Jakob Lorber: 'Himmelsgaben', Band 1, Seite 90


06] Dieser Fisch ist dem nämliche, der euch unter dem Namen »Tintenfisch« oder »Tintenwurm« (Sepia) bekannt ist und in großen Mengen seine Wohnung vorzugsweise in den größten Tiefen der Meere hat.

07] Seine Nahrung besteht ebenfalls in einer Art schwarzbrauner Würmer, welche ungefähr die Gestalt eines Haferkornes haben, an ihren Bauchseiten gleich einem Fische mit zwei Flossen versehen sind und ihren Feind ganz wohl kennen. Wenn nun unser Tintenfisch seine Mahlzeit halten will, so trübt er das Wasser mit einem schwarzen Safte, welcher zugleich eine betäubende Wirkung auf die kleine Tierwelt ausübt.

08] Nun, auf diese Weise bereitet er sich dann immer seine Mahlzeiten. Und wenn er sich so jahrelang hindurch an Tausenden und Tausenden solcher Würmer sattgefressen hat, so stirbt er natürlich in der Menge seines Geschlechtes, nachdem er mehrere Millionen solcher (Würmer-)leben in sich aufgenommen hat.

09] Diese nun so potenziert vereinten Würmerleben (d.h. ihr Seelisches. Es ist bei diesen Vereinigungen immer an die Seelen der Geschöpfe zu denken, weniger an deren Leibliches. Denn nur die ersteren leben als Seelenteile in den höheren Geschöpfen fort. Die Leiber werden in ihre Atome aufgelöst und dienen den höheren Geschöpfen nur teilweise zum leiblichen Aufbau.) vereinen sich dann wieder - wie schon bekannt - in eines, von welcher Vereinigung freilich wieder keinem Naturforscher je etwas geträumt hat. Ich aber, als der Urheber aller Dinge, weiß wohl alle Wege, die Ich vorgezeichnt habe in Meinen Werken. Und somit sage Ich euch, daß aus der Vereinigung solcher Leben wiederum ein anderes Wesen hervorgeht, und das zwar der sogenannte »Seefalk« oder »fliegende Fisch«.

10] Dieser Seefalk nährt sich nun teils von den Insekten des Meeres, teils aber auch von den Insekten, die er in einem raschen Fluge in der Luft fängt; daher hat er auch seiner inneren Gestaltung nach eine doppelte Einrichtung, nämlich die eines Fisches und die eines Vogels. Er hat nämlich in seinem Bauche eine Blase, die er augenblicklich mit atmosphärischer Luft füllen und nach seinem intelligenten Vermögen auch wieder ganz oder zur Hälfte entleeren kann.

11] Aber da ist wieder für die Naturforscher ein unauflöslicher Knoten vorhanden, da sie nicht wissen, wie der Fisch in der Mitte des Wassers zu atmosphärischer Luft kommt und woher er sie nimmt. Jedoch so schwer wie den Naturforschern wird es Mir nicht sein, euch auch dieses Rätsel völlig zu lösen. Also merkt:



Home  |    Inhaltsverzeichnis 'Himmelsgaben' Band 1  |   Werke Lorbers