Jakob Lorber: 'Himmelsgaben', Band 2


07] Es fehlt demnach dem Papste sogar das allererste Zeichen des Gottesreiches, ohne das niemand ewig je zum Lichte der Himmel gelangen kann. Wo aber das A völlig mangelt, woher soll dann das B und noch weniger das C, D und E kommen? - Das wäre gerade so, als sollte ein Weib je schwanger werden und gebären, wenn sie sich, aus lauter Stolz und Hochmut, nie so tief herablassen wollte, sich von einem Manne beschlafen zu lassen, auf daß er in ihr einen Samen hätte erwecken können.

08] Woher aber sonach ewig nie ein Licht zu erwarten ist (aus den obenangeführten allertriftigsten Gründen), von dorther kann alsonach nur Finsternis kommen. Und es lasse sich da keiner berücken, wenn es auch so und so aussieht!

09] Denn was da geschieht, ist pur Äußerliches. Das Innere dagegen wird als ein »Geheimnis aller Geheimnisse« bescheidet und ist so gut wie gar nicht da. - Und wäre es auch da, so müßte es aber doch ewig ohne Wirkung bleiben gleich dem Keime in einem Samenkorne, das nie ins Erdreich gesäet wird. So ein Keim muß dann freilich wohl auch ein »ewiges Lebensgeheimnis« verbleiben, weil er nie ins Leben übergeben kann, da ihm das Mittel, durch das er sich entwickeln und zum Leben manifestieren sollte, für alle Zeiten abgeschnitten ist.

10] Wo Gott, der da ist der ewige Grundquell alles Lebens, ein »Geheimnis« ist - was soll da das Leben und dessen Licht sein?!

11] Gott ist in allem der Grund, die erste Bedingung alles Seins, also auch das Hauptlicht alles Lichtes und muß zuerst angenommen und erkannt sein, so alles andere, das aus Ihm ist, soll erkannt werden. - So aber Gott ein Geheimnis, also eine barste Nacht ist, was soll dann alles andere sein? Wo das Licht schon die barste Finsternis ist, was soll dann erst die eigentliche Hauptfinsternis selbst?

12] Ich meine, so Ich bei euch nur ein wenig Licht im Hause bin, so werdet ihr aus dem leicht entnehmen können, was zu allen Zeiten von Rom zu erwarten ist, solange es bleibt, wie es ist und wie es war.

13] Das aber glaubt ja nicht, daß es je von Rom abhängen wird, ob Licht oder Nacht - sondern das alles hängt rein von Mir ab! - Wann es die rechte Zeit sein wird, so wird es Licht wie am Tage. Und Rom wird dem »großen Tage des Geistes« so wenig Schranken zu setzen imstande sein, als jemand imstande ist, der Sonne den Aufgang zu verwehren.

14] Daher bleibt nur ganz unbesorgt! - Wer am und im Tage wandelt, hat von der Nacht nichts zu befürchten. Aber wehe denen, die in die Hände der Räuber fallen! - Amen.



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