Jakob Lorber: 'Die Haushaltung Gottes', Band 3


Kapitelinhalt 328. Kapitel: Große Verlegenheit Fungar-Hellans und Gurats. Zweite Deputation an die zehn Fürsten des Hochlandes und ihr Mißerfolg. (23.07.1844)

01] Als die Deputierten wieder in Hanoch ankamen und allda dem Gurat und dem Fungar-Hellan alle die Effekte ihrer Sendung kundgaben, da machten anfangs beide Herren von Hanoch gar saure Gesichter dazu.

02] Aber der Gurat sprach dennoch nach einer Weile zum General: Ja was wollen wir machen? Hier heißt es einmal in den sauren Apfel beißen und nichts anderes, weder darunter noch darüber! In einem Monde heißt es hunderttausend Malter Weizen, ebensoviel Korn und gleichsoviel Gerste und dann zwanzigtausend Kamele, vierzigtausend Ochsen und zweimal hunderttausend Schafe stellen, sonst sind wir rein aufgelegt gegen die Hochländer!

03] Nur fragt es sich: Woher werden wir in solcher kurzen Zeit die große Masse alles dessen nehmen? Woher woher, - so wir nicht mit unserm Volke selbst einen förmlichen Krieg anfangen wollen, - ja - einen barsten Raubkrieg!?«

04] Der Fungar-Hellan kratzte sich hier sehr stark hinter den Ohren und sprach: »Freund und Bruder, wie es mir vorkommt, so sind wir so wie so aufgelegt! Ich bin nun der Meinung, wir sollten auf der Höhe den Mahal sitzen lassen und mit der Kriegssteuer so hübsch fein zu Hause bleiben!

05] Hätten die Hochländer Gold und Silber verlangt, das hätten wir ihnen leicht in einer zehnfach größeren Masse nach Pfunden liefern können, indem wir dessen doch so viel besitzen, daß sich damit ganz Hanoch überdecken ließe; aber Getreide in diesen ohnehin sehr mageren Jahren, und so viele von den Ochsen, Kamelen und Schafen, und das in diesen - wie schon gesagt mageren Jahren, - das ist nicht möglich, und auf einmal schon gar nie!

06] Wenn die Hochlandsbewohner uns dazu eine Frist von zehn Jahren gäben, da wäre die Sache wohl noch ausführbar; aber, Freund, in einem Monde ist das die reinste Unmöglichkeit von der Welt!

07] Laß uns daher noch eine Deputation hinaufsenden, durch die um eine zehnjährige Steuerfrist unterhandelt werden soll; werden sich die zehn Fürsten dazu verstehen, so wollen wir auch unser Wort halten, - widrigenfalls sie aber machen sollen, was sie wollen!«

08] Gurat war mit diesem Vorschlage zufrieden. Eine neue Deputation ward zusammenberufen und auf die Höhe beordert, - aber leider ohne Wirkung; denn die zehn Fürsten bestanden auf ihrer Forderung und ließen nicht um einen Stater mit sich handeln!

09] Was weiter, - in der Folge!



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