Jakob Lorber: 'Himmelsgaben', Band 2


31] E. H. beteuerte, daß er von nun an bloß den Herrn suchen wolle und daß er selbst dem Erzengel Michael nicht Folge leisten würde, so ihn dieser woanders hinführen wollte als zum Herrn.

32] Jakob Lorber sagte darauf: »Ja, Freund, bleibe ewig treu diesem deinem Vorsatze! Der Herr sei mit dir!«

33] Schließlich fragte E. H., wann er wiederkommen dürfe?

34] Jakob Lorber: Allzeit, wann du willst! Lebe wohl in Gott! Amen.

35] Am 18. März 1842, gegen 3/4 7 Uhr abends, saß ich, Ans. H., mit Jakob Lorber im Gasthause »Zum grünen Anger«. Wir hatten eben ein Gespräch beendet und waren einige Minuten stille und nachdenkend, da ergreift mich Jakob Lorber plötzlich beim Arme und sagt: »Sie, der H. ist wieder da!«

36] Ich betrachtete den Jakob Lorber während seines Schauens und seiner geistigen Unterredung und fand, daß sein Angesicht sich etwas entfärbte und sein Blick sich auffallend veränderte.

37] Die Anwesenheit des Gastes aus dem Hades mochte etwa 5 bis 7 Minuten gedauert haben, da erzählte mir Jakob Lorber den Inhalt seiner Unterredung mit E. H. wie folgt:

38] E. H. fragte: »Wo bist du denn jetzt, lieber Bruder?«

39] Antwort: »Beim grünen Anger.«

40] E. H.: »Bist du allein?«

41] Antwort: »Nein! Dein guter Freund Anselm Hüttenbrenner sitzt neben mir.«

42] E. H.: »Den grüß' mir recht herzlich!«

43] Ich fragte den Jakob Lorber, wie E. H. aussehe und welchen Platz er einnehme. - Jakob Lorber sagte, sein Aussehen sei freundlich und er schwebe über dem rechts neben ihm, Lorber, stehenden Sessel.

44] E. H. erzählte darauf bei diesem seinem neunten Kommen, daß er seinen jetzigen Führer erkannt habe. Es sei sein Ururgroßvater. - Das allergrößte Wunder aber sei das, daß Christus Gott und Mensch sei! - Er, E. H., werde nun bald in ein Kollegium kommen, wo er über Christus Belehrung erhalten werde. - Schließlich sagte er, er sei schwer gestorben, da er ohne Glauben an Christus gestorben sei.

45] Am 20. März 1842, nach 2 Uhr nachmittags, ging Jakob Lorber vom Hause des Ans. H. durch die Wickenburggasse gegen die Kettenbrücke zu. Unterwegs kam E. H. wiederum - es war das zehnte Mal - zu ihm und sagte: »Bruder! Ich fühle mich so schwer beladen! Mein Führer darf es mir nicht sagen, was es ist, das mich so drückt.«



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