Jakob Lorber: 'Himmelsgaben', Band 2


03] Ein Haupt aber, das da blind ist und taub und stumm, ist für des Menschen Leib kein Licht, also auch keine oberste positive Polarität. - Ebenso steht es auch mit der christlichen Männlichkeit! - Ein Mensch ist erst dann ein »Mann«, wenn er im Lichte Christi ein Mann oder wenn Christus des Menschen eigentliche positive Polarität ist - ohne welches Licht kein männlicher Mensch ein eigentlicher Mann, sondern nur eine schale Gestalt ist.

04] So aber Christus des rechten Mannes Licht ist, so ist er auch desselben »Haupt« (weil das Haupt das Licht des Menschen ist). - Ich meine, das dürfte wohl mit den Händen zu greifen sein!

05] Und daß hernach der in Christo erleuchtete Mann ebenso des Weibes Haupt oder Licht ist, wie da Christus ist das Haupt und Licht des Mannes, das gibt schon die Natur der Dinge, da der Mann an und für sich der positive Pol, also der Lichtpol des Weibes ist.

06] Daß aber Gott das Haupt Christi ist, das scheint freilich etwas sonderlicher zu klingen, ist aber dennoch ein und dasselbe Verhältnis.

07] Denn »Gott« oder die »Liebe« ist in Sich das Urfeuer und das Urlicht und ist alsonach auch das eigentliche Feuer und Licht in dem Gottmenschen Christus Jesus. Durch dieses Lichtes endlose Fülle wohnt die »Fülle der Gottheit« in Ihm, Christus, körperlich, d.h. wirklich, und nicht nur durch die Überstrahlung, wie etwa die Sonne in einem Spiegel. Denn in Christus ist die (Gottheits-)Sonne selbst und nicht etwa bloß ihr Abbild!

08] Wie aber die (naturmäßige) Sonne ist das Haupt oder das Licht oder der positive Pol aller anderen Weltkörper, also ist die Gottheit als das wesenhafte Grundlicht alles Lichtes, als das Grundsein alles Seins auch das Haupt Christi, der da ist der eigentliche vollkommenste Gottmensch und somit Gott in aller endlosen Fülle dieses allerhöchsten Begriffes!

09] Christus aber wäre ohne Gott nicht Christus, und Gott ohne Christus nicht Gott - gleichwie der Mensch ohne Haupt kein Mensch wäre, und das Haupt ohne Mensch ein Unding!

10] Und so ist auch der Mensch oder Mann ohne Christus kein Mensch und kein Mann. Und Christus ohne den Menschen - wer sollte Den denken können?! Wäre wohl das Weib ohne Mann ein Weib? Sicher nicht! Denn wo nichts Positives da ist, da kann auch kein Negatives gedacht werden. Und wo das Negative fehlt, da kann auch das Positive niemals sich äußernd auftreten. Gleich wie, wenn einem Menschen das Haupt abgeschlagen wird, dann weder das eine noch das andere für sich fortleben kann, obschon beide ganz eigene Lebensfunktionen für sich besitzen - desgleichen kann auch kein Mensch, so er sich von Mir in seinem Herzen getrennt hat, ein Leben haben.

11] Ich meine, dieser Text dürfte euch nun wohl klar und einleuchtend sein. Beachtet ihn aber nun auch nach dieser seiner Klarheit! Amen.



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