Jesus Christus: 'Himmelsgaben', Band 3, S. 279


25] Ob ihr aber als im Geiste vollends Wiedergeborene eines Wunders, als unschädlich für euren Geist, fähig seid, - Ich meine, darüber kann euch schon eure noch sehr schwache und in manchem Stücke sinnliche Natur treulichst'belehren. - Aber Ich helfe euch dennoch mit und in der Natur wie ganz natürlich, nur müßt ihr euch also verhalten, wie es die Ordnung der Natur erfordert, sonst kann Ich euch selbst bei Meinem besten Willen niemals helfen außer zeitlich durch ein Gericht, womit aber in der Wahrheit sicher keinem Menschen gedient sein wird.

26] Auf daß ihr aber auch seht, warum Ich das Eitergeschwür der Elisabeth ein Übelchen nannte, so sage Ich: Dies Übelchen bestand anfangs bloß in einigen wenigen unordentlichen Spezifiken, welche, als nicht zum Wesen gehörig, ihren Ausweg suchten, weil sie schon seit einigen Jahren durch ungeschickte Arzneien in das Fleisch der Elisabeth gekommen sind. Sie waren früher im Fleische zerstreut, aber nun haben sie sich gerade in der Brustgegend gefunden, vereinigt, und brachen da gewaltsam durch. Als sie sich den Ausweg bahnten, da hätte die Seele tätig mithelfen sollen, daß sie alle samt ihrem bösen Neste hinausgekommen wären. Da wäre alles schon lange gut. Aber da war die Seele zum Teil von Freude, zum Teil aber auch heimlich von einer kleinen Furcht beunruhigt und beschäftigte sich zu wenig damit, alles Fremde aus ihrem Hause zu schaffen.

27] Dieses Fremde ist nun hartnäckig geworden und will nicht hinaus, weil es zu hart und sonach nicht so leicht mehr zu Paaren zu bringen ist. Aber dessenungeachtet wird es sich doch fügen müssen, wenn die Seele recht energisch wirken wird. Aber ohnedem kann es sich auch noch lange halten, besonders in der ohnehin sehr hartnäckigen Fleischnatur der Elisabeth; denn alles Fleisch, das im tieferen Norden (Elisabeth H. wurde 1800 in Petersburg geboren, d. Hg.) gezeugt wird, ist hartnäckiger, fester und dauerhafter, als das im Süden gezeugte, daher aber auch bei Krankheiten schwerer zu heilen. - Daher soll auch die Elisabeth nicht ängstlich sein, wenn sie länger zu leiden hat; denn fürs erste sind die Leiden ihrem Geiste heilsam, und fürs zweite aber ist ihre Natur danach - und besonders, so die Seele keine rechte Ruhe hat. Diese aber muß sie sich verschaffen so oder so, da wird es ihr aber auch sicher besser werden.



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