H. E. Sponder

Vererbung


In jl.ev02.225 ist das Kapitel 225 überschrieben: "Die Macht der Vererbung". Dabei handelt es sich selbstredend primär um seelische Aspekte, d. h. um die "organische Seelengestaltung" als ein für die menschliche Persönlichkeit auch in ihrem körperlichen Äußeren und in ihrer materiellen Konstitution bestimmender Faktor. Hat die organische Seelengestalt einmal irgendeinen Defekt angenommen, dann kann dieser Tausende von Jahren bleiben, wenn solches nicht durch den Geist in der Seele wieder in die volle Ordnung gebracht wird. "Sehet den Typus eines Volkes an!" Es ist vom Urstammvater nicht nur eine bedeutende Ähnlichkeit auf alle seine Nachkommen übergegangen (wie z. B. die typischen Merkmale der Rassen), sondern auch seine Wesensart.

"War der Stammvater ein guter und sanfter Mann und also auch dessen Weib, so wird am Ende mit wenig Ausnahmen das ganze Volk ein mehr gutes und sanftes sein, als ein Volk, das da einen zornmütigen, stolzen und herrschsüchtigen Stammvater hatte." -

"Wenn ein leichter, verwischbarer Zug eines Urstammvaters physisch und moralisch noch nach ein paar Jahrtausenden in allen seinen Nachkommen gar wohl zu erkennen ist, um wieviel mehr ein Zug des ersten Menschen der Erde in allen seinen Nachkommen, indem seine Seele im Anfang viel empfänglichar und somit notwendig um vieles reizbarer war als die späteren Seelen, denen das väterliche Merkmal (= der Defekt der sogenannten ,Erbsünde' gleich bei der Zeugung im Strome des Lebenssamens eingeprägt ward und hernach auf natürlichem Wege nicht mehr verwischt und gar getilgt werden konnte!"

"Wenn eine Seele einmal ihrer selbst vollkommen bewußt ist und zum Gebrauch ihrer Vernunft kommt insoweit, daß sie gar wohl die Ordnung Gottes erschauen und erkennen kann, so muß sie dann fernerhin wegen ihrer Konsolidierung selbsttätig werden nach der in ihr bestehenden und erkannten Gottesordnung. Tut sie aber in irgend einem Punkte das nicht, sondern unterläßt das, oder tut dafür gar etwas Entgegengesetztes, so muß sie sich ja offenbar in dem betreffenden Punkte selbst einen nicht leicht tilgbaren Schaden zufügen, von dem sie sich dann nimmer frei machen kann aus sich selbst heraus, weil alle ihre Tätigkeit dadurch schon mehr oder weniger eine unordentliche wird, aus der offenbar mit der Zeit (auch in bezug auf die Generationenfolge gemeint!) stets mehr und mehr seelische Beschränktheiten erwachsen müssen, als: allerlei Blindheit, Dummheit, Unverstand, schwache Fassungskraft, Furcht, Mutlosigkeit, Traurigkeit, Angst, Verdruß, Zorn, Wut, und am Ende gar die Verzweiflung selbst." (Somit der ganze Katalog unserer Neurosen des 20. Jahrhunderts!)

Aus jl.ev02.226 geht hervor, daß seelische Schwächen und Defekte körperlichen Konstitutionsschwächen und Anfälligkeiten entsprechen, da der Aufbau des Körpers ja von der Seele geleistet wird, wie auch seine fernere Erhaltung während des leiblichen Lebens. "Daher stammen auch die schmerzlichen Geburten der Weiber und daher die meistens sehr schmerzlichen Todesarten beim Menschen. Denn eine schon durch des Mannes Samenstrom verwundete Naturseele verbindet sich gleich recht hartnäckig zuerst mit dem Fleische der Mutter und muß hernach bei der Ausgeburt stets gewaltsam unter allerlei Bandzerreißungen in die Welt hinausgeboren werden." "Also ist es auch im Sterben der Fall. Menschen, die sehr am irdischen Leben hängen, und bei denen alle ihre Sorge auf dasselbe gerichtet ist", "werden oft seelisch und bald darauf sicher auch fleischlich krank und sehr elend", und das Scheiden der Seele aus dem Leibe geht infolge ihres starken Verbandes mit dem Fleisch nicht leicht und natürlich, sondern oft nur mit unerträglichen Schmerzen vor sich.


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