Jakob Lorber: 'Himmelsgaben', Band 2


08] Und da in geistiger Beziehung tausend Jahre kaum wert sind, ein allerschnellster Augenblick genannt zu werden, was ist demnach erst die höchst kurze Prüfungslebenszeit eines einzelnen Menschen! - Siehe daher, du Mein liebes Töchterchen, wie eitel demnach es ist, sich mit dem Herzen an die gar so nichtigen Dinge der Welt zu hängen und sich Reichtümer der Welt zu sammeln für eine gebrechliche und verderbliche Einviertelsekunde zeitlichen Lebens, dafür aber dann notwendig das ewige Leben einzubüßen!

09] Ich sage dir: Wenn es so mancher hochmütige reiche Welttor einsehen könnte und möchte, was da hinter seinem Gelde und anderen Gütern steht, so würde er darob augenblicklich also heftig erschrecken, daß er von der endlos großen Angst bis auf einen Punkt verzehrt würde - was jedoch aus einem allerwichtigsten Grunde nimmer zugelassen werden kann und darf, den du aber jetzt noch nicht begreifen würdest.

10] Bete aber für alle diese an Weltschätzen Reichen! Denn sie sind (ob ihrer Selbstsucht und ihrem Hochmute) diejenigen, denen am allerschwersten zu helfen ist; darum sie auch in geistiger Hinsicht die allerärmsten Wesen sind. Sie werden in alle Ewigkeiten schwerlich je Mich, den Vater, zu Gesichte bekommen, da sie sich mit ihren Schätzen selbst zur Speise des Satans gestaltet haben und somit verschlungen werden von ihm und ewige Wohnung nehmen werden in seinem Bauche!

11] Doch nun nichts mehr davon! - Sondern du, Mein liebes Töchterchen, glaube diesem Worte, ja glaube fest, daß es also ist wahrhaftig wahr! - Verachte die Welt, kehre dich völlig zu Mir, und du sollst dich bald, ja recht bald noch in deinem Erdenleben überhelle in dir überzeugen, daß es also ist und daß diejenigen, die Mich wahrhaft lieben, ewig nimmer einen Tod schmecken werden, und du also auch gewiß und sicher nicht!

12] Aber nur bleibe Mir treu, wie Ich dir getreu bin! - Das ist der heilige Wunsch deines ewigen, heiligen Vaters. Amen.



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