Jakob Lorber: 'Das große Evangelium Johannes', Supplemente S. 266


01] Da habt ihr also die natürliche Sache dargestellt, wie sie zu jener Zeit war, und jetzt und auch seit gar lange her nicht mehr ist.

02] In den vormaligen Museen, besonders zu Alexandria, fanden sich noch Überreste von Rippen dieses einstigen Riesenfisches vor, sind aber in der späteren Zeit ebenso wie die Bücher von den Sarazenen zerstört worden. Etliche wenige Stücke befinden sich aber noch heutigen Tages in London wie auch in Paris vor, und man hält sie für Gerippe von einstigen überaus riesigen entweder Land- oder Wassertieren, jedoch mehr für aus dem Wasserreiche herstammend, weil man sie gewöhnlich hie und da an den sandigen Strecken in der Nähe des Meeres auffindet. Eine Hauptrippe eines solch ausgewachsenen Phalos hatte nicht selten eine Länge von fünf bis sieben Klaftern und eine Schwere von zwanzig bis dreißig Zentnern. Gegenwärtig ist, wie gesagt, diese Riesenfischgattung gleich den anderen großen Landtieren gänzlich ausgestorben und findet sich seit nahe dreitausend Jahren kein lebendes Stück mehr vor. Man verstehe unter Phalos oder Leviathan ja etwa nicht den gewissen Kraken, der dann und wann im Atlantischen Ozean, besonders in der Gegend, in der vor der allgemeinen euch bekanntgegebenen Flutung die Inselreiche Westafrikas bis an die östliche Spitze des heutigen Brasiliens in einer ziemlich geraden Linie sich hinzog, und wo sich heutzutage noch in dieser Richtung große und weitgedehnte Sandbänke vorfinden, zum Vorscheine kommt und kleineren Schiffen nicht selten gefährlich wird. Dieser Kraken ist durchaus kein Fisch, sondern nur ein großartigster Meerespolyp, der sich aus den im Meere befindlichen Sandbänken und ihrem Schlammgehalte gleich den andern Polypen entwickelt und so lange am Grunde des Meeres festsitzt, bis er durch irgendeine unterseeische Meereseruption an die Oberfläche des Meeres gebracht wird und dann nicht selten einer schwimmenden kleinen Insel gleicht. (Siehe im Buch »Erde« von Jakob Lorber darüber.) -



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