Jakob Lorber: 'Die geistige Sonne' (Band 2)


Kapitelinhalt 38. Kapitel: 5. Stockwerk - Fortgeschrittene Stufe der Entwicklung des Menschengeistes

(Am 7. Juli 1843 von 5 1/2 bis 7 Uhr Nachmittagm.)

Originaltext 1. Auflage 1870 durch Project True-blue Jakob Lorber

Text nach 6. Auflage 1976 Lorber-Verlag

01] Wir sind oben; wie gefällt's euch hier? - Ihr saget: Ueberaus gut; aber es wird hier von diesem fünften Stockwerke oder von der sechsten Gallerie schon ganz entsetzlich hoch hinab zu schauen! es ist nur gut, daß da immer eine Gallerie tiefer hinab über die andere hervor steht; sonst würden wir eine solche Höhe kaum vertragen. Daß sonst Alles in der früheren Art und Weise gestellt ist, läßt sich wohl auf den ersten Augenblick erschauen; aber was da die Verzierung des Säulenrondeau's betrifft, so ist diese hier wirklich wieder ganz neu. Eine majestätisch große weite glänzende Kugel ruht auf einer in der Mitte etwas erhabenen runden grünen Kreisplatte; auf der Kugel aber steht hier in einer wohlgehaltenen männlichen Stellung eine überaus meisterlich gearbeitete, einen vollkommenen Mann darstellende Statue. - Die Statue blickt aufwärts; die linke Hand hält sie an der Brust, und mit der rechten deutet sie hin in die Ferne auf die Weise, wie da ein Herrscher gestellt ist. Die Farbe der Statue geht ebenfalls in's röthlich-weiße über; aber die Haare sind völlig weiß und so auch der Bart. Die Nägel an den Fingern glänzen wie Sterne, der Mund ist halb geöffnet; das ist aber auch Alles, was wir von der Form dieser merkwürdigen Zierde heraus zu bringen im Stande sind.

02] Auffallend ist es, daß hier die Säulen blau sind, der Fußboden aber roth, und hier nicht so stark wellend und flammend, wie ähnlicher Maßen in den unteren Gallerien, sondern die schwingende Bewegung, die wir an dem Boden bemerken, gleicht mehr dem Schwingen eines elastischen Körpers, da die Bewegungen gleichartig sind. - Die Wand des inneren Gebäudes ist hier dunkelgrün, aus welchem Grün eben auch fortwährend eine hellrothe Lichtfarbe herausvibrirt.

03] Wenn man die Sache so recht in den Augenschein nimmt, so kommt es einem vor, daß das Gebäude hier in einem beständigen Vibrirzustande ist. Nur die Säulen lassen ihre wunderschöne blaue Farbe ganz ruhig ausströmen; - und was wir bei diesen Säulen auch noch bemerken, und bei den vorher gehenden nicht bemerkt haben, so sind das die Kapitäler, welche über einer jeden Säule wie aus durchsichtigem Golde in einer unbeschreiblich kunstvoll schönsten Form angebracht sind. - Lieber Freund und Bruder, das ist nun Alles, was uns hier sonderheitlich auffallen konnte; was aber dieses Alles etwa besagen dürfte, Dem sind wir nicht gewachsen, und schon am allerwenigsten, was das Verhältniß dieser stets merkwürdiger werdenden Säulenrondeau's betrifft.

04] Lieben Freunde und Brüder! Ihr habt das Nothwendige und Zweckdienliche hinreichend gut beschaut; was euch hier sonderheitlich aufgefallen ist, ist eben auch dasjenige, was wir zu unserem Zwecke brauchen können. - Es hat hier zwar eine jede auch noch so kleine Verzierung ihren höchst weisen Grund; aber dieser betrifft gewisse ausschließende Verhältnisse, die nur allein für diesen Weltkörper und namentlich für dieses Kreisgebiet gäng und gebe sind.

