Jesus Christus: 'Himmelsgaben', Band 3, S. 345


33] Es gleichen derlei Fragen, die hie und da mit der Zeit irgend ein hochweiser Gelehrter aufwerfen könnte, so ziemlich derjenigen Frage der alten absurden Weltweisen, die da die hochwichtige Frage aufwarfen: Was die Gottheit eher erschaffen habe, das Ei oder die Henne? Denn ohne das Ei könne weder ein Hahn noch eine Henne auf die Welt gekommen sein, und ohne die Henne und einen Hahn aber könnte kein befruchtetes Ei in die Welt gesetzt werden! - Ich aber sage da: Ob zur Geburt einer Zentral- oder andern Sonne oder einer Erde auch ein vorhergehendes Ei notwendig war? Wer sonach diese großen Dinge aus Sich hervorrufen kann, Dem wird von der hohen Gelehrtheit der Menschen dieser Welt aus erlaubt sein, entweder die Eier oder die Hühner mit dem Hahn zuerst ins Dasein zu rufen.

34] Das erste Menschenpaar bedurfte auch keines Eies, um aus demselben hervorzukriechen. Der Mensch ward von Mir so wie jede andere Kreatur sogleich vollkommen in die materielle Welt gesetzt, und zwar mit der alsogleichen Verleihung der nachherigen Fortpflanzungsfähigkeit, welcher Akt ein viel natürlicherer ist, als daß Ich auf der Erde zuvor lauter Eier gelegt hätte, aus denen dann aller Art Kreaturen durch die Sonnenhitze ausgeheckt (ausgebrütet) würden.

35] Ich meine, mit dem werdet ihr auch über die zweite Frage im reinen sein; und somit nichts mehr Weiteres über Mein vierzigtägiges und nächtliches Fasten und über Meine Teufelsversuchung in der Wüste. Somit gut für jetzt, und nächstens wieder einen andern mit dem reinen Verstande und der reinen Vernunft nicht übereinstimmenden Text aus den Evangelien. Amen.

(22. März 1864)

36] Eine Anmerkung: Zu der im Evangelium vorkommenden Versuchung des Teufels in der Wüste, auf der Zinne des Tempels und auf der Spitze eines hohen Berges diene noch Folgendes zur gänzlichen Erkenntnis dieser für alle Welt mystischen Angelegenheit, die aber nicht in der naturmäßigen, sondern bloß nur in der geistigen Welt zu nehmen und zu verstehen ist.

37] In jener Zeit von vierzig Tagen der Vorbereitung zu Meinem Lehramte ließ Ich es zu, daß an einem oder dem andern Tage allerlei gute und auch schlechte Seelen verstorbener Menschen sich Mir nahen und ihre Anliegen vorbringen konnten.



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