Jakob Lorber: 'Himmelsgaben', Band 1


26] Da werdet ihr und noch mehr viele andere, denen dieser »Segen« in die Hände kommen wird, sagen: »Das verstehe, wer es verstehen man und will, allein wir verstehen es nicht! Denn wie eines für eines allein und doch wieder nicht für eines allein, und wie eines eins und doch nicht eins ist, das reime sich zusammen, wer es kann und will. Denn wer da einen Apfel hat, der kann doch nicht mehr als einen Apfel haben!

27] Das ist wahr, sage Ich, aber es ist auch wieder wahr, daß derjenige, der blind ist, nichts sieht und der Taube nichts hört und daher auch nicht begreifen kann, wie eines zugleich auch vieles sein kann, und so auch umgekehrt, und wie ein Bild einem Menschen ganz vollkommen ähnlich sein kann und zugleich aber auch allen Menschen zum Ebenbilde dienen kann. Und noch weniger kann er einsehen, daß das, was nicht ist, noch zu sein scheint, doch alles ist und sein kann und daß im Gegenteile alles, was ist und alles zu sein scheint, im Grunde doch nichts ist oder doch wenigstens zu nichts wird.

28] So wäre demnach hier eine kleine Verstandesschraube verfertigt, an welcher der Verstand hinreichenden Stoff findet, sich gar gewaltig zu würgen. - Aber das Herz wird sich des freuen, da es daraus ersehen wird, daß die äußere Materie, die doch alles zu sein scheint, im Grunde aber doch nichts ist, das Geistige aber in der Materie, welches dem Blinden und Tauben nichts zu sein scheint, am Ende doch alles ist! - Ja, das Herz wird sich freuen, wenn es daraus ersehen wird, daß am Ende doch nur - Ich alles in allem bin!

29] So war auch dieser Regen schon eine gar wichtige Erscheinung, es versteht sich von selbst nur für den inneren Menschen - da durch ihn angezeigt wurde, und zwar ganz für euch allein, ein ebenso gewaltiger Gnadenregen von Meinem geistigen Himmel in das Herz eures Geistes. Aber nicht nur für euch allein, sondern für alle soll dereinst dieser Regen gelten, ja nicht nur für alle, wie schon gesagt, auch zur Erhaltung der Erde, wie auch dadurch zur Erhaltung der ganzen Schöpfung, kam dieser Regen, da ihr schon wißt, was selbst von dem ersten Tropfen abhängt, wann und wohin er fällt, daß die Erde und alle Schöpfung erhalten werde.



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