Jakob Lorber: 'Himmelsgaben', Band 1


04] Und dann fragt es sich weiter: wo steht es denn geschrieben, daß jemand des Heils willen nach Amerika auswandern soll, um dort, der größeren Gesetzlosigkeit wegen, bequemer und ungehinderter zu leben? - Ich sagte doch allezeit: »Das Himmelreich leidet Gewalt; die es nicht mit Gewalt an sich reißen, werden es nicht besitzen!« - und habe noch nie gesagt: Das Himmelreich leidet Bequemlichkeit; die es mit Bequemlichkeit an sich reißen, werden es besitzen!

05] Wer zu Mir kommen will, braucht nicht nach Amerika zu wandern, sondern nur in sein eigenes Herz! - Und hat er selbiges recht gereinigt durch die wahre Liebe und den lebendigen Glauben daraus, dann wird er Mich gar wohl finden, und das viel näher als in Amerika.

06] Die aber schon meinen, Mich gefunden zu haben, und sich darob »Heilige« nennen und nach Amerika wandern, um Mich gleichsam besser verwahren zu können, wahrlich, die haben noch wenig Festigkeit und werden sie in Amerika sicher noch weniger finden. Denn wer da sich schon fürchtet, in seiner angewohnten Heimat weltlich vom Geiste abgezogen zu werden, wie wird der wohl bestehen in einem fremden Weltteil, wo ihn tausend Merkwürdigkeiten und Bedürfnisse treffen werden!?

07] Daher ist an dieser »heiligen« Sekte nicht so viel daran, wie ihr meint. - Seht, den Mitgliedern dieser Sekte schmeckt der Gehorsam gegen ihre Monarchen nicht. Darum wollen sie nach Amerika ziehen, allda ein Freistaat ist, da fast jeder herrschen möchte, aber keiner gehorchen; denn jede Republik gleicht allezeit mehr oder weniger der Hölle, welche im allerstrengsten Sinne eine Republik ist.

08] Was aber die »letzten Tage« betrifft, so habt ihr mit dem »Ende aller Zeiten« nichts zu schaffen, sondern nur mit der Zeit, in der ihr lebet. Denn das ist eines jeglichen »letzte Zeit«. - Darum wacht in dieser und seid emsig in der Liebe, damit diese (Himmelskraft) euer Anteil werde ewig! - Amen.



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