05] Was aber die von euch bemerkten sonderheitlichen Verzierungen betrifft, so haben sie einen allgemeinen Sinn, welcher wie ein Licht von diesem Centralsonnenkörper ausgehend für die ganze Schöpfung gilt. Damit ihr aber diese Verzierung so geschwind und so gut als möglich erkennen möget, so müssen wir einen kleinen Blick auf die vorige Gallerie werfen. Dort haben wir gesehen auf der Spitze der Pyramide eine kleine Statue; sie bezeichnete die Wiedergeburt des Menschen in seinem Geiste; unter ihr war das abgeschüttelte Weltliche noch in einer vollkommenen Pyramide ersichtlich.

06] Nun aber sehet hier die gegen die Mitte ein wenig erhabene grüne Rundplatte; diese ist nichts Anderes, als die frühere durch das große Gewicht des groß gewachsenen wiedergebornen Menschengeistes ganz geebnet sind. - Das ist richtig.

07] Aber woher kam die große weiße Kugel, und was besagt sie? - Die Kugel, so wie der Kreis, ist das Symbol der Vollendung; zugleich aber stellt sie auch dar, daß der Geist des Menschen im vollkommenen Siege über sein Weltliches sich selbst eine neue Welt schafft, welche ist hervor gehend aus seiner vollendeten Weisheit. Also wird auch ein jeder vollendete Geist einst der Schöpfer seiner eigenen Welt werden, oder er wird die Welt bewohnen, die hervor gegangen ist aus den Werken seiner Liebe und aus dem lebendigen Lichte seines Glaubens; - und dazu bezeigt die Kugelgestalt die höchst möglichste Vollendung einer solchen Welt, vollendet in der Liebe, vollendet in der Weisheit und vollendet in jeglicher Tüchtigkeit.

08] Daß aber die Kugel eine solche Vollendung anzeigt, könnt ihr daraus zur Uebergenüge ersehen, so ihr einen Weltkörper um den andern betrachtet, welche Weltkörper der Herr als das, was sie sind, vollendet erschuf. Wie sehen aber diese Weltkörper aus? Sehet, sie sind vollkommene Kugeln; - warum aber drückt sich durch die Kugel das Vollendete aus? - Messet einmal die Kugel mit einem Zirkel aus, und ihr werdet über diese Kugel zahllose Kreise machen können vom größten bis zum kleinsten. Die Oberfläche oder der äußere Umfang der Kugel wird nach jeder Richtung einen und denselben Kreis geben; ferner könnt ihr, wo ihr immer wollt, auf der Kugel einen kleineren Kreis machen, so wird er sich überall ganz vollkommen in der Mitte der ganzen Oberfläche der Kugel befinden. Solches ist aus einem jeden anders geformten Körper nicht möglich, auch auf dem Kreise nicht; denn so ihr beim Kreise oder vielmehr aus dem Raume des Kreises irgend einen kleineren Kreis machet, so wird er sich doch sicher nicht mehr in der Mitte der Kreisfläche befinden, aber auf der Fläche einer Kugel ist er überall vollkommen in der Mitte. - Sehet, also drückt die Kugel, wie kein anderer Körper, die höchst mögliche Vollendung aus, wie auch die höchst mögliche Freiheit des geistigen Lebens.

09] Wie aber? - Auf der Oberfläche der Kugel könnt ihr, wohin ihr wollt, einen kleineren Kreis oder einen Punkt setzen, und er wird sich vollkommen in der Mitte befinden, d. h. in der Mitte der gesammten Oberfläche der Kugel; - und da könnt ihr thun, was ihr wollt, und ihr könnt da unmöglich gegen dieses mathematisch richtige Gesetz je auch nur den allerleisesten Fehler begehen.

10] Sehet, also steht es auch mit der vollendeten Handlungsfreiheit des vollendeten Geistes; - er kann thun, was er nur immer mag und will, und es ist ihm eine reine Unmöglichkeit, sich je gegen die allervollkommenste göttliche Ordnung zu verstoßen. - Und sehet, aus eben diesem Grunde ist dieser Statue solch' ein überaus vielsagendes Symbol unterlegt.

