Jesus Christus: 'Himmelsgaben', Band 3, S. 302


37] Die Frage hernach, ob die betreffenden Experimente der Welt etwas nützen können, kann fürs Allgemeine nur mit Nein beantwortet werden, weil sie - ehe sie von Kundigen gehörig beleuchtet werden - durch die Unkunde des Plebs teils ins Lächerliche und Nichtige gezogen und teils von der Dummheit am Ende gar verteufelt werden.

38] Man hat nun Tausende der sogenannten prophetischen Tische für die Menschen sogar durch den Handel bestellt, und jedermann, der dreißig Gulden entbehren kann, kauft sich einen solchen, macht dann Experimente und gibt dem Tischchen Fragen über ihm wenigstens gut mutmaßlich bekannte Dinge und Sachen.

39] Ist der Fragesteller ein eskamotorisch pfiffiger (taschenspielerischer) Mensch, so leitet er unvermerkt das Tischchen so, daß dasselbe mittels der im Fuße befindlichen Stifte auf dem unterlegten Bogen Papier, natürlich auf eine etwas plumpe Weise, notwendig dieselbe Antwort schreiben muß, die sich der Tischchenmagnetiseur gedacht hat. Und haben nun, wie gewöhnlich, zwei Magnetiseure ihre Hände auf das Tischchen gelegt, so leitet es gewöhnlich der Stärkere und das Tischchen schreibt dann, was der stärkere Magnetiseur will. Fragt nun ein Dritter um etwas Verborgenes, wofür der stärkere Magnetiseur keine auch nur annähernde Wahrheits-Ahnung hat, so kommt sicher notwendig entweder gar keine oder eine höchst dumme und von der Wahrheit fixsternweit entfernte Antwort zum Vorschein, durch die dann der vielleicht zum Glauben schon halbwegs geneigte Fragesteller gänzlich abgestoßen wird und die ganze Sache als etwas Lächerliches verwirft.

40] Ebenso ist es auch töricht, Kinder zu Experimentanten zu machen. Obgleich hier das Experiment einen ganz anderen Charakter annehmen wird, so wird es dennoch zu keiner Belehrung taugen. Denn wenn die Kinder auch durch die eigentliche Od-Psycho-Dynamis den Tisch in eine Bewegung versetzen, - wer aber kann dann auftreten und die wunderliche Erscheinung genügend erklären? Die experimentierenden Kinder sicher nicht und die Zusehenden auch nicht. Und die Beobachter und Experimentanten stehen dann da gleich dem müden Ochsen am Berge und verlassen am Ende noch unbefriedigter das Experiment als die, welche durch einen recht pfiffigen Eskamoteur (Taschenspieler, Zauberkünstler, d.Hg.) an einem Abend beim vollen Becher Wein so recht weidlich heidnisch breitgeschlagen worden sind.



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