Jakob Lorber: 'Himmelsgaben', Band 2
17] Seht, aus diesem Gleichnisse könnt ihr schon ziemlich klar entnehmen, wie wenig jemandem eine große Belesenheit nützt, wenn er mit derselben nicht in der wahren Ordnung fortschreitet!
18] Worin aber besteht diese wahre Ordnung? - Diese wahre Ordnung besteht ganz einfach darin, daß ein jeder eine jede neue Ladung oder Überkommung des Materials alsogleich zu einem Wohngebäude zu ordnen anfängt und nicht eher nach einer zweiten Ladung greift, als bis er die erste verarbeitet hat. Auf diese Weise wird er in seinem Bau rasch vorwärtsschreiten und wird um denselben immer genug freien Raum haben, auf welchem er in guter Ordnung ein hinlängliches neues Baumaterial aufschichten kann.
jl.him2.250,19] Auf deutsch und ganz verständlich gesagt aber besteht diese Ordnung darin, daß jeder nach dem Gelesenen sogleich tätig werde und sein Leben darnach einrichte. - So wird ihm das Gelesene nützen, im Gegenteile aber schaden; denn jeder sei nicht nur ein purer Hörer des Wortes, sondern ein Täter desselben!
20] Nächstens der »Erinnerungen« mehr!
Ein Wort an den Knecht (08.02.1844)
01] Was kümmert's dich, so jemand dies oder jenes (mit törichtem Vorwurf) zu dir sagt?! - Sieh auf Mich, deinen Herrn, und du wirst alle die Stellungen (d.h. widrigen Erfahrungen), die dir nur in einem geringsten Maße zukommen, bei Mir überklar erschauen!
02] Siehe an das 7. Kapitel Johannis, Vers 1-5. Da wirst du zur Genüge erschauen, wie selbst Meine gläubigsten Brüder, die Apostel, mit Mir verfahren sind, da es ihnen nicht recht war, daß Ich Mich in Galiläa eine kurze Zeit ruhig verhielt und Judäa floh, wo man Mir nach dem Leben strebte!
03] Ich ward von den Aposteln, von Meinen getreuesten Brüdern, der Lauheit und des Nachlasses in Meinem Eifer beschuldigt! - Möchtest du etwa besser daran sein als Ich? - Schau, schau, wie töricht du denkst!