Jakob Lorber: 'Himmelsgaben', Band 1


03] In einigen der Einsenkungen befindet sich noch (nicht weichen könnende) atmosphärische Luft, welche sich, durch starke Fernrohre betrachtet, fast so ausnimmt, als wäre sie ein Wasser. Alle Höhepunkte, wie auch die weniger tiefen Trichter, haben jedoch durchaus keine atmosphärische Luft, sondern bloß nur Äther, wie er sich in den freien Räumen zwischen der Sonne und den Planeten vorfindet.

04] Diese Seite des Mondes ist daher auch von keinem organischen Wesen bewohnt, sondern ihre Bewohner sind geistiger Art. - Diese geistigen Bewohner waren bei Leibesleben lauter Weltsüchtige und werden nun zur Besserung dahin gebannt, damit sie sich auf diese Art an der Welt noch hinreichend »vollgaffen« können.

05] Wenn sie dann nach bedeutenden Zeitlängen gewahr werden, daß die »Weltgafferei« keine Früchte trägt und sie den dahin gesendeten Lehrern Gehör leihen, so werden die Tatwilligen alsobald von da zu einer höheren, beseligenden Freiheitsstufe geführt.

06] Die weniger Folgsamen aber werden auf der »Erde« des Mondes (d.h. auf der dem Planeten abgekehrten Seite) wieder mit Leibern angetan und müssen sich da sehr armselig und kümmerlich durchbringen. Sie haben da fürs erste mit der größten Kälte und Finsternis zu kämpfen; fürs zweite aber dann auch mit einer unerträglichen Hitze. Denn da dauert die Nacht beinahe vierzehn volle Erdtage und ebensolang auch wieder der Tag. Gegen das Ende einer jeden Nacht wird es dort so kalt wie auf der Erde an Nordpole. Und um die Mitte und gegen das Ende des Tages wird es so heiß, daß da kein lebendes Wesen auf der Oberfläche es aushalten kann.

07] Diese Bewohner wie auch alle anderen organischen Wesen (der abgekehrten Seite), hausen da im Boden. In dieser unterirdischen Wohnung müssen sie über die Hälfte des Tages zubringen wie auch über die Hälfte der Nacht. Es gibt daher auch dort keine Häuser und Städte, so wie bei euch, sondern die Wohnungen sind in den Tiefen der Monderde, hie und da auch in Gebirgsklüften und Höhlen.

08] Es gibt dort keine Bäume, die da Früchte tragen möchten, sondern nur Wurzelgewächse, wie z.B. bei euch die Erdäpfel, Rüben, Möhren u. dergl. Diese Gewächse werden im Anfange des Tages angepflanzt und zu Ende des Tages völlig reif.



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