11] Wissen wir nun Solches, da zeigt uns die vollkommen männliche Statue ja eben nichts Anderes, als einen vollendeten Menschen im Geiste. Der Blick nach Oben ist der unverwandte Blick zu Gott, und rechtfertiget den Satz: „Schauet unverwandt auf Mich!" - Die linke Hand an das Herz gelegt, bezeigt die ausschließende Liebe zu Gott; - die andere Hand herrschend in die Ferne hinaus gestreckt, besagt, daß Alles dem Gesetze der Liebe unterthan ist.

12] Daß der Mensch bildlich hier steht auf der Kugel, bezeigt seine Erhabenheit über alle andere Schöpfung; denn alle andere Schöpfung in ihrer Vollendung macht den Gesammtinhalt der Kugel aus. Keine andere Erhabenheit ist auf ihrer Oberfläche zu entdecken; nur der Mensch allein steht gleich einem mächtigen Herrscher über alle Schöpfung erhaben da wie ein zweiter Gott über die ganze Unendlichkeit.

13] Der halb offene Mund bezeigt, daß neben Gott kein anderes Wesen, als nur allein der Mensch wortfähig ist. Die gleich Sternen strahlenden Nägeln an den Fingern aber bezeichnen die schöpferische Macht und Kraft und Weisheit, welche da inne wohnt jedem vollendeten Geiste.

14] Daß ferner noch die blauen Säulen die unerschütterliche Beständigkeit und deren durchsichtig goldene Kapitäler die göttliche Weisheit bezeichnen, und die kleinen Schwebungen des Bodens das ruhige, geregelte einfache Leben, braucht kam näher erwähnt zu werden.

15] Da wir nun dieses wichtige Zierakalum dieses fünften Stockwerkes auf eine solche nützliche und zweckmäßige Weise haben kennen gelernt, so können wir uns schon wieder um ein Stockwerk höher begeben. Ihr saget zwar: Wie aber werden wir da hinauf kommen; denn in diesen Rondeau's erblicken wir keine Rundtreppe? - Ich aber sage euch: Seht nur ein wenig genauer, und ihr werdet sie schon erschauen; sie ist hier nur aus einem überaus durchsichtigen, sonst aber festen Materiale angefertigt, um dadurch den reingeistigen Aufschwung oder den allermakellosesten Weg in die Höhe zu bezeichnen, auf dem ein jeder Tritt vollkommen beobachtet werden kann. - Da wir nun Solches noch hinzuwissen, so begeben wir uns sonach nur wohlgemnth in das sechste Stockwerk, oder in die siebente Gallerie.

01] Wir sind oben; wie gefällt es euch hier? Ihr saget: Überaus gut; aber es ist hier von diesem fünften Stockwerke oder von der sechsten Galerie schon ganz entsetzlich hoch hinabzuschauen! Es ist nur gut, daß da jede tiefer liegende Galerie über die andere hervorsteht; sonst würden wir eine solche Höhe kaum ertragen. Daß sonst alles in der früheren Art und Weise gestellt ist, läßt sich wohl auf den ersten Augenblick erschauen; aber was die Verzierung des Säulenrondells betrifft, so ist diese hier wirklich wieder ganz neu. Eine majestätisch große weiße glänzende Kugel ruht auf einer in der Mitte etwas erhabenen runden grünen Kreisplatte; auf der Kugel aber steht hier in einer wohlgehaltenen männlichen Stellung eine überaus meisterlich gearbeitete, einen vollkommenen Mann darstellende Statue. Die Statue blickt aufwärts; die linke Hand hält sie an der Brust und mit der rechten deutet sie hin in die Ferne auf die Weise, wie da ein Herrscher gestellt ist. Die Farbe der Statue geht ebenfalls ins rötlich-weiße über; aber die Haare sind völlig weiß und so auch der Bart. Die Nägel an den Fingern glänzen wie Sterne, der Mund ist halb geöffnet. Das ist aber auch alles, was wir von der Form dieser merkwürdigen Zierde herauszubringen imstande sind.

02] Auffallend ist es, daß hier die Säulen blau sind, der Fußboden aber rot und hier nicht so stark wellend und flammend wie ähnlichermaßen in den unteren Galerien, sondern die schwingende Bewegung, die wir an dem Boden bemerken, gleicht mehr dem Schwingen eines elastischen Körpers, da die Bewegungen gleichartig sind. Die Wand des inneren Gebäudes ist hier dunkelgrün, aus welchem Grün eben auch fortwährend eine hellrote Lichtfarbe herausvibriert.

