Jakob Lorber: 'Himmelsgaben', Band 1


11] Ihr wisst aus der Geschichte des verlorenen Sohnes, wie es mit seinem Endschicksale ging. Nun seht all diese Verhältnisse der Welt durch; und wahrlich, ihr werdet nichts anderes erblicken als die Endschicksale des verlorenen Sohnes im ausgedehnten Maßstabe...

12] Was sagt ihr aber zu einem sehr kranken Menschen, wenn seine Füße kalt geworden sind und auf seinem Haupte kalte Schweißtropfen sitzen? Wahrlich, es bedarf dazu keines medizinischen Rigorosums, um gewisserart in prophetischem Geiste aussprechen zu können: nur einige wenige schwere Pulsschläge noch, und der Qual- und Lebensmüde hat ausgerungen!

13] Fürs erste befühlet die Füße des »verlorenen Sohnes« im Süden der Erde. Fürs zweite befühlet sein Haupt in des Nordens großem Reiche. Dann legt die Hand auf das alte, müde Kirchenherz, wahrlich, ihr müßtet schon wieder blinder sein als der Mittelpunkt der Erde, so ihr nicht an den Fingern ausrechnen möchtet, um die wievielte Stunde des großen Tages es nun sei?

14] Aber seht, jetzt geschieht mit der Seele des »verlorenen Sohnes«, was Ich euch kundgegeben habe von den Seelen, denen das »Zweite Gesicht« wird! Seht, ihre große Not breitet sich jetzt in schnellen Schwingungen aus, und diese gelangen hin vor das große Vaterhaus. Und die Schwingungen des liebeerfüllten Vaters liebwechseln mit den Angst-, Elend- und Notschwingungen des »verlorenen Sohnes«.

15] Die Seele des »verlorenen Sohnes« empfindet ein solch heiliges, sanftes Wehen vom Hause des großen Vaters. Sie kehrt aus diesen heiligen Schwingungen mutbeseligt wieder in ihr morsches Haus zurück, erhebt dasselbe wieder und kehrt in der größten, sich selbst vernichtenden Demut in das ewige Vaterhaus zurück.

16] Was geschieht aber dort? - Seht, die Lumpen nur werden dem Sohne ausgezogen und verbrannt; allein der Sohn wird, wie ihr wisst, wieder aufgenommen werden.

17] Seht, nun habt ihr das ganze, bis auf diesen gegenwärtigen Augenblick unenthüllte Geheimnis der prophetischen Zahl des Menschen vor euren Augen enthüllt. Wenn ihr nur einigermaßen die Verhältnisse der Zeit durchgeht, wahrlich, ihr müßtet mehr denn tot sein, wenn ihr jetzt noch nicht gewahren solltet die heiligen Gnadenschwingungen, die da nun ausgehen in Strömen von dem heiligen Vaterhause!



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