Jesus Christus: 'Himmelsgaben', Band 3, S. 194


Kapitelinhalt Also schreibe noch ein kurzes Nachwort zu Dr. Strauß

47] Du bist noch mit der in Daniel dargestellten Frauenliebe nicht so ganz im reinen und sagest: Was hat denn wohl die mit dem Dr. Strauß zu tun? - Ich sage dir: Sehr vieles! Wie? - Das soll sogleich erörtert werden.

48] Siehe, Strauß, also - oder Nicht-Christus, ist einerlei. Nun, du hast den wahren Christus. Was sagt aber dieser? - Du sagest: Der wahre Christus sagt: "Suchet vor allem das Reich Gottes und seine Gerechtigkeit (welche ist die Liebe), alles andere wird euch hinzugegeben werden." - "Sorget euch nicht für den kommenden Tag und fragt nicht: Was werden wir essen, und womit werden wir uns kleiden? Denn nach allem dem trachten ja nur die Heiden. - Seht aber die Vögel in der Luft: sie säen nicht und ernten nicht in die Scheunen, und der himmlische Vater ernährt sie doch. Und die Lilien auf dem Felde, seht sie an, sie spinnen und weben nicht, und doch war Salomo in all seiner königlichen Pracht nicht herrlicher gekleidet denn sie!"

49] Du hast gut geantwortet. Nun aber sage Mir dann: Wie verhält sich demnach dein wahrer Christus und die gegenwärtige allgemeine Volksindustrie? - Du sagst: O Herr, das verhält sich ja gerade wie Himmel und Hölle! - Gut bemessen, sage Ich dir, - nun aber gebe acht!

50] Siehe, du kennst nun und hast den wahren alten Christus bei dir und in dir durch deinen Glauben an Ihn und durch deine Liebe zu Ihm. Gehe aber du nun als ein lediger, noch gar wohl heiratbarer Mann in ein noch dazu recht - sogenanntes - christliches Haus, das da eine heiratbare Tochter hat, und halte, da du Mich völlig hast, also mit diesem ewigen Lebensschatze allda bei den Eltern um die Hand der Tochter an. - Was meinst du wohl, wie die Antwort auf solch eine Frage ausfallen wird? - Siehe, Ich will sie dir buchstäblich sagen.

51] Das Elternpaar wird zu dir sagen: Guter Freund, es ist recht löblich und schön von Ihnen, daß Sie, der Sie als ein übrigens ehrbarer und schätzenswerter Mann uns wohlbekannt sind, Ihre achtbaren Augen unserer Tochter zugewandt haben. Allein Sie als ein wohlerfahrner Mann werden sicher doch auch wissen, daß man in der gegenwärtigen Zeit entweder etwas sein oder haben muß, um ein Weib zu erhalten. Sie aber sind nichts und haben unseres Wissens auch nichts als allein Ihre sonst schätzenswerten Eigenschaften, von denen sich aber bei der jetzigen Zeit freilich wohl nichts herunterbeißen läßt. Also werden Sie als ein vernünftiger Mann wohl auch einsehen, daß wir unser Kind unter solchen Aussichten nicht hergeben können. Sie, die Tochter, wird wohl heute oder morgen auch ein schönes Vermögen haben und kann daher auch nur wieder jemanden wählen, der es ihr auf die eine oder die andere Art erwidern kann. Wir sind Ihnen übrigens sehr verbunden und werden uns allezeit geschmeichelt fühlen, wenn Sie uns als Freund besuchen wollen, aber nur in der gegenwärtigen Absicht nicht; denn da müßten wir Sie im Ernste bitten, unser Haus zu meiden! -



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