03] Wenn man die Sache so recht in den Augenschein nimmt, so kommt es einem vor, daß das Gebäude hier in einem beständigen Vibrierzustande ist. Nur die Säulen lassen ihre wunderschöne blaue Farbe ganz ruhig ausströmen; und was wir bei diesen Säulen auch noch bemerken und bei den vorhergehenden nicht bemerkt haben, das sind die Kapitäle, welche über einer jeden Säule wie aus durchsichtigem Golde in einer unbeschreiblich kunstvoll schönsten Form angebracht sind. Lieber Freund und Bruder, das ist nun alles, was uns hier sonderheitlich auffallen konnte. Was aber dieses alles etwa besagen dürfte, dem sind wir nicht gewachsen und schon am allerwenigsten, was das Verhältnis dieser stets merkwürdiger werdenden Säulenrondelle betrifft.

04] Liebe Freunde und Brüder! Ihr habt das Notwendige und Zweckdienliche hinreichend gut beschaut. Was euch hier sonderheitlich aufgefallen ist, ist eben auch dasjenige, was wir zu unserem Zwecke brauchen können. Es hat hier zwar eine jede auch noch so kleine Verzierung ihren höchst weisen Grund; aber dieser betrifft gewisse Verhältnisse, die ausschließlich nur allein für diesen Weltkörper und namentlich für dieses Kreisgebiet gang und gäbe sind.

05] Was aber die von euch bemerkten sonderheitlichen Verzierungen betrifft, so haben sie einen allgemeinen Sinn, welcher wie ein Licht von diesem Zentralsonnenkörper ausgehend für die ganze Schöpfung gilt. Damit ihr aber diese Verzierung so geschwind und so gut als möglich erkennen möget, so müssen wir einen kleinen Blick auf die vorige Galerie werfen. Dort haben wir auf der Spitze der Pyramide eine kleine Statue gesehen. Sie bezeichnete die »Wiedergeburt des Menschen« in seinem Geiste. Unter ihr war das abgeschüttelte Weltliche noch in einer vollkommenen Pyramide ersichtlich.

06] Nun aber seht hier die gegen die Mitte ein wenig erhabene grüne Rundplatte. Diese ist nichts anderes als die frühere durch das große Gewicht des groß gewachsenen wiedergebornen Menschengeistes ganz zusammengedrückte Pyramide, oder hier ist es, wo die Berge und Täler geebnet sind. - Das ist richtig.

07] Aber woher kam die große weiße Kugel und was besagt sie? Die Kugel sowie der Kreis ist das Symbol der Vollendung; zugleich aber stellt sie auch dar, daß der Geist des Menschen im vollkommenen Siege über sein Weltliches sich selbst eine neue Welt schafft, welche ist hervorgehend aus seiner vollendeten Weisheit. Also wird auch ein jeder vollendete Geist einst der Schöpfer seiner eigenen Welt werden, oder er wird die Welt bewohnen, die hervorgegangen ist aus den Werken seiner Liebe und aus dem lebendigen Lichte seines Glaubens. Und dazu bezeigt die Kugelgestalt die höchst mögliche Vollendung einer solchen Welt, vollendet in der Liebe, vollendet in der Weisheit und vollendet in jeglicher Tüchtigkeit.

08] Daß aber die Kugel eine solche Vollendung anzeigt, könnt ihr daraus zur Übergenüge ersehen, so ihr einen Weltkörper um den andern betrachtet, welche Weltkörper der Herr als das, was sie sind, vollendet erschuf. Wie sehen aber diese Weltkörper aus? Seht, sie sind vollkommene Kugeln. Warum aber drückt sich durch die Kugel das Vollendete aus? - Meßt einmal die Kugel mit einem Zirkel aus, und ihr werdet über diese Kugel zahllose Kreise machen können vom größten bis zum kleinsten. Die Oberfläche oder der äußere Umfang der Kugel wird nach jeder Richtung einen und denselben Kreis geben. Ferner könnt ihr, wo ihr immer wollt, auf der Kugel einen kleineren Kreis machen, so wird er sich überall ganz vollkommen in der Mitte der ganzen Oberfläche der Kugel befinden. Solches ist auf einem jeden anders geformten Körper nicht möglich, auch auf dem Kreise nicht; denn so ihr beim Kreise oder vielmehr auf der Fläche des Kreises irgendeinen kleineren Kreis machet, so wird er sich doch sicher nicht mehr in der Mitte der Kreisfläche befinden, aber auf der Oberfläche einer Kugel ist er überall vollkommen in der Mitte. Seht, also drückt die Kugel wie kein anderer Körper die höchst mögliche Vollendung aus, wie auch die höchst mögliche Freiheit des geistigen Lebens.

