige Scheusalsgestalt ihr Leben jenseits nehmen wird.

30] Und noch wieder gibt es andere, die da geiler sind als Hunde und Böcke und da treiben Unzucht aller erdenklichen Art und verscharren ihre Kinder oft lebendig in die Erde, um nicht bei irgendeinem würdigen Bischofs in einem verabscheuungswürdigen Lichte zu erscheinen, wie auch vor dem viel besseren Volke, dem er als ein leitendes wahres Ungetüm gegeben wurde. - Ich sage, diese werden einst sehr stark links zu stehen kommen; wahrlich mit ihnen sollen einst der Huren brennende Kleider gefüttert werden.

31] Und dergleichen mehrere gibt es noch eine Menge, die da alle Priester heißen; allein Ich habe sie noch nie als solche erkannt, besonders aber in den Klöstern, wo sie oft aus lauter Bruder- und Nächstenliebe miteinander leben wie wilde Hunde und Katzen und jeder dem andern oft jeden Bissen abneidet.

32] Jedoch gibt es doch auch wieder Priester, die da wohlverdienen diesen segenvollen Namen. Diese sind freundlich und liebevoll gegen jedermann. Was sie haben, geben sie den Armen. Sie verdammen niemanden, sondern sie suchen nur sorgfältig zu retten das Verlorne. Sie trösten die Betrübten, sie beherbergen die Fremden und geben ihnen ein weiches Lager und legen sich selbst aus wahrer Liebe einen Stein unter ihr geheiligtes Haupt. Sie lassen sich keine Opfer zahlen, sondern sagen zu dem, der solches tun möchte: Bruder, das Opfer ist heilig und von unschätzbarem Werte; denn es stellt das große Werk der Erlösung im Glauben und in der Liebe wieder lebendig dar. Daher kann es nicht bezahlt und zum Wohle eines einzelnen verrichtet werden, sondern wie durch die Macht der großen Erlösung alle können und sollen wiedergeboren werden zum ewigen Leben, so eben wirkt auch die Kraft des von Christus Selbst zu dem Zwecke eingesetzten Opfers. Daher opfere deine Gabe zuvor als Hilfe einem armen Bruder, und hast du dann noch etwas erübrigt, so bringe es getreu und lege es auf den Altar des Herrn und bete für deine Feinde; dann wird der große Herr dein Opfer im heiligsten Opfer aus meinen Händen mit Wohlgefallen ansehen und dir geben, was dir not tut.



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