Jakob Lorber: 'Himmelsgaben', Band 2


05] Wenn es ihm recht arg gehen wird, so wird er dir wohl kommen. Und ist er aber da noch (immer) eigensinnig, so bist du ohne Schuld, und wenn der alte Narr in seinem Zimmer zu Eise erfrieren oder gänzlich verhungern sollte! - Denn wahrlich, dieser Mensch ärgert auch Mich!

06] So du und der Anselm es aber wollt, da könnt ihr ihn einmal zu euch bestellen, ihm eine vollernste Vorstellung über seinen Eigensinn machen und ihm zeigen, welche Folgen das dereinst mit ihm haben dürfte, so er stets in seinem Eigensinne beharren wird.

07] Siehe, der Alte ist noch voll Hochmutes! Darum ist er also unbeugsam! - Daß ihm aber diese Eigenschaft jenseits nicht viel Glück bringen wird, brauche Ich dir nicht noch näher darzutun! - Und so sind Demütigungen für ihn eine viel größere Wohltat, als so du ihn jede Woche möchtest mit hundert Gulden beschenken.

08] Wenn er kein Brot hat, und es hungert ihn, da gebe ihm Brot! Für den Durst aber gibt es eine Menge reiner Wasserquellen, die ihm besser behagen werden als Bier, Wein und besonders der verfluchte Branntwein!

09] Solches kannst du tun, und das ist genug! Mit Geld aber sollst du ihn nur, wie gesagt, sparsam unterstützen! - Macht er dabei Schulden, so magst du sie berichtigen, so du willst, aber nur dann, wenn ein armer Gläubiger von ihm übervorteilt worden ist. Sonst aber sollst du niemanden auch nur einen Heller erstatten. Denn dadurch wird der Alte nur noch beherzter, zu sündigen auf deinen Beutel.

10] Redet er darob schmählich über dich, glaube es Mir, es wird dir darob kein Haar gekrümmt werden. Denn Ich werde dich schon zu rechtfertigen wissen! Also magst du tun und um alles übrige dich nicht im geringsten kümmern! Denn Ich kenne ja und sehe, was du tust. Also sei fürder ruhig! Amen.



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