09] Wie aber? Auf der Oberfläche der Kugel könnt ihr, wohin ihr wollt, einen kleineren Kreis oder einen Punkt setzen, und er wird sich vollkommen in der Mitte befinden, d.h. in der Mitte der gesamten Oberfläche der Kugel. Und da könnt ihr tun, was ihr wollt, und ihr könnt da unmöglich gegen dieses mathematisch richtige Gesetz je auch nur den allerleisesten Fehler begehen.

10] Seht, also steht es auch mit der vollkommenen Handlungsfreiheit des vollendeten Geistes. Er kann tun, was er nur immer mag und will, und es ist ihm eine reine Unmöglichkeit, sich je gegen die allervollkommenste göttliche Ordnung zu verstoßen. Und seht, aus eben diesem Grunde ist dieser Statue solch ein überaus vielsagendes Symbol unterlegt.

11] Wissen wir nun solches, da zeigt uns die vollkommen männliche Statue ja eben nichts anderes als einen im Geiste vollendeten Menschen. Der Blick nach oben ist der unverwandte Blick zu Gott und rechtfertigt den Satz: »Schaut unverwandt auf Mich!« Die linke Hand, an das Herz gelegt, bezeigt die ausschließliche Liebe zu Gott; die andere Hand, herrschend in die Ferne hinausgestreckt, besagt, daß alles dem Gesetze der Liebe untertan ist.

12] Daß der Mensch bildlich hier auf der Kugel steht, bezeigt seine Erhabenheit über alle andere Schöpfung; denn alle andere Schöpfung in ihrer Vollendung macht den Gesamtinhalt der Kugel aus. Keine andere Erhabenheit ist auf ihrer Oberfläche zu entdecken; nur der Mensch allein steht gleich einem mächtigen Herrscher über alle Schöpfung erhaben da wie ein zweiter Gott über die ganze Unendlichkeit.

13] Der halb offene Mund bezeigt, daß neben Gott kein anderes Wesen als nur allein der Mensch wortfähig ist. Die gleich Sternen strahlenden Nägel an den Fingern aber bezeichnen die schöpferische Macht und Kraft und Weisheit, welche da innewohnt jedem vollendeten Geiste.

14] Daß ferner noch die blauen Säulen die unerschütterliche Beständigkeit und deren durchsichtig goldene Kapitäle die göttliche Weisheit bezeichnen und die kleinen Schwebungen des Bodens das ruhige, geregelte, einfache Leben, braucht kaum näher erwähnt zu werden.

15] Da wir nun dieses wichtige Zierakulum dieses fünften Stockwerkes auf eine solche nützliche und zweckmäßige Weise haben kennengelernt, so können wir uns schon wieder um ein Stockwerk höher begeben. Ihr sagt zwar: Wie aber werden wir da hinaufkommen; denn in diesen Rondellen erblicken wir keine Rundtreppe? Ich aber sage euch: Seht nur ein wenig genauer, und ihr werdet sie schon erschauen. Sie ist hier nur aus einem überaus durchsichtigen, sonst aber festen Materiale angefertigt, um dadurch den reingeistigen Aufschwung oder den allermakellosesten Weg in die Höhe zu bezeichnen, auf dem ein jeder Tritt vollkommen beobachtet werden kann. - Da wir nun solches noch hinzuwissen, so begeben wir uns sonach nur wohlgemut in das sechste Stockwerk oder in die siebente Galerie. -

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