Der Nervengeist
Im Band "Erde und Mond" gibt im Abschnitt "Der Mond" das Kapitel 5,16 ff. ein Text vom 3. Juni 1841 bei Gelegenheit der Erläuterung des Schlafwandelns auch Aufschluß über den Nervengeist wie folgt: "Der Leib besitzt einen ganz eigentümlichen Nervengeist, welcher fürs erste höchst verwandt ist mit dem magnetischen Fluidum, fürs zweite aber ebenso innigst mit der Seele, welche eben durch diesen Nervengeist mit dem Leib zusammenhängt und mit demselben korrespondiert." (jl.mond.005,17)
Weitere Hinweise auf Art und Wirkung des Nervengeistes enthält in den "Himmelsgaben", Band II der Text vom 28. Februar 1847 "Vom Schwefeläther und dessen Wirkung". (Seite 309, Absatz 3 ff.) "Jeder Äther, als eine spirituelle spezifische Flüssigkeit, wirkt auf den Nervengeist betäubend." "Wird ein solcher Äther durch das Einatmen in eine innere Verbindung gebracht mit dem leiblichen Organismus, in dem der Nervengeist waltet, so wird er gierigst von dem ihm verwandten Nervengeist aufgefangen und zur Sättigung der inneren Nervenkammern verwendet. Wenn aber diese Kammern auf eine plötzliche, unvorbereitete Weise gesättigt worden sind, werden sie eben durch solche Sättigung aufgebläht gleich einer Blase und sind in solchem aufgeblähten Zustande keiner Reaktion, weder durch äußere Verletzungen noch durch innere Ergreifungen von Seiten des Nervengeistes fähig. Da aber dadurch der Nervengeist seinerseits für den Leib untätig wird, "so wird Seele frei, da sie der Nervengeist in solcher Übersättigungszeit der Nervenkammern nicht an diese bindet." In der Zeit der Betäubung (Narkose) befindet sich die frei gewordene Seele in der Sphäre der Geisterwelt, wobei aber "Seele und Nervengeist wie beim natürlichen Schlafe noch im vollen Verbande miteinander sind", denn "bei der Äthernarkose ist der Äther das Substitut des Nervengeistes, wie beim natürlichen Traumleben der Magenäther aus den Speisen; und da kann der Nervengeist sich schon freimachen und völlig allein der Seele zu Diensten stehen". - "Die nachträglichen Wirkungen, welche der Narkose mit der Zeit hie und da bei einem oder dem andern Menschen folgen", werden mit dem Freiheitsbedürfnis eines Gefangenen verglichen, welches der Seele durch ihren freien Zustand während der Narkose eingepflanzt wurde. "Daher wird bei manchen Menschen sich in gewissen Perioden diese Seelenentwischungslust unter manchen konvulsivischen Zuständen wiederholen."
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