Jakob Lorber: 'Himmelsgaben', Band 2


06] Glaube, daß es also ist! Ich bin ein guter Hirte, suche das verlorene Schaf und bereite dem verlorenen Sohne ein großes Gastmahl, daß sich darüber die »Gerechten« ärgern - wenn er nun wieder zu Mir kommt. Und möge er noch so zerlumpt und zerrissen sein, das soll bei Mir keines Unterschiedes sein - wenn er, wie gesagt, nur wieder zurückkehrt!

07] Solches also verstehe, und du mußt ja dadurch einen ewigen Trost haben. Denn bei Mir ist es wahrlich, wahrlich ewig also und wird es ewig bleiben. Amen.

Das Vaterunser (in mehrfacher Ausdeutung) (13.02.1843)

01] Das ist ein guter Gedanke, denn er ist von oben! Also will Ich denn auch ein rechtes Licht hinzufügen. Wenn aber der A.H.-W. Mir mehr zutraute, so hätte er auch das rechte Licht samt dem Gedanken empfangen.

02] Also magst du ja schreiben und aus Mir geben, was zu nehmen aus Mir der A.H.-W. noch nicht den rechten Traumut besitzt. Und so schreibe denn:

1. Das Vaterunser bezogen auf »Liebe«

03] aÿ»Unser Vater.« - Da der Vater in Sich Selbst die alleinige, ewig unendliche Liebe ist, welche das Grundleben in sich und somit auch das Leben aller Geschöpfe und vorzugsweise der Menschen ist, so wird »unser Vater« wohl ja auch so viel besagen als: unsere Liebe, oder: unser Leben! (a mt.06,09; lk.11,02; jl.ev10.032,06a; jl.ev08.092,06; jl.him1.293,09-10)

04] a »Der Du bist im Himmel!« - Da aber der »Himmel« an und für sich nichts anderes ist als das Leben des Vaters in Sich Selbst, welches ist die werktätige Liebe oder das lebendige Wort Gottes im Menschen, so wird »der Du bist im Himmel« so viel heißen als: der Du, Ewige Liebe, wohnest in Deiner Liebe, aus der alles hervorgegangen ist! (a mt.06,09; lk.11,02; jl.ev10.032,06a; jl.ev08.092,06; jl.him1.293,09-10)

05] a »Geheiligt werde Dein Name!« - Was solches besagt, das ist wohl überleicht zu erklären! - Welchen Namen hat denn die Ewige Liebe? - Den alleinigen, ewigen, der da heißet »Vater«. Wenn aber die Liebe und der Vater eins sind und »heiligen« nichts anderes besagt als: mit der eigenen Liebe werktätig lieben den Vater, so wird »geheiligt werde Dein Name« nichts anderes heißen als: geliebt werde Du, Vater, als die Ewige Liebe von uns Menschen, Deinen Kindern, werktätig, d.h. lebendig, allzeit und ewig ohne Unterlaß! (a mt.06,09; lk.11,02; jl.ev10.032,06a; jl.ev08.092,06; jl.him1.293,09-10)



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