Jakob Lorber: 'Himmelsgaben', Band 2


Vom Geist der Wahrheit (29.08.1842)

00] Gemäß der Voraussage vom 15. August 1842 empfing der Knecht Jakob Lorber nachstehende Erklärung über den »Geist der Wahrheit«. (joh.16,08-15)

01] Wenn der geeinte Geist der Liebe und aller Weisheit und Wahrheit aus ihr kommen wird aus der Höhe in der Menschen Herzen, so wird dadurch zugrunde gehen die Sünde - da die Welt wird überführt werden, daß der Sohn und der Vater vollkommen eins sind, also nur ein wesenhafter Gott aller unendlichen Macht und Kraft und aller Heiligkeit, Liebe und Gewalt (vorhanden ist) und somit auch ein einiger Herr einer unwandelbaren Ordnung, in der da alle Welt besteht und auch schon gerichtet ist in aller ihrer Herrschaft. Denn nur das wahrhaft Freie ist auch in und bei Mir frei, alles andere aber ist gerichtet und könnte nicht bestehen ohne das Gericht.

02] Denn unter dem »Fürsten der Welt« wird ja verstanden alle wie frei wirkende Macht der Welt. Dessenungeachtet aber befindet sie sich dennoch in Meiner alleinigen Macht, und es kann ohne Meine Zulassung kein Sonnenstäubchen von der Stelle bewegt werden.

03] Da aber »strafen« soviel heißt, als jemanden werktätig überzeugen, was da ist der Ordnung und was wider dieselbe, so werden ja die Ungläubigen dadurch werktätig ihrer Nacht überführt werden, wenn sie aus den Werken derjenigen, die in Meiner Gerechtigkeit und Ordnung sind, ersehen werden, daß der Sohn und der Vater eins sind und der Sohn aus dem Vater hervorgegangen ist, wie da hervorgeht ein Licht aus hellodernder Flamme.

04] Wie aber da Flamme, Licht und Wärme eines sind, also ist auch Vater, Sohn und Geist eines!

05] Die Wärme aber, welche hervorgeht aus dem Lichte, wie dieses aus der Flamme, ist der Geist, der da an und für sich nichts ist, sondern nur die Einung des Vaters mit dem Sohne und somit alles belebt.

06] Daher heißt es auch: »Ich hätte euch noch viel zu sagen, allein ihr würdet es jetzt noch nicht ertragen können. Wenn aber der Heilige Geist kommen wird, der wird euch in alle Wahrheit leiten.« - Wer da solches noch nicht versteht, der lasse nur z.B. die Sonne im Winter reden, und er wird in naturmäßiger Hinsicht ganz dasselbe sinnbildlich wahrnehmen. Denn spricht die Sonne im Winter nicht also zu einem Teile der Erde: »Siehe, mein Licht hat aus deinem Boden noch gar viel zu entwickeln, allein in diesem deinem dermaligen Zustande bist du einer solchen Entwicklung gar nicht fähig. Wenn aber mit dem Lichte auch die Wärme kommen wird - das ist die tatkräftige Liebe - so wird diese all die zahllosen Formen aus deinem Boden ziehen (oder dich in alle Wahrheit leiten).«



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