Jakob Lorber: 'Himmelsgaben', Band 2


02] Was tun habsüchtige Menschen, so sie gern reich und dadurch mächtig werden möchten, es aber auf eine ehrliche und redliche Weise nicht werden können? - Siehe, da fangen sie an zu lügen, zu betrügen, zu stehlen und endlich zu rauben und zu morden!

03] Also ward hier mit einer mächtigen Lüge und einem noch mächtigeren tatsächlichen Betruge angefangen! Diesem wird bald folgen Dieberei, Raub und Mord!

04] Man wird mir einen Prachtdom erbauen! (mit den reichlichen Opfergaben der Pilger) - Wann aber habe Ich solches je verlangt? Ist es nicht des Menschen Herz nur, in dem Ich zu wohnen pflege, so es liebevoll und von aller Welt befreit ist? - Wozu soll da der Dom gut sein, und besonders da Trug sein Grundstein ist?!

05] Ich sage aber: Dieser Dom wird dennoch zu etwas gut sein - nämlich zu einem ganz gewaltigen Steine des allgemeinen Anstoßes, und wird ein neues Zeugnis sein für jene, die der Geschichte nicht glauben, wie dereinst in den finstersten Zeiten Rom in Meinem Namen freventlich gehandelt hat - Ich sage, ärger als einst Babel und als die Heiden!

06] Denn diese hatten doch irgendeine geheime Furcht vor einem oder dem andern Götzen! - Jene aber haben auch nicht die allergeringste Furcht darum, weil sie keinen Glauben und keine Spur von einer Liebe haben; sondern sie machen sich selbst zu Meinen Herren. Ich muß sein, wie sie Mich brauchen können für ihre großen Gold- und Silberbeutel. Mein Wort wird verboten und dafür der armen Menschheit der niedrigste und stinkendste Unrat geboten! - Was wohl ist das?

07] Siehe, also muß der ,verlorene Sohn' es nun mit den Schweinen halten und darf nicht einmal mit ihnen das elendste Trebermahl genießen! Also muß der Feind steigen, auf daß er den letzten Fall mache zum ewigen Verderben seiner elenden Natur!



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