Jakob Lorber: 'Das große Evangelium Johannes', Supplemente S. 249


01] Ich habe dieses Beispiel darum hierher gesetzt, um euch zu zeigen, daß es sich im fernen und hohen Indoasien, in welchem doch auf Höhen von 5000 bis 8000 Fuß über der Meeresfläche noch die üppigsten Weingärten gebaut werden, wohl vierzig Tage und Nächte lang fasten ließe; allein in einer Wüste, allenfalls des steinigen Arabiens, und besonders in der afrikanischen Wüste Sahara a soll es jemand nur versuchen, vierzig Tage und Nächte zu fasten, und Ich stehe ihm dafür, daß er in dieser Zeit schon zu einer vollkommenen Mumie wird. (a =Matthäus.04,01; =Lukas.04,02; =Markus.01,13; Ex.34,28; 1 kön.19,08; jl.ev09.134,11a; jl.ev11.247,02-248,01-02)

02] In der Gegend Galiläas, wie auch Kanaans und Samarias, gab es zu meiner Zeit keine solche Wüste, in der man, um sich zu sättigen, nötig gehabt hätte, aus Steinen Brot zu machen. Und Ich als Gott und Mensch hätte, um Mich zu erhalten, wie schon gesagt, das nicht nötig gehabt; denn hätte Ich natürliche Speise zu der Zeit, wenn auch noch so mager, zu Mir genommen, da hätte Ich nach dem Begriffe der Zeloten nicht gefastet, und hätte Ich Mich von der Gottheit in Mir wunderbar erhalten und kräftigen lassen, so hätte Ich ebensowenig gefastet als die Pilger in den vorhin beschriebenen hochtibetischen Grotten. a Es ist somit dieses Mein in dem wahren Pseudo-Matthäus beschriebenen Fasten (in der Wüste), ebenso wie vieles andere, ein gänzlich mißverstandener Griff, sowie die am Ende dieser Fasten buchstäblich erzählte b Versuchung des Teufels, die Ich aus irgendeinem Grunde über Mich hätte kommen lassen, und Ich wüßte auch bei aller Meiner unendlichen Weisheit wahrlich nicht, aus welchem Grunde? Denn - was ist eigentlich der Teufel oder Satan? Es ist die tote Materie und die in sie gebundenen und dadurch oft eine überaus lange Zeit hin gerichteten Geister, die nirgends starrer und gerichteter sind, als eben in einer Wüste, in der es stets am meisten des Todes und am wenigsten des Lebens gibt. (a Matthäus.04,02; =Lukas.04,02; =Markus.01,13; Ex.34,28; 1 kön.19,08; b =Matthäus.04,03-10; =Lukas.04,03-13; jl.ev11.249,02-251,03)

03] Wenn demnach aber der Teufel oder der Satan das ist, und Ich Selbst von Ewigkeit aus die höchste Liebe und Weisheit, aus welchem Grunde hätte Ich Mich denn sollen vom Satan auf eine solche Weise versuchen lassen, über die ein nur ein wenig heller denkender Mensch augenblicklich den Kopf schütteln muß? Ich hätte auch ohne seinen Rat Mir Brot und Trank verschaffen könnnen um damit Meine leibliche Person zu ernähren, da Ich doch so oft nachher imstande war, ein paar Male viele Tausende mit sehr wenig Broten zu sättigen, und gar viele Male die leeren Speisekammern mit Brot, Mehr, u. dergl. voll zu häufen und die leeren Weinschläuche in den Kellern zu füllen. (s. Berichte im Großen Evangelium Johannes v. Jakob Lorber)



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