Jakob Lorber: 'Himmelsgaben', Band 2


05] Aber für alles das bin Ich stets taub und blind und lasse einem jeden seine Freude und seine Liebe, bis es sich am Ende zeigen wird, was da jemand mit der äußeren Freiheit sich wird errungen haben, und wäre sie noch so billig vor der Welt.

06] Wie es sich aber zufolge dieser Weissagung mit Mir verhält, ebenso verhält es, zum zweiten, sich auch mit einem jeden Knechte und Boten, den Ich sende oder erwecke. Er darf nur lehren, aber niemandem eine Gewalt antun, sondern muß sich in solchem Falle sobald zurückziehen und sich blind und taub machen, damit da jedermann der freie Gebrauch seines Willens bleibe, ob zum Leben oder zum Tode - dafür sei der Knecht nicht verantwortlich und sei er taub und blind, damit einem jeden sein eigenes Verdienst werde, entweder so oder so!

07] Darum denn gebe Ich nun auch den Knechten keine andere Wundermacht mehr, außer allein die des Wortes. Wer sich durch dieses wird leiten lassen, der soll zur inneren, geistigen Freiheit gelangen. Wem aber dieses Wunder nicht genügt, der soll ungestört verbleiben in seiner äußeren Freiheit und ihren Folgen!

08] Siehe, auf das alles zielt diese Weissagung! Beachte sie, so wirst du zur inneren Freiheit gelangen! - Also spricht der Herr! Amen, Amen, Amen.

Weise Widersprüche (25.08.1843)

01] Was du (nur äußerlich) hast, das hast du nicht. Was du aber nicht (äußerlich) hast, das hast du.

02] Denke an die Zeit, sie ist dein und nicht dein. Dein, wenn sie nicht dein ist; und nicht dein, wenn sie dein ist.

03] Das Leben ist dein höchstes Gut. Denn ohne dasselbe bist du nichts und ist alles nichts für dich. Wenn aber das Leben dein ist, dann hast du es nicht; ist es aber nicht dein, dann hast du es.



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